Der Nick ist eine Umformung des offensichtlichen Zustands der Wikipedia. Durch die absolute Gleichwertung aller Meinung entsteht eine reine Mehrheitsmeinungsdarstellung. Dieses hat mehrere Konsequenzen - zum einen das organisatorische Problem von Zufallsmehrheiten etwa bei den Abstimmungen in Umfragen und Löschdiskussionen. Zum schlimmeren ist aber das inhaltliche Problem bei Meinungsverschiedenheiten, da die gängigste Meinung sich durchsetzen wird - neurere Erkenntnisse unter Fachexperten werden nicht gewürdigt, es sei denn sie wurden durch großen Zeitschriften schon an die Allgemeinheit herangetragen. Gerade in Randbegriffen, die einem Jargon entspringen, kann dieses keinerlei Niederschlag finden - es wird einfach gelöscht. Summarisch kann Wikipedia kein Expertenwissen transportieren, was jedoch problematisch ist, da aus den Artikeln hier vielzitiert wird und hierher verlinkt wird. Die Texte hinken jedoch dem höchsten verfügbaren Wissenstand hinterher. - Grundsätzlich jedoch ist das hier verbreitete Wissen überdurchschnittlich, was sich durch die üblichen Mitarbeiter ergibt. Diese müssen einen gewissen Hang zur Wissensverarbeitung schon mal mitbringen, was sozial eher auf Menschen im oder nahe dem höheren Bildungsweg trifft. Hier erschließt sich, dass Wikipedia mindestens das Wissen auf Sekundarstufe II darstellen kann, da es immer eine Mehrheit findet - leider kann es auch nicht wesentlich darüber hinaus gehen, da das Wissen in der Tertiärstufe sehr divers ist und deren Darstellung immer in Gefahr läuft, mangels verbreiteter Quellen entfernt zu werden und von Mitarbeiten solange "korrigiert" oder "sprach verbessert" zu werden, bis es sich dem Allgemeinwissen von wissensbereiten Menschen wieder angenähert hat. Es verbleibt zwangsläufig eine Wikipedia, die nach ihrem Wissensniveau auch gleich in Abipedia getauft werden könnte.

Grundsätzlich könnte man diese Probleme verbessern, indem etwa Fachzirkeln mehr Raum gegeben wird. Es gibt ja schon die Fachportale, jedoch keine Möglichkeit, dass diesen jeweils Nutzeraccounts und einige Artikel gruppenweise fest zugeordnet werden. Wenn dem so wäre, dann würden sich Diskussionen um Verbesserungen und Löschungen stärker an Expertenwissen orierentieren und das mittlere Maß zwangsläufig angehoben werden. Noch dazu gäbe es die Möglichkeit, dass in Wikipedia stärker öriginäre Arbeiten von Experten eingestellt werden - aktuell läuft jede Urdarstellung eines Themas gefahr, mangels Googleindex und Allgemeinwissen mit SLA / WP:TF entfernt zu werden. Es ist daher völlig korrekt, wenn die Hochschulprofessoren das Zitieren aus Wikipedia als groben Fehler anmerken, da es dem Grundverdacht unterliegt, eine Fehldarstellung aus Wald- und Wiesenannahmen zu reproduzieren. Für Abiturienten und Berufsschüler jedoch mag es völlig hinreichend sein, dann auch der Schulstoff hinkt oft einige Jahre (bis zu ein/zwei Jahrzehnten) dem Fachwissen hinterher und die Schulbuchdarstellung sind pädagogisch vereinfacht oder auf das gesellschaftliche gewünschte Maß verdreht.