Die erste Ausstellung zu Werken des Meisters von Meßkirch 1961 in Meßkirch, anlässlich des 700-jährigen Stadtjubiläums: Artikel im Südkurier, 7. August 2018

Wildensteiner Altar (Leihgaben aus den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen)
Falkensteiner Altar (Leihgaben aus den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen, zusammen mit den beiden zugehörigen Seitenflügeln aus der Staatsgalerie Stuttgart, erstmalig in seinem ursprünglichen Zusammenhang
Hochaltar der Meßkircher Stadtkirche mit dem Dreikönigsbild als Mittelstück (Die zugehörigen Seitenflügel kamen ebenfalls aus Donaueschingen sowie aus der Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München)
Andachtsbild „Christus am Kreuz“ im silber-verzierten Rahmen (Leihgabe aus den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen)
Geißelung Christi, Mitteltafel eines Seitenaltars (Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe)
zwei Drehflügel (Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe)
Zwei Standflügel (aus dem Besitz des Grafen Bodman)
die beiden Flügelaltäre aus der Bischöflichen Gemäldesammlung St. Gallen
das Sigmaringer Hausaltärchen (Fürstlich Hohenzollernschen Galerie in Sigmaringen)
zwei Drehflügel (Fürstlich Hohenzollernschen Galerie in Sigmaringen)

Wikidata Bearbeiten

Liste der Werke des Meisters von Meßkirch

Sammlung Würth

Artikel Bearbeiten

Meister von Meßkirch

Altarausstattung der Kirche Sankt Martin (Meister von Meßkirch) - Entwurf

Wildensteiner Altar

St. Galler Versuchungsretabel - Entwurf

Marx Weiß

Joseph Weiß

Meister von Sigmaringen

Meister von Veringen

Inzigkofener Altar

Sammlung Hirscher Bearbeiten

Angeregt durch einen Besuch der Galerie des Fürsten Ludwig zu Oettingen-Wallerstein im Jahr 1816 begann Hirscher mittelalterliche Kunst zu sammeln.

Innerhalb von drei Jahren hatte er, wie er, wie er selbst schrieb "mit viel Mühe und Geld" [...] "alle Ferien zu kleineneren oder größeren Reisen in der Absicht verwendet, auf denselben altdeutsche Bilder aufzufinden und käuflich an mich zu bringen."[1] Das Gedächtnisbild für die Mitglieder der Familie Hyrnheim hatte er bereits in seiner Zeit in Ellwangen, also vor 1816 erworben. Von Bartholomäus Zeitbloms Eschacher Altar besaß er, bis auf die abgespaltenen Außenseiten alle erhaltenen Bildteile. Diese waren damals schon korrekt kunsthistorisch eingeordnet. Sie waren zuvor Johann Heinrich Dannecker angeboten worden, wie dieser in einem Brief an Sulpiz Boisserée vom 8. April 1818 mitgeteilt hatte. Der dazugehörige Schrein befindet sich noch in Eschach. Diese 214 cm hohen Flügel und die anderen 50 Tafeln stellten für Hirscher sehr bald eine große Herausforderung für deren Unterbringung, so dass er sie 1821 erstmals zu Verkauf stellte.[2]

Aus diesem Verkaufsangebot rekonstruierte Feurstein den Sammlungsbestand zum damaligen Zeitpunkt:[3]

Erstes Verkaufsangebot an Ludwig Kraft Fürst zu Oettingen-Wallerstein 10.2.1821 Bearbeiten

Insgesamt 48 Bilder

Hirschers erster Verkaufsversuch 1821

1. Zwei Stücke auf Goldgrund - oberdeutsch - mit vorherrschender symetrischen Anordnung der Gegenstände - wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert - (wie mich dünkt, für die Geschichte der oberdeutschen Kunst höchst merkwürdig). Der Meister ist mir unbekannt

2. Zwei große Stücke von Zeythblom

3. Von demselben (Zeytblom) die vier lateinischen Kirchenlehrer - Brustbilder, 2 Stück

4. Von demselben (Zeytblom)

Diese Bilder sind im Jahre 1495, also ein Jahr früher als die Heerbergischen, gemalt. Die Kirchenlehrer waren beschädigt. Das Restaurieren hat sich aber seit zwei Jahren durchaus nicht verändert. Die Restauration ist gelungen zu nennen
5. Die hl. Anna mit dem Jesusknaben und der hl. Jungfrau auf den Armen; von demselben (Zeythblom) Meister (wenigstens aus einer ebenso guten Zeit dieses Künstlers als die vorigen)

6. Von demselben (Zeythblom) - der Kopf eines Bischofs (weniger bedeutend)

7. Von Hans Holbein[4]

8. Von demselben - eine Auferstehung Christi

9. Von demselben (Holbein) - 15 Stücke, z.T. doppelt bemalt, und einzelne Heilige vorstellend. Es befindet sich auf je einer Seite ein Heiliger. Einige haben Goldgrund[5]

Diese Werke sind im Verkaufsangebot definitiv nicht aufgeführt
Außer der inneren Glaubwürdigkeit haben dise Bilder sämtlich das Zeugnis des Freiherrn von Laßberg (Herausgeber der Sammlung altdeutscher Gedichte) für sich, welcher von einer anderen Seite her einen Teil dieser ehemals zusammengehörigen Bilder erworben und versichert hat, daß er es urkundlich habe, daß dieselben von dem Basler holbein seien. In Absicht auf auf Talent und Gewandheit ist sich Holbein in diesen Bildern ganz treu geblieben; in Hinsicht der Ausführung hat er in vielen anderen Bildern mehr getan

10. Ein Wasserfarbgemälde auf Leinwand - von Hans Hohlbein Es stellt die Profeß zwoer Klosterfrauen aus den Häusern H. Zollern und Fugger vor. Die komposition ist reich und im allgemeinen etwa zu vergleichen mit der Familie des Canzlers Morus, wovon die Handzeichnung auf der Bibliothek zu Basel ist Christus vor

11. Maria, die jungfräuliche Mutter, den Jesusknaben auf dem Arm - stehend mit gehröntem Haupte auf dem Monde .... Der Meister ist unbekannt

12. Das Gegenstück zu dem vorigen - Die Mutter Anna. Beide auf Goldgrund mit Arabesken

13. Eine Kreuzigung - reiche Komposition, in einer Vorder- und Hintergruppe. Ein sehr schönes, jedoch beschädigtes Bild. - Es gehört in die Zeit von etwa 1515 - 20.

Auf der Rückseite wird die Empfängnis Mariä in der Umarmung Joachims und Anna sinnbildlich vorgestellt....

Das Gegenstück stellt die Auferstehung Christi vor (sehr schafhaft).

Die Kehrseite (gut erhalten) die Geburt Mariens

14. Ein weinender Christuskopf - lebensgroß. Die Augen außerordentlich schön

15. Christus Brustbild -- aus der niederländischen Schule. Der Charakter des biblischen Christus ist tief erfaßt. Goldgrund

16. Zwei Stücke von Schäufelein -

17. Eine Kreuzigung von Hans Brosamer 1548

18. Drei Dominikanerheilige auf Goldgrund; die Köpfe sind brav ausgeführt

19. Das Pfingstfest - ausgezeichnete Komposition

Von demselben Meister zu dem eben gedachten Bilde gehörig sind:

20. Etwas jünger, übrigens sehr schön gemalt (Lt. Feuerstein im Besitz der Geschwister Zimmermann in Freiburg. Zwischenzeitlich stark beschnitten, Ulmer Schule

21. Zwei Stücke, die ich schon in Ellwang hatte
eine Kreuzabnahme für die von Hyrnhaim (sehr beschädigt)

22. Zwei niederländische Stücke - wahrscheinlich Copien nach van Eick

23. Eine Geißelung und Verspottung Christi. Ohne Zweifel Copie

24. Mariä Tod von Härlin (welchem weiß ich nicht)

Der Verkauf an Carl Gustav Abel im Jahr 1834 Bearbeiten

Mit der Unterbrinungsitution scheint sich Hirscher in Tübingen arrangiert zu haben, denn ein erster Verkauf von Werken aus der Sammlung erfolgte erst 1834 an den Stuttgarter Sammler Carl Gustav Abel


1817/18 Laßberg erwirbt Gemälde aus St. Martin nach seiner Erinnerung (Brief aus dem Jahr 1850 an Bischof Carl Johann Greith, Sankt Gallen) 1821/22 Kirchenvogteirechnung St. Martin "Der Freiherr von Laßberg auf Heiligenberg zahlte für ein paar alte Altarflügel - den hl. Nikolaus (wohl irrtümlich für den Heiligen Martin) und St. Johannes Baptist darstellend auf Holz gemahlen-, so noch aus der alten Kirche zurückgeblieben, 55 Gulden" [6]

Heinrich Feuerstein, Eine bisher unbekannte Sammlung Hirscher aus dem Jahr 1821, in Buchner, Ernst (Hrsg.) Oberdeutsche Kunst der Spaetgotik und Reformationszeit — Augsburg, 1924, S. 267ff

Enno Krüger Frühe Sammler altdeutscher Tafelgemälde nach der Säkularisation von 1803

Eschacher Altar

  1. Heimsuchung
  2. Verkündigung
  3. Johannes der Täufer
  4. Johannes der Evangelist


Sammlung Abel Bearbeiten

Carl Gustav Abel (1798-1875)

Sein Vater war evangelischer Theologe. Er lehrte zunächst Praktische Philosophie an der Hohen Karlschule, später an der Universität Tübingen. Er war ab 1811 Prälat, von 1823 Generalsuperintendent in Reutlingen.

Carl Gustav wurde in Tübingen geboren. Er besuchte dort die Lateinschule, dann das evangelische Seminar Schöntal und in Stuttgart das Gymnasium. In Tübingen studierte er Rechtswissenschaft, Geschichte, Philosophie und Mathematik. Er wurde Jurist und ging in den württembergischen Staatsdienst, wo er als Prokurator am Obertribunal ausschied.

Er war neben seinem Beruf im seit 1843 bestehenden Württembergischen Altertumsverein aktiv. Im evangelischen Verein für christliche Kunst war er Kassierer und er war Mitglied im "Weiteren Rat der Staats-Sammlung vaterländischer Kunst- und Altertums-Denkmale".

Abel hatte 1824 mit dem Sammeln begonnen. Nach seiner eigenen Aufstellung 32 Gemälde, barocke Landschaften und Fruchtstücke, für 1638 Gulden in Aachen. Es folgten weitere Erwerbungen im ähnlichen Stil.[7]

Mit dem Kauf von 61 Gemälden aus der Sammlung Hirscher für 2.100 Gulden am 26. Juli 1834 schaffte er einen Grundstock für eine eigenständige altschwäbische Abteilung. Da aber die dem Kaufvertrag beigelegte Liste nicht mehr vorhanden ist, können davon nur 36 eindeutig identifiziert werden. Da er die Provenienzien seiner Erwerbungen aufzeichnete, lassen sich etwa zwei Dutzend Pfarr- und Klosterkirchen identifizieren. Es gibt aber keinen Hinweis, dass Abel die Gemälde dort direkt erwarb. Neben Hirscher waren die übrigen Anbieter eher unbekannte Privatleute. [8] [9] [10]

Die Sammlung wurde durch Veröffentlichungen in überregionaler Fachliteratur, so 1837 durch Franz Kugler[11] aber besonders durch ihre öffentliche Präsentation ab ab 1843 im Neuen Corps de Logis des Ludwigsburger Schlosses bekannt. Die Staatsgalerie war gerade eröffnet worden und somit in Ludwigsburg Platz freigeworden.

Gustav Friedrich Waagen

1855 ließ Abel einen Katalog drucken in dem 134 Gemälde aufgeführt sind.[12]






Beschrieben in: G. F. Waagen Kunstwerke und Künstler in Baiern, Schwaben, Basel, dem Elsaß und der Rheinpfalz, F.A. Brockhaus, Leipzig, 1845, S. 209-219. I. Altniederländische Gemälde

27 Stück
die meisten heute verschollen
3 davon 1863 in die Hohenzollerische Sammlungen nach Sigmaringen
darunter Brüsseler Meister der Barbara Legende: Epitaph für die Nonne Janne Colijns, 1491, Berliner Gemäldegalerie[13]

II. Oberdeutsche, größtenteils schwäbische Werke

76 Stück
Teilweise beschrieben bei Kugler:[14]
Bartholomäus Zeitblom
Aus der Pfarrkirche zu Eschach, bei Gaildorf:
Die Brustbilder des
Heiligen Ambrosius
Heiligen Gregorius
Heiligen Hieronymus
Heiligen Augustinus
Darstellung des englischen Grußes
Heilige Anna (?)
Aus der Kirche zu Kirchberg, bei Tübingen
Der Heilige Georg
Der Heilige Florian
Hans Holbein, der Ältere
Aus einer Kirche in Messkirch
Maria Magdalena
Johannes Baptist
St. Martin
St. Wernher
Aus Konstanz
Votivtafel der Familie von Bubenhofen (Sic dilexit Deus mundum)
Philipp Holbein
Aus einer Kirche bei Ravensburg
Kreuzigung
Auferstehung
Mariä Geburt
Joachim und Anna
Hans Scheufelin
Aus einem Schloss in der Nähe von Tuttlingen
Vier Szenen aus der Leidensgeschichte
Beham (?)
Aus einer Kirche zu Meßkirch
Vier Bilder mit Märtyrern
Lucas Cranach (der freilich nicht den Oberdeutschen zuzurechnen ist)
Aus dem Markgrafen Hofe zu Basel
Venus und Amor
Unbekannte Meister
Meister des fünfzehnten Jahrhunderts
zwei Gemälde aus einer alten Kirche zu Rottweil
Sic dilexit Deus mundum
Geburt Christi
Meister der im Übergange zum 16ten Jahrhundert steht
Aus der Walburgiskirche zu Mühlhausen am Neckar
Vier Szenen aus dem Leben der h. Walburgis
Von Meistern des sechzehneten Jahrhunderts
Aus einer Kapelle bei Aulendorf
Die Flucht nach Ägypten
Die Grablegung Christi
Maria als Himmelskönigin
Aus der Wurmlinger Kapelle bei Tübingen
Die Ausgießung des h. Geistes
Aus der Kirche zu Allmendingen, bei Ehningen an der Donau
Ein Gemälde mit drei Aposteln
Ein Gemälde mit drei Heiligen
Aus dem Kloster Stetten bei Hechingen
Eine Kreuzigung
Aus der Klosterkirche auf dem Michelsberge bei Bönningheim
Eine Kreuzigung
Aus einer alten Kapelle zu Reutlingen
Das Schweißtuch der heiligen Veronika

Wir wünschen dieser Sammlung (...), dass sie nicht das so häufige Schicksal anderweitiger Privat-Gallerien theilen, sondern dass sie unzerstreut, als ein wichtiges Zeugniss für die oberdeutsche Kunstgeschichte, am Orte bleiben möge


III. fränkisch, sächsisch und andere Regionen

37 Stück

... Hinweis Abels, dass er mit Carl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen (1811-1885) in Verkaufsverhandlungen stehe

Gustav von Rümelin, Staatsrat im Ministerium des Kirchen- und Schulwesens rät zum Kauf von 76 Gemälden:

„Es läßt sich zwar nicht verkennen, daß unter den 76 Gemälden der

Sammlung manche fast nur einen geschichtlichen und wenig absoluten Kunstwerth haben und daß die Hauptbedeutung der ganzen Sammlung sich in den acht Eschacher Altarbildern von Zeitblom concentriert. Allein ebenso wenig läßt sich bezweifeln, daß es keine sichere und wertvollere Sammlung von Vertretern der altschwäbischen Malerschule und insbesondere von ih- rem ersten Meister, Zeitblom, giebt, daß die Staatsgalerie in dieser Bezie- hung fast gar nichts Nennenswerthes darbietet, daß sie aber durch diese Er- werbung eine eigenthümliche Bedeutung unter den Sammlungen Deutsch- lands, die sie auf anderem Wege schwerlich erreichen kann, gewinnen

wird.“

[15]


1859: Verkauf von 73 Bildern an das Königreich Württemberg zugunsten des Museums für bildende Künste in Stuttgart

1863 Versteigerung der Bilder, die nicht übernommen wurden. Carl Anton von Hohenzollern ersteigert einige Stücke aus Abels Sammlung [16]

1875: Abels dritte Ehefrau Marie Korten (1821-1917) nimmt den nicht versteigerten Rest mit nach Bremen

[17]


Belege Bearbeiten

  1. Heinrich Feurstein: Eine bisher unbekannte Sammlung Hirscher aus dem Jahr 1821. In: Oberdeutsche Kunst der Spaetgotik und Reformationszeit — Augsburg, S. 267ff. Buchner, Ernst [Hrsg.], 1924, abgerufen am 3. April 2022.
  2. Enno Krüger Frühe Sammler altdeutscher Tafelgemälde nach der Säkularisation von 1803, S. 239
  3. Heinrich Feuerstein, Eine bisher unbekannte Sammlung Hirscher aus dem Jahr 1821, in Buchner, Ernst (Hrsg.) Oberdeutsche Kunst der Spaetgotik und Reformationszeit — Augsburg, 1924, S. 267ff
  4. Werke des Meisters von Meßkirch, aber Hirscher hält sich an die Zuschreibung Laßbergs: siehe seine Anmerkung
  5. Wenn man von 15 Flügeltafeln ausgeht, Standflügel einseitig bemalt, Drehflügel doppelt, so sind, wenn man vom späteren Verkauf an Abel ausgeht, mindestens 3 Stücke überzählig. Feurstein geht von 21 möglichen Einzelbildern aus. Da die Bilder die sich in Hilschers Besitz befunden haben nicht eindeutig zuordnen lassen, sind hier alle Werke des Meisters von Meßkirch aufgeführt von denen bekannt ist, dass sie sich einmal in Hirschers Besitz befunden haben. Wenn man davon ausgeht, dass Hirscher alle diese Werke en bloc erworben hat, so hatte er sich 1821 entschieden, sich von einigen Stücken nicht zu trennen.
  6. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann (Hrsg.): Der Meister von Meßkirch. Katholische Pracht in der Reformationszeit. Hirmer, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-7774-3043-0., S. 165
  7. Werner Fleischhauer: Die Gemälde der Sammlung Abel nach der Reihenfolge ihres Erwerbs, entsprechend der "Chronologischen Zusammenstellung der Ausgaben. 46 Seiten. 399 Nummern, maschinenschriftliches Verzeichnis. Hrsg.: Archiv der Staatsgalerie. 1984.
  8. Diözesanmuseum Rottenburg (Hrsg.): Glaube – Kunst – Hingabe. Johann Baptist Hirscher als Sammler. Jan Thorbecke, Ostfildern 2015, ISBN 978-3-7995-0690-8, S. 78, 98.
  9. Enno Krüger: Frühe Sammler altdeutscher Tafelgemälde nach der Säkularisation von 1803, Dissertation, Philosophische Fakultät der Rupprechts-Karls-Universität Heidelberg, ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte, 21.01.2009, S. 251
  10. auf S. 257 nennt Enno Krüger: Steuerkommissar Sizler, Domherr von Vanotti in Ehingen, Feldwebel Hartmann oder ein Fräulein Baumeister aus Stuttgart. Als Kunsthändler in Stuttgart: Maurer, Franz Schippert, in Ellwangen Hess, in Gailingen Dettelbach, in Ravensburg die Witwe des Malers und Händlers Her- rich, in Frankfurt Metzler, in Mannheim Werth, in Aachen Angermann und in Wien Goldmann. Als Lieferanten und Tauschpartner der Tübinger Maler Carl Dörr und vor allem Händler Borger aus Buchau
  11. Franz Kugler (= F. K.), Ueber eine Sammlung oberdeutscher Gemälde, in: Museum, Blätter für bildende Kunst Nr. 5, 3. Juli 1837, S. 222f.
  12. Verzeichniss der in dem Schlosse zu Ludwigsburg aufgestellten altdeutschen Gemälde des Obertribunal-Prokurators Abel zu Stuttgart, Ludwigsburg, Galerie in Schloss Ludwigsburg, Stuttgart 1855 (Ex. im Archiv der Staatsgalerie Stuttgart mit hs. Nachträgen des Sammlers u. Kopie seines „Handexemplares“). nach Enno Krüger: Frühe Sammler altdeutscher Tafelgemälde nach der Säkularisation von 1803, Dissertation, Philosophische Fakultät der Rupprechts-Karls-Universität Heidelberg, ZEGK - Institut für Europäische Kunstgeschichte, 21.01.2009, S. 251
  13. Siehe AK Ludwigsburg 1855, S. 3, Nr. 18; Kat. Sigmaringen 1871, S. 33, Nr. 120 (4875); vgl. Kat. Gemäldegalerie Berlin/Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz: Ca- talogue of Paintings, 13th-18th Century, 2. Aufl., übersetzt v. Linda B. Parshall, Berlin 1978, S. 267 mit Abb. Weitere Bilder aus Abels Besitz in Sigmaringen siehe: Kat. Sigma- ringen 1871, S. 6, Nr. 19 (4827); S. 7, Nr. 22 (4829) u. S. 10, Nr. 31 (4837). Zitiert nach Enno Krüger
  14. Kugler, Franz (= F. K.), Ueber eine Sammlung oberdeutscher Gemälde, in: Museum, Blätter für bildende Kunst Nr. 5, 3. Juli 1837, S. 222f.
  15. Stuttgart, Hauptstaatsarchiv, E 14, Kabinettsakten IV: Anbringung des Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens betr. die Erwerbung der im Eigentum des Prokurators Abel dah. befindliche Sammlung altdeutscher Gemälde für die Staatsgalerie, Stuttgart d. 28. Feb. 1859
  16. Siehe Verst.-kat. Köln (J. M. Heberle) v. 9. Okt. 1863: Katalog der Gemälde- Sammlungen der Herren Obertribunal-Prokurator Abel in Stuttgart, Wilhelmi in Essen und Anderen, bes. S. 6-11
  17. KUGLER, FRANZ (= F. K.), Ueber eine Sammlung oberdeutscher Gemälde, in: Museum, Blätter für bildende Kunst Nr. 5, 3. Juli 1837, S. 222f.

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Falkensteiner Altar Bearbeiten

Alle Tafeln werden zur Zeit in der Johanniterkirche (Schwäbisch Hall) präsentiert, obwohl die Linke Drehtafel zur Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart gehört.

Provenienz Bearbeiten

Der Altar wurde im Auftrag von Johannes Werner von Zimmern für Burg Falkenstein erstellt. Diese hatte er im Jahr 1525 von Johannes Werner von seinem Bruder Gottfried Werner von Zimmern gekauft. Da letzterer für den kunstsinnigeren der beiden Brüder gehalten wurde und auch durch den Auftrag für die Ausstattung der Altäre für die Stiftskirche Sankt Martin als Hauptmäzen des Meisters von Meßkirch galt, wurde der Falkensteiner Altar von Christian Altgraf zu Salm auf vor 1525 datiert. Die stilistische Nähe zum Wildensteiner Altar spricht aber für eine spätere Datierung.[1]

Nach dem Aussterben der Zimmern kam die Burg und dessen Inventar zunächst, ab 1596 an die Grafen von Helfenstein, nach deren Aussterben, 1627, in den Besitz des Hauses Fürstenberg.[2]

In einem Burginventar von 1623 ist "Ein gemalte kunstreiche altartafel, Sanct Annae bildnus, die nebenfligel mit vil unterschidlichen patronen geziert" aufgeführt. Der Altar wurde im September 1642 zum Schutz vor Kriegseinwirkungen nach Burg Wildenstein, von dort 1643 nach Feuerthalen bei Schaffhausen gebracht. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen diese Kunstwerke nach Donaueschingen. Der Falkensteiner Altar wurde 1837/38 in München unter Aufsicht der Brüder Sulpiz und Melchior Boisserée von Mattenheimer[3] restauriert.[4]

Im Rahmen dieser Restaurierung wurden die Drehflügel gespalten. Der linke Drehflügel kam in den Besitz des Kölner Regierungsrats und Kunstsammlers Graf Werner von Haxthausen. Dieser war sowohl mit den Brüdern Boisserée befreundet, als auch mit Joseph von Laßberg befreundet und verwandt. Mit letzterem vereinbarte er auch 1838 einen Tausch eines weiteren Werkes des Meisters von Meßkirch, der rechten Flügelaußenseite des Hochaltarretabels von St. Martin, "Der Heilige Werner", die Laßberg auch gehörte[5], gegen eine "Heilige Familie" von Jan van Hemessen. Trotzdem sind die Umstände der Übertragung unklar, da sowohl die Gebrüder Boisserée. als auch Laßberg nicht die eigentlichen Eigentümer des Altars waren. Über die Tochter Maria von Haxthausen kamen die Bilder des Meisters von Meßkirch an ihren Ehemann Hermann von und zu Brenken, der sie wiederum an Richard von Kaufmann veräußerte. Die beiden Tafeln des Falkensteiner Altars wurden von ihm 1906 an den Stuttgarter Galerieverein veräußert, von welchem sie von der Staatsgalerie Stuttgart 1929 erworben wurden.[6]

Die fünf verblieben Tafeln gingen in den Fürstenberger Museumsbestand über und wurden ab 1869 imj sogenannten "Karlsbau"[7] ausgestellt. 2012 wurden sie von der Sammlung Würth und werden neute, ergänzt um die aus Stuttgart als Leihgaben zur verfügung gestellten Tafel, komplett in der Johanniterkirche in Schwäbisch Hall ausgestellt.[8]

Geöffneter Zustand Bearbeiten

Geschlossener Zustand Bearbeiten

Altäre St. Martin Bearbeiten

Rekonstruktion eines Nebenaltars der Stiftskirche St. Martin Bearbeiten

Obwohl die Tafeln heute auf vier verschiedene Sammlungen, auf zwei Kontinenten verteilt sind, geht man davon aus, dass sie zu einem gemeinsamen Altar gehörten. Dies wird aus der Gestaltung der Tafeln im geschlossenen Altarzustand geschlossen. Der Aufbau dürfte den noch erhaltenen St. Gallener Versuchungsretabel und dem Abendmalretabel geglichen haben. Wir haben einmal die flügelübergreifende Hintergrundgestaltung vor einer zinnenbewehrten Mauer. Dann die gemeinsame Namenskartusche der Mitteltafeln, sowie die sich spiegelnde Körperhaltung der beiden Diakone. Dass der heilige Veit, sowie der Erzengel Michael die abgespaltenen Vorderseiten der Drehflügel sind, wird aus den korrespondierenden Maßen und der gemeinsamen Provenienz aus der Sammlung von Johann Baptist von Hirscher geschlossen.[9]

Die Tafeln befanden sich bis 1772 in der Stiftskirche St. Martin in Meßkirch, als diese im Stil des Rokoko umgestaltet wurde.

Die beiden Drehflügel befanden sich bereits vor 1821 in der Sammlung von Johann Baptist von Hirscher. Dieser hatte im Jahr 1821 versucht einen, damals noch Hans Holbein zugeschriebenen Bestand von 15, teilweise doppelseitig bemalten Tafeln, zusammen mit seiner gesamten Sammlung an Ludwig von Oettingen-Wallerstein zu verkaufen. Die Tafeln wurden später gespalten und die beiden Vorderseiten 1858 von der Großherzogliche Gemäldegalerie, Karlsruhe unter der Verzeichnisnummer 60 übernommen. Damals dann Barthel Beham zugesprochen.[10]

Die beiden Rückseiten befanden sich 1834 in der Sammlung Karl Gustav Abel in Stuttgart. Im Jahr 1863 gelangten sie über das Auktionshaus Heberle-Lempertz an Georg Gillis van Haanen (George Gillis Haanen?) in Köln. Am 9. November 1909 tauchen die beiden Rückseiten in einer Versteigerung der Sammlung von Édouard Fétis bei Le Roy Frères auf. Über Frederik Muller, Amtserdam kamen die Tafeln an John G. Johnson, Philadelphia. Dieser vermachte seine Sammlung 1917 an das Philadelphia Museum of Art.[11]

Der linke Standflügel, Heilige Dreifaltigkeit, befand sich in der Sammlung Johann Georg Martin Dursch in Rottweil. Dieser verkaufte einen Teil seiner Sammlung an den Rottenburger Bischof Josef Lipp, (Inventar 1862, Nr. 50). Dessen Sammlung kam testamentarisch an den Bischöflichen Stuhl Rottenburg und bildeten den Grundstock des Diözesanmuseum Rottenburg.[12]

Der rechte Standflügel, Der Heilige Gottfried von Amiens, wurde 1817/18, oder 1821/22 von Joseph Freiherr von Laßberg, Meersburg erworben. 1853 (1855) ging die Tafel an die Fürstlich Fürstenbergische Sammlungen von wo sie 2004 an die Sammlung Würth verkauft wurde.[13]

Geschlossener Zustand Bearbeiten

Geöffneter Zustand Bearbeiten

Reference Bearbeiten

  1. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 126
  2. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 126
  3. Mattenheimer, Karl Mattenheimer, Theodor
  4. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 126
  5. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 165
  6. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 126 - 129
  7. Karlsbau
  8. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 126
  9. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 188 - 191
  10. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191
  11. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191
  12. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191
  13. Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit; Hrsg. Staatsgalerie Stuttgart, Elsbeth Wiemann; Hirmer; Stuttgart; 2017; ISBN=978-3-7774-3043-0, S. 191