SM U 81
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Deutsches Reich
Baudaten
U-Boot-Typ: Zweihüllen-Hochsee-Boot
Amtsentwurf aus MS-Typ
Kriegsauftrag F
Serie: U 81 – U 86
Bauwerft: Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 251
Stapellauf: 24. Juni 1916
Indienststellung: 22. August 1916
Technische Daten
Verdrängung: 808 Tonnen (über Wasser)
946 Tonnen (unter Wasser)
Länge: 70,06 m
Breite: 6,30 m
Tiefgang: 4,02 m
Druckkörper ø: 4,15 m
max. Tauchtiefe: 50 m
Tauchzeit: 45–50 sec
Antrieb: Dieselmotoren 2400 PS
E-Maschinen 1200 PS
Geschwindigkeit: 16,8 Knoten (über Wasser)
9,1 Knoten (unter Wasser)
Bewaffnung: 4 × 50 cm-Bugtorpedorohr
2 × 50 cm-Hecktorpedorohr
(12–16 Torpedos)
1 × 10,5-cm-Deckgeschütz
Einsatzdaten
Kommandant: Raimund Weisbach
Besatzung (Sollstärke): 4 Offiziere
31 Mannschaften
Einsätze: 5
Erfolge: 31 versenkte Handelsschiffe
Verbleib: am 1. Mai 1917 westlich Irlands durch britisches U-Boot E 54 versenkt

SM U 81 war ein diesel-elektrisches U-Boot der Klasse UA (auch: Mittel-Klasse oder Mittel-U) der deutschen Kaiserlichen Marine. Das U-Boot wurde im August 1915 bei der Germaniawerft auf Kiel gelegt. Es kam im Ersten Weltkrieg zum Einsatz. Das U-Boot versenkte unter anderem die Mantola. Es wurde am 1. Mai 1917 westlich von Irland vom britischen U-Boot E 54 versenkt; hierbei starben 24 Besatzungsmitglieder.

Einsätze

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U 81 lief am 24. Juni 1916 bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde am 22. August 1916 in Dienst gestellt. Ab Oktober 1916 war das U-Boot der IV. U-Boot-Flottille in Emden und Borkum zugeordnet.[1] Der erste und einzige Kommandant war Kapitänleutnant Raimund Weisbach, der das U-Boot von seiner Indienststellung bis zu seiner Versenkung am 1. Mai 1917 befehligte.

U 81 führte während des Ersten Weltkriegs fünf Operationen in der Nordsee und im östlichen Nordatlantik durch.[2] Dabei wurden 31[3] Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 89.005 BRT versenkt.[4] Darunter befanden sich sowohl Fahrzeuge kriegführender Mächte als auch neutraler Staaten. [5]

Das größte, von U 81 versenkte Schiff war das britische Passagierschiff Mantola (8.253 BRT), das am 8. Februar 1917 südwestlich von Irland torpediert wurde. Das Schiff befand sich auf einer Fahrt von London nach Kalkutta, als es von U 81 angegriffen wurde. Sieben Menschen kamen dabei ums Leben.[6]

Auch der aufgebrachte, britische Frachter Port Adelaide war über 8.000 BRT groß. Das Schiff sank am 3. Februar 1917 auf seiner Fahrt von London nach Sydney etwa 160 Meilen südwestlich von Fastnet (Irland). Der Kapitän wurde gefangengenommen.[7]

Verbleib

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Ein britisches U-Boot der Klasse E (hier E 42) versenkte U 81.

Am 1. Mai 1917 befand sich U 81 auf einer Feindfahrt im Nordatlantik weit vor der irischen Westküste. Kapitänleutnant Weisbach hatte an diesem Tag bereits den britischen Tanker San Urbano versenkt und war im Begriff, ein weiteres Schiff durch Geschützfeuer zu zerstören. Dies wurde von der Besatzung des in Queenstown stationierten, britischen U-Boots E 54 bemerkt. Der britische U-Boot-Kommandant, Leutnant R.H. Raikes, ließ daraufhin umgehend abtauchen, so dass die Briten von U 81 nicht gesehen wurde. U 81 fuhr aufgetaucht um das Heck des Schiffes, um vor der Versenkung seinen Namen festzustellen. E 54 fuhr währenddessen getaucht um den Bug des Schiffs. Kurz darauf ließ Raikes zwei Torpedos aus etwa 400 Metern Entfernung auf das deutsche U-Boot abschießen. U 81 wurde getroffen und sank so schnell, dass sich nur Weisbach und sechs weitere U-Bootfahrer retten konnten. 24 Deutsche wurden mit in die Tiefe gerissen. U 81 sank etwa auf folgender Position: 51° 25′ N, 13° 5′ W[8]

Die in Beibooten befindliche Besatzung des Schiffes hielt das britische U-Boot zunächst für ein deutsches. Es kostete Raikes viel Überzeugungskraft, sie zur Rückkehr auf ihr Schiff zu bewegen.[9]

E 54 war mit einer Unterwasserverdrängung von 820 Tonnen, einer Länge von 55 Metern und einer Breite von 4,6 Metern deutlich kleiner als U 81.[10]

Sonstiges

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Die U-Boote der Serie U 81 bis U 86 bewiesen eine hohe Qualität. Sie wurden zum Vorbild für die U-Boot-Klasse IX und ausländische Entwürfe.[11]

Kapitänleutnant Raimund Weisbach war zuvor Wachoffizier auf U 20 und schoss unter dem Kommando von Walther Schwieger den verhängnisvollen Torpedo auf die Lusitania, was zum Tod zahlreicher Zivilisten und zu erheblichen diplomatischen Verwicklungen führte. Nach dem Untergang von U 81 verbrachte Weisbach den Rest des Kriegs in britischer Kriegsgefangenschaft.[12][13]

Einzelnachweise

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  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 139.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 123.
  3. Nach uboat.net wurden nur 30 Schiffe versenkt.
  4. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 68.
  5. uboat.net: WWI U-boat Successes – Ships hit by U 81 (engl.)
  6. uboat.net: Ships hit during WWI – Mantola (engl.)
  7. uboat.net: Ships hit during WWI – Port Adelaide (engl.)
  8. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 68.
  9. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing: Urbes, 1998, S. 26f.
  10. E 54 in der englischsprachigen Wikipedia
  11. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 50.
  12. uboat.net: WWI U-boat commanders – Raimund Weisbach (engl.)
  13. Raimund Weisbach in der englischsprachigen Wikipedia

Literatur

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  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing: Urbes, 1998, ISBN 3-924896-43-7.
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