Benno Ziegler (Sänger)

deutscher Opernsänger

Benno Ziegler (* 8. Januar 1887 in München; † 18. April 1963 ebenda) war ein deutscher Opernsänger (Bariton).

Leben Bearbeiten

Der Sohn des Opernsängers Wilhelm Ziegler (1857–1931) studierte an der Münchener Akademie für Tonkunst, einer seiner Lehrer war dort der Kammersänger Paul Bender.[1] Sein Debüt hatte er 1909 als Silvio in Pagliacci am Theater Augsburg. Weitere Engagements führten ihn nach Dortmund, Stuttgart, Karlsruhe und Berlin und 1925 wurde er als lyrischer und Spielbariton an die Frankfurter Oper verpflichtet.[2] Mit der Sopranistin Else Gentner-Fischer, die mit ihm in zweiter Ehe verheiratet war, trat er dort am 1. Februar 1930 in der Rolle des Ehegatten in der Uraufführung von Arnold Schönbergs Von heute auf morgen in der Regie von Herbert Graf unter dem Dirigat von William Steinberg auf. Ziegler wurde 1933 nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten aus rassistischen Gründen von der Städtischen Bühne entlassen. Auch Else Zieglers Engagement in Frankfurt wurde wegen ihrer Ehe mit einem Nichtarier 1935 beendet, so dass sie zuletzt ganz zurückgezogen in Prien am Chiemsee lebte und dort 1943 verstarb. Ziegler brachte sich 1939 nach Großbritannien in Sicherheit, wo er sich als Hilfsarbeiter durchschlagen musste.

Benno Ziegler besaß ein Grundstück in Karlsruhe, das bis zur Arisierung sein Bruder Edmund (1879–1943) verwaltet hatte. Edmund wurde 1940 nach Gurs deportiert und 1943 im KZ Majdanek umgebracht. Der Neffe Paul-Alexander (1922-) konnte 1938 mit einem Kindertransport nach England gerettet werden.[3]

Nach dem Krieg kehrte Ziegler 1947 nach Deutschland zurück und lebte in Prien und München.

Ziegler ist heute in Ausgaben historischer Aufnahmen von Lotte Lehmann, Richard Tauber, Elisabeth Rethberg, Sabine Kalter, Emmy Bettendorf und Karin Branzell vertreten.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Paul Bender (1875–1947)
  2. Oper Frankfurt (Memento vom 22. Juni 2011 im Internet Archive)
  3. Gedenkbuch für die Karlsruher Juden (Memento vom 24. Oktober 2014 im Internet Archive). Die Liegenschaft wird dort als Karlstraße 8 angegeben.