Perfluordecansäure
Perfluordecansäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Perfluorcarbonsäuren.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Perfluordecansäure | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C10HF19O2 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer Feststoff[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 514,08 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Siedepunkt |
218 °C[1] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Zulassungsverfahren unter REACH |
besonders besorgniserregend: fortpflanzungsgefährdend (CMR), persistent, bioakkumulativ und toxisch (PBT)[4] | ||||||||||||||||||
Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Eigenschaften
BearbeitenPerfluordecansäure ist ein weißer Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1]
Verwendung
BearbeitenPerfluordecansäure wird als Weichmacher, Schmiermittel, Prozesshilfsmittel und Korrosionsschutzmittel verwendet.[5][6]
Vorkommen
BearbeitenIn Fischfilets aus zehn Seen südlich und westlich der Alpen wurden PFDA-Konzentrationen von bis zu 12 μg/kg gefunden.[7]
In 10 % der Blutplasma-Proben von 1109 Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren, die im Rahmen der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (GerES V) untersucht worden waren, wurde PFDA in Konzentrationen bis zu 3 ng/ml nachgewiesen.[8]
Gefahrenbewertung
BearbeitenPerfluordecansäure wurde von der ECHA aufgrund ihrer reprotoxischen und PBT-Eigenschaften auf die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe gesetzt.[4] Unter der Leitung der deutschen und schwedischen Behörden wurde eine Verbotsregelung der Perfluorcarbonsäuren mit den Kettenlängen C9 bis C14, inklusive ihrer Salze und Vorläuferverbindungen, erarbeitet.[9] Die entsprechende EU-Verordnung trat am 25. August 2021 in Kraft. Das Verbot für die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung gilt seit dem 25. Februar 2023, wobei für gewisse Verwendungen längere Übergangsfristen bestehen.[10] In der Schweiz trat ein analoges Verbot am 1. Oktober 2022 in Kraft.[11]
Salze
BearbeitenAnmerkungen
Bearbeiten- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Ammoniumperfluordecanoat: CAS-Nr.: 3108-42-7, GESTIS: 114205 , PubChem: 3014171 , Wikidata: Q81986761.
- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Natriumperfluordecanoat: CAS-Nr.: 3830-45-3, GESTIS: 536365 , PubChem: 23685740 , Wikidata: Q81986763 .
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Nonadecafluordecansäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Perfluorodecanoic acid, 98% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. August 2020 (PDF).
- ↑ Eintrag zu nonadecafluorodecanoic acid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 27. August 2020. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 26. August 2020.
- ↑ Raymond D. Harbison, Marie M. Bourgeois, Giffe T. Johnson: Hamilton and Hardy's Industrial Toxicology. John Wiley & Sons, 2015, ISBN 978-1-118-83421-3, S. 710 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ REACH: Kandidatenliste wird um vier neue Stoffe erweitert, abgerufen am 26. August 2020.
- ↑ Sara Valsecchi, Marc Babut, Michela Mazzoni, Simona Pascariello, Claudia Ferrario: Per‐ and Polyfluoroalkyl Substances (PFAS) in Fish from European Lakes: Current Contamination Status, Sources, and Perspectives for Monitoring. In: Environmental Toxicology and Chemistry. Band 40, Nr. 3, 2021, S. 658–676, doi:10.1002/etc.4815.
- ↑ Anja Duffek, André Conrad, Marike Kolossa-Gehring, Rosa Lange, Enrico Rucic, Christoph Schulte, Jörg Wellmitz: Per- and polyfluoroalkyl substances in blood plasma – Results of the German Environmental Survey for children and adolescents 2014–2017 (GerES V). In: International Journal of Hygiene and Environmental Health. Band 228, 1. Juli 2020, S. 113549, doi:10.1016/j.ijheh.2020.113549.
- ↑ Registry of restriction intentions until outcome – perfluorononan-1-oic acid (PFNA); nonadecafluorodecanoic acid (PFDA); henicosafluoroundecanoic acid (PFUnDA); tricosafluorododecanoic acid (PFDoDA); pentacosafluorotridecanoic acid (PFTrDA); heptacosafluorotetradecanoic acid (PFTDA); including their salts and precursors. ECHA, abgerufen am 5. September 2020.
- ↑ Verordnung (EU) 2021/1297 der Kommission vom 4. August 2021 zur Änderung des Anhangs XVII der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich perfluorierter Carbonsäuren mit 9 bis 14 Kohlenstoffatomen in der Kette (C9-C14-PFCA), ihrer Salze und C9-C14-PFCA-verwandter Stoffe
- ↑ Schweizerischer Bundesrat (Hrsg.): Verordnung zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, ChemRRV) – Anhang 1.16. 1. Oktober 2022 (Fedlex).