Siemens Desiro Classic
Desiro Classic des Typs ÖBB 5022 im cityjet-Design
Desiro Classic des Typs ÖBB 5022 im cityjet-Design
Desiro Classic des Typs ÖBB 5022 im cityjet-Design
Anzahl: >500 (Dieseltriebzüge), 75 (Elektrotriebzüge)
Hersteller: Siemens Mobility (vormals Siemens Transportation Systems)
Baujahr(e): 1998–2010
Achsformel: B’2’B’, elektrischer Vierteiler: Bo‘2‘2‘2‘Bo‘
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 41 700 mm (Zweiteiler) bis 89 310 mm (Fünfteiler)
Breite: 2 830 mm
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h (Dieseltriebzüge), 140/160 km/h (Elektrotriebzüge)
Dauerleistung: 2 × 275 kW,
bis 2 × 360 kW (Dieseltriebzüge)
Anzahl der Fahrmotoren: 2 × Sechszylinder-Dieselmotoren (Dieseltriebzüge)
Antrieb: Dieselmechanisch, elektrisch
Fußbodenhöhe: 575 mm über SO (Einstieg)
Niederfluranteil: 60% (Dieseltriebzüge)
Anschaffungspreis: etwa 1,2 Mio. Euro (DB-Baureihe 642)

Die Siemens Desiro Classic sind dieselmechanische oder elektrische Nahverkehrstriebzüge, die von Siemens Mobility (vormals Siemens Transportation Systems) hergestellt wurden. Sie gehören zur Familie Siemens Desiro und werden in Europa und den USA eingesetzt.

Einsatz Bearbeiten

Deutschland Bearbeiten

Die größte Serie erhielt die DB Regio. 232 zweiteilige Dieseltriebwagen wurden ausgeliefert und in die Baureihe 642 eingereiht. Weitere Züge wurden von Bahnen wie der ODEG, der Länderbahn oder von Transdev beschafft. Durch Ausschreibungen mit Forderungen nach Neufahrzeugen reduziert sich der Bestand.

Im Jahr 2003 wurde ein Triebzug aus der laufenden Produktion entnommen und als Messzug für ETCS umgebaut. Der Zug mit der Bezeichnung VT 1.0/1.5-ETCS wird unter anderem für Testfahrten auf Neubaustrecken verwendet.

Österreich Bearbeiten

Die ÖBB vergaben 2003 einen Auftrag für zwanzig Dieseltriebzüge. Siemens gewann mit dem Desiro Classic und lieferte nach Optionseinlösungen bis 2008 insgesamt 60 Züge. Die 5022 bilden die einzige niederflurige Baureihe von Dieseltriebzügen in Österreich und werden landesweit auf nicht elektrifizierten Strecken eingesetzt.

Die Züge werden inzwischen modernisiert und im cityjet-Design lackiert.

Bulgarien Bearbeiten

Die staatliche BDŽ erhielt drei Varianten des Desiro Classic. Ab 2005 wurden 25 zweiteilige Dieselzüge der Baureihe 10 geliefert. Anschließend folgten 15 dreiteilige und 10 vierteilige Elektrotriebzüge der Baureihen 30 und 31.

Dänemark Bearbeiten

28 Dieseltriebzüge wurden nach Dänemark geliefert. Dort kommen sie in Diensten der DSB und von Privatbahnen auf Nebenbahnen zum Einsatz. Arriva setzt beispielsweise einige Züge auf der Bahnstrecke Odense–Svendborg ein.

Griechenland Bearbeiten

Für die Elektrifizierung ihrer Hauptstrecke von Athen nach Thessanloniki zur Olympiade 2004 benötigte die OSE Elektrotriebzüge. Siemens sollte zusammen mit der Werft Hellenic Shipyards 20 fünfteilige Desiro Classic der Baureihe 460 liefern. Da sich die Elektrifizierung und die Produktion der Züge verzögerten, wurden kurzfristig acht zweiteilige dieselmechanische Desiro Classic der Baureihe 660 gefertigt, die nach Ende der Olympischen Spiele nach Ungarn verkauft wurden.

Rumänien Bearbeiten

Die staatliche Căile Ferate Române erhielt 120 Dieseltriebzüge. Die Züge wurden in Krefeld-Uerdingen und vor Ort in Rumänien produziert.

Slowenien Bearbeiten

 
Elektrischer Desiro Classic in Slowenien

Die staatliche Slovenske železnice beschaffte um die Jahrtausendwende elektrische Desiro Classic der Baureihe 312. Zehn zweiteilige und zwanzig dreiteilige Züge wurden gebaut.

Ungarn Bearbeiten

Die MÁV erhielt zwischen 2002 und 2006 31 mit den DB-Fahrzeugen nahezu baugleiche Züge der Baureihe 426.

USA Bearbeiten

Für die SPRINTER-Strecke von Oceanside nach Escondido in Kalifornien wurden 2006 und 2008 insgesamt zwölf dieselmechanische Desiro Classic beschafft.

Weblinks Bearbeiten

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