Asinius Quadratus

römischer Geschichtsschreiber

Asinius Quadratus war ein griechisch schreibender römischer Geschichtsschreiber. Er lebte zur Zeit der Reichskrise des 3. Jahrhunderts.

Asinius Quadratus stammte möglicherweise aus einer italischen Senatorenfamilie. Ob er mit dem auf einer undatierten Inschrift aus Olympia bezeugten C. Asinius Quadratus, Prokonsul der Provinz Achaea, oder dem Konsular C. Asinius Protimus Quadratus gleichgesetzt werden kann, ist in der Forschung umstritten und kaum zu klären.[1]

Asinius Quadratus verfasste mindestens zwei Geschichtswerke. Diese sind, wie die meisten historiographischen Schriften aus der Zeit der Reichskrise des 3. Jahrhunderts, heute fast vollständig verloren. Lediglich einige knappe Fragmente sind als Zitate bei späteren Autoren überliefert.

Sein Hauptwerk stellte offenbar eine 1000-Jahr-Geschichte (Chilieteris) in 15 Büchern dar, mit der er das Millennium der Gründung der Stadt Rom feierte und die vielleicht bis 248 reichte. Das Werk sollte wohl mit dem umfangreichen Geschichtswerk des Cassius Dio konkurrieren, der ein Zeitgenosse des Quadratus war.[2] Die erhaltenen Fragmente erlauben nur wenige konkrete Aussagen, doch scheint das Geschichtswerk schwerpunktmäßig die Geschichte der Republik behandelt und die Kaiserzeit nur komprimiert geschildert zu haben.[3]

Des Weiteren verfasste Quadratus einen Schrift über die Kriege Roms gegen die Parther in 9 Büchern (Parthika). Eventuell wurde er von dem unter Gordian III. neu ausgebrochenen Krieg gegen das Sassanidenreich zur Abfassung inspiriert, doch bleibt vieles unsicher. Die Fragmente (für die Parthika vor allem bei Stephanos von Byzanz überlieferte sehr knappe Angaben) erlauben keinen detaillierten Einblick, so dass behandelter Zeitraum und Inhalt recht spekulativ sind.[4]

In der Forschung wird teilweise vermutet, Asinius Quadratus habe noch eine dritte Schrift verfasst (Germanika), die die römisch-germanischen Kämpfe (im 2./3. Jahrhundert) beschrieben hat und ethnographisch ausgelegt war (wie die Parthika). Dies wird bisweilen aus einem bei Agathias[5] überlieferten Fragment geschlossen. Ein solches Werk kann nicht völlig ausgeschlossen werden, doch kann sich die Aussage bei Agathias auch auf eine Passage in der 1000-Jahr-Geschichte beziehen und nicht zwingend auf eine separate Schrift.[6]

Rezeption

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Die Werke des Asinius scheinen in der nachfolgenden Zeit noch recht populär gewesen zu sein, denn er wird etwa in der Historia Augusta (um 400), von Zosimos, Agathias und Euagrios Scholastikos erwähnt. Zosimos wurde das Material für die betreffende Stelle[7] wohl durch Olympiodoros von Theben vermittelt, während Euagrios wahrscheinlich durch Eustathios von Epiphaneia zumindest Kenntnis von dem Autor hatte.[8]

Textausgaben und Übersetzungen

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Literatur

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Anmerkungen

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  1. Udo Hartmann: Die Geschichtsschreibung. In: Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser. Bd. 2, Berlin 2008, hier: S. 898f. mit Anm. 20.
  2. Udo Hartmann: Die Geschichtsschreibung. In: Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser. Bd. 2, Berlin 2008, hier: S. 900.
  3. Vgl. den Rekonstruktionsversuch bei Pawel Janiszewski: The Missing Link. Greek Pagan Historiography in the Second Half of the Third Century and in the Fourth Century AD. Warszawa 2006, S. 35f.
  4. Pawel Janiszewski: The Missing Link. Greek Pagan Historiography in the Second Half of the Third Century and in the Fourth Century AD. Warszawa 2006, S. 85–87.
  5. Agathias, Historien I 6.
  6. Diskussion bei Pawel Janiszewski: The Missing Link. Greek Pagan Historiography in the Second Half of the Third Century and in the Fourth Century AD. Warszawa 2006, S. 88–91.
  7. Zosimos 5,27.
  8. Vgl. Pawel Janiszewski: The Missing Link. Greek Pagan Historiography in the Second Half of the Third Century and in the Fourth Century AD. Warszawa 2006, S. 37f.