Autobianchi Primula
Die Autobianchi Primula ist ein von 1964 bis 1970 gefertigtes Modell der Kompaktklasse des italienischen Automobilherstellers Autobianchi, der zum Fiat-Konzern gehörte. Das Fahrzeug wurde von Dante Giacosa entworfen.
Autobianchi | |
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Autobianchi Primula
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Primula | |
Produktionszeitraum: | 1964–1970 |
Klasse: | Kompaktklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Coupé, Kombilimousine |
Motoren: | Ottomotoren: 1,2–1,4 Liter (43–55 kW) |
Länge: | 3715–3785 mm |
Breite: | 1578 mm |
Höhe: | 1350–1400 mm |
Radstand: | 2300 mm |
Leergewicht: | 830–885 kg |
Auf dem Turiner Salon 1964 präsentierte Autobianchi die Primula (italienisch „Primel“) als bislang größtes Modell der Marke und ihr erstes mit Frontmotor und Frontantrieb. Sie war der erste Frontantriebswagen aus dem Fiat-Konzern. Ihr Antriebskonzept mit ungleich langen Antriebswellen wurde bis heute von fast allen Herstellern kopiert. Quermotoren, bei denen die Eingangswelle des Getriebes mit der Kurbelwelle fluchtete, also der Motor neben dem Getriebe saß, hatte es schon länger gegeben (von Saab und Lloyd), aber nur mit zwei Zylindern. Bei den Frontantriebsfahrzeugen der British Motor Corporation (Mini (ADO 15) und ADO 16), die (breitere) Vierzylindermotoren hatten, lag das Getriebe in der Ölwanne und wurde über eine zusätzliche Zahnradkaskade angetrieben. Giacosas Entwurf hatte diesen Nachteil nicht. Die Räder wurden vorn einzeln an einer Querblattfeder oben und Dreieckslenkern unten aufgehängt. Die Querblattfeder wurde an zwei Punkten gelagert und wirkt so als Querstabilisator.[1] Hinten war eine Starrachse an halbelliptischen Blattfedern eingebaut. An allen Rädern gab es Scheibenbremsen.
Angeboten wurden zwei- und viertürige Schräghecklimousinen mit oder ohne große Heckklappe sowie ein von der Carrozzeria Touring entwickeltes Fließheck-Coupé. Der 1221 cm³ große Reihenvierzylindermotor stammte aus dem Fiat 1100 D und wurde 1968 durch den neuen 1,2-Liter-Motor aus dem Fiat 124 ersetzt; im Coupé tat nun der gleichfalls neue 1438-cm³-Vierzylindermotor Dienst. Diese Facelift-Modelle hießen Primula 65 C (nach der Motorleistung) und Primula Coupé S.
Der Kühlerlüfter wurde von einem thermostatgesteuerten Elektromotor angetrieben. Das Fahrzeug hatte Lenkradschaltung.
1970 wurde die Fertigung der Primula nach knapp 75.000 Exemplaren eingestellt. Der Antriebsblock wurde ab 1968 im Fiat 238 und ab 1969 im Autobianchi A111 weiter verwendet.
Autobianchi Primula: | Limousine | Coupé | Limousine 65 C | Coupé S |
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Motor: | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) | |||
Hubraum: | 1221 cm³ | 1197 cm³ | 1438 cm³ | |
Bohrung × Hub: | 72 × 75 mm | 73 × 71,5 mm | 80 × 71,5 mm | |
Leistung bei 1/min: | 43–46 kW (59–62 SAE-PS) bei 5400 |
49 kW (65 SAE-PS) bei 5600 |
49 kW (65 SAE-PS) bei 5500 |
55 kW (75 SAE-PS) bei 5500 |
Max. Drehmoment bei 1/min: | 92–97 SAE-Nm bei 3200 | 97 SAE-Nm bei 3200 | 98 SAE-Nm bei 3400 | 122 SAE-Nm bei 2800 |
Verdichtung: | 8,6:1 | 8,8:1 | 9,3:1 | |
Gemischaufbereitung: | 1 Fallstrom-Vergaser Holley 32 IBM | 1 Fallstrom-Doppelvergaser Weber 32 DFB | ||
Ventilsteuerung: | OHV, Kette | |||
Kühlung: | Wasserkühlung | |||
Getriebe: | 4-Gang-Getriebe, Lenkradschaltung (Coupé: Mittelschaltung), Frontantrieb | |||
Radaufhängung vorn: | Dreieckslenker unten, Querblattfeder oben | |||
Radaufhängung hinten: | Starrachse, halbelliptische Blattfedern | |||
Bremsen: | Scheibenbremsen rundum (Durchmesser 22,7 cm), Bremskraftverstärker | |||
Lenkung: | Zahnstangenlenkung | |||
Karosserie: | Stahlblech, selbsttragend | |||
Spurweite vorn/hinten: | 1330/1290 mm | 1340/1300 mm | ||
Radstand: | 2300 mm | |||
Abmessungen: | 3785 × 1580 × 1400 (Coupé: 1350) mm | |||
Leergewicht: | 840–855 kg | 830 kg | 870–885 kg | 860 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 135–140 km/h | 150 km/h | 145 km/h | 155 km/h |
0–100 km/h: | 21,3 s | nicht angegeben | ||
Verbrauch (Liter/100 Kilometer, CUNA-Norm): | 7,5–7,8 S | 7,2 S | 8,4 S | 8,5 S |
Preis (DM): (SFr) |
-- 7.750–8.400 |
-- 9.850–11.900 |
6.349–6.716 7.590–8.290 |
8.658 10.600 |
QuellenBearbeiten
- Automobil Revue, Katalognummern 1967, 1969