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Gutav Sabac el Cher.

Gustav Sabac el Cher (* 10. März 1868 im Prinz-Albrecht-Palais in Berlin; † 4. Oktober 1934 in Berlin-Kreuzberg) war ein deutscher Militärmusiker.

Leben Bearbeiten

Herkunft und Jugend Bearbeiten

 
Elise und Gustav Sabac el Cher (rechts, um 1870).

Gustav Sabac el Cher wurde 1868 als Sohn des Kammerdieners August Sabac el Cher und der Berlinerin Anna Jung geboren. Sein Vater war vom preußischen Prinzen Albrecht von einer Ägypten-Reise 1843 nach Berlin mitgebracht worden. Dort arbeitete August Sabac el Cher als Diener Albrechts und knüpfte bald Kontakte in das gehobene Bürgertum. Er nahm an allen deutschen Einigungskriegen teil und wurde schließlich 1882 naturalisiert.

Die Taufe Gustav Sabac el Chers fand am 31. Mai 1868 in der Dreifaltigkeitskirche in der Mohrenstraße statt. Nach dem Tod Albrechts stieg sein Vater zum Silberverwalter dessen Sohnes auf und konnte sich eine eigene Wohnung in der Bergmannstraße leisten, wo Gustav aufwuchs. Er entwickelte sich zum Stolz seiner Eltern prächtig und zeigte früh musikalisches Talent. Seine Eltern ermöglichten es ihm bereits im Alter von 8 Jahren, Violinenunterricht zu erhalten. Bis zum 14. Lebensjahr besuchte Gustav eine höhere Bürgerschule in Kreuzberg, bevor er Schüler eines Musikinstitutes wurde - um welches es sich dabei handelte, ist heute nicht mehr festzustellen.[1]

Karriere als Militärmusiker Bearbeiten

 
Gustav Sabac el Cher – Student an der Königlichen Hochschule für Musik.

Nach dem Tod seines Vaters 1885 ging Sabac el Cher, mittlerweile 17-jährig, zum Militär. Er trat in die Kapelle des „Füsilier-Regiments Nr. 35 Prinz Heinrich von Preußen“ in der Stadt Brandenburg an der Havel ein, womit seine Karriere als Militärmusiker begann. Anders als zu den Zeiten des Soldatenkönigs engagierte ihn das Regiment aber nicht wegen seiner Exotik, sondern aufgrund seines herausragenden musikalischen Talentes.[2]

Sein Werdegang im preußischen Heer ist anhand zahlreicher Fotografien nachzuzeichnen: Ist er auf dem Bild aus dem Jahr 1887 noch als Hilfsmusiker zu sehen, so ist er 1889 bereits Unteroffizier. Im Musikkorps bekleidete er die Position eines Hoboisten, der mit einem Blasinstrument die Melodie spielte.

1893 begann Sabac el Cher das Studium an der Königlichen Hochschule für Musik in Charlottenburg. Sein berufliches Ziel war es, zum Stabshoboisten, das heißt zum Vorgesetzten im Musikkorps, aufzusteigen. Die Absolventen der Charlottenburger Musikhochschule galten als hochqualifiziert. Dort war es obligatorisch, zwei Instrumente (ein Hauptfach und ein Nebenfach) zu erlernen. Neben dem Hauptfach Posaune wählte Sabac el Cher die Violine. Unterricht erhielt er vom Leiter der Hochschule, Joseph Joachim.[3]

Nachdem er am 17. März 1895 die Abschlussprüfung an der Hochschule erfolgreich abgelegt hatte, wurde ihm die Dirigentenstelle im Grenadier-Regiment „Kronprinz“ (1. Ostpreußisches) Nr. 1 angetragen, weshalb er nach Königsberg zog. Bald war Sabac el Cher eine bekannte Persönlichkeit: Dies ist der Name des einzigen schwarzen Kapellmeisters, den die deutsche Armee besitzt. [...] Die Kapelle spielte im Juli dieses Jahres auf der internationalen Kunstausstellung zu Dresden und fand für ihre vortrefflichen Leistungen stets lebhaften Beifall der Zuhörer. Ihr Kapellmeister, ein sehr hübscher Mann, fesselte natürlich das Interesse des Publikums in besonderem Grade.[4]

Seine Kapelle spielte nicht nur Märsche, sondern auch Potpourris beliebter Musik aus dem zivilen Bereich, wie Tänze und Opernmelodien. Das Grammophon war gerade erst erfunden und der Besuch eines Blasmusik-Konzertes war eine populäre Unterhaltungsmöglichkeit. Besondere Berühmtheit erlangten die von Sabac el Cher komponierten Fackeltänze und Arrangements von Mozart-Ouvertüren. Tourneen führten ihn und sein Orchester durch ganz Deutschland und ins europäische Ausland.[5]

Kurz vor der Jahrhundertwende lernte Sabac el Cher die Königsberger Lehrerstochter Gertrud Perling kennen. Im Sommer 1901 begann das Paar mit Hochzeitsvorbereitungen. Am 22. Oktober 1901 traten sie schließlich in der Königsberger Schlosskirche vor den Traualtar. Am 30. Januar 1903 kam der erste Sohn zur Welt, der auf den Namen Herbert getauft wurde.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pieken u. Kruse, S.91.
  2. Pieken u. Kruse, S.93.
  3. Pieken u. Kruse, S.97.
  4. Illustrierte Zeitung, Nr. 2832, 7. Oktober 1897, S.482.
  5. Pieken u. Kruse, S.103.