Benjamin Pogrund

südafrikanischer Journalist

Benjamin Pogrund (* 1933) ist ein südafrikanisch-israelischer Journalist und Schriftsteller.

Pogrund wuchs in Kapstadt auf. 1958 begann er seine Karriere als Journalist bei der Rand Daily Mail in Johannesburg und wurde später deren stellvertretender Chefredakteur. Zu dieser Zeit war die Rand Daily Mail die einzige südafrikanische Zeitung, die über die Ereignisse in den schwarzen Townships berichtete. Während seiner Karriere als Journalist lernte er bedeutende Apartheidgegner kennen, darunter Nelson Mandela.[1]

Am 21. März 1960 war Pogrund Reporter beim Massaker von Sharpeville. 1965 veröffentlichte er eine Artikelreihe über die Prügel und Folter schwarzer Gefangener sowie die Misshandlung weißer politischer Häftlinge, die auf einem Interview mit Harold Strachan basierte.[2] Im Laufe seiner Karriere in Südafrika wurde er mehrmals vor Gericht gestellt und einmal inhaftiert. Zudem wurde sein Reisepass für ungültig erklärt und überwachte ihn die Sicherheitspolizei wegen „Bedrohung des Staates“.[3]

Nachdem die Rand Daily Mail 1985 eingestellt worden war, ließ sich Pogrund 1986 in London nieder und wurde dort Auslandsredakteur bei Today und später stellvertretender Auslandsredakteur bei The Independent. Später wurde er Redakteur bei The Boston Globe in Boston und Reporter in Südafrika für The Sunday Times. Darüber hinaus verfasste Pogrund mehrere Bücher über Robert Sobukwe, Nelson Mandela und die südafrikanische Presse unter der Apartheid.

Pogrund emigrierte 1997 nach Israel und ließ sich mit seiner Frau Anne in Jerusalem nieder. Dort gründete er der das Yakar Center for Social Concern und wurde 2001 Mitglied der israelischen Delegation bei der Weltkonferenz gegen Rassismus der Vereinten Nationen in Durban.

Pogrund vertrat 2005 die Ansicht, dass der Begriff „Apartheid“ fälschlicherweise als Anklage gegen Israel verwendet werde: „Wer weiß, was Apartheid war und wer Israel heute kennt, ist sich dessen bewusst. Die Verwendung des Apartheid-Labels ist bestenfalls unwissend und naiv und im schlimmsten Fall zynisch und manipulativ.“[4] Im August 2023 widerrief er diese seine Ansicht in einem Haaretz-Kommentar mit den Worten 'In Israel, I am now witnessing the apartheid with which I grew up in South Africa.' ('In Israel beobachte ich jetzt die Apartheid, mit der ich in Südafrika aufgewachsen bin.').[5]

Auszeichnung

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Pogrund wurde 2005/06 mit dem Dr. Jean Mayer Global Citizenship Award ausgezeichnet.[6]

Schriften (Auswahl)

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  • How can man die better: The life of Robert Sobukwe. ISBN 1-86842-050-7.
  • Shared Histories: A Palestinian-Israeli Dialogue. Left Coast Press, 2005, ISBN 1-59874-012-1.
  • War of Words: Memoir of a South African Journalist. Seven Stories Press, 2000, ISBN 1-888363-71-1.
  • Sobukwe and Apartheid. Rutgers Univ Press, New Jersey 1991, ISBN 0-8135-1693-5.
  • Drawing Fire: Investigating the Accusations of Apartheid in Israel. Rowman & Littlefield, 2014, ISBN 978-1-4422-2684-5.
  • Nelson Mandela: Leader Against Apartheid (= World Peacemakers). Blackbirch Press, 2003, ISBN 1-56711-978-6.
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Einzelnachweise

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  1. Donald G. McNeil Jr.: Fear and Surprise: As a reporter in South Africa the author saw lots of both. In: The New York Times. 11. Februar 2001 (englisch, nytimes.com [abgerufen am 13. Februar 2020]).
  2. Benjamin Pogrund: War of Words: Memoir of a South African Journalist. Seven Stories Press, 2000, ISBN 1-888363-71-1, S. 158–166 (englisch).
  3. Robin Knight: The Daily Courage: Journalist Benjamin Pogrund let the facts speak for themselves, no easy task in apartheid South Africa. In: Time. (englisch, time.com).
  4. Israel is a democracy in which Arabs vote. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Oktober 2007; abgerufen am 23. Oktober 2006 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.engageonline.org.uk
  5. https://www.haaretz.com/israel-news/2023-08-10/ty-article-opinion/.highlight/for-decades-i-defended-israel-from-claims-of-apartheid-i-no-longer-can/00000189-d4ac-d821-afdd-dfacb4060000
  6. Dr. Jean Mayer Global Citizenship Award Recipients. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Mai 2014; abgerufen am 13. Februar 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tiglarchives.org