Augusta Jensen

schwedische Genre-, Landschafts-, Porträt- und Stilllebenmalerin

Augusta Jensen (* 2. Januar 1858 als Augusta Albertina Eliesson in der Gemeinde Bro, Värmland, Schweden; † 8. August 1936 in Karlstad, Värmland) war eine schwedische Genre-, Landschafts-, Porträt- und Stilllebenmalerin der Düsseldorfer Schule.

Leben Bearbeiten

Auf eigene Faust reiste Augusta Eliesson, Tochter des Sägewerk-Besitzers Andreas Eliesson auf Agnhammar bei Grums und dessen Ehefrau Beata Anderson, 1877 im Alter von 19 Jahren nach Düsseldorf. Dort nahm sie bis 1880 Privatunterricht bei den norwegischen Genremalern Bengt Nordenberg und Vincent Stoltenberg Lerche.[1] Dann kehrte sie in ihre Heimat zurück, wo sie 1883 Niels Christian Jensen (* 1862), einen dänischen Geschäftspartner ihres Vaters, heiratete. Im gleichen Jahr unternahm sie eine Studienreise nach Paris. Im Folgejahr reiste sie über Nizza nach Italien, wo sie Genua, Florenz und Pisa besuchte sowie eine längere Zeit in Rom verbrachte. Auch die Insel Capri suchte sie in dieser Zeit auf.

Mit ihrem Mann, ab 1905 dänischer Konsul für das Värmland, und ihren fünf Söhnen, unter ihnen der spätere Bildhauer Peter Jensen (1892–1977), bewohnte Augusta Jensen eine luxuriös eingerichtete Villa auf Orrholmen bei Karlstad. Dort gab die musikinteressierte Hausherrin, die selbst eine Pianistin war, Musikabende. Ihre Salons waren ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Zu ihren Gästen zählten der lutherische Bischof Claes Herman Rundgren (1819–1906), die Schriftstellerin Selma Lagerlöf und der Lyriker Gustaf Fröding. Kurz nach ihrem Tod, zu Weihnachten 1936, brannte die Villa ab, wobei auch ein Großteil ihres Œuvres ein Raub der Flammen wurde.

Werk Bearbeiten

Augusta Jensen bildete sich u. a. durch das Kopieren von Werken alter Meister, darunter nach Botticelli, Perugino, Rogier van Weyden und Terborch. Sie hinterließ Schilderungen aus dem römischen Volksleben (Spanische Treppe, Römischer Jüngling) und Landschaftskompositionen, Bildnisse (Selbstbildnis, 1884; Abb.: Svenskt konstnärslexikon) und Blumenstilleben als Ölgemälde und in Aquarelltechnik, die wegen ihres feinen Kolorits und sicherer Zeichnung geschätzt wurden. Eine Gedächtnisausstellung fand 1937 in Karlstad statt.

Literatur Bearbeiten

  • Svenskt konstnärslexikon, Allhems Förlag, Malmö 1952–1967, Band 3, S. 270.
  • Augusta Jensen, f. Elieson. Katalog der Gedächtnisausstellung (12. Februar bis 7. März 1937), Värmlands Museum, Karlstad 1937.
  • Jensen, Augusta. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955 (archive.org – Leseprobe).
  • Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 2: Haach–Murtfeldt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3010-2, Anhang, S. 443 (Jenssen).
  • Lennart Edberg, Gunnar Engstrand (Redaktion): Orrholmen. Från ångsågverk till „Den vita staden“. Band 4 der Reihe Glimtar från Karlstads historia. Karlstads hembygdsförening, Karlstad 2008, ISBN 978-91-976288-3-9.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Augusta Jensen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 433