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Don't Look Back in Anger
Oasis
Veröffentlichung 19. Februar 1996
Länge 4 min 46 s
Genre(s) Britpop
Autor(en) Noel Gallagher
Label Creation Records
Album (What's the Story) Morning Glory?
ebenfalls enthalten auf: Familiar to Millions[1]
Stop the Clocks[2]
Time Flies… 1994–2009[3]
Coverversionen
2002 The Wurzels
2010 Amy Winehouse
2011 Glay
2012 The Killers

Don't Look Back in Anger ist ein Lied der Britpop-Band Oasis. Es erschien 29. September 1995 als vierter Titel des Albums (What's The Story) Morning Glory veröffentlicht[4] und erschien am 19. Februar 1996 als fünfte Singleauskopplung des Albums.[5]

Entstehung und Veröffentlichung Bearbeiten

Nach dem komerziellen Erfolg des Vorgängeralbums Definitely Maybe legte Noel Gallagher den Schwerpunkt im Schreibprozess für das Nachfolgeralbum auf andere Musikstile. Während auf Definitely Maybe „schroffe Rockmusik“ den Musikstil ausmachte,[6] lag das Hauptaugenmerk bei (What's the Story) Morning Glory? auf balldenhafterem Britpop, was unter anderen auch an dem Lied Wonderwall zu hören ist.[7] Deshalb entstand die ursprüngliche Version des Liedes mit der Begleitung einer Akutikgitarre, welche Noel Gallagher am 22. April 1995, also ungefähr ein halbes Jahr vor Erscheinen des Albums, bei einem Konzert in der Sheffield Arena präsentierte. Laut Noel Gallagher entstanden die Akkorde zur Akustikversion zwei Tage zuvor nach einem Auftritt in Paris. Während des Soundchecks in Sheffield fielen Gallagher die ersten Zeilen des Refrains ein, so dass dieser im Backstagebereich den Text zuende schrieb und noch am selben Abend aufführte.[8] Da die Band nach Aussagen von Produzent Owen Morris jedoch „voluminösere Refrains“ haben wollte,[8] entstand aus der akustischen Version ein Arrangement bestehend aus Gitarren-, Gesangs-, Bass-, Schlagzeug- und Keyboardspuren.[5] Während der Aufnahme entstand zwischen den Gallagher-Brüdern eine Diskussion darum, wer welches Lied auf dem Album singen soll. Noel Gallagher ließ seinem Bruder Liam die Wahl zwischen Wonderwall und Don't Look Back in Anger, dieser entschied sich für Wonderwall, womit Noel den Gesang für Don't Look Back in Anger übernahm.[9]

Im Studio nahm zunächst Noel Gallagher seine Gesangs- und Gitarrenspur auf, bevor Alan White die Schlagzeugspur einspielte. Diese ungewöhnliche Reihenfolge der Aufnahmen beizechnete Produzent Morris später als „eine Produktion, auf die er nicht stolz seie“, da außerdem seiner Aussage nach auch billiges Aufnahmeequipment benutzt wurde. Dies wurde seiner Meinung nach durch die Qualitäten im Songwriting ausgeglichen wurde.[8]

Das Lied erschien mit dem Album (What's the Story) Morning Glory? am 29. September 1995 in Deutschland,[4] als Single erschien es am 19. Februar 1996.[5] Später wurde das Lied auch auf den Kompilationsalben Familiar to Millions (2001),[1] Stop the Clocks (2006)[2] sowie Time Flies… 1994–2009 (2010) veröffentlicht.[3]

Musik Bearbeiten

Don't Look Back in Anger ist 4:47 Minuten lang und ist in der Reihenfolge Intro-Strophe-Bridge-Refrain-Zwischenspiel-Strophe-Bridge- Refrain-Gitarrensolo-Refrain (2x)-Outro gehalten. Die Tonart ist C-Dur, allerdings liegt die Stimmung der Instrumente bei 455Hz bezogen auf den Kammerton a1, was 15 Hertz über dem Standard von 440 Hertz liegt.

Datei:Dont Look Back in Anger Intro.PNG
Intro Hörbeispiel/?
 
Intro aus Imagine von John Lennon Hörbeispiel/?

Das Intro ist vier Takte lang und wurde aus John Lennons Imagine übernommen,[10] so dass sowohl die Akkordfolge C-Dur und F-Dur als auch das Anschlagsmuster gleich sind. Das Anschlagmuster besteht aus einer Pendelbewegung von Achtelnoten, bei der abwechselnd der Grundton und der restliche Akkord angeschlagen wird. Der C-Dur-Akkord wird dabei in der Grundstellung gespielt (C-E-G), der F-Dur-Akkord in der zweiten Umkehrung (C-F-A).

Datei:Dont Look Back in Anger Strophe.PNG
Akkordfolge aus Strophe und Refrain Hörbeispiel/?

Die Strophe besteht aus acht Takten und aus der Akkordfolge C-G|Am-E7|F-G|C-Am-G. Diese Akkordfolge wird pro Strophe zwei Mal gespielt.

Datei:Dont Look Back in Anger Bridge.PNG
Akkordfolge aus Bridge und Solo Hörbeispiel/?

Anschließend folgt eine Bridge, die zwölf Takte dauert. In ihr findet ein Wechsel in der Akkordfolge auf F-Fm|C|F-Fm|C|F-Fm|C|G|G#|Am-G|F|G|G. Diese Begleitung wird auch im Gitarrensolo verwendet.

Der instrumentale Unterschied zwischen Strophe und Refrain besteht lediglich darin, dass im Refrain ein Tamburin als Perkussion zum Einsatz kommt, welches von Liam Gallagher gespielt wird. Im Gegensatz zum Strophe, welche überwiegend in mittlerer Stimmlage gesungen werden, ist der Refrain in deutlich höherer Stimmlage komponiert, die höchste Ton ist ein g2, in der Stophe ist der höchste Ton ein e2.

Vor allem im Refrain wird dem Lied durch den Einsatz von diatonische Schritten ein hymnenartiger Klang erzeugt. Dabei findet vom höchsten Ton aus (g2) eine Abwärtsbewegung in Achtelnoten zum Grundton (c2) statt.

Artwork Bearbeiten

Cover von Don't Look Back in Anger
Brian Cannon, 1996

Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)

Das Cover wurde von Brian Cannon entworfen, der bereits zuvor mit Oasis zusammenarbeitete und auch das Cover zu (What's the Story) Morning Glory? gestaltete.[11] Das Bild zeigt einen Proberaum, der komplett mit Blumen ausgelegt ist. Im Hintergrund befinden sich diverse Gitarren- und Bassverstärker, an denen Gitarren angeleht sind. Im mittleren Hintergrund befindet sich ein weißes Klavier, davor ist ein weißes Schlagzeug zu sehen, dessen Bassdrum mit der Union Jack verziert ist. Dieses Motiv und das damit verbundene Nationalbewusstsein sind typisch für den Britpop.[5]

Chartplatzierungen Bearbeiten

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[12][13][14][15][16]
Oasis
 DE5725.03.1996(19 Wo.)
 CH2707.04.1996(9 Wo.)
 UK102.03.1996(46 Wo.)
 US5531.08.1996(14 Wo.)
The Wurzels
 UK5912.10.2002(1 Wo.)

In Großbritannien erreichte die Single Platz eins der Charts,[14] in Schweden wurde Platz zwei[17] sowie in Finnland Platz drei erreicht.[18] Weitere Platzierungen in den Charts wurden in Norwegen[19] und Australien[20] mit jeweils Platz 19, Neuseeland mit Platz 20,[21] Frankreich mit Platz 24,[22] der Schweiz mit Platz 27,[13] den Niederlanden mit Platz 30,[23] Wallonien mit Platz 35,[24] den Vereinigten Staaten mit Platz 55[16] sowie Deutschland mit Platz 57 erreicht.[12]

Auszeichnungen Bearbeiten

In Großbritannien erhielt das Album ein Platin-Schallplatte.[25] Im Oktober 2006 listete das britische Q Magazine Don't Look Back in Anger auf Platz 20 der „100 besten Songs aller Zeiten“.[26] Das BBC Radio 2, welches ebenfalls eine Liste der 100 besten Lieder erstellte, listete das Lied auf Platz 82.[10] Der britische New Musical Express platzierte das Lied in seiner Liste der „50 besten Indie-Hymnen auf dem vierzehnten Rang.[27] Außerdem sprach der NME dem Lied Platz eins der „besten Refrains“ zu.[28]

Rezeption Bearbeiten

Don't Look Back in Anger ist mit Stand von 2013 die meistverkaufte Single in der Bandgeschichte Oasis.[8]

Von Musikkritikern wurde das Lied überwiegend gelobt. So sagt Jon Wiederhorn vom Rolling Stone, dass man der Refrain in den Köpfen der Hörer hängen bleiben werde.[29]

Spuntikmusic.com vergibt dem Lied die volle Punktzahl von fünf Punkten. Laut Meinung des Kritikers zeige das Stück den Sinn Oasis für gute Melodien. Außerdem sei es einer der besten Texte der Band.[30]

Musikvideo Bearbeiten

Das Musikvideo zum Lied unter der Regie von Nigel Dick im kalifornischen Pasadena gedreht.[31] Als Darsteller im Film fungierte Patrick Macnee aus der Fernsehserie Mit Schirm, Charme und Melone.[9] Während der Dreharbeiten zum Video lernte der Schlagzeuger Alan White seine spätere Ehefrau Liz Atkins kennen, die er im August 1997 heiratete. Das Paar trennte sich im November 2000.[32]

Verwendung in den Medien Bearbeiten

Die britische BBC-Serie Our Friends in the North verwendete das Lied als Abspannmelodie für die letzte Episode der Sendung.[33] Auch in den Serien Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen,[34] Being Human[35] und Chuck[36] wurde das Lied benutzt.

Für das Videospiel Rock Band wird der Titel für die Xbox 360 zum Download auf der Website des Herstellers angeboten.[37]

Das Lied wurde von diversen Bands gecovert. Dazu zählen unter anderem Amy Winehouse,[38] Glay[39] sowie The Killers.[40] Die Version der britischen Country-Band The Wurzels schaffte es bis auf Platz 59 der britischen Charts.[15]

Beteiligte Musiker Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Familiar to Millions bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 28. März 2013.
  2. a b Stop the Clocks bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 28. März 2013.
  3. a b Time Flies… 1994–2009 bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 28. März 2013.
  4. a b (What's The Story) Morning Glory. Auf: musicline.de. Abgerufen am 9. März 2013
  5. a b c d Christopher Jost: Don't Look Back in Anger auf songlexikon.de. Abgerufen am 9. März 2013
  6. Alexander Kroll: Die beste Band der Welt? Definitely Maybe! Auf: laut.de. Abgerufen am 9. März 2013
  7. Sid Smith: Kritik zu (What's the Story) Morning Glory? Auf: bbc.co.uk (englisch), 19. April 2007. Abgerufen am 9. März 2013
  8. a b c d Rob Hughes: The Making of Don’t Look Back in Anger. Auf: oasis-recordinginfo.co.uk (englisch). Abgerufen am 28. März 2013; ursprünglich erschienen in: Uncut Magazine 2007
  9. a b Don't Look Back in Anger auf songfacts.com (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  10. a b Don't Look Back In Anger auf bbc.co.uk (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  11. Brian Cannon bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 28. März 2013.
  12. a b Oasis in den deutschen Single-Charts
  13. a b Oasis in den Schweizer Charts
  14. a b Oasis in den britischen Charts
  15. a b The Wurzels in den britischen Charts
  16. a b Oasis in den US-amerikanischen Charts
  17. Oasis in den schwedischen Charts
  18. Oasis in den finnischen Charts
  19. Oasis in den norwegischen Charts
  20. Oasis in den australischen Charts
  21. Oasis in den neuseeländischen Charts
  22. Oasis in den französischen Charts
  23. Oasis in den niederländischen Charts
  24. Oasis in den wallonischen Charts
  25. Oasis : The Video Series - Don't Look Back In Anger. Auf: femalefirst.co.uk (englisch), 30. Mai 2010. Abgerufen am 28. März 2013
  26. Q - 100 greatest songs of all time. Auf: rocklistmusic.co.uk (englisch). Abgerufen am 28. Mörz 2013
  27. The Greatest Indie Anthems Ever – Number One is getting close. Auf: nme.com (englisch), 2. Mai 2007. Abgerufen am 28. März 2013
  28. 'Don't Look Back In Anger' by Oasis tops NME's 50 Most Explosive Choruses list. Auf: nme.com (englisch), 28. Februar 2012. Abgerufen am 28. März 2013
  29. Jon Wiederhorn: Kritik auf rollingstone.com (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  30. Kritik auf: sputnikmusic.com (englisch), 14. Januar 2005. Abgerufen am 28. März 2013
  31. Productions from 1982 til Dec 1999 in reverse chronological order. Auf: nigeldick.com (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  32. Alan and Liz Split news. Auf: angelfire.com (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  33. The 50 coolest TV shows ever. Auf: shortlist.com (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  34. Cold Case: Hubris bei IMDb
  35. Lieder in "Being Human: A Funny Thing Happened on the Way to Me Killing You." Auf: tunefind.com (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  36. Chuck: Chuck Versus the Alma Mater bei IMDb
  37. Don't Look Back in Anger auf rockband.com (englisch). Abgerufen am 28. März 2013
  38. Caroline Westbrook: She wears it well: Amy Winehouse launches her new collection for Fred Perry with a secret gig at their London store. Auf: dailymail.co.uk, 22. Oktober 2010. Abgerufen am 28. März 2013
  39. Rare Collectives, Vol. 4 bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 28. März 2013.
  40. The Killers cover Oasis and Joy Division as they headline V Festival. Auf: nme.com (englisch), 18. August 2012. Abgerufen am 28. März 2013