Benutzer:Henning v. Wolffersdorff/Kurt Hommel

Kurt Hommel (* 24. März 1908 in Großröhrsdorf/Oberlausitz; † 13. Dezember 1999 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Dramaturg und Theater- und Kulturwissenschaftler. Bekannt wurde seine Arbeit zur bayrischen Theatergeschichte.

Leben und Wirken

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Kurt Hommels Eltern waren beide Arbeiter in einer der zahlreichen Bandwebereien seines Heimatortes. 1928 legte er das Abitur am Lessing-Gymnasium in Kamenz/Sachsen ab. Danach Studium der Germanistik, Literatur, Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Kunstgeschichte an der damaligen Technischen Hochschule in Dresden. 1931 Prüfung für das höhere Lehramt abgelegt.

Danach Lehrer in Goldbach_(Bischofswerda) (heute Ortsteil der ostsächsischen Stadt Bischofswerda). Anschließend Lehrtätigkeit an Gymnasien in Dresden

Ein Jahr in der literarischen Abteilung am Rundfunk in Leipzig, dann Regieassistent am Staatstheater in Dresden Studium an der Berliner Universität (Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte, Zeitungswissenschaft). 1940 Engagement am Stadttheater Landsberg an der Warthe (heute Gorzów Wielkopolski). Vier Jahre Soldat.

1945 in Ulm Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft. Vom damaligen dortigen Oberbürgermeister Robert Scholl (Vater der Geschwister Scholl) mit dem Aufbau der Städtischen Bühnen beauftragt. 1948 als Dramaturg an die Münchner Kammerspiele. Ab dieser Zeit über Jahrzehnte hinweg rege Kontakte mit Persönlichkeiten des kulturellen Lebens: u.a. Carl Orff und Gret Palucca.

Ab 1950 spezielles Studium der bayrischen Theatergeschichte, insbesondere des Hauses Wittelsbach. Weitere Studien in Theaterwissenschaft, Literaturgeschichte, Zeitungswissenschaft und Psychologie an der Universität München. Promotion.

1955 - 1960 als Literatur- und Theaterwissenschaftler an der Universität Sydney/Australien und als Regisseur am Staatstheater Sydney 1960 Weltreise mit Gastvorlesungen an den Universitäten Hobart/Tasmanien, Honolulu/Hawai, Los Angeles, New York, Wien und Frankfurt zum Thema „Die Theater zur Zeit der Wittelsbacher“.

1962 Lehrauftrag an der Freien Universität Berlin und an der Hochschule für bildende Künste Berlin

1965 Professor für Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft an der Sangyō-Universität Kyōto in Japan

1968 Ordinarius für Deutsche Kulturgeschichte an der Sangyo-Universität in Kyoto

1999 gest. (Februar 2000 im Geburtsort beigesetzt)

Ehrungen/Auszeichnungen

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• 1971 Ernennung zum Ehrenmitglied der Japanischen Akademie der Wissenschaften. Begründung: Text der Urkunde (aus dem Japanischen)

„Herrn Professor Dr. Kurt HOMMEL:

Sie haben seit vielen Jahren auf dem Gebiete der deutschen klassischen Literatur, der deutschen Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft erfolgreich geforscht und haben sich außerdem für die Bildung der akademischen Jugend aufgeopfert. Darüber hinaus diente Ihre Arbeit der Entwicklung völkerverbindender, friedlicher Kulturbestrebungen.

Diese humanistische Leistung ist von außerordentlicher Größe und wurde von der Japanischen Akademie der Wissenschaften erkannt und anerkannt.

Ihre Verdienste werden dankbar gewürdigt, indem Sie auf Grund der Statuten hiermit auf Lebensdauer als Ehrenmitglied in die Japanische Akademie der Wissenschaften berufen werden.

29. Juni 1971

Das Präsidium

Siegel: JAPANISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN“

• Ernennung zum Mitglied des Malteser Ritterordens


Veröffentlichungen

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• Das Schauspiel in den Separatvorstellungen vor König Ludwig II. von Bayern. Hommel, Kurt. - München, 1954

• Die Separatvorstellungen vor König Ludwig II. von Bayern. Hommel, Kurt. - München : Laokoon-Verl., 1963

• Noh - das klassische Theater in Japan. Hommel, Kurt. - München : Dt. Akad. für Bildung u. Kultur, [1979 ?]


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