Leben

Jean Villain stammte aus einer gutbürgerlichen Familie und verbrachte seine Kinder- und Jugendjahre in einem Hause auf dem Zürichberg.

Erste Artikel erschienen bereits während seiner Schulzeit am Trogener Realgymnasium in Regionalzeitungen und Periodika.

Nach dem Abitur verdiente er sich als Volontär bei sozialdemokratischen Zeitungen sein Geld. Bald darauf verließ er den vornehmen Zürichberg und zog in das proletarische Zürcher Aussersihl.

Egon Erwin Kisch war zu diesem Zeitpunkt längst sein erklärtes journalistisches Vorbild.

Anfang November 1948 endete seine militärische Dienstzeit, während der er zu einem Gebirgsschützen ausgebildet wurde.

Eine erste länger dauernde Reise unternahm er am Anschluß an seine Militärzeit vom 19. November 1948 (Wegzug nach Mailand, Italien)[1] bis zum 24. September 1949 (Zuzug von Messina, Italien)[1]. Seiner geplanten Überfahrt nach Israel schloß sich ein gewünschter Aufenthalt in einem israelischen Kibbuz an. Für die linke Tageszeitung "Al Hamishmar", Tel Aviv, schrieb er nach der täglichen Arbeit journalistische Artikel. Während des Aufenthaltes in Israel beschloß er seinen ersten brieflichen Kontakt zur "Die Weltbühne" in Deutschland aufzunehmen.

Noch unter Marcel B. Brun erschien 1950 seine Studie über die israelischen Gemeinschaftssiedlungen "Der Kibbuz - Die Verwirklichung einer Illusion?". Die Einleitung für dieses frühe Werk schrieb Norbert Weldler, ein jüdischer Redakteur und Literaturkritiker aus der Schweiz.

Die nächste monatelange Reise dauerte vom 10. Juni 1950 (Wegzug nach Genua, Italien)[1] bis zum 20. Januar 1951 (Zuzug aus Genua, Italien)[1]. Nur noch dieses eine Mal kehrte er von einer Reise in seine Geburtsstadt Zürich zurück. Verließ dann aber noch im September 1951 (07.September 1951, Wegzug nach Bonn, Deutschland)[1] endgültig die Schweiz.

Ab 1951, unternahm er im Auftrage der "Weltbühne", deren fester Mitarbeiter er später wurde, längere Reisen durch Westeuropa und Afrika.

1952 wurde er von sowjetischen Sicherheitsorganen (KGB) bearbeitet. Unter dem Decknamen "Till" (einem seiner Weltbühne-Pseudonyme), wurde über ihn operatives Material zusammengetragen. Im Winter 1952/53, während eines redaktionellen Treffens in Ost-Berlin, zu denen Jean Villain stets nach Berlin fuhr, begegnete er Ihnen persönlich.

In Zusammenarbeit mit dem Verlag der Weltbühne v.Ossietzky Co., Berlin, erschien 1956 "Meine Freundin Marianne", ein Reportageband über Frankreich. Arnold Zweig schrieb Ende August 1956 das darin enthaltene "Ein Wegweiser": Jean Villain". "Nacht über Spanien" (1957), "Fellah ohne Faruk" (1958), "Brennender Maghreb" (1960) und "Und so schuf Gott die Apartheid" (1961), folgten.

Politisch motiviert siedelte er 1961 in die DDR über, wohnte in Ost-Berlin und schrieb bald darauf als Mitarbeiter für die Neue Berliner Illustrierte (NBI). Einzelne Reportagen und Aufsätze erschienen ab den frühen 1960er Jahren in manchen Ausgaben der Monatszeitschrift "Das Magazin".

Seit seiner Übersiedlung in die DDR arbeitete er als akkreditierter Auslands-Korrespondent für die Parteizeitung der PdA Vorwärts (Schweiz). Seit 1950 war er bereits Mitglied in der Schweizer Partei der Arbeit (PdA) und später dessen Sekretär ihrer extra gegründeten DDR-Sektion.

Ein Kurs für Nachwuchsreporter im Auftrag der NBI, den er 1964/65 leitete, führte zu einem teilweisen Schreibverbot, weil er Texte des amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers Paul Sweezy und des Spiegels behandelte. Ein Projekt für ein als Pendant zum Spiegel geplantes DDR-Nachrichtenmagazin namens Profil kam über eine Nullnummer nicht hinaus. Diese bereits gedruckte Probenummer wurde vernichtet.

"Die Kunst der Reportage" (1965) erschien in diesem zeitlichen Zusammenhang.

Weitere Länderreportagebände, u.a. über die Schweiz, sind ab 1965 in rascher Folge veröffentlicht worden: "Afrika" (1965), "Im Zeichen des Skorpions" (1968), "Wiedersehen mit Marianne" (1968), "Die Schweiz - Paradies nach dem Sündenfall" (1969), "Frühling auf Kuba" (1971), "500 Millionen im Wettlauf gegen die Uhr" (1972).

In den Jahren 1971/72 unterrichtete Jean Villain an der Humboldt-Universität.

1974 erschien die 1. Auflage des "Venedig" - Reportagebandes. Im selben Jahr wechselte er seinen Wohnsitz und zog aus Berlin nach Dreesch, ein Dorf in der Uckermark. In den Folgejahren erschienen nur vereinzelte 2. und 3.Auflagen. Bis 1978 sein erster Roman, "Damals in Allenwinden", veröffentlicht wurde.

Bearbeitung am 1.Block abgeschlossen.


Schon 2.Block

Mit Markus Wolf traf er sich am 11. Mai 1989 und veröffentlichte dieses Datum selbst in "Vineta 89 - Tagebuch einer Wende" (2001). ... Die ISBN 3-935171-55-2 bei Werke einfügen.

Jahresbericht 2004 Archiv für Zeitgeschichte als weblink. Aktenübernahme Oktober 2004. Dann ETH Zürich.

Satz 3/1.Block in 2.Block bei "Johanna Spyri - Der erschriebene Himmel" (1997) - einarbeiten, die Info stört im 1.Block den Fluß, weil kein chronol. Bezug vorhanden ist. Die ISBN 3-312-00229-X in Werke einfügen.

Einflußnahme auf das kulturelle Leben in der Dreesch nahe gelegenen brandenburgischen Stadt Prenzlau. Mitte 1970er. ... it...Unter anderem 1989 Markus Wolf. "Prenzlau aus der Kirchturmperspektive", in "Mecklenburg - Ein "Reiseverführer", (1985).

"Unterwegs zum Orwell-River - Neue Reportagen, Essays und Geschichten" (1992), Herausgeber Verlagsgenossenschaft Vorwärts, Basel.

Der Pfarrer Ludwig Spyri, ein Schwager der Kinderbuchautorin Johanna Spyri, war sein Urgroßvater.

1992 begann er mit den Arbeiten an "Reisen ohne Rückfahrkarte". Gab in seinem letzten Buch dem "Ich" seine ihm innewohnende Bedeutung.

Zeitgleich näherte er sich aus einer anderen Richtung dem Thema "Familie" zu. Der Pfarrer Ludwig Spyri, ein Schwager der Kinderbuchautorin Johanna Spyri, war sein Urgroßvater. "Der erschriebene Himmel - Johanna Spyri und ihre Zeit" (1997) war auch sein Weg zurück in seine Geburtsstadt Zürich.

[2]

Ziwischenüberschrift: Nachbemerkung

Ich weiss, man kann auch durch Weglassen,
durch Schweigen lügen.
Mein Bestreben war, dies nicht zu tun.
Inwieweit es gelungen ist, werden andere ent-
scheiden.
Jean Villain, August 2006

(Das gilt auch für den Textteil des JV-Artikels.)

Für ihn wird Genf als Heimatort angegeben.[1]

"Junger Mann aus gutem Hause" erscheint 1987. ISBN 3-373-00131-5.

"Momentaufnahmen" - Reportagen aus einem Vierteljahrhundert", 1981. In diesem Sammelband erschienen nur bereits erschienene Arbeiten der Jahre 1950 bis 1974. Diese ausdrucksstarken Veränderungen betrafen nicht die einst politisch aktuellen Aussagen.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Bevölkerungsamt der Stadt Zürich, Amtshaus Helvetiaplatz, Eintrag im Personenregister
  2. Allgemeine deutsche Bibliothek, Band 60, Friedrich Nicolai, Berlin und Stettin, 1786)