Anton Aschenbrenner

katholischer Priester (1991 bis 2003) und Theologe

Anton Aschenbrenner (* 1962 in Roding) ist ein ehemaliger katholischer Priester. Er wurde durch sein autobiografisches Buch bekannt, das von seiner Entscheidung für seine Familie und damit gegen die Kirche erzählt. Das Buch stand 14 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste.[1]

Leben Bearbeiten

Aschenbrenner studierte von 1982 bis 1987 katholische Theologie und Philosophie an der Universität Passau und Würzburg. Als Diplom-Theologe interessierte ihn die Pastoralpsychologie. 1987 wurde er zum katholischen Diakon geweiht, 1988 zum katholischen Priester. Von 1988 bis 2000 war er Gymnasiallehrer.[2] Von 1991 bis 2003 war er Pfarrer in Hintereben. 1994 lernte er am Gymnasium die Lehrerin Birgit Süßke kennen, seine heutige Frau, die ein Jahr später zu ihm auf den Pfarrhof zog.[3]

Anfang 2003 wurde er wegen seiner Eheschließung mit Birgit Süßke suspendiert.[4][5] Er trat aus der katholischen Kirche aus und wurde zudem exkommuniziert, als er 2003 in die evangelische Kirche eintrat.[6] 2005 trat er wieder aus der evangelischen Kirche aus.[6] Das Paar hat zwei Töchter, die ältere wurde 2003 geboren.[7][8]

Seit 2003 arbeitet Aschenbrenner als freier Theologe, Dozent und Zeremoniar für freie Hochzeiten. Er segnet Brautpaare und Kinder, die nicht offiziell getauft werden, begleitet todkranke Menschen auf ihrem letzten Lebensweg, hält Trauerfeiern auf Naturfriedhöfen und in Krematorien, wo die offiziellen Kirchen-Vertreter nicht hingehen.[9][10][11] Er initiierte 2007 einen Trauerwald in Bayerisch Eisenstein im Nationalpark Bayerischer Wald.[12]

Am 14. März 2013 war er auf dem Titelbild des Magazins Sterns zu sehen[13] und am 20. März 2013 in der Fernsehtalkshow Markus Lanz.[14] Am 14. Mai 2014 war er nochmals zusammen mit seiner Frau in der Talkshow Markus Lanz eingeladen.[15] Am 3. März 2016 war er in der Folge Verbotene Liebe – Ein Priester und der Zölibat der Fernsehsendung Planet Wissen zu sehen.[16]

Veröffentlichungen Bearbeiten

  • Ich liebe Gott (und eine Frau): Ein Ex-Pfarrer erzählt. dtv Verlagsgesellschaft 2014, ISBN 978-3-423-26033-6. (14 Wochen auf der Spiegel-Bestseller-Liste)[17]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. buchreport. Abgerufen am 1. Januar 2021 (deutsch).
  2. Anton Aschenbrenner—Biographie. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  3. Das Kreuz mit der Liebe, Interview auf onetz.de, 15. Mai 2014
  4. spiegel.de: "Der Papst würde es zum Weinen finden", Spiegel Online, 21. Mai 2014
  5. pnp.de: Vor 15 Jahren gekündigt: So geht es Ex-Pfarrer aus dem Bayerwald heute, pnp.de, Passauer Neue Presse, 8. Februar 2018
  6. a b Ex-Pfarrer: Es gibt schlimmere Sünden als Sex, pnp.de, Passauer Neue Presse, 6. Mai 2014
  7. Anton Aschenbrenner, dtv.de, abgerufen am 15. August 2018
  8. „Wir kontrollieren nicht die Betten“, spiegel.de, 16. Februar 2004
  9. Der Ex-Priester Anton Aschenbrenner, Bayern 2, Land und Leute, br.de, 22. März 2015
  10. Spiritueller Rahmen, aber ganz individuell, zeit.de, 3. April 2017
  11. Anton Aschenbrenner: „Das Drohschwert der Kirche ist abgestumpft“, hogn.de, 10. Dezember 2012
  12. 10 Jahre Trauerwald in Bayerisch Eisenstein – Rückblick und Ausblick mit Anton Aschenbrenner!, Donau TV, 30. Oktober 2017
  13. Was macht eigentlich… der neue „Stern“?, welt.de, 15. März 2013
  14. Markus Lanz (vom 20. März 2013) – ZDF (2/5), ab 6:05 min, Auftritt Aschenbrenners, YouTube
  15. Episodenguide Markus Lanz, fernsehserien.de, abgerufen am 15. August 2018
  16. Verbotene Liebe – Ein Priester und der Zölibat (Memento des Originals vom 15. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ardmediathek.de, Planet Wissen, ARD Mediathek, 3. März 2016
  17. Ich liebe Gott (und eine Frau). In: Buchreport. Abgerufen am 15. August 2018.