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Hanna Leybrand (* 15. Juli 1945 in Passau) ist eine deutsche Schriftstellerin, Rezitatorin und Sängerin. Sie lebt in Heidelberg.

Leybrand studierte nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums Leopoldinum in Passau an der Universität Heidelberg Romanistik, Latinistik und Philosophie.[1] In Heidelberg und Mannheim ließ sie sich im Gesangsfach ausbilden. Nach zahlreichen Veröffentlichungen in Tageszeitungen, Zeitschriften und Anthologien erschien 2003 ihr erster Gedichtband im Manutius Verlag Heidelberg. Leybrand ist Kuratorin für Literatur der Kulturstiftung Rhein-Neckarkreis.

Leybrands Gedichte leben von der Musikalität ihrer Sprache[2] [3] und der Variation der Spielformen und Pointen. Bereits die Genreangabe des ersten Bands „Gedichte nicht nur von der Liebe“ gibt ein Arbeitsmotto ihres weiteren literarischen Werks vor.[4] Durch intertextuelle Anspielungen und Reminiszenzen, auch Parodien und Kontrafakturen entstehen vielschichtige Bedeutungsebenen. Neben einigen deutschen Lyrikerinnen (wie Ingeborg Bachmann wird Hanna Leybrand bewegt und teilweise auch beeinflußt von großen Poeten der Romania (darunter Rafael Alberti).


NICHT SICHER

Es ist nicht sicher Bruder

daß wir uns finden

die wir uns suchen

daß wir uns sehen

wenn wir uns begegnen

daß wir uns erkennen

wenn wir uns lieben

daß wir uns wiedererkennen

anderntags[5]


Während die frühen Erzählungen pointierte literarische Miniaturen, aber auch schon weitläufigere Erzähltexte präsentieren, tendieren zum Beispiel das jüngere Werk Sebastian aus dem Buch Das Nest oder der erotische Doppelroman Tigerküsse zur komplexen narrativen Großform.[6] Charakteristisch für Leybrand sind genaue Landschaftsschilderungen, eindringliche Alltagsbeobachtungen, ihre tragisch-komischen, teils skurrilen Figuren, nicht zuletzt ihre Leitfragen nach den Gründen und Abgründen des Glücks.

Im Manutius Verlag erschienen:

  • Schafft die Träume ab. Gedichte nicht nur von der Liebe, Heidelberg 2003
  • Der Chaosforscher. Geschichten & Kurzprosa, Heidelberg 2005
  • Der Schwarzwaldschamane. Geschichten & Kurzprosa, Heidelberg 2006
  • Tage in Weiß und Blau. Gedichte, Heidelberg 2007
  • Das Nest. Neue Prosa – Neue Lyrik, Heidelberg 2011
  • Tigerküsse. Zwei kleine Romane, Heidelberg 2014
  • Wilhelm Kühlmann: Fäden im Labyrinth. Literarische Streifzüge 1984-2004, hg. von Jost Eickmeyer und Hanna Leybrand, Heidelberg 2009

Auszeichnungen

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  • 1995, Preis des Internationalen Lyrikwettbewerbs („Diploma di merito speciale“) in Benvent/Italien
  • 2001, zweiter Mannheimer Literaturpreis für Lyrik
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Einzelnachweise

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  1. Stadtbücherei Heidelberg [1]
  2. Vgl. Walter Hinck: Liebe ist Trumpf, in: FAZ, 20.2.2008 [2]
  3. Hans-Peter Ecker: Rez. Schafft die Träume ab, in: Dt. Bücher 33 (2003), S. 211-217
  4. Vgl. Ralf Georg Czapla: Leybrand, Hanna, in: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums, 2. Aufl., Berlin/New York 2010, Bd. 7, Sp. 391
  5. Hanna Leybrand: Nicht sicher, in: Schafft die Träume ab, in: Heidelberg 2003
  6. Vgl. Karin Tebben: Rez. Tiegerküsse, in: Rhein-Neckar-Zeitung 15./16. November 2014