Die Parti d’unité prolétarienne (Partei der proletarischen Einheit, PUP) war eine politische Partei im Frankreich der Dritten Republik, die 1930 gegründet und 1937 aufgelöst wurde. Sie bestand hauptsächlich aus ehemaligen, ausgeschlossenen oder abtrünnigen Mitgliedern der französischen Sektion der Kommunistischen Internationale (SFIC). Bei den Parlamentswahlen 1936 war sie Teil der Koalition der Volksfront. Ihre Jugendbewegung war die Jeunesses prolétariennes unitaires (Vereinigte Proletarische Jugend).

Geschichte Bearbeiten

Die Parti d'unité prolétarienne wurde im Dezember 1930 durch den Zusammenschluss zweier kleiner politischer Parteien gegründet, die durch Abspaltungen der Kommunistischen Partei (SFIC) entstanden waren und sich zwischen dieser und der sozialistischen Partei Section française de l’Internationale ouvrière (SFIO) befanden:

Generalsekretär der PUP war Louis Sellier, von 1923 bis 1924 Generalsekretär der Kommunistischen Partei (SFIC), der 1929 zusammen mit fünf weiteren Pariser Stadträten aus der Partei ausgeschlossen wurde: Louis Castellaz, Jean Garchery[1], Louis Gélis[2], Camille Renault und François Salom[3]. Zu diesen Gründungsmitgliedern der PUP gesellte sich Louis Duteil. Alle waren wenige Monate zuvor auf den Listen des sogenannten „Arbeiter- und Bauernblocks“ gewählt worden, die von der SFIC aufgestellt worden waren.[4] Nach diesen Ausschlüssen blieb nur noch ein Pariser Stadtverordneter in der SFIC: André Marty.

Auf internationaler Ebene war die PUP Mitglied des Londoner Büros (Internationales Büro für Revolutionär-Sozialistische Einheit). 1936 war die PUP Teil der Koalition der Linkskräfte, die die Volksfront an die Macht brachte. Die PUP verschwand im Juni 1937, als sie in die SFIO aufgenommen wurde.

Literatur Bearbeiten

  • Michel Dreyfus: PCF crises et dissidences (= Questions Au 20e Siecle). Complexe Eds, 1990, ISBN 978-2-87027-320-3.

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten


Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jean-Louis Garchery. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 24. April 2024 (französisch).
  2. Louis Gélis. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 24. April 2024 (französisch).
  3. Claude Pennetier, Nathalie Viet-Depaule: SALOM François. In: Maitron. Abgerufen am 24. April 2024 (französisch).
  4. Dreyfus 1990, S. 33 ff.


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