Niederschlesische Operation
Teil von: Zweiter Weltkrieg

Entwicklung an der Ostfront von 8. bis 24. Februar 1945
Datum 08. Februar 1945 bis 24. Februar 1945
Ort Niederschlesien, Deutschland
Ausgang Besetzung der niederschlesischen Ebene durch die Rote Armee
Konfliktparteien

Deutsches Reich

Sowjetunion

Befehlshaber

Ferdinand Schörner

Iwan Stepanowitsch Konew,
Nikifor Kaltchenko,
Konstantin Krajnukow

Die Niederschlesische Operation (russisch Нижнесилезская операция) war eine Ofensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. Sie dauerte von 08. Februar bis zum 24. Februar 1945 und wurde von der Einheiten des 1. Ukrainischen Frontes gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte in Niederschlesien durchgeführt. Die Definition der Dauer und des Umfanges kommen aus den sowjetischen und später polnischen Quellen. Dagegen wird in der deutschen militärischen Literatur der Nachkriegszeit von der bereits am 12. Januar 1945 begonnenen und bis Ende Februar 1945 andauernden "Winteroffensive" besprochen, die so nicht unterteilt wird[1].

Ausgangslage Bearbeiten

Schon Ende Januar 1945 hat die Rote Armee in Rahmen von Weichsel-Oder-Operation die Vorkriegsgrenze des Deutschen Reiches im Bereich Oberschlesien überschritten. Die Verbände der Heeresgruppe Mitte befanden sich seit dem sowjetischen Durchbruch an der Weichsel mitte Januar 1945 praktisch im ständigen Rückzug in Richtung Westen, verwickelt in die andauernden Kämpfe mit den schnell vorrückenden und überholenden Einheiten der Roten Armee ("Wanderne Kessel"). Eine Herstellung einer stabilen Hauptkampflinie (HKL) entlang der Oder und das Aufhalten der feindlichen Kräfte war nicht gelungen. Der sowjetischen 3 Garde Armee, 13. Armee und 4. Panzerarmee ist zwar misslungen, die Stadt Breslau einzunehmen, aber die Stellungen an der westlichen Ufer der Oder im Raum Steinau erobert und ausgebaut. Ähnlich im Raum Ohlau festigten sich die sowjetischen 52. Armee und 3. Garde Panzerarmee. Südlich von Opole bis zur Cosel in Oberschlesien lagen die sowjetischen 59. und 60. Armee. Die Ausgangsstellungen der drei Gruppierungen dienten dann als die Brückenköpfe für den kommenden sowjetischen Großangriff. Auf der sowjetischen Seite wurde die 2. Luft-Armee eingesetzt. Der Reichsregierung war auch die Provinz Schlesien von größten Bedeutung mit den unzähligen Industriebetrieben. Als das Oberschlesische Industriegebiet Ende Januar 1945 verloren ging, hat der Reichsminister Albert Speer "darauf hingewiesen, dass die Leistung der Wehrwirtschaft gegenüber der noch im Dezember [1944] erzielten auf 1/4 absinken würde"[2]. Vor allem galt Niederschlesien und Mährisch-Ostrauer Region immer noch als erheblicher Waffenproduzent und der Lieferant für den damals strategisch wichtigen Rohstoff - die Steinkohle.

Ziele der Operation Bearbeiten

Der Operationsplan wurde Ende Januar vom Stabsoffizieren der 1. Ukrainischen Frontes unter Marschall Konew und Wassili Sokolowski erarbeitet und von sowjetischen Hauptquartier Stawka am 29. Januar gebilligt [3]. Die eilige Planausarbeitung ist ein Hinweis auf den Wetteifer gegenüber dem Konkurrenten Schukow, der stets von Stalin bevorzugt, im Alleingang die Reichshauptstadt erobern könnte. Die Operation sollte um 25-28. Februar mit dem Erreichen von [Elbe]] enden[4].
Es sollte also die letzte Erstürmung werden. Die Zerschlagung der deutschen Verbände um Breslau, der Vorstoss über Niederlausitz, in Richtung Sprottau, Cottbus, die südwestliche Umgehung von Berlin und koordiniertes Vorgehen mit dem 1. Weißrussischen Front gegen die Hauptstadt waren als Ziele in der Direktive des 1. Kriegsrates vom 31. Januar 1945 erfasst[5]. Die Erfolge des bisherigen Vormarsches durch Weißrussland und Polen (ca. 150 km pro Woche in der Operationszeit) hat die sowjetische Oberkommando zum Setzen der weitsichtigen Ziele der nachfolgenden Niederschlesischen Operation verführt. Die Kampfkraft der Deutschen zu diesem Zeitpunkt wurde von der Roten Armee generell als gering eingeschätzt, mit einem eher schwachen Wiederstand und schnellen Reichshauptstadt-Eroberung gerechnet.
Der Schwerpunkt des Angriffes bildeten auf dem rechten Frontflügel nordwestlich von Breslau vier Armeen (3. Garde-, 13, 52 und 6. Armee), zwei Panzerarmeen (3. Garde- und 4. Armee), sowie einen Panzer- (25.) und einen mechanisierten (7.) Gardekorps gelegt. Die zweite Stossgruppierung mit der 5. Garde- und 21. Armee zusammen mit untergeordneten 4. Garde- und 31. Panzerkorps war auf dem Brückenkopf südlich von Breslau um Ohlau plaziert. Als Aufgabe bekam die Gruppe das Vorrücken in der Dresdener Richtung (Zusammentreffen mit 4. Ukrainischen Front) und Erreichen der Elbe um 25. Februar. Die dritte Stossgruppierung konzentrierte sich auf dem linken Flügel der Front südöstlich von Oppeln und bestand aus den 59. und 60. Armeen sowie dem 1. Garde-Kavaleriekorps. Sie sollte vom Brückenkopf in Raum Cosel aus bis an die Sudeten vorrücken und die Handlungen der anderen Frontteilen gewährleisten[6]. Die sowjetischen Armeegruppierungen wurden in ihrer Tiefe entsprechend gestaffelt: Einer Panzerarmee folgte direkt eine Schützenarmee.

Sowjetische Angriffsvorbereitungen Bearbeiten

Die Vorbereitungszeit der neuen Offensive nach dem Beenden der Weichsel-Oder-Operation war vom Marschall Konew knapp gesetzt. Obwohl die Rote Armee seit Mitte Januar etwa 400 km gegen Westen vorgestoßen ist, standen nur einige Tage zur Umgruppierung, Erfrischung und Heranschaffen der Munition und Kriegsgerätes zur Verfügung. Seitdem waren viele der sowjetischen Einheiten mit niedrigen Material- und Personenzahl ausgerüstet da, immerhin noch in Übermacht zu den Wehrmachtsverbänden. Der Grund für den knappen Termin lag in mehreren Grundsätzen. Zuerst wollte man den deutschen Kräften keine Möglichkeit und Zeit zur Stabilisierung der Front und Ausbauen der Verteidigung geben. Auch die gesamte Frontlinie und insbesondere am mittleren und unteren Oder-Verlauf war für die sowjetische Armee nicht günstig und erforderte entsprechende Sicherungen an der Frontflügeln. Die 1. Weißrussischen Front war bereits weiter westlich bis nach Küstrin vorangekommen, abgegrenzt durch den Fluss Oder von den südlich liegenden deutschen Einheiten, die jederzeit eine Bedrohung für ihre linke Flanke darstellen würden. Das sowjetisch-deutsche Kräfteverhältnis an der Oderfront gestaltete sich unterschiedlich. Laut offiziellen sowjetischen Quellen betrug es nördlich von Breslau bei der Infanterieeinheiten wie 2,3:1, bei der Artillerie 6,6:1, bei den Panzern 5,7:1. Südlich von der Stadtfestung gestaltete sich die Überlegenheit bei der Infanterie 1,7:1, bei der Artillerie 3,3:1 und bei den Panzern 4:1. Noch weiter südlich war das Verhältnis der Kräfte fast gleich[7]. Dieser Maß ist auch die einzigste Quelle für die Ermittlung der deutschen Kräfte in Zahlen für den Zeitpunkt, da es keine andere Angaben vorliegen. Insgesamt fiel aber die Ausrüstung der sowjetischen 1. Ukrainischen Frontes viel niedriger als die Vorgaben des sowjetischen Oberkommandos aus. In den Zahlen wurden zu Beginn der Operation 2215 einsatzfähige Panzer und Selbstfahrlafetten gemeldet. Im Gegensatz zu dem Beginn der Weichsel-Oder-Operation am 12. Jan. gab es noch 3661 Panzer der Einheiten unter Konew. Auf die 3. Gde.-Panzer Armee kamen davon 379 Panzer und 188 Selbstfahrlafetten, was aber 56% und 72% des Sollstandes darstellte. Bei der 4. Pz.Armee gab es 414 Panzer und Geschütze (55% von Soll)[8]. Die Panzerkorps zählten je etwa 120-150 Panzer[9]. Bei der Infanterie zählten die Divisionen über 4 000 Soldaten (50 % von Soll)[10] Die unterstützende sowjetische 2. Luft-Armee verfügte über die 2815 einsatzfähige Flugzeuge[10]. Ab Ende Januar wurden einige Kommandotrupps mit dem Fallschirm in dem deutschen Hinterland abgesetzt. Das Erkunden der Lage der Wehrmachtkräfte gehörte zu den primären Aufgaben.

Pläne der deutschen Parteiführung Bearbeiten

Da nun die Kampfhandlungen sich auf das Deutsche Reich erstreckt haben, stellte sich immer mehr die Frage der Befehlsführung in den betroffenen Heimatgebieten. Ein Operationsgebiet auf dem Reichsgebiet gab es laut den bisherigen Vorschriften eigentlich nicht. Die Wehrmacht war hier nur auf militärische Aufgaben beschränkt[11]. Bis zur Front hielten die Gauleiter als Reichsverteidigungskommissare die Verwaltungsbefügnisse und staatliche Hoheitsrechte in ihren Händen, was auch die Befehlsgewalt und ein Übergehen der Verantwortlichkeit von der Wehrmacht auf die von Hitler bevorzugte Partei bedeuten sollte[12]. Nur in einer Kampfzone von etwa 20 km Tiefe war das Feldheer gegenüber den Dienstellen der Gauleiter weisungsberechtigt[13]. Die Unfähigkeit der eingesetzten Gauleiter Karl Hanke, Fritz Bracht und Hans Frank, ihre gegenseitige[14] lokale und unkoordinierte Aktionen führten zu der Vernachlässigung der bereits stehenden Wehranlagen oder unsachlicher Ausbau. In den Wochenschauauftritten die Darstellung der Panzergraben schaufelnden Bevölkerung galt eher den Durchhalteparolen als der Vorberetung auf den kommende Schlacht. Außer der "Oderstellung" aus der Vorkriegszeit im mittleren Verlauf des Flusses (Breslau-Crossen) gab es seit Ende 1944 entlang der Oder zwischen Breslau und Ratibor die große Anzahl von (anonymen) Kampfständen, Bunkern und Anlagen, die vor einem Angriff aus dem Osten schützen sollten. Die hochwertigere Kampfausrüstung und Waffen waren aber nicht vorhanden, da früher an den Atlantikwall abgegeben und somit verloren. Mit ausreichender ausgebildeten Besetzung würden vielleicht die Anlagen ihren Zweck erfüllen, aber das lag wiederum in der Verantwortung der militärischen Führer. Weitere Probleme mit der Kompetenz der Gauleiter ergaben sich vielfach bei der Versorgung oder Beurteilung der Lage und damit verbundenen Räumung der Zivilbevölkerung und Einsatzplanung der Volkssturm-Verbände. Schlecht ausgebildet, zusammengerufen in nicht winterfesten Zivilkleidung oder in alten kaiserlichen Uniformen, schwach ausgerüstet mit unterschiedlichen Beutewaffen, ohne ausreichenden Munitionsbestand konnten die überwiegend ältere Männer nicht den übermächigen Gegner stoppen, wie von den Gauleitern gewünscht. Die Kompetenzen waren nicht klar geregelt und die Volksturmverbände anfangs nicht in die militärische Führungsorganisation eingereiht[15]. Nach und nach hat die höchste Parteiführung die Probleme mit dem Volksturm-Gebrauch erkannt. Am 26.01.45 wurde der Befehl von Hitler erteilt, dass die gemischten Kampfgruppen zusammen mit Truppenteilen des Feldheeres unter einheitlicher Führung zu bilden sind[16]. Am 10.02.45 hat die OB der Heeresgr. Mitte nun die Beurteilung erfasst, dass sich die selbständige Volkssturmeinheiten an der HKL wenig bewährt haben und empfielen: Die Eingliederung in Truppenteile des Feldheeres, Einsatz in bekannten Heimatgelände, in rückwertigen Stellungen zur Bewachung und Sicherung und zum Stellungsbau sowie den Einsatz ortskundiger klener Volkssturmgruppen in Flanken und Rücken des Gegners[17].

 
Ein Propagandafoto mit den Volkssturmmänner an einem MG 34 Maschinengewehr - solche Waffenausrüstung gehörte eher zur Ausnahme
 
Volkssturmmänner bei Ratibor Anfang Februar 1945

Eine unvergessene Erscheinung der Kampfhandlungen stellte die Flucht der deutschen Zivilbevölkerung vor der Roten Armee aus den Ostgebieten dar. Der Exodus der ganzen Kreise, die Flüchtlinge und die allgegenwärtigen Trecks gehörten zu dem größten Tragödien der Bevölkerung in der Zeit. Anders als in Ostpreussen hatte sich der Gauleiter Karl Hanke nicht geweigert, eine mögliche (vorübergehende) Evakuierung zu planen. Ein zu frühes Verlassen der bedrohten Heimat durch die Bewohner wurde mit hohen Strafen belegt. Oft wurden die Gefahren der kommenden Kämpfe von den anwesenden Polizei- oder SS-Einheiten runtergespielt und der Bevölkerung das falsche Bild der Lage übermittelt. Die Räumungsbefehle der Partei kamen meist zu spät oder überhaupt nicht, die Flüchtlinge anfangs in kaum 100 km entfernte Kreise transportiert, die nach ein paar Tagen selbst zum Kampfgebiet wurden. Die schlecht organisierten, der Kälte trotzend und bis zu 16 km lange Flüchtlingskolonnen[18]in Richtung Sachsen und Tschechei haben die Zuführungs- oder Rückzugswege für das Heer blockiert, sind direkt in die militärische Auseinandersetzungen geraten oder Opfer der gezielten sowjetischen Angriffe wurden. Die OKW war generell gegen den vorzeitigen Wegzug. Am 28. Januar 1945 hat der Chef OKW noch befohlen, dass zusätzliche personelle Räumung bedeute für die Betroffenen nur Preisgabe an Hunger, Kälte und Gefahren und In Schlesien sollte die Räumungsmaßnahme über 30 km westlich der Oder unterbleiben[19]. Am 30. Januar 1945 wurde der Wehrkreis VIII (Stellv. Kommandierender Gen. der Kavalerie Rudolf Koch-Erpach) der Heeresgruppe Mitte unterstellt, was das störungsreiche Verhältnis zwischen dem Feldheer und Ersatzheer entspannte. Durch den totalen Kriegseinsatz wurden vom Ersatzheer vom Ende Januar bis Anfang Februar über 93 000 Mann an die gesamte Ostfront überführt[20]. Den improvisierten Verbänden fehlten aber haupsächlich Fahrzeuge und Artillerie sowie Kampferfahrung. So auch der Wert der aus Magen- oder Ohrenkranken Soldaten aufgestellten Einheiten war äußerst zweifelhaft[21].

Pläne der Wehrmachtführung Bearbeiten

Am 3. Februar 1945 hat die Heeresgruppe erkannt, dass von Steinau aus die Rote Armee einen Stoß in westlicher und südwestlicher Richtung nach Ostsachsen sowie gegen Mährisch-Ostrau vorhat[22]. Sogar die von Stawka geplanten Ziele waren bekannt und einen Tag vor dem Beginn genannt[23]:

„Als Schwerpunkt ist jetzt die 1. ukrain. Front im Raum von Steinau anzusehen; anzunehmen ist die Stoßrichtung in den Raum südlich Berlin mit einem Nebenstoß in Richtung Dresden.“

Bereits im Dezember 1944 wurden in den Stäben der Heeresgruppe mehrere Planspiele unter der Leitung von Gen. Fritz Benicke und Wolf-Dietrich_von_Xylander durchgeführt, die den späteren Verlauf der sowjetischen Winteroffensive gut abbildeten und gleichzeitig die Mängel auf der deutschen Seite hervorhoben[14]. Die sowjetische Operation und deren Verlauf kam also für die deutsche Seite nicht überraschend. Dem Chef des Generalstabes, Generaloberst Heinz Guderian, war schon vor dem Beginn der Winterofensive bewusst, dass die Ostfront infolge ihrer dünnen Besetzung und der geringen Ausstattung mit Reserven bei einem russischen Durchbruch wie ein Kartenhaus zusammenfallen würde[14]. In der Zeit als das Mittel- und Oberschlesische Gebiet schon von der Roten Armee besetzt war, schlug der Generaloberst Guderian vor, die Divisionen aus Kurland abzuziehen und von Pommern heraus gegen Schlesien vorzustoßen. Da von Hitler als Oberbefehlshaber des Heeres die Ostfront nicht als primäres Kriegsschauplatz angesehen wurde, fing man sogar an, ab 27. Januar die letzten kampfkräftigen Panzerverbände von der Westfront abzuziehen, um in in Ungarn einzusetzen. Seine Strategie basierte an der Haltung an jedem Ort an der Ostfront. Bei Durchbruch des Feindes wurden die Einheiten von einem Kampfraum zu dem anderen geworfen was zur schneller Abgekämpfung führte. Die Reserven standen meist zu nah an der HKL, sodass es keinen Freiraum für die operative Einsätze gab. Oft sind die unbeweglichen Einheiten überrollt worden, weil es auch an dem Betriebsstoff mangelte. Die Gefechtstärke der Truppen war schwach, da ihre Personalzahl und Waffenausrüstung längst nicht den Vorgaben entsprachen[24]. Somit waren die definierten Divisionen vermeintlich und man konnte höchstens nur von Kampfgruppen sprechen. Die oft in Wochenschau gezeigten modernen Waffen und Panzer waren bei den vielen Wehrmachtverbänden eher noch rar. Der Transport der Soldaten fand wieder zu Fuß oder mit Pferdewagen statt, was die Unbeweglichkeit noch mehr stärkte. Der Mangel an der Artillerie, der Panzerabwehrwaffen und vor allem an Munition machte jeden sowjetischen Vorstoß früher oder später erfolgreich.
Auch hier in Schlesien hat sich die militärische Taktik der Ostfront zur passiven Haltung mit immer wieder von oberster Führung neudefinierten HKL und "Festungen" reduziert. Das Ziel war, die sowjetischen Kräfte an solche zu binden und den Vormarsch zu verlangsamen. Die Bestimmung zu "Festungen" , "Festen Plätzen" und Festungsbereiche behielt sich der Führer selbst vor. Die Strategie der Wehrmachtführung, nun ohne voller Handelsfreiheit, zielte also in dem schlesischen Operationsgebiet nun mehr auf das Hinauszuzögern des sowjetischen Vormarsches ab, was auch auf die Übereinstimmung der Kriegführung am Nordflügel der Ostfront in Pommern, West- und Ostpreußen zurückzuführen war. Die in Nachkriegszeit oft von den höheren Offizieren betonte Rettung der Zivilbevölkerung vor den Übergriffen der Roten Armee hierbei den Ausschlag gab, bleibt fraglich[25].

Lokale Operationen der Wehrmacht am Anfang Februar Bearbeiten

Am 5. Februar 1945 wurde noch von der deutschen Seite ein Unternehmen bei Dyhernfurth durchgeführt. Die Stadt Dyhernfurth und die nahe Produktionsstätte für die chemischen Kampfstoffe fielen bereits am 25. Januar 1945 in die sowjetischen Hände. Die deutsche Kampfgruppe und die Techniker unter Gen. Sachsenheimer sind in einem Streich über die Oder und die Stadt in die Fabrik eingedrungen, um die Anlagen zu zerstören. Anschließend sind sie auf den linken Oderufer zurückgegangen, nachdem die gefährlichen Kampfstoffe einfach in den Fluss abgepumpt wurden[14]. Die Leichtigkeit der durchgeführten Aktion und der Erfolg hat aber die deutsche Führung in einer falschen Meinung gefestigt, dass der Feind nun abgeschwächt wäre. In den nächsten Tagen führten die deutschen Einheiten immer wieder die Gegenangriffe gegen die gebildeten Brückenköpfe. Insbesondere die neuaufgestellte 408. Division, des Korps "GD", die Division "Herman Göring" und das XXIV. Panzerkorps haben mit ihren bereits zerschlagenen Einheiten immer wieder die sowjetischen Kräfte nördlich von Steinau angegriffen. Vom 1. bis zum 7. Februar hat die sowjetische 4. Panzerarmee in dem Gebiet selbst 42 Kampffahrzeuge verloren[26]. In der Gegend von Grottkau wurde die deutsche 8. Pz. Div und 45. Pz.Volks.Gren. als Keil zwischen die sowjetische 5. Gde.- und 21. Armee eingesetzt. In dem Abschnitt zwischen Kuhbeuthen und Crossen, also schon im Bereich der 9. Armee und Heeresgruppe Weichsel führte das seit der Zerschlagung in Polen im Raum Lissa im Rückzug befindliche XXXX. Pz.-Korps die Abwehrkämpfe. Kurzzeitig kam es am 6. Februar zu einem gefährlichen sowjetischen Stoss über die Oder in Odereck. Mit welchen Mitteln solche Aktionen durchgeführt wurden, beschreibt von Ahlfen[27]:

„Die Kräfte des Korps zum Beseitigen dieser "Eiterbeule" bestanden nur aus einer 10-cm-Kanone, zwei Beutegeschützen mit wenig Munition und Volkssturm [...]. In einem Werk bei Naumburg am Bober fand man Füllpulver für V2-Geschosse, mit dem an anderer Stelle aufgefundene "Goliaths" [...] geladen wurden.“

Am nächsten Tag wurde der Angriff abgewehrt und die letzten Oderbrücken in Odereck, Crossen und Fürstenberg gesprengt.

Der Verlauf Bearbeiten

Die gesamte Operation wird heute auf die 2 Phasen unterteilt. Den Zeittrennpunkt bildet die Schlacht am Bober, sowie die Änderung der ursprünglichen Operationszielen vom sowjetischen Kommando[10].

  • 1. Phase: Vom 8. Februar bis 15. Februar als die sowjetische Armeen zum Angriff angesetzt haben und innerhalb einer Woche nur die Linie Bober-Queeis erreicht haben.
  • 2. Phase: Vom 16. bis 24. Februar 1945. Die deutschen Einheiten kamen zum Gegenangriff entlang des Flusses Bober. Die sowjetische Kommando hat die ursprüngliche Ziele verworfen und den Eroberungsplan geändert. Die sowjetische Armee kam weiter in Richtung Westen bis an die Neisse.
 
Verlauf der Niederschlesichen Operation

Die Lageentwicklung zwischen den 8. und 15. Februar Bearbeiten

Der Angriff der sowjetischen Kräfte begann am 08. Februar um 6:30 der Ortszeit nach dem verhältnismäßig kurzen 50 minütigen Artilleriefeuer aus den vorbereiteten Brückenköpfen. Für die längere Dauer haben die sowjetischen Munitionsvorräte nicht gereicht. Die ungenügende Erkennung der deutschen Positionen und Stellungen haben auch eher zu einer verfehlenden Wirkung geführt. Wegen des schlechten Wetters war auch die sowjetische Luftunterstützung sehr begrenzt. Die deutschen Einheiten leisteten von Anfang an den hartnäckigen Widerstand. In den letzten Tagen vor dem Angriff kamen die Tauwetter, obwohl es noch zwei Wochen zuvor bis zu -20 °C herrschten. Das wechsel zwischen Frost und wiederum Erwärmung bis zu +8°C begleiteten die kommenden Auseinandersetzungen. Durch den aufgeweichten Boden konnten die angreifenden Panzer im Gelände nur langsam vorwärts kommen. Aus dem Raum Steinau kam der Angriff halbsternförmig in alle westlichen Richtungen. Bis spät Nachmittag konnten noch die Stellungen von den deutschen XXIV Pz.K.. und das Korps "GD" auf der West-Hauptstoßlinie aus dem Brückenkopf Steinau gehalten werden, die aber wachsender Übermacht nachgaben. Der Durchbruch im Norden gelang den Sowjets über den Dorf Raudten. Südlich von Lüben hielte die 408. Division von 57. Panzerkorps weiterhin ihren Abschnitt trotz der starken Angriffskräften. Nur bei Brauchitschdorf wurden 18 sowjetische Panzer an dem Tag nur von einem Pionierbattalion niedergekämpft[14], was aber nicht verhinderte, dass dieser Straßenabschnitt verloren ging. Die heftigen Abwehrkämpfe auf dem Boden wurden unterstützt von SG 2 Immelmann. Laut des Lageberichtes der Heeresgruppe Mitte für den Tag hat die Gruppe Rudel den Abschuss von 80 Panzern erreicht[28]. Der Kommandeur Hans Rudel wurde an dem Tag bei einer Notlandung schwer verletzt. Die Angriffe der sowjetischen 4. Panzerarmee aus dem Brückenkopf Steinau waren taktisch so ausgerichtet, um die Wälder des Primkenauer Forstes (nordwestlich von Lüben) mit dem 6. Garde-Mot.Korps über nördliche Flanke und mit dem 10. Garde-Pz.K. südlich umzugehen. Nachdem die Linien durchgebrochen wurden, zeichnete sich aus, dass die deutschen Divisionen "Brandenburg", "Hermann Göring" und 20. Pz.Div. glatt in eine Kesselschlacht geraten würden. Die Panzerverbände der Roten Armee sind in den ersten zwei Tagen aus der Hauptgruppierung bei Steinau in die Tiefe von 30 bis 60 km, die Infanterie bis zu 15 km auf 80 km breite eingedrungen[29]. Trotz der Geländegewinne wurden aber die geplante Erreichung der Boberlinie nicht erreicht und der Vormarsch nicht erweitert. Den langen Schwenk des sowjetischen 10. Garde-Pz.K. um den Primkenauer Forst haben die dort befindlichen deutschen Einheiten sofort ausgenutzt, um sich nach Westen in Richtung Sprottau gegen die sowjetischen Panzersperren der 63. Panzerbrigade (10. Garde-Pz.K.) auf die bekannte Weise des "Wanderneden Kessels" kämpfend abzusetzen. Die sowjetischen Panzerspitzen haben die Strategie verfolgt, bei stärkerem Wiederstand die Städte umzugehen und die Eroberung der nachrückenden Infanterie-Einheiten zu lassen. Über die Nacht zum 9 Februar rollte die sowjetische 7. Garde-Pz.K. (3. Garde-Pz.A) weiter in Richtung Haynau. Die zwischen Lüben und Liegnitz liegenden deutschen Einheiten der 408. Div. und Pz.Brig. 103 (Panzerbrigade Mummert) von LVII. Pz.K. wurden von Lüben abgerissen und den Kontakt zu den nördlich stehenden Nachbardivisionen verloren. Aus dem Raum um den Dorf Kaltwasser sollte noch am 9. Februar aber mit ihren Kräften nach der Anordnung von Generaloberst Schörner ein riskanter Gegenvorstoß in Richtung bereits verlorenen Stadt Lüben erfolgen, um den schnellen Gegner von den Hauptkräften abzuschneiden. Das fehlerhafte Vorhaben ist selbstverständlich nicht gelungen. Die zerstückelten deutschen Kolonnen der Infanterie, die Panzer, und vor allem die Nachschubkolonnen wurden in den Wäldern zwischen Haynau und Kaltwasser in der großen Zahl von dem sowjetischen 7. Garde-Pz.Korps und der nachkommenden Infanterie der 52. Armee zerschossen[14]. Die Reste der Einheiten haben sich nach Süden in Richtung Stadt Goldberg abgesetzt. Der Weg nach Bunzlau war aber somit für die sowjetische 7. Garde-Pz.K. frei. Inzwischen nördlich davon hat die 52. Pz.Brig. (6. Pz.K. /3.Pz.A) die Gelegenheit benutzt und mit einem schnellen Vormarsch weiter Richtung Westen vorgestoßen. Die Städte Kotzenau und Haynau wurden nach den Straßenkämpfen am 10. Februar von den sowjetischen 78. Inf.K. und von 9. Mech.K. besetzt. In dem südlichen Frontabschnitt im Raum südlich von Cosel kam es aber auch nach zwei Tagen zu keinem Durchbruch durch die deutsche HKL. Hierzu erwiesen sich die 17. Armee und Armeegruppe Heinrici als standhaft und haben die Linie Rybnik-Ratibor weiterhin gehalten. Die erfolgten zwei Angriffe wurden von 8. und schnell angeschafften 20.Pz.Div zurückgeschlagen [30]. In dem Raum um Brieg, also Kampfgebiet der sowjetischen 21. Armee, gab es auch keine Veränderungen im Frontverlauf. Die Angriffe der 5. Garde-Armee mit den 20. 21, 22 GdePz.Brigaden wurden von der 20.Waffen-Grenadier-Division der SS, der 283. Inf.Div und 20. Pz.Div östlich der Reichsautobahn abgefangen. Die Truppen der 1. Ukrainischen Frontes konnten die 4. Ukrainische Front an der Nahtstelle nicht weiter unterstützen, da selbst nicht weiter voran kamen. Die 59. und 60. Armee haben anschließend am 9. Februar ihre offensiven Tätigkeiten weitgehend eingestellt und bezogen selbst die Abwehrstellungen. Der Mährisch-Ostrauer Industriegebiet konnte dadurch weiter bis Ende April 1945 gehalten werden. Die Einbrüche in die deutschen Linien der esten Tagen der Offensive haben die sowjetischen Stoßrichtungen angezeichnet: Haynau-Bunzlau-Naumburg am Queis auf Görlitz und Goldberg-Löwenberg in Schlesien auf Lauban. Nordlich der Waldungen zeichnete sich die Linie über Primkenau-Sprottau-Sagan-Sorau auf Forst-Sommerfeld an. Die deutschen Verbände zogen sich hier hinter den Bober zurück. Dagegen haben die sowjetischen Angreifer keine grossen Erfolge an den Flügel des zentralen Vorstoßes erreicht. Im südlichen Abschnitt zögerte die 6. Armee immer noch auf dem Marsch in Richtung "Festung" Liegnitz, wo die umkreiste Pz.Brig. 103 den Zugang zu der Stadt vom Norden her und die Reste der 17. Division (KGr. Sachsenheimer) westlich der Stadt noch blockierte. Auf der sowjetischen Seite kam dem 22. Inf.K (6. A) am 9. Februar zur Hilfe das 9. Mech.K (3. Garde-Pz.A) vom Nordwesten und das 78. Inf.K auf die Stadt zu. Die Reste der deutschen 408. Division mussten aus Liegnitz in die westliche Richtung weichen. An dem Tag wurde Liegnitz zuerst ohne die großen Beschädigungen eingenommen[31]. Die sowjetischen motorisierten Einheiten sind dann entlang der Autobahn in die südöstliche Richtung weiter vorgestoßen, um in die Verbindung zu der 5. Gde-Armee zu erstellen. Die K.Gr. Sachsenheimer wurde dabei nach Süden und in Richtung Goldberg verdrängt. Im nördlichen Abschnitt des sowjetischen Durchbruchs hat die 3. Armee (unter General Wasili Gordow) auf die starke Abwehr im Raum Glogau gestoßen. Die Stadt wurde zu einer Oder-Festung erklärt, was in den sowjetischen Eroberungsplänen so nicht berücksichtigt worden war. Marschall Konew hat daher die Umgruppierung der Kräfte seiner 4. Pz.Armee in dem Raum angeordnet und zur Hilfe zusätzlich das 25. Pz.Korps eingesetzt. Durchweg wurde im Mittelabschnitt am 10. Februar im Nord-Süd Verlauf die Linie Primkenau-Haynau von der Roten Armee (3. Gde-Pz. und 52. Armee) erreicht. Am 10. Februar wurde über die Stadt Breslau der Kommandant der sowjetischen 6. Bomber-Korps Generalmajor Iwan Polbin durch Flak im Einsatz abgeschossen.
Das deutsche XXIV. Pz. Korps unter Gen. Walther Nehring und das Pz.-Korps "GD" unter Gen. von Saucken im Norden wichen dem Gegner kämpfend nach Nordwesten aus und im Süden war die LVII. Korps von mehreren Panzerspitzen aufgespalten. Der massive Schlag des Pz.-Korps "GD" zwischen den Dörfer Weißig und Wolfersdorf am Rande des Primkenauer Forstes gegen die ausgestellten Panzersperre des sowjetischen 10. Garde-Pz.Korps ermöglichte den restlichen Truppen, sich in den undurchsichtigen Wald abzusetzen und dem Gegner zu entkommen. Noch nördlicher davon erhielt die XXIV Pz.Korps (16. Pz.Div, 72. 88 und 342. Inf.Div) am 10. Februar den Befehl, weiter in nordwestlicher Richtung auf Freystadt-Naumburg am Bober zurückweichen und den sowjetischen Einheiten am Fluss Bober zuvorzukommen. Diese Gelegenheit nutzte das sowjetische 25. Selbständige Pz.K., um den Ring um Glogau am 12. Februar zu schließen. Es folgten die andauernden Angriffe der drei sowjetischen Infanteriedivisionen mit Hilfe der Artillerieeinheiten vom Süden her gegen die Stadt, da das Panzerkorps weiter westlich gezogen war. Die Belagerung der "Festung" hat nun begonnen.

Die schnellen gepanzerten sowjetischen Kräfte des 17. Garde-Mech.Brig. (6. Gde.-Mech.K) unter Oberst Leonid Tschurilow haben am 11. Februar von Primkenau aus die nördlichwestliche Richtung gehalten, die Stadt Sprottau weit umgegangen und nach 35 km südlich von Naumburg den Bober über einen Wasserwerkdamm bei Gladisgorpe überschritten. Sofort wurde von der Einheit ein Brückenkopf gebildet. Nun war die sowjetische 4. Pz. Armee unter Gen. Leljuschenko die führende Armee des gesamten Frontes bei dem Rennen gegen Westen. Die Einheiten der 3. Gde-Pz.Armee des Konkurrenten General Rybalko standen zwar an dem Tag am Bober, aber durch den Flussverlauf ca. 20-30 km weiter östlich. Die offenen Flanken der führenden Panzerarmee führten aber zu einer risikoreicher Lage[32].

Am 12. Februar haben die Teile vom Pz.-Korps "GD" nach dem Verlassen des Primkenauer Forstes die Stellungen östlich von Sprottau eingenommen[33]. Die Division "BR" hat ein Brückenkopf in Ober Leschen gebildet und die Div "HG" richtete sich in einem Dreieck zwischen Sprotte und Bober um den dortigen Flugplattz ein. Die Verbindung zu dem entlang nördlich von Sprotte zurückgehenden XXIV Pz.K. wurde dadurch wieder hergestellt und der Versuch einer Verteidigungslinie schon östlich vom Bober unternommen. Auch zwei Panzerzüge wurden dabei eingesetzt[34]. Die deutschen Gruppierungen unter Gen. Nehring sind zwar dem sowjetischen 6. Gde.-Mech.K. nachgeeilt, selbst wurden sie von nachrückenden Einheiten der sowjetischen 10 Pz.K. verfolgt. Der direkte Sturm des sowjetischen Korps hat es nahezu seine 61. Pz.Brig. gekostet, als die Kampfgruppen der 25. Pz.Div. über den schmalen Fluss den Gegner beschossen hatten[35] Die Stellungen vor Sprottau wurden am 12. Februar aufgegeben, als die sowjetische 102. Inf-Korps (13. A) wiederum den nach Süden ausgerichteten XXIV Pz.K. östlich umging und die Hinterstellungen bedrohte. Das Korps "GD" hat sich dann am 13. Februar unterhalb Sagan zurückgezogen. Der XXIV Pz.Korps von General Walter Nehring hatte längeren Weg über Neustädel-Freiburg befohlen bekommen und musste dazu den Marschweg nach Naumburg am Bober/Christianstadt freikämpfen. Die zwei benachbarten kleinen Städte am Bober haben noch später noch eine wichtige Rolle bei der gesamten Operation gespielt. Das von Neusalz nachkommende XXXX. Pz.Korps hat der Doppelort erst am 13. Februar erreicht und weiter in nordwestlicher Richtung gezogen.

Die Schützen des sowjetischen 48. Inf.Korps (52. Armee) haben am 10. Februar den Fluss Bober zwischen Ober Leschen und Bunzlau überquert und in den nächsten Tagen weiter westlich durch das schwierige Waldgelände mit Stosstruppen sogar bis zur Queis vorgedrungen. Dennoch konnten die Panzereinheiten des Gen. Rybalko über Bober nicht übersetzt werden, denn das geschickte Öffnen der Boberschleusen im oberen Flusslauf durch die deutschen Pioniere führte mehrmals zur Zerstörung der sowjetischen schweren Pontonbrücken und damit zur mehrtägigen Vorstoßverzögerung[36]. Obwohl die Einheiten durch das schnelle Rückzugstempo stark zersplittert wurden, gab es die Absicht, die Abwehrstellung an der Boberübergängen zu halten. Weiterhin hatten die deutschen Einheiten vom "Festungsabschnitt Niederschlesien" unter Gen. Adolf Bordihn den Abschnitt Sagan-Bunzlau in ihren Händen - am 12. Februar kam zur Verstärkung des Pz.K. "GD" noch die 21. Pz.Div. aus dem Raum Küstrin. Der grosse Wald zwischen den zwei Städten wurde zur Fluchtraum für mehrere deutsche Kampfgruppen. Die zusammen mit Volksturmeinheiten neu formierte 6. Volks.Gren.Div weichte bogenförmig von Haynau bis nach Bunzlau zurück, immer wieder in die Rückzugskämpfe gegen die nachkommerende 53. Gde.Pz.Brig. verwickelt. In der Kreisstadt wurde die Truppe durch die Jagdpanzerebteilung 1183 und einigen neuen "Hetzer"-Panzer verstärkt. Die mangelnde Koordination mit den Nachbareinheiten (im benachbarten Dorf stand intakte HeimatFlakAbt. ohne in den Kampf einzugreifen) sowie unerwartetes Verlassen der Stellungen nördlich von Bunzlau durch ein Polizei-Bataillon führte zum Alleingelassen von Panzergrenadieren. Der sowjetische Durchbruch kam am 12. Februar und führte zur Stadtbesetzung. Abends wurde dieser Sieg in Moskau mit einer neuen Tradition begrüßt - einem 20fachen Salutschuss aus 224 Kanonen.

Südlich von Bunzlau hat am 12. Februar die gesamte 6. Pz.Korps der Roten Armee über den Bober übersetzt, obwohl die deutsche Luftwaffe die Angriffe mit Schlachtfliegern dauernd durchführte. Das Korps bekam nun den Befehl von Konew, die Stadt Görlitz einzunehmen[37]. Nach der Einnahme von Bunzlau schien der Weg für die Eroberer nun frei. Der sowjetische Marschall musste aber die Hauptkräfte der 3. Pz.Armee- das 7. Gde-Pz.K. und 9. Mech.K. zurückrufen und bei der Offensive südlich von Breslau einsetzen. Dort wurde gerade mit drei Kampfgruppen der Wehrmacht ein erfolgreicher Stoß (von kurzer Dauer) gegen die Festungeinschliessung durchgeführt. Der Rückruf von Konews besten Kräften in Richtung Osten haben den Vorstoss nach Görlitz für mehrere Tage gestoppt. Die im Richtung Lauban vorgehende sowjetische 53. Gde.Pz.Brig. ist zwar am 13. Februar abends bis an Naumburg am Queis vorgedrungen und sich in zweitägige Kämpfe gegen 6. VGD verwickelt. Die Flussüberquerung wurde nach der gleichen Muster wieder verhindert - durch rechtzeitiges Öffnen der Schleusen in oberen Verlauf.
Die nun vom Westen her angreiffende Teile der sowjetischen 3 Pz.Armee sind am 13. Februar bis Goldberg und Striegau vormarschiert. Am 13. Februar wurde das nahegelegene KZ Lager in Groß-Rosen von 91. Pz.Brig (9. Mech.K.)) befreit. Eine eintägige Verbindung zu der Festung Breslau konnte noch am 14. Februar von der deutschen 19. Pz.Div. eröffnet werden. Die von Westen herangekommenen sowjetischen Panzerverbände der 3. Pz. Armee unterstützten aber die bereits von Osten erfolgten Angriffe der 6. Armee (Gen. Glusdowski). Am nächsten Tag, den 15. Februar war dann der Ring um die Landeshauptstadt geschlossen, wo die Schlacht noch weiter bis zum 6. Mai ging.

In dem nordwestlichen Teil von Niederschlesien hatten die deutschen Einheiten das Gebiet zwischen der Oder und dem Bober mehr oder weniger kampflos verlassen müssen, da die Rote Armee bereits an Sagan vorrückte und eine Umkreisung drohte. Aus den Brückenköpfen am unteren Bober in Richtung Lausitzer Neisse sind die sowjetischen Einheiten nur über eine schmale, einige kilometer breite Landbrücke erstürmt. Bis Crossen war der linke Boberufer noch nicht vollständig von den Rotarmisten besetzt. Die versprengte Gruppen der Division 463 fanden bei Grünberg wieder Anschluss an deutsche Verbände nachdem durch einen Einfall von Odereck heraus vor den sowjetischen Truppen zurückweichen mussten. Die Stadt Grünberg konnte aber mit den schwachen Kräften und Volsksturm nicht gehalten werden und am 14. Februar 1945 von den sowjetischen 25. Pz.K. und 3 Gde-A. besetzt. Am Abend hat man in Moskau die Siege des Tages mit einem 20fachen Salutschuss aus 224 Kanonen begrüsst. Obwohl die Rotarmisten bereits mehrere Brückenköpfe auf dem linken Bober-Ufer erkämpft hatten, gab es bei der OKW immer noch den Ansatz, entlang der beiden Flüsse Bober und Queis die HKL wiederherzustellen. Die Chancen dazu waren Mitte Februar groß.
Südlich von Sagan auf der westlichen Bober-Seite gab es auch schon die Kampfgruppen "GD" und XXIV Pz.K.. Das sowjetische 10. Pz.K. (Oberst Nil Tschuprow) übersetzte am 12. Febraur über den Bober etwas nördlich der Stadt Sagan bei dem Wasserkraftwerk in Greisitz, musste aber warten bis das 6. Mech.K eigene Stellungen um Naumburg am Bober ausbaut. Dort wurde die Abwehr von der Teilen der deutschen Brigade z.b.V. 100 unter Oberst Lothar Berger und Polizeibrigade Wirth[38].

Die Schlacht am Bober Bearbeiten

 
Schlacht am Bober (13.-20. Februar 1945)

Die Schlacht zwischen den vorrückenden sowjetischen und den nachkommenden deutschen Einheiten fand im unteren Verläufen der Flüsse Bober und Neisse in den Tagen von 13. Februar bis 20 Februar 1945 statt[39]. Diese Definition findet man meist in der polnischen militärischen Literatur.
Bei einem koordinierten Gegenangriff hatten die deutschen Truppen kurzzeitig die HKL von Naumburg/Christianstadt am Bober entlang bis Sagan wieder herstellen können und die Verbindung der sowjetischen Hauptkräfte zu den Einheiten westlich vom Bober verhindert. Detaillierter Verlauf der Kämpfe und die teilnehmenden deutschen Truppen aufgrund der Vermischung von improvisierten und zusammengestellten Einheiten ist heute schwer nachvollziehbar. Auch die kämpfende Einheiten wurden in den Tagen per Befehl umbenannt oder neu unterstellt: Am 15. Februar die Polizeibrigade Wirth in 35. SS-Polizei-Grenadier-Division und am 14. Februar die "Brigade Dirlewanger" in 36. Waffen-Grenadier-Division der SS. Viele Gefechte wurden nachts durchgeführt und hatten den Ablenkungscharakter für die operativen Aktionen. Die sowjetischen und deutschen Truppen waren oft nacheinander vermischt. Da die deutschen Kommandanten auf Regiment- oder Bataillonebene befehlsmäßig frei gehandelt haben, sind auch die Unternehmen wenig dokumentiert. Das Kampfgebiet befand sich überwiegend in den Kiefer-Waldgebieten, die die Tarnung aber auch die Überraschungsangriffe für die beiden Seiten boten. Die Panzereinheiten konnten nur auf den befestigten Wegen rollen, da der Boden abgetaut war. Die Luftkräfte der beiden Seiten haben ihre Einsätze verstärkt. Die deutsche Luftwaffe flog in dem Zeitraum bis zu 700 Einsätze täglich, da nun festgelegt war, "dass der Schwerpunkt im Osten liegt; dementsprechend erfolgt[e] die Benzinzuteilung"[40]. Der Nachfolger von Rudel - Kommendant der StG 2 Immelmann Friedrich Lang wurde hier bei einem Einsatz auch verwundet.

Am 13. Februar morgens haben die beiden sowjetischen Durchbruchseinheiten der 4. Pz. Armee (10. Pz.K. und 6. Gde.-Mech.K) aus ihren Stellungen bei Naumburg/Christianstadt den Angriff durchgeführt. Als die Polizeibrigade Wirth ihre Stellungen Richtung Sommerfeld unerwartet verlassen hatte[41], brach das sowjetische 6. Mech.K. aus dem Brückenkopf aus. Über das Dorf Benau, einen lokalen Bahnknotenpunkt, sind die Rotarmisten entlang der Bahnlinie in Richtung Neisse gegangen und standen nachts bei Sommerfeld. Etwas südlich verlief parallel der Angriff des 10. Pz.Korps auf Sorau zu. Dort wurde bereits am Abend des 13. Februar in die Garnison- und Eisenbahnknotenpunkt vom Norden her eingebrochen. Da in dem Raum sich noch ca. 3500 Waggons Kohle befanden, wurde die Wichtigkeit der Verteidigung von der OKW in dem Lagebuch vom 13.2.45 unterstrichen.

Nachdem die sowjetische 4. Pz. Armee den Bober überquerte, hat nun auch das von Neusalz nachfolgende deutsche XXIV Pz.Korps auch den Fluss in Naumburg/Christianstadt überschritten, am 13. Februar abends die Stellungen um die kleine Stadt eingenommen und die HKL wiederhergestellt. Die Stadt Sagan wurde weiterhin von den Einheiten des Volksturms (Leutnant. Archer) gehalten, obwohl vom Norden her durch die sowjetische Truppen der 117 Inf. Div. (Gen. E. Koberidse) direkt angegriffen. In den Morgenstunden des 14. Februars 1945 ist das sowjetische 6. Mech.K. unter Oberst Wasyl Orlow in die Stadt Sommerfeld eingerückt. Die roten Truppen gingen in die Richtung Raum zwischen Forst und Guben. Auf dem linken Flügel der 4. Pz. A ist in Sorau die 61. Pz.Brig. geblieben und ein kleiner Stosstrupp in Richtung Neisse losgezogen. Südlich und in der Stadt operierten noch die Einheiten der K.Gr "GD" und die Strassenkämpfe begannen. An dem Tag haben die heftigen Kämpfe am Bober weiter zugenommen. Die Truppen der sowjetischen 13. Armee wurden gleichzeitig von der Luftwaffe und vom XXIV Pz.K. bei der Flussüberquerungen verhindert. Das sowjetische 102. Inf. Korps hat aber geschafft, über den Bober zu übersetzen und an die Bahnlinie Benau-Sorau angekommen (abgeriegelt durch Volksturmbataillon 331 Sagan-Land und einen Panzerzug). Die sowjetische 121. Inf Div ist aus Benau ausgebrochen, um sich an die schnelle mechanisierte Kräfte westlich Sommerfeld anzuschliessen, setzte sich aber bei den Kämpfen um die Kleinstadt Gassen fest. Es kam zu einer Situation, die typisch für die Kämpfe dieser Tage war. Die sowjetischen Panzerspitzen haben zwar die Verteidigungslinie durchbrochen und weiter bis zu 45 km westlich vorgerückt, ohne auf den nachrückenden infanteristischen Nachschub zu achten. Zwar haben sie die deutschen Einheiten überrollt, aber anderseits die Verbindung zu den eigenen Hauptkräften gerissen und sich in dem Waldgelände festgesetzt. Die Angriffe der deutschen Schlachtflieger im Vorfeld zur Neisse, sowie starke Abwehr im Raum Forst-Triebel-Teuplitz, erlaubte keine schnelle Überquerung des Flusses durch die Sturmeinheiten der sowjetischen 4. Pz. Armee und des 10. Pz.Korps. Schliesslich haben beide Gruppierungen an dem Tag die Verteidigungsstellungen eingenommen.

Die deutsche 4. Panzerarmee unter Fritz-Hubert_Gräser fasste noch am 14. Februar den Plan, mit Hilfe des deutschen zwischen Neisse und Bober stehenden XXXX. Pz.Korps (25. Pz.Div) zusammen mit XXIV. Pz.K. (mit den Kampfgruppen 16. Pz.Div, 72, 88 und 342. Inf.Div) vom Norden und mit den K.Gr."GD" und 20. Pz.Div. vom Süden her und entlang des westlichen Bober-Ufers, die sowjetische Durchbruchskräfte restlos abzuschneiden und den Bober-Brückenkopf zu beseitigen[14]. Die Truppen in der Stärke von zwei Regimenten mit 35 Panzer und Sturmgeschützen führten den Gegenangriff nach Benau, wo der Stab der sowjetischen 4. Pz. Armee (Generaloberst Dimitri Leljuschenko) saß und nur von den Teilen des sowjetischen 102. Inf. Korps (207 Reg.) gehalten wurde. Südlich verlaufende Gegenangriff mit Hilfe von Resten der deutschen K.Gr. "GD" und 20. Panzer-Grenadier-Division (unter Major Schrapkowski) über die Straße Sorau-Sagan in Richtung Benau hatte auch Erfolge. Obwohl die beiden deutschen Stoßtruppen bis auf eine 3 km Lücke nicht zusammen kamen, wurden die sowjetischen Einheiten westlich vom Bober abgeriegelt[42]. Am Abend wurden die sowjetischen Truppen um Benau durch die 17. Garde-Mech.Brig und 93. Pz.Brig. aus den rückwärtigen Reserven verstärkt. Die Kämpfe dauerten dann über die Nacht an ein Dorfteil kam wieder in die deutsche Hände. Unbeachtet davon hat die von der Neisse stehende sowjetische 49. Mech.Brig in der Nacht zum 15. Februar bei Groß Gastrose (in der Nähe der Mühlenwerke) den Fluss überschritten und einen kleinen Brückenkopf gebildet[43].

Am 15. Februar morgens wurden die deutschen Gegenangriffe auf die Stadt Sorau aus drei Richtungen durchgeführt. Vom Norden stiess laut sowjetischen Quellen die SS-Polizeibrigade Wirth vor[44]. Vom Südosten kam die K.Gr. "Zimmermann" (die Reste der "GD") unterstützt von Panzerwagen sowie die KGr. unter Major Michael (aus der Resten der 16. PD - I./Pz.Gr.Regt.64) vom Süden her. Die Strassenkämpfe gegen in Sorau verbliebenen sowjetischen 62 Pz.Brig. und 726 Inf.Reg. (121. Inf.Div) verhärteten sich. Die Bedingungen der Kämpfe in Raum Sorau beschrieb Wolfgang Werthen in der "Geschichte der 16. Panzer-Division":

„[...]Die Lage war völlig ungeklärt, die Kommandantur in Sorau hilflos. [...] Als Sorau von Russen angegriffen wurde, übernahm er [Mjr. Michael] die Führung mehrere Volkssturmbataillone. Sie bestanden vorwiegend aus alten Weltkriegsteilnehmern, die nur mit veralteten Gewehren ausgerüstet waren. [...] Dennoch gelang es den Russen, den Bahnhof von Sorau zu erobern. Ein deutscher Stoßtrupp jedoch verjagte den sich zäh verteidigenden Gegner wieder und eroberte einen eigenen Waffen transport zurück. Der Volkssturm konnte mit neuen Karabinern und einigen MG ausgerüstet werden.
Rücksichtslos vereinnahmte Major Michael alle im Raume Sorau aufkreuzenden Einheiten. [...] Sie setzte[n] dem Russen in harten Häuserkämpfen einen zähen Widerstand entgegen. [...] Im Raume Hansdorf südlich Sorau, stießen Nachersatz, fliegendes Personal der Luftwaffe, Marineartilleristen und Offiziere der Kraftfahrtruppe zur Kampfgruppe. Auf einer Eisenbahnstrecke entdeckten die Männer neue Sturmgeschütze mit noch nicht justierten Rohren; an der Straße Sagan - Sorau fanden sich Nachrichtengeräte, Kraftfahrzeuge und Ersatzteile. Die notdürftig ausgerüstete und zusammengefügte Kampfgruppe trat am 18.II.[Februar] zusammen mit einer Fallschirmjägereinheit ["HG"] und einer "Hetzer" -Abteilung [...] an der Straße Sorau- Sagan zum Angriff an[45].“

Auch der Gegenangriff gegen Benau wurde am 15. Februar zusätzlich mit Hilfe von nördlich von Sommerfeld stehender deutschen 25. Panzerdivision und aus Guben angerückter "Brigade Dirlewanger"[46] fortgesetzt. Die Einheiten sind an dem Tag gegen das Dorf vorgestossen und haben es vollständig besetzt. Das SS-Sturmregiment 2 der "Dirlewanger" hat gleichzeitig Sommerfeld am 16. Februar zurück erobert. Somit wurden die sowjetischen Kräfte in Sorau (61. Pz.Brig. und 726 Inf.Reg.), Gassen (Teile von 121. Inf.Div) eingekesselt; westlich Sommerfeld das 49. Mech.Brig. mit dem Flakregiment 2003 und westlich Sorau die Teile der 62. Pz.Brig. von den Hauptkräften abgeschnitten. Die Stadt Sagan konnte von der deutschen Garnison noch an dem Tag behauptet werden. Die deutschen Truppen haben das Dorf Benau gegen die angreifenden Sowjets abgesichert und weiter südlich in benachbartes Dorf Reinswalde (Złotnik) vorgestoßen, wo es vom sowjetischen 207 Flak-Reg. zäh verteidigt wurde. Weil die Boberübergänge für die sowjetischen 93., 63. Pz.Brig, 17. Garde-Mech.Brig, 68. Flak-Div. und 22. Selbstfahr-Art..Brig (beide Kommandanten Oberst Aleksandr Koslow und Wasili Prichodko sind bei den Kämpfen da gefallen) weiterhin abgeriegelt waren, hat nun auch Marschall Konew die bedrohliche Lage erkannt. Um den Brückenkopf zu halten hat der sowjetische Marschall am 16. Februar 1945 morgens auf die Reserven zugegriffen und gleichzeitig an der Neisse stehendes 6. Gde.-Mech.K. partiell zurückgerufen. Die sowjetischen 28. Gde.-Pz.Sturm-Reg., je ein Regiment der 112 Inf.Div und 49. Mech.Brig. sollten über den Raum Sommerfeld, die 61. Pz.Brig. über Raum Sorau vom Westen und gleichzeitig die 93. Pz.Brig. mit 280 Inf.Div den Abschnitt Benau-Reinswalde vom Osten her erobern[47]. Die sowjetische 121. Inf.Div vom Westen her und die 6. Gde-Inf.Div (27. Korps) sind gegen den Sorauer Belagerungsring vorgestoßen und die Stadt erneut besetzt. In und um die Stadt (Produktionsstätte von Focke-Wulff) wurden ca. 200 Flugzeuge erobert[48].

Die kritische Lage der sowjetischen Truppen entlang des Bobers verschärfte sich weiter am 17. Februar. Die Verbände des 6. Gde.-Mech.K. wurden von Sommerfeld aus angegriffen und sind nicht weiter gekommen. Die sowjetischen Attacken von Osten her auf Benau und Reinswalde konnten von den deutschen Truppen der "Dirlewanger" und der 25. PD abgefangen werden. Desweiteren wurden die sowjetischen Soldaten des 27. Inf.K und 61 Pz.Brig. nördlich von Sorau bei Wellersdorf von den deutscher KGr "GD" angegriffen. Der Kommandent der 4. Pz.A Gen. Leljuschenko hat abends sogar nun die Front-Kommando gebeten, alle seine an der Neisse stehende Kräfte zurückzurufen, bekam aber von Konew keine Billigung[49], da der Marschall gerade neue Angriffspläne erstellt hat. Die schweren und auf beiden Seiten verlustreichen Kämpfe am Bober dauerten auch am 18. Februar weiter und es kam zur Wende. Die vor Sorau kämpfende sowjetische 61. Pz.Brig. und die Teile des von der Neisse kommenden 6. Gde.-Mech.K. haben sich nun vereinigt und gemeinsam den westlichen Rand von Benau am Abend erreicht. Auch am 18. Februar 1945 überschritt das sowjetische 25.Pz.Korps den Bober nördlich von Christianstadt. Dort haben sie auf dem rechten Flügel des XXXX Pz.K. gegen die Brigade z.b.V. 100 und gemischte Einheiten der Gruppe "Matterstock" gedrückt, die wiederum entlang der Straße nach Guben sich zurückzogen. Die Stadt Crossen ging an die sowjetische 25.Pz.K. und 21. K verloren. Dies führte zu einer drohender Umkreisung des XXIV. Pz.K. im Raum Sommerfeld-Naumburg vom Norden her. Auch südlich Sagan kam es zu den sowjetischen Durchbrüchen bis an die Halbau und die drohender Umkreisung von K.Gr. "GD". Am 19. Februar nachmittags unterstützt durch die Bomber und die 22. Selbstfahr-Art..Brig.[50] haben die Rotarmisten das Dorf Benau erobert. Damit hat sich die Lage der deutschen Truppen erheblich verschlechtert. Die dauerhafte Vereinigung bei dem Stoss vom Norden und Süden entlang des Bobers wurde damit vereitelt. Daraufhin hat der der Kommandant der 4. Armee (AOK 4) General Fritz Gräser am 19. Februar 1945 den Befehl erteilt, die Gegenangriffe am Bober zu stoppen und sich hinter die Neisse zurück zu ziehen. Die Brigade "Dirlewanger" ging direkt nach Guben, da der Gegner bereits die Stadt erreicht hat und die Kämpfe nahmen dort zu. Das deutsche 24. Pz.K. unter Gen. Walter Nehring ging vom Bober weg als letzte Truppe in Richtung Sommerfeld und erreichte das Brückenkopf des XXXX Pz.K. in der Nacht auf 21. Februar südlich von Guben. Ein Angriff zuvor gegen den sowjetischen Brückenkopf um Gast-Rose schlug fehl. Die Kampfgruppe 16. Pz.Div. ging nach Bad Muskau über die Neisse. Die Kämpfe der zurückziehenden Resteinheiten zwischen Bober und Neisse dauerten jedoch noch einige Tage an.

Änderung der Operationsziele durch die sowjetische Oberkommando Bearbeiten

Nach einer Woche der Operationszeit kam Konew zu der Einsicht, dass die verlustreichen Kämpfe [51] gegen die deutschen Truppen der Heeresgrupe Mitte nicht planmäßig verliefen und die vorgegebene Ziele nicht erreicht werden. Insbesondere die Flügeltruppen der 1. Ukrainischen Front kamen nicht weit vorwärts und wenn, dann mit den grossen Opfern verbunden. Die Belagerungen von zwei Festungen Glogau und Breslau haben noch dazu drei Armeen (5. Gde-, 6., 21.) gebunden. Auch der deutsche Gegenangriff am Bober brachte das gesamte Unternehmen ins Schwanken. Der Marschall Konew hat selbst in seinem Buch später erfasst[52]:

„Leider hat unsere 13. Armee die sich ihr öffnenden Möglichkeiten nicht verwendet und hat sich an die Panzersoldaten nicht gerichtet. In diesem Fall ungenügend energisch, dass man mit der äußersten Müdigkeit der Belegschaft erklären kann, ist die Armee bis zur Neiße nicht angekommen. Und den Deutschen gelang es, die durchgebrochene Front hinter der Armee Leljuschenko zu schließen. Die Kämpfe der Infanterie haben hier den langwierigen Charakter genommen und die Verbindung zu den Panzersoldaten für einige Tage abgebrochen.“

Bei der Planung der Operation wurden mehrere Faktoren anscheinend nicht berücksichtigt: das umkämpfende Gebiet mit vielen dicht bebauten Ortschaften, Wäldern, Kanälen und Flüssen verlangsamte den Vormarsch des 1. Ukrainischen Frontes. Auch die wetterlichen Kampfbedingungen, Versorgungslage, Abkämpfen der Einheiten und nicht zu übersehende nachlassende Disziplin der Rotarmisten (Plünderungen, Alkoholexzesse) führten zur Verfehlung der Ziele. Vor allem hat man die deutsche Oberkommado unterschätzt, wenn es um "die Fähigkeit zur Wiedereherstellung der Kampffähigkeit der zerschlagenen Einheiten und Verbände"[10] ging.
Am 16. Februar hat Marschall Konew die Plankorrektur an Stawka übermittelt[53]. Nun sollten unter ihm stehende restliche Einheiten nur bis zur Neisse kommen, den Raum Görlitz erobern, das Gelände von den deutschen Verbänden bereinigen, am Fluss die Verteidigungsstellungen nehmen und im Hinterland die belagerten Festungen Breslau und Glogau erobern, auf dem linken Flügel bis zu Sudeten vormarschieren[10]. Für die Sowjetische Oberkommando in Moskau entwickelte sich der laufende Angriff an der Ostfront nicht zufriedenstellend. Die 1. Ukrainische Front blieb viel weiter hinten im Osten, was auch den Vormarsch der 1. Weissruschischen Front gefährdete. In der Slowakei operierende 4. Ukrainische Front hatte in dem Zeitraum keine grossen Erfolge erzielt und über die Karpaten nicht durchgekommen. Das Vorfeld bis zu Sudeten war noch in den deutschen Händen. Die Konews Truppen mussten die lange Front südlich der Autobahn Breslau-Berlin bilden und Verteidigungsstellungen annehmen müssen. Am 17. Februar stimmte das sowjetische Oberkommando der Änderung zu. Gleichzeitig wurde dem Marschall Schukow der Auftrag zum Anhalten des 1. Weissrussichen Front an der unteren Oder von Fürstenberg bis Stettin erteilt.

Die Lageentwicklung zwischen den 16. und 24. Februar Bearbeiten

Südlich von Sagan verlief die Frontlinie am 16. Februar an der Queis entlang bis nach Bunzlau. Die Abschnitte wurden verteidigt von der Kampfgruppen Pz.K. "GD", die 21. Pz.D und die 6. VGD.
Nach der erneuter Eroberung von Sorau am 16. Februar war die Gefahr für die linke Flanke der sowjetischen 4. Pz.Armee noch nicht zu Ende, da noch von den deutschen Kräften bedroht war. Ein Teil seiner verfügbaren Panzerkräften musste General Leljuschenko an die 13. Armee abgeben [54] und umgrupieren. Der Angriff gegen südlich von Sorau bis Halbau entlang der Bahnlinie stehende Gruppe des deutschen Pz-K. "GD" musste aber wegen fehlender Artilleriemunition um zwei Tage verschoben werden und begann erst am 19. Februar. In dieser Zeit hat der General von Saucken die sowjetischen Absichten erkannt und die Stellungen verlegt, sodass diese einen Halbkreis von westlich von Sorau bis Priebus bildeten. Die deutschen Einheiten haben aber mittlerweile den Befehl bekommen, hinter der Neisse zu gehen, sodass die Umgrupierung die Vorbereitung für das Ausweichen des Korps "GD" wurde. Der wirkungslose sowjetische Artillerieschlag und Sperrung der Rückzugswege durch die deutsche Nachhuteinheiten führten zu den sehr hohen Verlusten bei der sowjetischen 4. Panzerarmee von General Lejuschenko. Seine Truppen kamen am 21. Februar südlich von Forst an die Neisse heran und die Verbindung zu den abgeschnittenen Einheiten wiederhergestellt. Der Brückenkopf bei Gastrose sowie andrere kleinere wurden später im März 1945 von den deutschen Truppen beseitigt. Ein weiter Vorstoss über den Fluss war zu dem Zeitpunkt für Konjew undenkbar. In allgemeinem waren seine Einheiten sehr abgekämpft und am Ende ihrer Kräfte[55]. Die Übermacht gegen die deutschen Truppen konnte aber weiterhin gehalten werden. So hatte beispielweise das XXXX. Pz.K. bei Guben in der Zeit keine verfügbare Panzer mehr. Die zugekommmene Kampfgruppe XXIV. Pz.K. von Gen. Nehring war seit Mitte Januar ununterbrochen in Rückzugskämpfe verwickelt und gerade den Anschluss an die Truppen hinter der Neisse über den Brückenkopf gefunden. Die heftigen Kämpfe um die Stadt Guben haben ab dem 18. Februar 1945 angefangen. In die Stadt haben sich die versprengten Einheiten des Kampfgruppe "Matterstock" (XXXX Pz.K.) zurückgezogen. Auch die Brigade "Dirlewanger" nach dem Rückzug aus Benau und die Brigade z.b.V. 100 aus Bobersberg haben an der Verteidigung der "Festung" teilgenommen[56]. Der Stadtteil auf dem östlichen Ufer der Neisse wurde bei den schweren und bis zum 1. März andauernden Strassenkämpfen in 80% zerstört. In dem Waldgebiet hat die rechte Flanke der sowjetischen 52. Armee (48 Inf.K) gegen die deutsche 21. Pz. Div gekämpft, die sich immer noch in Zufuhr befand. Ab 17. Februar hat aber die Division den Befehl von H.Gr. Mitte erhalten, hinter die Neisse abzusetzen und dort die neue HKL aufzubauen[57]. Somit wurde die Queis-Linie in dem mittleren Abschnitt von den deutschen Oberkommando aufgegeben. Der Rückzug der Division wurde anchliessend am 20. Februar im Raum Rothenburg/Oberlausitz beendet. Im Zentrum des 1. Ukrainischen Frontes haben die sojetischen Infanterie-Einheiten 78. Inf.K am 21. Februar die Neisse erreicht. Am 23. Februar sind die Hauptkräfte der 52. Armee bis Plensk nachgezogen und die Stellungen an dem östlichen Flussufer besetzt.

Angriff gegen Lauban und Görlitz Bearbeiten

Die gut motorisierten sowjetischen Einheiten der 9. Mech.K. und 7. Pz.K. sind am 16. Februar aus dem Raum Breslau zurückgekehrt und die Angriffe mit dem Ziel Görlitz nach dreitägigen Unterbrechung fortgesetzt. Der Plan sah vor, mit dem 6. Pz.K. von nordöstlicher Richtung und mit dem 7. Pz.K. von östlicher Richtung anzugreifen. Das erste Korps hatte noch grosse Chancen, den Plan auszuführen, da die Einheiten gerade die Queis überschritten hatten und lagen ca. 30 km von der Stadt entfernt. Das zweite Panzer-Korps mit der Mech.-Brigade sollte noch auf dem Weg die Kreisstadt Lauban erobern[58]. Noch am 17. Februar ein Anfangs erfolgreicher Gegenstoß der deutschen 6. PVGD zusammen mit den Teilen der 17. Pz.Div. hat die Rotarmisten vom 6. Pz.K. auf der Reichstraße nach Görlitz angehlaten. Nun wurden die deutschen Panzereinheiten am Abend plötzlich von der Armeekommando nach Görlitz zurückgerufen. Am nächsten Tag hat sich die alleingebliebene 6. PVGD aus dem Naumburg zurückgezogen, zusammen aber mit dem Panzergrenadier-Regiments 40 (17. Pz. Div) unter Major Friedrich Ferdinand Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg durch einen waagen Gegenangriff, die Reichsstrasse nach Görlitz abgeriegelt[59]. Die fehlende Kommunikation mit dem Rest der 17. Pz.Div. hat zu der verpassten Chance geführt, das zaghafte sowjetische 6. Gde-Pz.K. zurückzuwerfen. In gesamten Zeitraum der Kämpfe war es sehr schwer, den Überblick über die Truppenbewegung und Ortbesetzung ohne die funktionierende Kommunikation zu behalten. Wie schon von Anfang der Operation an, wurde die Lage oft mittels öffentlichen Post-Telefonnetzes abgefragt oder die Befehle weiter gegeben, was aber von den sowjetischen Nachrichtendiensten abgehört wurde. Am 19. Februar ging Kohlfurt verloren.
Durch das wechselhafte Wetter waren die Felder jenseits der befestigten Strassen für die Panzer unpassierbar. Die handelnden Seiten konnten in der Zeit also keine umkreisende Operationen durchführen. Die Rotarmisten konnten auch keine so beliebte Frontalangriffe erfolgreich durchsetzen, da mittlerweile die Mittel knapp wurden. Wie General Dragunski in seiner Memoiren schrieb über die Strassen in Niederschlesien:

„Wir bewogen uns auf der deutschen Erde, die Unbefahrbarkeit überwindend. "Ist das aber Dreck — schlimmer als bei uns!" Die Stimme von [Adjutanten] Pjotr Koschemjakow hat mich aus den tiefen Gedanken herausgerissen. "Ich dachte, wir werden nach Berlin auf den Asphaltstrassen rollen". Pjotr hat absolut recht. Kaum wirst du vom Wege abbiegen — sofort wirst du in den klebrigen Schlamm geraten. Mir kamen eben die ersten zwei Jahre des Krieges in Erinnerung, als die Faschisten versucht haben, ihre Misserfolge bei Moskau und Stalingrad zu rechtfertigen [...], wie der General "Winter", der General "Dreck" und fehlende Wege als die grössten Verbündete den Russen helfen. [...] Mit Mühe, Kilometer für Kilometer durchkommend, bewegten wir uns vorwärts.“

Das sowjetische 7. Pz.Korps mit den 23. und 56 Inf. Brig. rückten am 17. Februar an die östliche Stadteile von Lauban vor. Die sowjetische Aritillerie sowie die Luftwaffe fingen mit dem Beschuss der Stadt an, was zu mehreren Zerstörungen un Bränden führte. Der letzte Flüchtlingszug hat an dem Tag die Stadt verlassen. Die mit Volkssturm operierende "HJ" Gruppen (ca. 40 meist 16-jährige) wurden von der Kommandantur in die westlich gelegene Dörfer evakuiert, da sie an den direkten Kämpfen per Befehl[60] nicht teilnehmen durften. [61]. In Lauban hat nun über zweiwöchiger Kampf um die Stadt begonnen. Die zähen Strassenkämpfe mit der Beteiligung der Panzer, Artillerie und der Luftwaffe der beiden Seiten haben zu weitgehenden Zerstörungen geführt. Die sowjetischen Einheiten haben nun die durch die Stadt verlaufende Bahnlinie Görlitz-Greiffenberg-Troppau kontrolliert und damit die Versorgungswege nach Oberschlesien unterbrochen.

 
Die deutschen Grenadiere der Führer-Begleit-Division in Abwehrkampf zwischen Lauban und Löwenberg

In der nachfolgenden Nacht auf 18. Februar wurde die deutsche 8. Pz.Div. mit den Bahntransporten nach Greiffenberg aus dem Raum Jauer-Striegau herangeschafft und die Truppen erheblich verstärkt, was zur grossen Überraschung für die sowjetischen Kommandanten wurde[62]. Die sowjetischen Nachrichtendienste haben nicht erkannt, dass südöstlich von Lauban bis an Löwenberg die deutsche 17. Pz.D und später die 8. Pz.D zusammen kamen, sowie die 408. Inf.D, die zwischen den beiden sowjetischen Verbänden der 3. Gde-Pz.Aaus dem Raum Liegnitz zurückgezogen war. Anstatt auf einer Stossrichtung einzusetzen, hat General Rybalko seine beiden Panzer-Korps auf die breite Front verteilt. Für die Korrektur des Fehlers war es schon zu spät. Das sowjetische 7. Pz.K. hat sich in der Zeit in die Kämpfe östlich von Lauban gegen die deutschen Angriffe vom Süden her verwickelt. Von der Bedrohung der 3. Gde-Pz.A hat auch die Stawka, also Stalin, erfahren und Konew zur Rede gestellt, was der Marschall selbst in seinem Buch vermerkte[63]:

„An dem Tag, als die faschistischen Teile begonnen haben, auf die Hinterstellungen der 3. Panzerarmee hinauszugehen, hat mich Stalin angerufen und sein Besorgnis geäußert: "Was passiert da bei euch mit der 3. Panzerarmee? Wo befindet sie sich?" Ich habe geantwortet, dass die Armee von Rybalko sehr anstrengende Kämpfe bei Lauban führt und ich meine, dass nichts eigenartiges mit ihr geschehen ist. Die Armee kämpft in der komplizierten Lage, aber für die Panzertruppen ist die Sache gewohnheitsmäßig.“

Nun hat Konew noch versucht, durch die Umgrupierung von 6. Pz.K. wiederum das 7. Pz.K. mit der 51. , 53. Pz.Brig, 16. Selbstfahr-Art..Brig und 57. Pz.Reg zu unterstützen. Die nachfolgenden Angriffe am 23. und 27. Februar brachten aber keine Entscheidung, da von den lokalen Gegenstoßen der deutschen Einheiten vereitelt wurden.

Lage in der Festung Glogau und Festung Breslau Bearbeiten

 
Gauleiter Karl Hanke bei Ansprache in Breslau in Februar 1945

Zwei zur "Festungen" erklärten Städte wurden nun seit Mitte Fabruar von der 1. Ukrainischen Front belagert. Breslau war mit über 45000 Verteidiger[64] aus dem Feld- und Ersatzheer mit 200 Geschützen, 7 Panzer, 8 Sturmgeschützen und ca. 80 000 Zivilisten eingeschlossen[65]. Unter dem Kommandanten Generalmajor Hans von Ahlfen standen die Reste der 609. und 269. Inf.Div. sowie Luftwaffe, Waffen-SS, Polizei und Volksturm-Einheiten. Gegen die 60 km lange Befestigunglinie um die Stadt kamen nun die Hauptangriffe der sowjetischen 6. Armee - mit 294. Inf.Div., 74. Inf.K und 22. Inf K., insgesamt in der Zeit ca. 50 000 Rotarmisten. Bis Ende Februar konnten die Angreifer in der zähen Strassen- und Häuserkämpfen von Süden her nur 2 km Frontlinie gewinnen. Oft werden in der Literatur die drei Monate andauernde gesamte Kämpfe um die Stadt mit denen in Stalingrad verglichen[66].

Die Stadt Glogau wurde am 11. Februar mit ca. 9000 Verteidiger[67] unter Oberst Jonas Graf zu Eulenburg (ab 12. Februar) und etwa 2000 verbliebenen Zivilisten eingeschlossen. Von Beginn an wurde die Stadt hauptsächlich durch die Artilleriebeschuss und die Luftstreitkräfte der 2. Luftarmee in Brand gesetzt und die Stadt zunehmend zerstört. Die sowjetische 329. Inf.Div. (3. Gde-Armee) unter Oberst Fiodor Abaschew war anfangs nicht stark genug und ohne Panzerunterstützung, um eine schnelle Erstürmung durchzuführen. Ab 21. Februar hat der Beschuss nachgelassen, da die Munition knapp wurde. Von der deutschen Seite kam die Versorgung der Verteidiger aus der Luft in begrenztem Maße. Durch den fortschreitenden Rückzug der Wehrmacht-Einheiten hinter den Bober und schliesslich der Neisse wurden keine Durchbruchversuche zu der Festung Glogau unternommen und somit die Besatzung ihren Schicksal alleine gelassen. Die sowjetischen Belagerungskräfte haben erst später nach dem Beenden der gesamten Opreation die erhebliche Unterstützung an Artillerie und Panzer bekommen.

Sowjetischer Angriff auf Sudetenwall Bearbeiten

Nach der Einschliessung Breslaus mitte Februar wurde das sowjetische 32. Korps (3. Gde-A.) abgezogen und gegen die deutsche Abwehr der Linie Löwenberg-Goldberg-Jauer-Striegau eingesetzt. Dabei unterstützte das Korps bereits eingesetzte Einheiten von 5. Gde-A. und 21. A im Vormarsch in Richtung Sudeten. In Richtung Schweidnitz kamen die Kräfte der 4. Pz.K. und 31. Pz.K. in den Kampfgeschehen hinein. Auf der deutschen Seite bei Strehlen standen zur Abwehr die Kampfgruppen der 254., 269. Inf.Div sowie 19. Pz.Div, 20. Pz.Div. und die 100. Leichte Inf.Div. In dem Bereich sind die Rotarmisten bis zum 24. Februar nur 8 km nach Süden vorgedrungen und bei Schweidnitz stehen geblieben. Marschall Konew hat entgegen seinem Operations-Plan den Sudeten-Gebirgsvorland nicht erobert.

Verhalten der sowjetischen Truppen in dem Kampfgebiet Bearbeiten

Bei dem Einmarsch der Rotarmisten nach Schlesien kam es zu den unzähligen Verbrechen aller Art gegen die Bevölkerung und die deutschen Soldaten. Neben wahllosen Morden an einzelnen Personen oder Gruppen, brutalen Vergewaltigungen, zerschossenen Flüchtlingstrecks wurden auch das übermässige Alkoholkonsum, Plünderung und das sinnloses Zerstören zu der Begleiterscheinung der Sowjetsoldaten in den besetzten Gebieten. Ein zuverlässiges Bild über die Verbrechen ergab sich für die Tatorte, wo die deutschen Gegenangriffe wie z.B. im März 1945 bei Lauban und Striegau erfolgreich waren und die behördliche Ermittlungen aufgenommen wurden[68].

Vor allem bei den nachstoßenden Schützenverbänden und der Sicherhungseinheiten kam es zu Exzessen auf den besetzten Gebieten. Viele deutsche Gegenstoße und Überraschungsangriffe waren eben erfolgreich, da es zu den Verzögerungen in der Sicherung des Geländes seitens der plünderneden oder betrunkenen sowjetischen infanteristischen Truppen kam[69] und ihrer Aufgaben einfach nicht nachkamen.

Die Tagesration von 100 Gramm Vodka für jeden sowjetischen Frontsoldaten[70] spielte dabei bestimmt eine Rolle, aber auch darüber hinaus konsumierter selbstgebrannte Fusel oder erbeutete Ware. In den unzähligen kleinen Betrieben in den schlesischen Städten wurden Mengen von Alkohol erobert[71]. Während des Kampfeinsatzes war der Alkohol offenbar vorrangig ein Problem der Infanterie[72]. Als Opfer der exzessiven Alkoholgenusses waren nicht selten die sowjetischen Soldaten selbst[73]oder die Offiziere, die Ordnung in der Einheiten, die am Rande der "Auflösung waren", bringen wollten[74].

Ob nur das exzessive Alkoholkonsum zu den Morden, Vergewaltigungen und Raub führte, bleibt umstritten. Zuerst kämpften die Soldaten noch unter der Ordnung, Rache zu nehmen[75][76]. Eine beachtliche Rolle spielten dabei die Haßgefühle auf alles Deutsche, die von der sowjetischen milltärischen Presse, Front- und Truppenzeitungen stimuliert wurden[77]. Die Vergeltung an den Deutschen war auch ein Motivationthema der Agitatoren für die immer jüngere Rotarmisten - bis Ende 1944 wurden fast alle Siebzehnjährige rekrutiert[78]. Daß die Gewalttaten aufgrund der besonderen Befehle verübt wurden, hatte selbst das Bericht der Abteilung Fremde Heeere Ost vom Febraur 1945 wiederlegt, mit der Feststellung, dass "das bestialische Verhalten einzelner Gruppen von Rotarmisten [...] nicht auf den Befehl vorgesetzten Dienststellen zurückzuführen, sondern eine Folge der fanatischen Deutschenhetze in der UdSSR" sei[79]. In den von den deutschen Einheiten eroberten Feldpostbriefen[80] kam die Auffasung der Rotarmisten von der gerechten Strafe über Deutschland zur Geltung. Die meisten sowjetischen Soldaten aus den von den Deutschen zeitwelig in den Jahren 1941-1944 besetzten Gebieten waren auch selbst betroffen von der deutschen Plünderungen und Repressailen, ihre Familienangehörige durch NS-Verbrechen verloren oder nach Deutschland verschleppt (z.B. Gen. Rybalko hat seine Tochter 1942 in der Ukraine verloren, Oberst Dragunski seine gesamte Familie[76]) und dadurch ihre Haltungen psychologisch untergrundet. Auch die gegen die Vorschriften, die befreiten Kriegsgefangene sofort zu bewaffnen und in die eigene Verbände einzugliedern, waren nicht selten. Hinzu kamen die schnelle Verrohung und Brutalisierung in den Schützenverbänden, ständige Verfügungsgewalt über die Waffe als Ursache für die gewalttätige Ausschreitungen[76]).

„Der ersten Staffel blieb gerade Zeit, die "Uhri" [die Uhren] und Schmückstücke einzusammeln. Der zweite Staffel hatte es weniger eilig; ihr blieb genügend Zeit, sich an die Frauen zu machen. Für die dritte Staffel gab's weder Schmuck noch frische Frauen mehr; doch konnte sie als Nachhut, die in der Stadt zurückblieb in aller Muße ihre Koffer mit Kleidungsstücken und Stoffen vollstopfen.“

M. Koriakoff (sowjetischer Offizier, der sich nach dem Krieg in den Westen abgesezt hat)[81]

Ein weiteres Problem für die sowjetische Kommandanten stellte die nachlasende Disziplin der Rotarmisten. Obwohl die Oberkommando der 1. Ukrainischen Frontes den Befehl zu "Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung in den von unseren Truppen befreiten deutschen Gebieten" bereits am 27. Januar erlassen hat, gab es die Verstoße gegen die Disziplin und Ordnung in Niederschlesien[82]. Durch das rasche Vorgehen wurden viele Ortschaften in Niederschlesien ohne nennenswerter Zerstörungen besetzt, wurden aber dann von der Rotarmisten systematisch durch Brände verwüstet. Als Beispiel kann man die Kreisstadt Liegnitz nennen, die erst nach der Kapitulation im Mai 1945 infolge der "Siegesfeier" der Besatzer die gesamte Altstadt durch die angelegten Brände zerstört wurde[83]. Die Zerstörungswut galt auch den historischen Objekten oder Denkmälern der historischen Persönlichkeiten[84] aber auch Friedhöfen[85].

Die bisher unbekannte Fülle der vorgefündenen Güter und Waren sowie die Wohnverhältnisse haben auch einen gewissen Einfluß auf die Rotarmisten eingeübt, die in ihren Briefen nach Hause wiedergaben[86]:

„Wo man Rast macht, überall in den Kellern findet man herrrliche Weine, Eingemachtes und Gebäck. Auf den Höfen treiben sich Schweine, Kühe, Hühner usw. herum. [...] Wir ernähren uns sehr gut, essen zehnmal besser als die Deutschen in der Ukraine gelebt haben. Es gibt alles zu essen, es fehlt nichts. [...] Ich trage Reitstiefel, habe mehr als eine Uhr und dabei keine einfachen Uhren; mit einem Wort: ich schwimme im Reichtum[...]“

Die Erklärung für das vorgefundene Wohlstand und hohes Lebensniveau in Deutschland hat die Staats- und Armeeführung den eigenen Soldaten jeweils mit einem "täuschenden Trugbild einer Scheinzivilisation" und die Betonung auf die Sowjetsoldaten als "Bringer der wahren Kultur" erklärt[87]. Dazu kam auch die Formel, dass alle Güter aus ganz Europa von den deutschen Besatzern vorher zusammengeraubt wurden. Die durch Alkohol verstärkte Hochstimmung führte zu einer Siegeseuphorie und Unbesiegbarkeitsgefühlen bei den Soldaten. Anderseits wurde der Kontrast noch durch die sich aufzeichnende Probleme mit der Disziplin verstärkt. Die Neigung für geplünderte deutsche Kleidungsgegenstände, Mützen und sogar komplette NS-Uniformen, die zur phantasievollen Aufmachung einiger Sowjetsoldaten führte, sahen auch die sowjetische Kommendanten als nicht würdig[88]. Erst später, ab April 1945 hatte die sowjetische Führung begonnen, die Disziplin unter strengere Kontrolle zu nehmen und es gab sogar harte Bestrafungen für die Vergewaltigung bis zur Exekution[89].

Ergebnisse Bearbeiten

Frontverlauf Bearbeiten

Die von Konew ursprüngliche Operationsziele wurden von der 1. Ukrainischen Front nicht erreicht. Man hat sich aber mit den bescheidenen Erfolg zufrieden gestellt. Nun verlief der Front ab Ende Februar 1945 entlang der Linie westlich Löwenberg, nordwestlich Lauban-Rothenburg an der Neisse bis zur Mündung in die Oder und konnte bis Mitte April gehalten werden. Die Grafschaft Glatz, das Gebirgsvorland mit Waldenburg, Reichenbach, Schweidnitz, Hirschberg, Lauban, im Görlitzer Raum der schlesische Teil westlich der Lausitzer Neisse blieben bis zur Kapitulation im Mai 1945 in den deutschen Händen. Auch die Bahnlinie bis nach Mährisch-Ostrau konnte weiterhin benutzt und die Versorgung aus dem Industriegebieten um Rybnik, Ostrau und Waldenburg vorerst gewährleistet werden.

Die Sowjetische Armee hat die Reichsautobahn Berlin - Breslau vollkommen unter kontrolle und nutzte diese zur schnellen Truppenbewegung und Matariallieferungen an die an der Neisse stehenden Truppen als die Vorbereitung für die nächste Offensive. Die Aufstellung der neuen HKL an der Neisse und nördlich von Sudeten sah die OKH unter Genaral Guderian noch am 21. Februar 1945 nur als vorübergehend und als Ausgansgpunkt zur einer grossen Gegenoffensive[90]. Die Pläne waren zu dem Zeitpunkt völlig Realitätsfern. Ein rechtzeitiges Heranschaffen der Truppen brachten zwar oft die begrenzten Erfolge, für die grossen Operationen fehlte aber an Nachschub und vor allem Treibstoff. Die Heeresgruppe führte zwar später am Anfang März 1945 erfolgreiche lokale Gegenangriffe bei Lauban und Striegau, die aber die letzten Reserven verbraucht hatten. Die Übermacht der sowjetischen Armee blieb trotz der Verluste weiterhin erhalten und wurde mit jedem Tag noch verstärkt. Die Eroberung von Niederschlesien war für die Rotarmisten aber keineswegs einfach. Dieser Vormarsch wird in den meisten westlichen Publikationen als eine Art von Spaziergang dargestellt oder völlig verschwiegen.

Nun erstarrte der Frontverlauf für fast zwei Monate auf der westlichen Neiße. Dass seit der Konferenz von Jalta von Stalin bevorzugte künftige westliche Grenze Polens mit dieser Frontlinie übereinstimmte, ist nicht als Zufall anzusehen. Der ursprüngliche Plan für die Grenzziehung zwischen Polen und Deutschland basierte wiederum auf der Frontlinie vor dem Beginn der niederschlesischen Operation[91].

Verluste Bearbeiten

In der Historiografie der Operation findet man keine Gesamtzahlen der Verluste für die Zeit der Operation. Auch die Zahlen zu den beteiligten Verbänden sind nicht einstimmig. Die sowjetische Quellen behaupten, dass die Rote Armee gegen einen Zahlmässigen Gegner gekämpft hat[92]. Die Zahlen wurden nach oben hochgesetzt, um die eigene erheblichen Verluste zu untergründen. Die Schlachten bei Lauban oder am Bober werden in der Memoiren der sowjetischen Kommandanten als operative Aktionen nicht erwähnt, sondern höchstens als schwierige Durchbruchspunkte. Bei einigen Gefechten wurden nahezu komplette sowjetische Panzerbrigaden (z.B. 61. und 63 Pz.Brig/5. Gde-Mech.Korps) von der deutschen Einheiten vernichtet[93]. Es ist schwierig, absolute Verlustzahlen zu nennen, da bei den Panzereinheiten jeden Tag neue Maschinen dazu kamen, einige wurden wieder Instandgesetzt und wieder andere verloren.
Besonders kritische Situation der sowjetischen mechanisierten und gepanzerten Kräfte gab es um den 21. Februar. Bei den PanzerBrigaden gab es hierzu 15-20 Panzer. Das 7. Gde-Pz.K. (3. Gde-PzA) verfügte an dem Tag über 55 einsatzfähige Panzer, das 9. Mech.K über 48 Panzer (im Vergl. zu der Etatzahl von 241 am Anfang der Operation) [94]. Bei der sowjetischen 4. Pz.Armee sind zwischen 8. und 22. Februar 257 Panzerkampfwagen (162 Т-34, 22 JS-2, 12 SU-122, 16 SU-85, 20 SU-76, 23 SU-57 und 6 «Valentine») ausgefallen. Die meisten Zerstörungen waren auf die Wirkung der artillerischen Waffen (Panzerkanonen, Pak, Artillerie) zurückzuführen. Die Verluste bei der 4. Pz.A. durch die Panzerfausteinsätze werden nach sowjetischen Angaben mit 20 Panzer, also ca. 7,8% der Gesamtverluste beziffert[95]. Ähnliche Quellen meldeten bei der 3. Pz.Armee für den Zeitraum 268 verlorene Panzer, 81 Selbstfahrlaffetten, 248 Kanonen und Mörser, 342 Autos und 8736 Soldaten (davon 1883 getötet)[96].

Die Verluste der Heeresgruppe Mitte für die Zeit der Niederschlesischen Operation wurden bisher nicht ermittelt. Man kann nur die beschränkt anwendbare Zahlen angeben, die von den einigen sowjetischen Verbänden bekannt gemacht wurden. So hat z.B. die 3. Pz.A von Genaral Rybalko [97] 28 500 getötete und nur 500 Kriegsgefangene deutsche Soldaten gemeldet; 3 Panzerwagen, 80 Selbstfahrlafetten , 24 Geschütze, 205 Flugzeuge, 200 Segelflugzeuge und über 200 Autos würden erobert.

Beteiligte Verbände Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. Zuletzt verwenden auch die englischen und die deutschen Quellen diese Bezeichnung, vergl. Duffy:Red Storm. oder Frieser: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg.
  2. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1052. Lagebuch vom 29.01.1945.
  3. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 124-8
  4. Штеменко: Генеральный штаб в годы войны. S. 221
  5. Шеин: Танки ведёт Рыбалко. Боевой путь 3-й Гвардейской танковой армии. S. 277
  6. Конев: Сорок пятый. S. 56
  7. Конев: Сорок пятый. S. 59
  8. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя.
  9. Wilczyński Lubań 1945. S. 19
  10. a b c d e Dolata: Wyzwolenie Dolnego Śląska w 1945. S. 49 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Dolata“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  11. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1290ff
  12. Hinze: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. S. 129ff
  13. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1294
  14. a b c d e f g von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 30: "Der Generalgouverneur Frank verbot nun zunächst den oberschlesischen Baukräften das Überschreiten der Grenze, richtete dann eine Polizeiaufsicht ein und unterzog die Fahrzeuge der Baustoffzufuhr einer Zoll-Kontrolle" Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Ahlfen“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  15. vergl. von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 76
  16. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1303
  17. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1304
  18. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1099
  19. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1325
  20. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1300
  21. vergl. von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 155
  22. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1068. Lagebuch 4.2.45
  23. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1076. Lagebuch 7.2.45
  24. von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 135
  25. Frieser: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10, S. 582
  26. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 126.
  27. von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 102
  28. Percy Schramm: 'Kriegstagebuch der OKW', S. 1081
  29. Конев: Сорок пятый. S. 62
  30. Saft: Krieg im Osten, S. 365
  31. Saft: Krieg im Osten, S. XXXX
  32. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 130
  33. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 131
  34. PZ22 wurde hier völlig zerstört; vergl. auch Зайцев: Гвардейская танковая. S. 116
  35. Ulrich Saft, Krieg im Osten: Das bittere Ende jenseits der Weichsel bis Oder und Neiße, S. 393
  36. Немчинский А. Б.: Осторожно, мины!, S. 219
  37. Дмитрий Шеин: Танки ведёт Рыбалко. Боевой путь 3-й Гвардейской танковой армии, S. 279
  38. Bei der Polizeibrigade handelte es sich um Stab II, deren Aufgabe wahrscheinlich die Zerstörung der nahen Kampfstofffabrik war. Quelle : Martina Löbner: "Geheime Reichssache" Christianstadt – Das Ende einer Kleinstadt zwischen Oder und Neiße sowie der Sprengstoff-Fabrik „Ulme“, Dissertation an der Universität Hannover, 2002
  39. Dolata: Wyzwolenie Dolnego Śląska w 1945. S. 79
  40. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1092-7
  41. Martina Löbner: "Geheime Reichssache" Christianstadt. S. 223ff
  42. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1096. Lagebuch vom 15.2.45 meldete die Vereinigung der beiden Gruppen
  43. Дмитрий Данилович Лелюшенко: Москва-Сталинград-Берлин-Прага. Записки командарма. Wie der Gen. Leljuschenko in seinen Memoiren beschrieb, S. 241: "Unser 6. Mechanisierter Garde Korps ist am 14. Februar zu dem Fluss Neiße herangekommen. Die Spähtruppe von der 49. Mechanisierten Brigade (Oberst Peter Turkin) (9 Soldaten) geführt unter Oberleutnant Gulenschajew hat sich in der Nacht zum 15. Februar, der Neiße-Brücke bei Gros-Gastrose genähert, hat den Schutz zerstört und voll intakte Brücke ergriffen. Während der Ergreifung hat ein russisches Mädchen den Spähern geholfen, das zuvor von unseren Soldaten aus der faschistischen Gefangenschaft in Markersdorf [Markosice] befreit wurde. Sie hat die Soldaten zur Brücke geführt und nahm an der Vernichtung des feindlichen Schutzes teil"
  44. Зайцев: Гвардейская танковая. S. 120
  45. Werthen: Geschichte der 16. Panzer-Division 1939-1945
  46. Michaelis: Die SS-Sturmbrigade "Dirlewanger". S. 94
  47. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. Исаев А. В.: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 133-134
  48. Лелюшенко: Москва-Сталинград-Берлин-Прага. S. 240
  49. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. "Beunruhigt von der Lage der führenden Teile, hat Leljuschenko dem Stab der Front am 17. Feb. 23.15 ein Bericht abgesandt, den man "panisch" nennen könnte: «In Zusammenhang damit, was im Laufe von zwei Tagen der Armee 13 Und nicht vorwärts gegangen sind, bitte ich um Erlaubnis, alle Teile der Armee, die sich an der Neiße befinden, zwecks des allgemeinen Schlages auf Sorau, Benau [...] zusammen mit den Teilen 13. Armee, umzudrehen."
  50. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя.
  51. Конев: Сорок пятый. S. 68: "Die Fronttruppen haben die bedeutenden Verluste in den Menschen erlitten — die Schützendivision zählte zu dieser Zeit durchnittlich 4600 Soldaten."
  52. Конев: Сорок пятый. S. 60
  53. Конев: Сорок пятый. S. 68
  54. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 134ff
  55. Dolata: Wyzwolenie Dolnego Śląska w 1945, S. 87: Bei den Panzerbrigaden gab es zu dem Zeitpunkt 15-20 Panzer
  56. Oberst Lothar Berger wurde sogar später (ab 28. Februar), nachdem der bisherige Ortskommandant Werner Theermann den Selbstmord begannen hat, zum Kommandanten der Stadt ernannt
  57. Kortenhaus: Geschichte der 21. Panzerdivision, S. 535
  58. Wilczyński Lubań 1945. S. 31ff
  59. Er wurde dafür mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und zum Oberst befördert
  60. Luban 1945, S. 45-47
  61. Einige, unter ihnen Wilhelm "Willi" Hübner, sind aber eigenmächtig in die Stadt zurückgekehrt und als Verbindungjungen oder Beobachter eingesetzt. Später, nach der Rückeroberung der Stadt in März 1945 wurde ihrer Einsatz in der Propagandanachrichten besonders hervorgehoben und vom General Schörner mit dem "EK" ausgezeichnet
  62. Wilczyński Lubań 1945. S. 47
  63. Конев: Сорок пятый. S. 71
  64. in den Quellen variiert die Zahl der Verteidiger aus den regulären Dienste zwischen 35 000 - s. Duffy: Red Storm. S. 134, 46 000 - Haupt: Als die Rote Armee nach Deutschland kam. S. 60, Мощанекий: Бои за Бреслау.,(Boi sa Breslau), S . 72) bis 80 000
  65. Hinze: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. S. 143
  66. Becker: Niederschlesien 1945. S. 91
  67. Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Band 4, S. 1113, Lagebuch 21.2.45
  68. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 145
  69. z.B. bei Dyhernfurth - vergl. von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 129.
  70. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 151
  71. Frieser: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10, S. 716 ff.
  72. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 151
  73. Duffy:Red Storm. S. 275
  74. vergl. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 154
  75. Merridale: Ivan's War – Live and Death in the Red Army, 1939–1945. S. 167
  76. a b c Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 135-142 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Zeidler“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  77. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 113ff, S. 135ff
  78. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 132
  79. Die sowjetischen Greuel auf deutschem Boden., Militärarchiv Freiburg, RH 2/2684, RH 2/2683 in Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 153
  80. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 138ff
  81. Michael Koriakoff: Ich wollte Mensch sein. S. 94. Olten, Walter 1948; ebenso Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 147
  82. Darin wurden vor allem die "sinnlose[n] Brandstiftungen und Zerstörungen von Geschäften, Warenlagern und Häusern" als Vorgänge genannt, die "nichts mit mehr mit Kampfhandlungen zu tun" hätten. Quelle - Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 158
  83. Legnica. Zarys monografii miasta, Legnica-Wrocław 1998, Wydawnictwo DKTS Silesia, s. 573
  84. von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 125 , Saft: Krieg im Osten. S. 401
  85. so z.B in Sprottau- Quelle Becker: Die Flucht. Niederschlesien 1945. S. 276
  86. Militärarchiv Freiburg, RH 2/2683 Bl. 88 F in Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 141
  87. in Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 141 ff
  88. Zeidler: Kriegsende im Osten. S. 154, S. 160
  89. Merridale: Ivan's War – Live and Death in the Red Army, 1939–1945. S. 167
  90. von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien. S. 151 ff
  91. FAZ Artikel: "Niederschlesien wäre deutsch geblieben"
  92. so z.B. werden die Zahlen der Verteidiger in Glogau mit 18 000, in Breslau mit 80 000 Soldaten genannt, was der doppelten deutschen Angaben entsprechen; vergl. Dolata: Wyzwolenie Dolnego Śląska w 1945. S. 61, S. 80
  93. vergl. Saft S. 393, S 396
  94. Dolata: Wyzwolenie Dolnego Śląska w 1945. S. 87, Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 141 , Шеин: Танки ведёт Рыбалко. S. 280
  95. Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. S. 134, S.140
  96. Шеин: Танки ведёт Рыбалко. S. 283
  97. Shein , S. 283
  98. http://www.tankfront.ru/ussr/units.html
  99. Hinze: Letztes Aufgebot. S. 243 ff


Literatur Bearbeiten

In deutscher Sprache Bearbeiten

  • Karl-Heinz Frieser (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008
  • Hans von Ahlfen: Der Kampf um Schlesien 1944/1945. Lindenbaum Verlag; Neuauflage 2010, ISBN-10 3938176172
  • Zeidler, Dr. Manfred: Kriegsende im Osten. Die Rote Armee und die Besetzung Deutschlands östlich von Oder und Neiße 1944/45. Oldenbourg Verlag, München 1996.
  • Ulrich Saft, Krieg im Osten: Das bittere Ende jenseits der Weichsel bis Oder und Neiße. Militärbuchverlag, Walsrode 2002
  • Rolf Hinze: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte. 1995.
  • Werner Kortenhaus: Geschichte der 21. Panzerdivision. Armour Research, 2007, ISBN 978-3935107112
  • Rolf Michaelis: Erinnerungen an das SS-Sonderkommando "Dirlewanger". Michaelis-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-930849-46-8
  • Wolfgang Werthen: Geschichte der 16. Panzer-Division 1939-1945. Podzun-Pallas. Bad Nauheim 1985
  • Rolf Becker: Niederschlesien 1945.
  • Werner Haupt: Als die Rote Armee nach Deutschland kam. Podzun-Pallas. Bad Nauheim 1970
  • Michael Koriakoff: Ich wollte Mensch sein. Olten, Walter 1948

In russischer Sprache Bearbeiten

  • Конев И. С.: Сорок пятый. Воениздат 1970. (Online)

(deutsch Das Jahr fünfundvierzig. Übersetzt von Arno Specht. Militärverlag der DDR, Berlin 1989).

  • Дмитрий Данилович Лелюшенко: Москва-Сталинград-Берлин-Прага. Записки командарма. Наука 1987. (Online)

Gen. Dimitri Danilowitsch Leljuschenko war der Kommendant der 4. Panzer-Armee. Die Memoiren erzählen seinen militärischen Weg von Moskau bis nach Prag aus der Sicht eines hohen sowjetischen Frontoffiziers der Panzerwaffen.

  • Алексей Валерьевич Исаев: Берлин 45-го. Сражения в логове зверя. Эксмо 2007. (Online)
  • Василий Иванович Зайцев: Гвардейская танковая. Swerdlowsk 1989. (Online)

Dem Leser hat Gen. Wasili Iwanowitsch Sajtsew die Geschichte der 61. Panzer-Brigade vermittelt.

  • Виктор Макарович Жагала: Расчищая путь пехоте. Воениздат 1985. (Online)

Gen. Viktor Makarowitsch Schagala war der Kommendant der 3. Leichten Artillerie-Brigade. Die Erinnerungen erzählen seinen mitlitärischen Weg von Stalingrad bis nach Tschechei.

  • Дмитрий Шеин: Танки ведёт Рыбалко. Боевой путь 3-й Гвардейской танковой армии. Яуза, Эксмо. ISBN 978-5-699-20010-8. (Online)

Dem Leser wird die militärische Geschichte der 3. Garde-Panzerarmee ausführlich vermittelt.

  • Константин Васильевич Крайнюков: Оружие особого рода. Мысль 1984. (Online)

Gen. Konstantin Wasiljewitsch Krajnjukow - Seine Memoiren erzählen von dem militärischen Weg von der Dnepr bis zur Elbe in Rahmen der 1. Ukrainischen Frontes aus der Sicht eines sowjetischen Stabsoffiziers.

  • Захар Карпович Слюсаренко: Последний выстрел. Воениздат 1974. (Online)

Gen. Sachar Kaprowitsch Sljusarenko war der Kommendant der 56. Garde-Panzerbrigade. Seine Memoiren erzählen von dem militärischen Weg der Brigaden 54, und 56. Gd.Pz.Brig (7. Pz.K/3. Gde-Pz.Armee).

  • Давид Абрамович Драгунский: Годы в броне. Воениздат 1983. (Online)

Gen. David Abramowitsch Dragunski - Anfangs Kommendant eines Panzer-Batalions danach der 55. Pz.Brigade (7. Pz.K/6. Gde.Pz.A) erzählt seinen militärischen Weg.

  • Штеменко Сергей Матвеевич: Генеральный штаб в годы войны. Воениздат 1989. (Online)
  • Александр Борисович Немчинский: 'Осторожно, мины!'. Воениздат 1973. (Online)
  • Илья Мощанекий: Бои за Бреслау. Вече 2010.

In polnischer Sprache Bearbeiten

  • Bolesław Dolata: Wyzwolenie Dolnego Śląska w 1945 (Befreiung von Niederschlesien in 1945). Wrocław 1985

Allgemeine Darstellung des sowjetischen Vormarsches in Niederschlesien mit der ideologischen Vorbelastung

  • Arkadiusz Wilczyński Lubań 1945. Ostatnie zwycięstwo III Rzeszy, (Lauban 1945. Der letze Sieg des 3. Reiches), ISBN 83-7339-036-7

Dem Leser wird die Schlacht um Lauban ausführlich vermittelt.

  • Robert Primke, Maciej Szczerep, Wojciech Szczerep: Wojna w dolinie Bobru. Bolesławiec- Lwówek Śląski- Jelenia Góra w 1945 roku
  • Jakubowski Ivan: Ziemia w ogniu. Warszawa 1976
  • R. Majewski -Dolny Śląsk 1945 -Wyzwolenie, Wrocław 1982

In englischer Sprache Bearbeiten

  • Christopher Duffy: Red Storm On The Reich. Castle Books 2002, ISBN 0-7858-1624-0, (deutsch Der Sturm auf das Reich. Der Vormarsch der Roten Armee 1945. München 1994)
  • Catherine Merridale: Ivan's War – Life and Death in the Red Army, 1939–1945. Metropolitan Books, New York 2006, ISBN 0-8050-7455-4.

Weblinks Bearbeiten

  • [http://wroclaw.hydral.com.pl/5977,obiekt.html Bilder aus den Tagen (polnisch/deutsch)]