Wolf Schäfer (* 22. April 1942 in Halle (Saale)) ist ein deutsch/amerikanischer Historiker und Hochschullehrer.
Leben
BearbeitenAufgewachsen ist Wolf Schäfer in der Wolfszeit in Frankfurt am Main. Er war freischaffender Maler in der ersten Hälfte der 1960er Jahre; in der zweiten Hälfte studierte er Geschichte, Internationale Politik und Philosophie an den Universitäten Marburg, Bonn, King's College London, und München (M.A. 1970). Seine akademische Laufbahn begann als Assistenzprofessor am Historischen Seminar der Münchner Universität (1970-72) und anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Alternativen der Wissenschaft am Starnberger Max-Planck-Institut (1973-81) unter der Leitung von Carl Friedrich von Weizsäcker. 1983 promovierte Schäfer an der Bremer Universität mit Arbeiten zur neuzeitlichen Sozial- und Wissenschaftsgeschichte, die 1985 unter dem Titel Die unvertraute Moderne veröffentlicht wurden.
Wolf Schäfers erste amerikanische Phase begann nach der Schließung des Starnberger Instituts mit einer Reihe von Fellowships: 1981 Center for Philosophy and History of Science, Universität Boston; 1982 History of Science Department, Harvard; 1983/84 Program in Science, Technology, and Society, MIT; und 1984/85 Center for European Studies, Harvard. 1985 erhielt Schäfer eine Professor an der Darmstädter Hochschule im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften. Seine zweite amerikanische Phase begann 1989 mit der Annahme einer Professur für Wissenschaftsgeschichte im College of Arts and Sciences an der Staatsuniversität von New York in Stony Brook. Von 2017 bis 2022 war er Leiter des Fachbereichs Technology and Society im College of Engineering and Applied Sciences. Seit 2023 ist er dort John S. Toll Professor und Direktor das Engineering Ethics Laboratory.
Nach seiner Übersiedlung in die Vereinigten Staaten im Jahr 1989 an den Fachbereich Geschichte von Stony Brook leistete er Pionierarbeit in der Globalgeschichte als Alternative zur Weltgeschichte und gründete das Center for Global & Local History (Heimat des Long Island History Journal), sowie das Stony Brook Institute for Global Studies und dessen Publikation Globality Studies Journal, deren Herausgeber er bis 2023 war.
Wolf Schäfer hat drei Kinder, zwei Söhne aus erster Ehe sowie eine Tochter aus zweiter Ehe. Er lebt mit seiner dritten Ehefrau auf Long Island.
Werk/Wirken
BearbeitenWissenschaftsgeschichte
BearbeitenSozialgeschichte
BearbeitenGlobal/Local Studies
BearbeitenEthik für autonome Fahrzeuge (Automotiv Ethics)
BearbeitenWerke/Schriften
BearbeitenSchäfer ist der Autor von neun Büchern sowie über achtzig Artikeln und Essays.[1]
- Wolf Schäfer, Gernot Böhme, Wolfgang van den Daele, Rainer Hohlfeld, Wolfgang Krohn: Finalization in Science, The Social Orientation of Scientific Progress. Hrsg.: Wolf Schäfer. Springer Dordrecht, 1983, ISBN 978-90-277-1549-4.
- Wolf Schäfer: Toward Pangaea II: Connected Essays on Global History. SUNY Pres, 2014.
- Dark Words and Deadly Winds: Trump & Trumpism, A manuscript on Trump’s language and the eight deadly forces of Trumpism by Wolf Schäfer, 2017
Auszeichnungen
Bearbeiten2013 erhielt Wolf Schäfer den Berlin-Preis der American Academy in Berlin und wurde mit dem Anna-Maria-Kellen-Stipendium[2] ausgezeichnet.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wolf Schäfer on Google Scholar. Abgerufen am 21. März 2024 (englisch).
- ↑ American Academy in Berlin: Anna-Maria Kellen Fellow - Class of Fall 2013. Abgerufen am 15. März 2024 (englisch).
Kategorie:Geboren 1942
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Wolf Schäfer |
ALTERNATIVNAMEN | Wolf Schafer |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker |
GEBURTSDATUM | 22.04.1942 |
GEBURTSORT | Halle (Saale) |