Amaranta Gómez Regalado

mexikanische Muxe-Sozialanthropologin

Amaranta Gómez Regalado (* 1977) ist eine Muxe-Sozialanthropologin, politische Kandidatin, HIV-Präventionsaktivistin, Sozialforscherin, Kolumnistin und Förderin der präkolumbischen indigenen kulturellen Identität.[1][2]

Amaranta Gómez Regalado

Biographie Bearbeiten

Gómez wurde 1977 in einem zapotekischen Dorf nahe der Grenze zu Guatemala geboren und gab sich in der Pubertät den Namen Amaranta, nachdem sie Hundert Jahre Einsamkeit, das berühmte Werk des kolumbianischen Schriftstellers Gabriel García Márquez, gelesen hatte.[3]

Während der High School studierte Gómez Regalado in Veracruz Sprachen und Theater. Im Rahmen einer Transvestismus-Show reiste sie dann in mehrere Staaten im südlichen Mexiko.[4]

Im Oktober 2002 brach sie sich bei einem Autounfall den linken Arm so stark, dass er amputiert werden musste.[4]

Im Jahr 2015 gelang es ihr, ihre Geschlechtsidentität in ihrer Geburtsurkunde ändern zu lassen, was ihr erlaubte, andere offizielle Dokumente wie einen Reisepass ändern zu lassen.[5] Dies war möglich durch die Reformen, die von der ehemaligen Asamblea Legislativa de la Ciudad de México beschlossen wurden, um es Menschen zu ermöglichen, ihre geschlechtsspezifische Identität in ihrer Geburtsurkunde legal ändern zu lassen, und zwar durch ein einziges Verwaltungsverfahren.[6]

Von 2011 bis 2016 studierte sie Sozialanthropologie an der Universidad Veracruzana. Ihre Magisterarbeit (tesis de licenciatura) trug den Titel Guendaranaxhii: Die Muxe Gemeinschaft des Isthmus von Tehuantepec und die emotionalen erotischen Beziehungen.[7][8]

Aktivismus Bearbeiten

Im Jahr 2003 erlangte sie im Alter von 25 Jahren internationale Bekanntheit als Kongresskandidatin für die Mexico Posible Partei bei den mexikanischen Wahlen zum Bundeskongress 2003, bekam aber keinen Abgeordnetensitz. Ihre breite Plattform beinhaltete Forderungen nach Entkriminalisierung von Marihuana und Abtreibung.[9][10]

Amaranta Gomez Regalado Schule Bearbeiten

In Chile wurde im Jahr 2018 die erste trans-gender Schule eröffnet als spezielle Bildungseinrichtung für Mädchen und Jungen denen der Respekt in anderen Schulen verwehrt blieb.[11][12][13]

Der Anstoß für diese Schule kam durch das „Gender-Identitätsgesetz“, das von Präsident Sebastian Pinera unter dem Motto erlassen wurde:[11]

„Jeder ist mit seiner Freiheit und Kreativität der wahre Motor der Gesellschaft und jeder muss der Architekt seines eigenen Lebens sein.“[11]

Die Idee entstand im Dezember 2017 und wurde mit dem ersten Unterricht 2018 mit fünf Kindern realisiert. Aktuell besuchen 22 Kinder diese Einrichtung aber aus Geldmangel steht es nicht besonders gut um sie.[11][12][13]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Claudia Peralta Vázquez: „Soy la primera muxe en obtener un título profesional“: Amaranta Gómez. In: Universo – Sistema de noticias de la UV. Universidad Veracruzana, abgerufen am 7. August 2019 (spanisch).
  2. Redacción: Amaranta Gómez: Cómo es la primera escuela para alumnos transgénero de América Latina. 17. Mai 2019 (spanisch, bbc.com [abgerufen am 7. August 2019]).
  3. Marcela Espíndola: Gestando un nombre propio. In: artemisanoticias.com.ar. 26. Juli 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2016; abgerufen am 30. August 2019 (spanisch).
  4. a b Soledad Vallejos: La tercera posición. Entrevista. In: pagina12.com.ar. 21. Juli 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2010; abgerufen am 30. August 2019 (spanisch).
  5. periodistasdigitales: Estudiante de la UV cambia legalmente de identidad de género. In: Plumas libres. 2. April 2015, abgerufen am 7. August 2019 (spanisch).
  6. Héctor Cruz López: Aprueba la Asamblea ley para cambio de identidad de género | La Crónica de Hoy. In: cronica.com.mx. 14. November 2014, archiviert vom Original am 28. Juli 2019; abgerufen am 26. März 2024 (spanisch).
  7. Las cien vidas amaranta. In: Revista Anfíbia, abgerufen am 30. August 2019.
  8. Matías Máximo: Guendaranadxii; la comunidad Muxhe del istmo de Tehuantepec y las relaciones erótico afectivas. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2017; abgerufen am 30. August 2019 (spanisch, Link defekt; keine Mementos).
  9. Antonio Medina: La nueva visibilidad lésbico-gay In: LETRA S, 5. Juni 2003. Abgerufen am 13. März 2016 
  10. Archived profile from Amaranta Gómez Regalado for the WorldOut Games in Copenhagen 2009. In: Amaranta Gómez Regalado – WorldOut Games 2009. Wayback Machine Internet Archive, 11. Januar 2016, archiviert vom Original am 21. Juli 2009; abgerufen am 13. März 2016.
  11. a b c d Redaktion: Amaranta Gómez: Erste Transgender-Schule in Chile. latinapress Nachrichten, 10. Februar 2019, abgerufen am 7. August 2019.
  12. a b Amaranta Gómez, la primera escuela transgénero de Chile. In: notimerica.com. 10. Februar 2019, abgerufen am 7. August 2019 (spanisch).
  13. a b Latin America’s first transgender school inspired by Mexican activist and muxhe. In: Aztec Reports. 28. Januar 2019, abgerufen am 7. August 2019 (amerikanisches Englisch).