Andres Alver (Dichter)

estnischer Arzt und Dichter

Andres Alver (* 26. Oktoberjul. / 7. November 1869greg. in Vooru, Landgemeinde Tarvastu; † 11. Januarjul. / 24. Januar 1903greg. im Abuls bei Smiltene) war ein estnischer Arzt und Dichter.

Andres Alver besuchte von 1887 bis 1892 das Hugo-Treffner-Gymnasium in Tartu und studierte anschließend bis 1898 an der Universität Tartu Medizin. Danach war er kurzzeitig Assistent der Gerichtsmedizin, bevor er als Kreisarzt nach Valga ging. Dort fertigte er seine Doktorarbeit an, zu deren Verteidigung es jedoch nicht mehr kam: Er ertrank im Flüsschen Abuls während der Ausübung seines Amts.[1] Die estnischer Dichterin Betti Alver ist die Tochter seines Bruders.[2]

Alver interessierte sich als Student für Darwinismus und Sozialismus und engagierte sich frühzeitig politisch. Er beteiligte sich gemeinsam mit Eduard Vilde, Jakob Tamm und Georg Eduard Luiga an radikalen Publikationen. Parallel zu seinen Gedichten fertigte er Übersetzungen von Heine und Goethe an, die seine Dichtung stark beeinflusst haben. Von Heine publizierte er später separat eine Übersetzung dessen „Disputation“.[3] Alver verwendete auch Motive der Volksdichtung in seinem Werk und hat ein Manuskript gebliebenes Schauspiel verfasst.[4]

Übersetzungen ins Deutsche

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Auf Deutsch liegt ein Gedicht von ihm in der Anthologie von Wilhelm Nerling vor.[5]

Bibliografie

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  • Võhumõõgad ('Schwertlilien'). Jurjev: s.n. 1898. 60 S.

Literatur zum Autor

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  • Oskar Kuningas: Ühest enneaegu manalasse varisenud talendist, in: Kodumaa 1. November 1989, S. 5.

Einzelnachweise

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  1. Eesti kirjanduse ajalugu. II köide. Tallinn: Eesti Raamat 1966, S. 583–584.
  2. Oskar Kuningas: Ühest enneaegu manalasse varisenud talendist, in: Kodumaa 1. November 1989, S. 5.
  3. Waidlemine = (Disputation). Heine järele A. Alwer. Viljandi: s.n. 1902. 16 S.
  4. Eesti kirjanike leksikon. Koostanud Oskar Kruus ja Heino Puhvel. Tallinn: Eesti Raamat 2000, S. 29.
  5. „Meereserinnerungen“, in: Estnische Gedichte. Übersetzt von W. Nerling. Dorpat: Laakmann 1925, S. 78–79.