Rudolf Pühringer

Rudolf Pühringer (* 14. März 1891 in Amstetten, † 6. Dezember 1969 in Wien) war ein österreichischer Kunsthistoriker, Maler und Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums.

In Amstetten als Sohn des Kanzleidirektors Johann Pühringer geboren, besuchte er ab 1891 das Gymnasium in Wels. Danach absolvierte er die Kadettenschule in Traiskirchen (1904-1908) und wurde am 18. August 1912 zum Fähnrich ernannt. Nach Brixen zum oberösterreichisch-salzburgischen k.u.k. Festungsartillerie-Bataillon Nr. 1 versetzt, wurde er am 1. Mai 1914 zum Leutnant befördert und nahm mit diesem an den Kämpfen des Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende wurde er in das Österreichische Bundesheer übernommen.

Ab 1923 studierte er Kunstgeschichte an der Universität Wien, parallel dazu bildete er sich als Gastschüler an der Akademie der bildenden Künste und der Wiener Kunstgewerbeschule zum Maler aus. Bereits in den Jahren von 1919 bis 1923 nahm er an Kollektivausstellungen des Wiener Künstlerhauses teil, u. a. an der Jubiläumsausstellung des Jahres 1921.[1] Ab 1927 bekam er eine Stelle als Kurator im Österreichischen Heeresmuseum (heute: Heeresgeschichtliches Museum) und übernahm in weiterer Folge die Leitung über die Kunstsammlung des Museums.[2]

Nach dem Anschluss Österreichs wurde Pühringer als Offizier in die Wehrmacht übernommen und am 1. Dezember 1938 zum Leiter der Dienststelle Wien des Chefs der Heeresmuseen ernannt. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs erfolgte seine Versetzung zur Artillerie, wo er als Kommandant mehrerer Artillerie-Einheiten der Wehrmacht u. a. im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzt wurde. Am 1. April 1941 erhielt er die Beförderung zum Oberst. Nach einer schweren Verwundung wurde er letztlich als Generalmajor und Leiter der Dienststelle Wien des Chefs der Heeresmuseen zwangspensioniert, wobei er diese Position bis Kriegsende hielt.[3]

Nach Kriegsende widmete sich Pühringer wieder verstärkt der Malerei. So wurden seine Werke 1949 im Rahmen der Oberösterreichischen Landesausstellung mit dem Titel Erde im Kosmos der Öffentlichkeit präsentiert.[4] Zu dieser Zeit konnte sich Pühringer bereits als anerkannter und vielseitiger Maler etablieren, dessen Porträt- und Landschaftsbilder wiederholt auch im Wiener Künstlerhaus der Nachkriegszeit ausgestellt wurden.[5] Er malte primär österreichische und italienische Landschaften, in der Regel mit topographischer Genauigkeit, wobei die Stimmung in seinen Bildmotiven an jene des Caspar David Friedrich erinnert. Pühringer hatte insbesondere eine Vorliebe für monumentale Gestaltung, seine Gemälde sind zumeist großformatig.[6]

In den Jahren von 1950 bis 1956 war Rudolf Pühringer Direktor des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums im Arsenal. In dieser Zeit leitete und organisierte er den Wiederaufbau des während des Zweiten Weltkriegs stark zerstörten Museums, so dass dieses noch unter seiner Direktorenschaft am 24. Juni 1955 wiedereröffnet werden konnte.[7]

Im Herbst 1955 ging Pühringer in Pension und wandte sich wiederum seiner Malerei zu, ehe er 1969 in Wien verstarb. Nach seinem Tod wurden seine Werke noch in mehreren Ausstellungen gewürdigt, wovon die herausragendste 1995 die Personalausstellung in der Oberösterreichischen Landesgalerie war. Seine Werke befinden sich heute in der Österreichischen Galerie Belvedere, im Oberösterreichischen und Niederösterreichischen Landesmuseum und bei der Adalbert Stifter-Gesellschaft in Linz.[8]

Werke (Auszug)

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  • Der Berg, 1949, Tempera, 130×180 cm[9]
  • Der Wald, 1945, Öl auf Holzfaserplatte, 162×120 cm[10]

Literatur

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  • Erde im Kosmos. Gemälde und Zeichnungen von Rudolf Pühringer, Ausstellung des Landesmuseums und des oberösterreichischen Volksbildungswerkes. Katalog Nr. 3, Linz 1949.
  • Wilhelm Jenny: Der Maler Rudolf Pühringer. Zur Eröffnung seiner Ausstellung Erde im Kosmos im Landesmuseum 19. März bis 18. April 1949, in: Oberösterreichischer Kulturbericht, 1949, Folge 10.
  • Ernst Huber: In memoriam Rudolf Pühringer, in: Oberösterreichischer Kulturbericht, Jg. 23, 1969, F. 31.
  • Johann Christoph Allmayer-Beck: Rudolf Pühringer, in: Mitteilungslbatt der Museen Österreichs, Jg. 10, Wien 1970, S. 25-29.
  • Johann Christoph Allmayer-Beck: Rudolf Pühringer, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Bd. 79, Wien, Köln, Graz 1971, S. 293-294.
  • Malerentdeckungen - Rudolf Pühringer, Lulu von Thürheim, Katalog zur Ausstellung der Oberösterreichischen Landesgalerie, Linz 1995, Kataloge des Oberösterreichischen Landesmuseums, n. F., Nr. 89, Bd. 2.[11]
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Einzelnachweise

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  1. Biografie Rudolf Pühringers, abgerufen am 18. März 2013
  2. Manfried Rauchensteiner: Phönix aus der Asche. Zerstörung und Wiederaufbau des Heeresgeschichtlichen Museums 1944 bis 1955. Begleitband der Sonderausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums 21. Juni bis 20. Oktober 2005, Wien 2005, ISBN 3-85028-411-5, S. 86
  3. Wolf Keilig: Das Deutsche Heer, 1933-45, Band 3, Generale des Heeres, Friedberg 1983, S. 258, zit. bei: Manfried Rauchensteiner: Phönix aus der Asche. Zerstörung und Wiederaufbau des Heeresgeschichtlichen Museums 1944 bis 1955. Begleitband der Sonderausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums 21. Juni bis 20. Oktober 2005, Wien 2005, ISBN 3-85028-411-5, S. 86
  4. auf kunstnet.at, abgerufen am 18. März 2013
  5. Ilse Krumpöck: Manuskript Geschichte des Wiederaufbaus, 2005, zit. in: Manfried Rauchensteiner: Phönix aus der Asche. Zerstörung und Wiederaufbau des Heeresgeschichtlichen Museums 1944 bis 1955. Begleitband der Sonderausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums 21. Juni bis 20. Oktober 2005, Wien 2005, ISBN 3-85028-411-5, S. 86
  6. auf kunstnet.at, abgerufen am 18. März 2013
  7. Manfried Rauchensteiner: Phönix aus der Asche. Zerstörung und Wiederaufbau des Heeresgeschichtlichen Museums 1944 bis 1955. Begleitband der Sonderausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums 21. Juni bis 20. Oktober 2005, Wien 2005, ISBN 3-85028-411-5, S. 110
  8. auf kunstnet.at, abgerufen am 18. März 2013
  9. auf kunstnet.at, abgerufen am 18. März 2013
  10. auf rudolf-puehringer.com, abgerufen am 18. März 2013
  11. auf worldcat.org, abgerufen am 18. März 2013