Lutz Rathenow (* 22. September 1952 in Jena) ist ein deutscher Lyriker und Prosaautor.

Nach dem Wehrdienst begann Rathenow an der Universität Jena ein Studium als Lehrer für Deutsch und Geschichte. Dort leitete er einen oppositionellen Arbeitskreis Literatur. Nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 wurde er verhaftet und Anfang 1977, drei Monate vor dem Examen, wegen "Zweifeln an Grundpositionen, Objektivismus und Intellektualisieren der Probleme" exmatrikuliert.

Danach arbeitete er als Beifahrer und Transportarbeiter beim VEB Carl Zeiss Jena. Ende 1977 zog er nach (Ost)-Berlin, wo er beim Theater arbeitete und als freier Schriftsteller lebte.

Nach der Veröffentlichung seines Buches "Mit dem Schlimmsten wurde schon gerechnet" in der BRD 1980 wurde Rathenow verhaftet, jedoch nach internationalen Protesten wieder entlassen. Er blieb in der DDR und publizierte weiterhin in Westdeutschland; Ausreiseangebote der DDR-Behörden lehnte er ab. Er war aktiv in der unabhängigen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung, u.a. mit Bärbel Bohley und Gerd Poppe in der "Initiative Frieden und Menschenrechte".

Nach der Wende wurde ihm im Januar 1992 zusammen mit der formellen Rehabilitierung von der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität nachträglich das Abschlussdiplom verliehen.

In der westdeutschen politischen Linken erlangte Rathenow großen, allerdings negativ konnotierten Ruhm. Er diente in der Zeitschrift konkret einige Ausgaben lang als Running Gag. Konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza schmähte ihn in jeder Ausgabe sowohl aufgrund seines, von Gremliza so beschriebenen, schlechtes Sprachstils als auch wegen seiner Persönlichkeit. Wiglaf Droste griff dies in seinen Büchern auf. Rathenow lebt in Berlin und arbeitet u. a. als Redakteur für die Zeitschrift "liberal".

Auszeichnungen

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