Elena Kuschnerova, (* 6. Januar 1959 in Moskau, Sowjetunion) ist eine russische Pianistin.

Kuschnerova wurde in Moskau geboren und begann ihre Klavierausbildung im Alter von fünf Jahren; den ersten Unterricht erhielt sie von ihrer Mutter. Mit neun Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt mit dem f-moll Klavierkonzert von J.S. Bach, der vom russischen Rundfunk mitgeschnitten wurde. Mit sieben Jahren wurde sie Schülerin von Tatyana Kestner am Moskauer Elite-Institut "Zentrale Musikschule" - derselben Lehrerin, bei der auch Andrei Gavrilov und Nikolai Lugansky Unterricht erhielten. Nach dem Abitur studierte sie am Tschaikowsky Konservatorium in Moskau bei Sergei Dorensky.

In diesen Jahren war Kuschnerova stark beeinflusst von dem Komponisten Alexander Lokschin (1920–1987), der ihr 1982 seinen Zyklus "Präludium und Thema mit Variationen" widmete.

Mit Erhalt ihres Diploms - mit Auszeichnung - begab sie sich in den folgenden acht Jahren auf Tourneen in der damaligen Sowjetunion. Auslandsauftritte und Teilnahme an Wettbewerben im Ausland wurden ihr nicht gestattet. Sie schloss erfolgreich die Aspirantur ab - was in der ehemaligen UdSSR Voraussetzung für eine Musikprofessur war. Kuschnerova wurde ideell von Emil Gilels gefördert.

1992 emigrierte Kuschnerova nach Deutschland und begann hier eine neue Karriere. In den folgenden Jahren zeigten sich erste Erfolge: Konzerte in Westeuropa, USA und Japan brachten die Anerkennung auf internationaler Ebene.

Mehrere Komponisten haben Klavierwerke für Kuschnerova geschrieben, die sie auch uraufgeführt hat:

Kuschnerova lebt in Deutschland und USA.

Uraufführungen

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Folgende Werke hat Kuschnerova uraufgeführt (die Werke sind ihr auch gewidmet):

Diskografie

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  • Alexander Lokshin: Prelude and Theme with Variations (1994)
  • Elena Kuschnerova: Werke von Tschaikowsky, Schumann, Chopin, Liszt, Debussy, Prokofjew (1996)
  • Sergej Prokofjew: Romeo und Julia (1997)
  • Alexander Skrjabin: 24 Préludes (1999)
  • J.S. Bach: Klavierwerke (2001)
  • Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung (2002)
  • Live in Tokyo: Werke von Scarlatti, Debussy, Ravel, Prokofjew, Bach-Siloti (2002)
  • Johannes Brahms: Klavierwerke op. 116 - op. 119 (2005)
  • Igor Stravinsky: Klavierwerke (2005)
  • Brahms / Kollontay: 4 Balladen / Sieben Romantische Balladen (2008)
  • Frédéric Chopin: Klavierkonzerte in der Fassung mit Streichquartett (2010) (Ventapane Quartett)
  • Frédéric Chopin: Klavierkonzerte (2010)
  • Robert Schumann: Klavierwerke (Faschingsschwank, Beethoven-Etüden, Abegg-Variationen, Fantasiestücke) (2011)

Literatur

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  • Jürgen Otten: "Die großen Pianisten der Gegenwart" (Berlin/Leipzig, 2009, ISBN-10: 3894875305) (der Autor zählt Kuschnerova zu den drei bedeutenden russischen Pianistinnen)
  • Ingo Harden, Gregor Willmes: "PianistenProfile" (Bärenreiter 2008, ISBN-10: 3761816162)
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