Billy Sanders (* 16. Mai 1934 als Brian Sanderson in Blyth bei Newcastle upon Tyne, England[1]) ist ein fast ausschließlich im deutschen Sprachraum aktiver englischer Sänger, der eine erfolgreiche aber kurze Karriere in den 1950er und 1960er Jahre hatte; während dieser Zeit wechselte er das Musikgenre von Rock 'n' Roll hin zum Schlager.

Biografie Bearbeiten

Sanders arbeitete als Bergarbeiter ehe er als Soldat nach Krefeld kam, dort erste Auftritte hatte und von Paul Kuhn entdeckt wurde. Er spielte ab 1958 insgesamt sieben Rock 'n' Roll-Singles für Electrola ein, wechselte dann Plattenfirma und Musikgenre, und nahm für Telefunken und Ariola acht weitere Singles auf, für die er „auf Twist und Humpta-Schlager umgepolt“ wurde[1].

1966 gab er die Musik auf, kehrte auf die Insel zurück, und arbeitete als Schmelzer[1].

Musik und Karriere Bearbeiten

Sanders sang die meisten seiner Lieder auf Deutsch, aber mit einem betont englischen Akzent. Dazu gehörten speziell für ihn komponierte Stücke („Ich bin kein schöner Mann“) als auch deutsche Übersetzungen englischer Hits (z. B. Di-Di-Dinah = „De De Dinah“ von Frankie Avalon, Ja, so 'ne Party = „Let's Have A Party“ von Wanda Jackson). Äußerlich erinnerte er damals mit seiner schlacksigen Physiognomie und seinem naturkrausen Haarschopf, sowie seiner gelegentlich getragenen schwarzen Rahmenbrille, an Buddy Holly; darüber hinaus verfügt er über ein markantes Kinn.

Eine seiner Singles, „Ich bin kein schöner Mann / Yakety Yak“, wurde sogar in den USA veröffentlicht[1].

Sein Gartenzwerg-Marsch aus dem Jahr 1962 mit dem prägnanten Refrain „Adelheid, Adelheid“ gehört bis heute zum Standardrepertoire von Musikkapellen auf Volksfesten.

Filmkarriere Bearbeiten

Sanders trat in zwei Kinofilmen auf, Das Dorf ohne Moral („Billiger Dorfschwank mit abgegriffenen Witzen“ – Lexikon des internationalen Films) und Schlagerparade 1960 („Mit deutlicher Werbeabsicht produzieren sich Schlagersänger und Fans in zeitgenössischen Musik- und Tanznummern. Eine Klamaukhandlung hält den turbulenten Unsinn zusammen.“ – ibidem), beides deutsche Produktionen aus dem Jahr 1960. Im Kinofilm Schwarzer Kies aus dem gleichen Jahr wurde zudem Sanders' Titel „Fräulein Schmidt“ gespielt.

Diskografie (Auswahl) Bearbeiten

  • Gartenzwerg-Marsch (Adelheid)
  • Ich bin kein schöner Mann (Best-Of Kompilation, 2001, EAN 4000127164957)

Deutsche Charts Bearbeiten

  • Gartenzwergmarsch (1962): 29 Wochen, höchste Position 12
  • Gib den Ball zu Uwe Seeler (1963): 2 Wochen, höchste Position 33

Quellen Bearbeiten

  1. a b c d Bernd Matheja: 1000 Nadelstiche: Amerikaner & Briten singen deutsch, 1955-1975; Biographien, Discographien, Cover & Fotos; Bear-Family, 2000; ISBN 3-89795-715-9; insbesondere S. 216, 219

Weblinks Bearbeiten

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