Anatoli Muratov (* 30. Juli 1988) ist ein deutscher Profiboxer aus Friedrichshafen am Bodensee. Er ist aktueller WBA Intercontinental Champion im Mittelgewicht, sowie ehemaliger Internationaler Deutscher Meister im Supermittelgewicht des Bund Deutscher Berufsboxer e. V. und Universal Boxing Federation Europameister.

Anatoli Muratov Boxer
Daten
Geburtsname Anatoli Muratov
Geburtstag 30. Juli 1988
Geburtsort Taldykorgan, Kasachstan
Nationalität Deutschland Deutschland
Kampfname(n) Toli
Gewichtsklasse Supermittelgewicht
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 22
Siege 20
K.-o.-Siege 14
Niederlagen 2
Unentschieden 0
Profil in der BoxRec-Datenbank

Amateur Bearbeiten

Anatoli Muratov begann mit acht Jahren beim VfB Friedrichshafen zu boxen.[1] Später wechselte er zum BC Langenargen, wo er unter Thomas Schuler trainierte. Für beide Vereine wurde er Württembergischer Meister.[2][3][4]

Profi Bearbeiten

Seinen ersten Profikampf gewann Muratov am 10. November 2012 gegen den Russen Amir Hacimuradov (4 Siege,3 Niederlagen) durch einstimmiges Punkturteil nach vier Runden. Es folgten vier Siege in Deutschland, bevor er am 2. November 2013 in der State Farm Arena in Hidalgo (Texas), USA gegen Juan de la Rosa (20 Siege, 3 Niederlagen) durch K. o. in der fünften Runde verlor.

Nach der Amerika Pleite folgten drei Siege in Deutschland.

Trotz Sparringseinheiten mit Vincent Feigenbutz[5] scheiterte sein erster Versuch die internationale Deutsche Meisterschaft zu gewinnen als er am 30. August 2014 im Volkshaus (Zürich) durch eine gebrochene Rippe gezwungen war den Kampf nach der sechsten Runde abzubrechen.[6]

Nach zwei siegreichen Aufbaukämpfen in Deutschland und einem weiteren Sieg in Polen, wurde Muratov am 18. Oktober 2015 im Maritim Hotel in Nürnberg seinen Universal Boxing Federation Europameister im Super-Mittelgewicht.[7]

In 2016 und 2017 folgten sieben siegreiche Kämpfe in Deutschland, Ungarn und der Türkei.

Am 28. April 2018 wurde Muratov in der bigBox in Kempten (Allgäu), in seinem 22. Profi-Kampf, durch einen Sieg gegen den Österreicher Deki Milicevic Internationaler Deutscher Meister im Super-Mittelgewicht.[8][9][10]

Nach einem weiteren 8-Runden Punktsieg in Istanbul im April 2019 gegen Edwin Palacios aus Nigcuragua folgte am 14. September 2019 Muratovs erste große internationale Titelchance im Mittelgewicht: Vor rund 3000 Zuschauern siegte er in der ZF-Arena in Friedrichshafen im WBA-Intercontinental Titel-Kampf gegen Ilias Essaoudi durch K. o. in Runde 3. Muratov gelang dadurch der Sprung in die Top 15 der Weltrangliste der World Boxing Association.[11][12][13]

Er wurde u. a. von Mahir Oral[2][14] trainiert. Aktuell arbeitet er mit Istvan Szili als Chef-Trainer.[15] Seit Beginn seiner Profi-Karriere ist Benedikt Poelchau sein Manager und Promoter.[6][9]

Erfolge Bearbeiten

Sonstiges Bearbeiten

Muratov ist gelernter Motorenmechaniker und bei der MTU Friedrichshafen tätig.[7]

In dem Buch Knockout – Die Besten Geschichten vom Boxen und dem dazugehörigen Hörbuch (gelesen von Henning Baum) wird in der Geschichte Der Heilige Benedikt auch über Muratovs Titel-Kampf 2014 in Zürich und über das Verhältnis zwischen ihm und seinem Manager Poelchau berichtet.[18][19] Der Spiegel veröffentlichte eine gekürzte Fassung der Geschichte unter dem Titel Bene und das Blut seiner Jungs.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anatoli Muratov tritt zu seinem 20. Profikampf an. In: schwaebische.de. 11. Juli 2017, abgerufen am 20. November 2023.
  2. a b Veronika Hinz: Anatoli Muratov mit starker Leistung. In: suedkurier.de. 28. Dezember 2017, abgerufen am 20. November 2023.
  3. Anatoli Muratov gewinnt noch schneller als Firat Arslan. In: schwaebische.de. 16. Juli 2017, abgerufen am 20. November 2023.
  4. Anatoli Muratov heißt der erste Meister. In: schwaebische.de. 5. März 2007, archiviert vom Original am 7. Juli 2018; abgerufen am 20. November 2023.
  5. Klaus Frevert: Feigenbutz vs Muratov. In: BOXWELT.com. 19. August 2014, archiviert vom Original am 8. Juli 2018; abgerufen am 20. November 2023.
  6. a b c Takis Würger: Von Beruf Boxmanager: Bene und das Blut seiner Jungs. In: spiegel.de. Spiegel Online, 7. Mai 2015, abgerufen am 20. November 2023.
  7. a b Anatoli Muratov boxt um den EM-Titel. In: schwaebische.de. 16. Oktober 2015, abgerufen am 20. November 2023.
  8. Jonny Orban: „Sport im Süden“ mit zwei BDB-Titelkämpfen am 28. April in Kempten. In: Boxen1.com. 18. April 2018, abgerufen am 20. November 2023.
  9. a b c Muratov schnappt sich den Titel. In: schwaebische.de. 1. Mai 2018, abgerufen am 20. November 2023.
  10. a b Jochen Dedeleit: BC Dornbirn misst sich mit Istanbul. In: neue.at. 4. Mai 2018, abgerufen am 20. November 2023.
  11. a b Sport im Süden: Anatoli Muratov gewinnt WBA-Titel durch Knockout gegen Ilias Essaoudi. 14. September 2019, abgerufen am 20. November 2023.
  12. World Boxing Association Ranking. In: World Boxing Association. Abgerufen am 13. Dezember 2019 (amerikanisches Englisch).
  13. Thorsten Kern: Anatoli Muratov: Krönung im größten Kampf der Karriere. In: schwaebische.de. 15. September 2019, abgerufen am 20. November 2023.
  14. Muratov boxt in Kempten um Titel. In: schwaebische.de. 27. April 2018, abgerufen am 20. November 2023.
  15. Jochen Dedeleit: Häfler Box-Europameister Anatoli Muratov setzt sich auch in Istanbul durch. In: schwaebische.de. 21. März 2017, abgerufen am 20. November 2023.
  16. Anatoli Muratov. Kurzprofil. In: ubfboxing.com. Universal Boxing Federation, archiviert vom Original am 7. Juli 2018; abgerufen am 20. November 2023 (englisch).
  17. Katy Cuko: Friedrichshafen: Das sind die Sportler des Jahres 2018 in Friedrichshafen. In: suedkurier.de. 21. März 2019, abgerufen am 20. November 2023.
  18. Takis Würger: Knockout. Ankerherz Verlag, 2015, ISBN 978-3-940138-96-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  19. Hörbuch KNOCKOUT – gelesen von Henning Baum. Abgerufen am 20. November 2023.