Ernst Brandt (* 19. November 1896 in Magdeburg; † 17. Dezember 1956 in Magdeburg) war KPD-Funktionär und Minister für Land- und Forstwirtschaft in Sachsen-Anhalt.

Ernst Brandt wurde am 19. November 1896 in Magdeburg als Sohn eines Schlossers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule trat er in die Fußstapfen seines Vaters und absolvierte eine Schlosserlehre. Während der Lehre trat Brandt in den Deutschen Metallarbeiterverband ein. 1915 wurde er zum Militär eingezogen und geriet schon 1916 in französische Kriegsgefangenschaft. Brandt wurde 1919 entlassen und kehrte in seine Heimat zurück. Während des Kapp-Putsches 1920 wurde er Mitglied der USPD, trat aber schon im Mai des selben zur KPD über. 1928 nahm Brandt eine erste Funktion in seienr Partei an. Er gehörte bis 1931 der KPD-Bezirksleitung Magdeburg-Anhalt als Sekretär für Gewerkschaftsarbeit an. Ab 1929 vertrat er bis zum KPD-Verbot 1933 zudem seine Partei im Magdeburger Stadtparlament . 1930 wurde Brandt aus dem Deutschen Metallarbeiterverband wegen oppositioneller Tätigkeit ausgeschlossen. Er wurde Mitglied der KPD-nahen RGO und arbeitete für sie von 1931 bis 1933 als hauptamtlicher Sekretär des Bezirkes Magdeburg. 1932 konnte Brandt für die KPD im Wahlkreis Magdeburg ein Reichstagsmandat erringen.

Im Mai 1933 wurde Brandt inhaftiert und am 29. Mai 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese Strafe saß er bis 1937 im KZ Lichtenburg ab. Anschließend fand er wieder eine Anstellung als Schlosser, wurde jedoch im Spetember wieder verhaftet und saß bis 1943 im KZ Buchenwald ein. Brandt wurde infolge einer Verpflichtungserklärung gegenüber der Gestapo entlassen. Er kehrte er in seinen alten Beruf zurück. Brandt knüpfte Kontakte zu einer Widerstandsgruppe um Martin Schwantes, konnte die Freiheit aber nicht lange genießen. Im März 1944 wurde er erneut verhaftet und verbrachte die Zeit bis Anfang 1945 im KZ Neuengamme. Anschließend wurde er ins Gerichtsgefängnis nach Magdeburg verlegt. Die Gestapo verhörte ihn nun zu seinen Kontakten zu Martin Schwantes. Nur das Einrücken der amerikanischen Truppen in Magdeburg rettete Brandt wohl vor dem Tod.

Nach der Befreiung wurde Brandt zunächst 1. Sekretär der KPD-Unterbezirksleitung Magdeburg. Nach der Gründung der SED wurde er zum paritätischen Vorsitzenden des SED-Bezirksverbandes Magdeburg gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis 1947. Danach wurde ein SED-Landessekretariat gebildet und Brandt leitete dessen Magdeburger Außenstelle. Nach der Auflösung des Bezirksekretariats fand man für Brandt in der Landesregierung Sachsen-Anhalt einen neuen Posten. Ab dem 28. Juni 1948 übernahm er von Erich Damerow das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt.

Gleichzeitig war Brandt nach den ersten Landtagswahlen im Herbst 1946 für die SED in den Landtag als Abgeordneter eingezogen. 1949 wurde er zudem vom 3. Deutschen Volkskongreß als Abgeordneter in den 2. Deutschen Volksrat gewählt.

Nach den 2. Landtagswahlen im Oktober 1950 wurde Brandt bei der neuen Landesregierungsbildung nicht wieder berücksichtigt. Im Gegenteil: Brandt wurde im November 1950 aus bis heute ungeklärten Gründen von allen Ämtern und Parteifunktionen entbunden. Zunächst fand er von April bis Juni 1951 eine Anstellung als Kulturdirektor im VEB Dampfkesselbau Hohenthurm. Am 27. Juni 1951 verhaftete jedoch die Staatssicherheit Ernst Brandt und brachte ihn ins Gefängnis „Roter Ochse“ nach Halle. Ihm wurde vorgeworfen, in seiner Amtszeit als Minister gegen Gesetze und Verordnungen der Volkskammer und der DDR-Regierung verstoßen zu haben. Weiterhin hätte er durch mangelnde Ausichtspflicht Sabotage und Raubau an den einheimischen Waldbeständen mit zu verantworten. Brandt wurde allerdings im November 1951 ohne eine Verurteilung wieder entlassen.

Nach seiner Haft übernahm Brandt ab 1952 verschiedene Tätigkeiten in Hallenser Maschinenbauunternehmen. Ab 1953 übernahm er auch wieder Parteifunktionen in der Stadt, später im Kreis Halle. Brandt war jedoch ständigen Nachforschungen seitens der Zentralen Parteikontrollkommission ausgesetzt. Vorgeworfen wurde ihm dabei der Verrat von Martin Schwantes an die Gestapo. Diese Vorwürfe konnten jedoch nie erhärtet werden.



bekleidete er aus KPD und SPD gebildete SED im Bezirk. Von 1948 bis 1950 war er Minister für Land- und Forstwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Von diesem Amt wurde er auf Beschluss des ZK der SED abgelöst. 1951 wurde er für sechs Monate vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) inhaftiert, später jedoch rehabilitiert. Von 1952 bis 1956 war er Werkleiter im VEB Maschinenfabrik Halle.