Belulic Leten

Siedlung in Osttimor

Belulic Leten (Belulik Leten) ist ein osttimoresischer Ort und Suco im Verwaltungsamt Fatumean (Gemeinde Cova Lima). Der Name Lulic bedeutet in der Landessprache Tetum so viel wie „heilig“ oder „tabu“, Be bedeutet „Wasser“, der Ortsname also „heiliges Wasser“. Leten bedeutet „Ober-“. „Unter-Belulic“ (Belulic Craic) ist ein Ort und Aldeia im Suco.

Belulic Leten
Eine der Schulen in der Aldeia Clau Halec
Daten
Fläche 40,66 km²[1]
Einwohnerzahl 1.998 (2022)[2]
Chefe de Suco Quintino José Amaral
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Baleo Quic 450
Belulic Craic 589
Clau Halec 368
Mane Quic 305
Der Suco Belulic Leten
Belulic Leten (Osttimor)
Belulic Leten (Osttimor)
Belulic Leten
Koordinaten: 9° 15′ S, 125° 0′ O

Geographie

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Belulic Leten
Orte Position[3] Höhe
Belulic Craic 9° 13′ 16″ S, 125° 1′ 15″ O 766 m
Belulic Leten 9° 14′ 38″ S, 125° 0′ 5″ O 852 m
Bibitali 9° 15′ 2″ S, 125° 0′ 49″ O 674 m
Clau Halec 9° 15′ 15″ S, 125° 0′ 18″ O ?
Kunsabibi 9° 14′ 50″ S, 125° 0′ 38″ O 775 m
Mane Quic 9° 15′ 8″ S, 124° 59′ 48″ O 887 m
Sabaama 9° 14′ 47″ S, 125° 1′ 13″ O 674 m
Takasana 9° 14′ 56″ S, 125° 0′ 38″ O 775 m
We Bua 9° 13′ 24″ S, 125° 1′ 14″ O ?

Der Suco liegt im Westen des Verwaltungsamts Fatumean. Nordöstlich liegt der ebenfalls zu Fatumean gehörende Suco Fatumea, südlich der Suco Nanu. Im Westen grenzt Belulic Leten an das indonesische Westtimor. Die Nordgrenze bildet der Fluss Merak. In ihn mündet auch der im Suco entspringende Fluss Metak.[4]

Bis 2003 bestand Belulik Leten aus dem südwestlichsten Teil von Fatumean. Dann wurde ihm der Suco Belulic Craic angegliedert, der die heutigen nördlichen Gebiete mitbrachte.[5][6] Belulic Leten hatte nun eine Fläche von 60,69 km²,[7] doch bei der Gebietsreform 2015 musste es ein kleineres Territorium an Fatumea und seinen gesamten Süden an Nanu abgeben. Heute hat Belulic Leten eine Fläche von 40,66 km².[1]

Im Suco befinden sich die vier Aldeias Baleo Quic (Baleo Ki'ik), Belulic Craic, Clau Halec und Mane Quic (Maneki'ik).[8]

Zwar führt die Überlandstraße von Fatumea nach Tilomar durch den Osten des Sucos, doch mussten für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 die Wahlurnen per Hubschrauber zum Wahllokal in der Grundschule in Belulic Leten gebracht und dort abgeholt werden.[9] An der Überlandstraße liegen (von Nord nach Süd) die Dörfer Kunsabibi, Takasana, Clau Halec (Klua Harek) und Bibitali. Im Nordosten befinden sich die Orte Belulic Craic (Belulik Kraik, Unter-Belulic) und We Bua. Westlich der Überlandstraße liegen die Dörfer Belulic Leten und Mane Quic (Manekiik), östlich der Ort Sabaama.[4]

Der Ort Belulic Leten liegt im Zentrum des Sucos in einer Meereshöhe von 852 m.[10] Im Ort gibt es eine Grundschule (Escola Primaria Belulik Leten),[9] eine vorbereitende Schule für die Sekundärstufe, ein kommunales Gesundheitszentrum und einen Hubschrauberlandeplatz für Notfälle.[11]

Einwohner

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Kinder in Belulic Leten

In Belulic Leten leben 1.998 Einwohner (2022), davon sind 1.035 Männer und 963 Frauen. Im Suco gibt es 421 Haushalte.[2] Fast alle Einwohner geben Tetum Terik als ihre Muttersprache an. Kleine Minderheiten sprechen Tetum Prasa oder Galoli.[12]

Geschichte

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Im Umfeld des Unabhängigkeitsreferendums in Osttimor 1999 kam es auch in Belulic Leten zu Gewalt und Menschenrechtsverletzungen. So wurden einzelne Personen von der pro-indonesischen Miliz Laksaur verschleppt.[13]

Ende Februar entdeckte man sechs mit Corona infizierte Personen in Clau Halec, woraufhin den Bewohnern verboten wurde, die Aldeia zu verlassen. Die Infizierten wurden in das Isolationszentrum in Dili gebracht. Es war der Beginn der ersten Welle der COVID-19-Pandemie in Osttimor. Bisher hatte das Land sich vor der Krankheit isolieren können.[14][15]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Anitus Ferreira Vicente zum Chefe de Suco gewählt[16] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[17] Bei den Wahlen 2016 gewann Quintino José Amaral.[18]

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Commons: Belulic Leten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. a b Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Aufteilung Osttimors unter der indonesischen Verwaltung (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  6. Karte im Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive) (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)
  7. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  8. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch, PDF-Datei; 315 kB)
  9. a b Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  10. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  11. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 449 kB)
  12. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Belulic Leten (tetum; PDF; 8,3 MB)
  13. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  14. Lusa: Covid-19: Autoridades timorenses anunciam quatro infetados após testes na fronteira, 23. Februar 2021, abgerufen am 29. April 2021.
  15. Lusa: Covid-19: Surto de transmissão na fronteira timorense circunscrito a uma aldeia, 24. Februar 2021, abgerufen am 29. April 2021.
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  17. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  18. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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