Anton Ferdinand Zwisler (* 3. Mai 1888 in Bregenz; † 13. Januar 1977 in Lindau[Neujahrsblatt 26 des Lindauer Museumsvereins: Lindauer Persönlichkeiten, 1981, Werner Dobras]) war ein Maschinenfabrikant und der zweite Kreispräsident des Bayerischen Kreises Lindau.

Nachdem besuch der Volksschule in Lindau am Bodensee wurde Anton Zwisler aufgrund seiner Begabung in das Internat des Humanistischen Gymnasiums St. Stephan in Augsburg geschickt, wo er 1908 das Abitur erlangte. Anschließend studierte er Maschinenbau an der Königlichen Ingenieurschule Augsburg. Nach längerer Tätigkeit teils im Ausland stiegt 1913 Anton Zwisler in die familien-eigene Maschinenfabrik in Reutin (später in Rehlings) ein, die Landmaschinen und später auch Haushaltsgeräte - wie zum Beispiel die Waschmaschine namens Blitz - herstellte.[1] (Lindau 1945-1955, Werner Dobras, Begleitheft zur Ausstellung) Später übernimmt Anton Zwisler die Fabrik. (Hans-Georg Hansen, S. 2f)

In erster Ehe war er mit Gertrud Kick, Tochter von Lindaus Ehrenbürger Ludwig Kick, verheiratet, die am 5. April 1950 starb.(Westallgäuer Heimatblätter, Februar 2002, Werner Dobras, Anton der Erste war ein Segen für Lindau – Vor 25 Jahren starb Kreispräsident Anton Zwisler) Mit ihr hatte Anton Zwisler eine Tochter names Elisabeth. In der zweiten Ehe heiratete er Ida Marie Ilse Rindle, Tochter eines ehemailgen hohen Offiziers der Reichswehr. Mit ihr hatte er die Kinder Günther (übernahm später die Maschinenfabrik von ihm) und Christa.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Anton Zwisler in die neu gegründete CDP (später CSU) ein und wurde 1946 Stadtrat und Mitglied der Kreisversammlung. (Lindau 1945-1955, Werner Dobras, Begleitheft zur Ausstellung)

Kreispräsident des Bayerischen Kreises Lindau

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IHK- Aufbau /Präsident

in Beratenden Ausschuss berufen

Nach dem Tod des ersten Kreispräsidenten des Bayerischen Kreises Lindau Oskar Groll am ..., wurde Anton Zwisler nach langer Suche zu seinem Nachfolger am 13. Dezember 1946 ernannt.

Das Amt als Kreispräsident behielt er bis zur Wiedereingliederung des Bayerischen Kreises Lindau nach Bayern 1956.

Wegen seiner rechtlichen Sonderstellung im Kreis als alleinige legilagive und exikutive Kraft wurde Anton in der Bevölkerung scherzhaft Landesvater, Tony der Erste oder König von Lindavien genannt. Aufgrund dessen, dass jeder Bürger des Kreises seine Angliegen persönlich mit dem Kreispräsidenten besprechen konnte und dieser sich für diese Anliegen auch einsetzte wurde er auch Anton der Sanftmütige genannt. Durch das immer offene Ohr für die Anliegen der Bürger erlangte er als Kreispräsident auch große Sympathie bei der Bevölkerung.[2][3]

„Wir vespern, wo wir wollen.“

Vielzitierter Spruch von Anton Zwisler über die Gesetzesgebung

Seine Markenzeichen als Kreispräsident waren das Tragen eines Anzugs mit Fliege und das Rauchen einer Zigarre, sowie einem großen Dienstwagen samt Chauffeur. Von der Bevölkerung wurde er wegen seines Humors und seiner Offenheit geschätzt. (Hans-georg hansen, S. 4f.)

„So sind Sie Ihrem Kreis ein wirklicher Landesvater gewesen“

Wilhelm Hoegner über Anton Zwisler in seiner Rede bei der Feierlichkeit zur Wiedereingliederung des Kreises

Bis 1970 war er Präsident der IHK, wozu er sechsmal wiedergewählt wurde. (Lindau 1945-1955, Werner Dobras, Begleitheft zur Ausstellung)

Anton Zwisler starb am 13. Januar 1977 im Alter von 89 Jahren. Sein Grab befindet sich in Aeschach, einem Stadtteil von Lindau, wo er am 17. Januar 1977 beigesetzt wurde. (Lindau 1945-1955, Werner Dobras, Begleitheft zur Ausstellung)

Auszeichnungen

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1956: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1960: Bayerischer Verdienstorden (Lindau 1945-1955, Werner Dobras, Begleitheft zur Ausstellung) 1971: Ehrenpräsident der IHK (Lindau 1945-1955, Werner Dobras, Begleitheft zur Ausstellung) (Laut Carl Zumstein S. 84: Ehrenpräsident 1970)

Literatur

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  • Hans-Georg Hansen: Der bayerische Kreis Lindau und sein Präsident 1945 bis 1956: Anton Zwisler *1888 - †1977. 2016, ISBN 978-3-00-053445-4.

Einzelnachweise

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  1. Der Westallgäuer (Hrsg.): Einst einer der größten Betriebe im Landkreis Lindau. 28. Juli 2017.
  2. Schwäbische - Das regionale Nachrichtenportal in Baden-Württemberg. In: Schwäbische. (schwaebische.de [abgerufen am 18. Februar 2018]).
  3. Stefan Mayr: Deutschlands Fettfleck. Hrsg.: Süddeutsche Zeitung. 26. März 2016.