Amy Frank

österreichisch-böhmisch-deutsche Schauspielerin

Amy Frank, bis 1939 Emmy Frank (* 15. Dezember 1896 als Emilie Rosenthal in Schüttenhofen, Böhmen, Österreich-Ungarn; † 6. Mai 1980 in Ostberlin) war eine österreichisch-böhmischstämmige Schauspielerin in Deutschland und Großbritannien.

Die gebürtige Emilie Rosenthal erhielt eine private Musik- und Schauspielausbildung in Wien und debütierte 1920 am Theater. In den folgenden 13 Jahren trat sie als Emmy Frank unter anderem an Bühnen in Hirschberg, Brünn, Prag, Breslau und Düsseldorf, wo sie unter der Intendanz von Louise Dumont am dortigen Schauspielhaus spielte, auf.

Infolge der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde die Jüdin Rosenthal / Frank vorübergehend verhaftet, aber noch 1933 wieder entlassen. Emmy Frank floh via Tschechoslowakei in die Sowjetunion, wo sie sich zwischen 1935 und 1937 aufhielt und u. a. an dem von Maxim Vallentin geleiteten Deutschen Wandertheater arbeitete.[1] In den Jahren 1937–39 erfolgte ihre Rückkehr nach Prag, ehe sie die Zerschlagung der Rest-Tschechei 1939 zur Flucht nach England veranlasste. Dort trat die Künstlerin, die sich nunmehr Amy Frank nannte, im Emigrantenkabarett Laterndl auf und wirkte nach Ende des Zweiten Weltkriegs auch erstmals in Filmen mit.

1948 kehrte Amy Frank nach Deutschland zurück und ließ sich in der Ostzone bzw. in Ostberlin nieder. Dort fand sie bis 1962 Beschäftigung am Deutschen Theater sowie den benachbarten Berliner Kammerspielen. Rund um das Jahr 1960 sah man sie mit Nebenrollen auch regelmäßig in einigen DEFA-Kinofilmproduktionen.

Amy Frank war mit dem wie sie gleichfalls aus dem heutigen Tschechien stammenden Schauspieler Friedrich Richter verheiratet.

 
Grabstätte

Beide sind auf dem Französischen Friedhof in Berlin-Mitte bestattet.

Hörspiele

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Literatur

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  • Christian Cargnelli, Michael Omasta (Hrsg.): Aufbruch ins Ungewisse. Österreichische Filmschaffende in der Emigration vor 1945., S. 40 f., Wespennest Verlag, Wien 1993
  • Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 388.
  • Frank, Amy, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 201
  • Frank, Amy, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 315f.
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Einzelnachweise

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  1. Mischket Liebermann: Aus dem Ghetto in die Welt. Verlag der Nation Berlin, 1977, S. 143