Pragfriedhof

Friedhof in Stuttgart-Nord
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Der Pragfriedhof in Stuttgart-Nord ist von der Fläche her mit 21 Hektar der drittgrößte Friedhof Stuttgarts, von der Belegung her mit 29.000 Grabstellen der größte Stuttgarter Friedhof. Er besteht aus einem allgemeinen Teil für alle Religionen und einem israelitischen Teil.

Jugendstil-Krematorium auf dem Pragfriedhof

Allgemeiner Teil Bearbeiten

 
Grab von Christina Fritz, erste Leiche dieses Friedhofs 1873.

Die Begräbnisstätte unterhalb des Pragsattels lag zur Planungszeit und zum Zeitpunkt der Eröffnung 1873 außerhalb der Stadt. Die inzwischen etwa 20 Hektar große und an einem Hang liegende Anlage wird durch eine Haupt- und eine Querallee gegliedert, die den Blick auf die Feierhalle, das einzige Krematorium Stuttgarts, zulassen. Dieses Jugendstilbauwerk wurde nach den Plänen des Architekten Wilhelm Scholter in den Jahren 1905 bis 1907 errichtet. Weitere Gebäude auf dem Gelände des Friedhofs sind das Verwaltungsgebäude in der Friedhofstraße 44, die Kapelle in der Friedhofstraße 46 und das ehemalige Leichenhaus in der Friedhofstraße 48, das später zu einem Dienst- und Wohngebäude umfunktioniert wurde und heute von einer Musterausstellung zur Grabgestaltung umgeben ist. Diese Gebäude stammen aus den Jahren 1873 bis 1876 und wurden von August Beyer geschaffen. Sie greifen historisierend auf gotische Formenbestände zurück. Der Friedhof gilt als Sachgesamtheit als Kulturdenkmal.

1874 wurde der Friedhof auf der Ostseite um einen Teil für Angehörige des jüdischen Glaubens erweitert, nachdem der jüdische Teil des Hoppenlaufriedhofs nicht weiter genutzt werden konnte. Er erhielt zwischen 1881 und 1883 eine Einfriedung und ein Tor im neugotischen Stil nach den Plänen des Architekten Adolf Wolff. 1925 wurde dort eine Gedenkstätte für die jüdischen Stuttgarter Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtet. 1944 wurde die Friedhofshalle durch Kriegseinflüsse zerstört. Der jüdische Teil des Pragfriedhofs wurde nach der Zeit des Nationalsozialismus wieder instand gesetzt und 1947 durch ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus ergänzt. Beisetzungen finden heute auf diesem Teil des Friedhofes kaum mehr statt; stattdessen wird der jüdische Teil des Zentralfriedhofs im Steinhaldenfeld genutzt, der bereits zwischen 1937 und 1938 angelegt wurde. Auf dem jüdischen Teil des Pragfriedhofs befinden sich über 2300 Grab- und Gedenksteine. Dieser Teil des Pragfriedhofs ist durch einen Zaun vom Rest der Anlage abgetrennt und nicht für die Allgemeinheit zugänglich.

1953 wurde die erste anonyme Urnengemeinschaft angelegt.

Mit dem vorläufig letzten Umbau des Krematoriums (1980-1984) entstand die untere Feierhalle, die man als begehbare Betonskulptur in kompromisslos brutalistischem Stil bezeichnen kann (Architekt Harry G. H. Lie mit seinem langjährigen Büropartner Max Bächer).

2003 wurde eine Begräbnisstätte für fehlgeborene Kinder eingeweiht. Eine weitere Besonderheit für Stuttgart ist die Möglichkeit der Urnenbeisetzung im Kolumbarium.

Auf dem Gelände des Pragfriedhofs befindet sich auch die russisch-orthodoxe Heiliger-Alexander-Nevskij-Kirche.

Israelitischer Teil Bearbeiten

Der israelitische Teil des Pragfriedhofs liegt an der östlichen Seite des allgemeinen Teils, also vom Haupteingang an der Friedhofstraße aus gesehen rechts. Das bei einem Bombenangriff 1944 beschädigte neugotische Eingangstor liegt auch an der Friedhofstraße und wurde in den 1960er Jahren wieder restauriert, jedoch wurde die Dachbekrönung der beiden Pfeilerfialen mit Krabben und Kreuzblume nicht wiederhergestellt.[1]

Das Areal des israelitischen Teils erstreckt sich in einem langen schmalen Streifen von der Friedhofstraße bis zur Eckartstraße bei der Martinskirche. Der Friedhof ist in 22 Abteilungen eingeteilt, die bis zu Abteilung 18 paarweise rechts und links des Mittelwegs liegen und dann rechteckige oder trapezförmige Felder über die ganze Breite des Friedhofs bilden.

Die Nummerierung beginnt an der Friedhofstraße mit Abteilung 1 und endet mit Abteilung 22 bei der Martinskirche. Die Grenzsteine der Abteilungen tragen die entsprechenden römischen Zahlen I–XXII. Die amtliche Nummerierung der Gräber besteht aus der Abteilungsnummer, der Reihennummer und der Grabnummer. Die Reihen liegen parallel zum Zaun und werden aufwärts von West nach Ost gezählt, also vom Zaun des allgemeinen Friedhofs bis zum Zaun des Israelitischen Friedhofs hin. Das Grab mit der Nummer II-V-882 befindet sich zum Beispiel in Abteilung II, Reihe V und hat die fortlaufende Grabnummer 882. Der Urnenhain befindet sich am östlichen Rand der Abteilungen 19-22, vom Haupteingang aus gesehen am rechten Rand. Die Reihen werden hier anders als die anderen Gräber vom Außenzaun an gezählt.

Der Friedhof und seine Gräber sind in einer Monographie des Pfarrers Joachim Hahn beschrieben (#Hahn 1992). Sie enthält einen Abriss der Geschichte des Friedhofs, eine alphabetische Belegungsliste, einen Belegungsplan und Fotos ausgewählter Grabsteine. Reichhaltige Informationen bietet auch Alemannia Judaica, die Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum.[2]

Besuchsmodalitäten: Zum Besuch des Friedhofs muss man den Torschlüssel bei der Verwaltung abholen. Diese befindet sich in dem Gebäude rechts vom Haupteingang an der Friedhofstraße 44 und ist Montag bis Freitag von 7:30–15:30 Uhr geöffnet.[3] Das Haupttor des Israelitischen Friedhofs befindet sich am rechten Ende der Friedhofsmauer in der Friedhofstraße.

Gräber Bearbeiten

Spaltenlegende und -sortierung 
Legende
# Nummer der Abteilung, in der sich das Grab befindet. Die Lage der Abteilungen geht aus den Friedhofsplänen hervor.
Ur = Grab im Urnenhain.
P Grab eines Prominenten.
K Grab mit Kunstwerk oder ein Grab, das aus anderen Gründen bemerkenswert ist.
* Geburtsjahr.
Todesjahr.
Sortierung
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Allgemeiner Teil Bearbeiten

 
Plan des allgemeinen Teils des Pragfriedhofs



Bedeutung der eingekreisten Ziffern:
Emil von Rümelin (1846–1899), 1893–1899 Oberbürgermeister von Stuttgart
Eduard von Pfeiffer (1835–1921), Bankier und Sozialreformer
Wilhelm Blos (1849–1927), erster Staatspräsident des republikanischen Württemberg
Eduard Mörike (1804–1875), schwäbischer Dichter
Heinrich von Sick (1822–1881), Oberbürgermeister von Stuttgart und Innenminister von Württemberg
6 Josef Hirn (1898–1971), Erster Bürgermeister in Stuttgart
Ferdinand von Zeppelin (1838–1917), Erfinder des Zeppelins
Karl von Gerok (1815–1890), evangelischer Prälat und Lyriker

Bild # P K Grab * Künstler / Objekt
23 K Louis Andreas 1840 1908 C. Clappier, Gruft
03 P K Otto Baisch, Schriftsteller 1840 1892 Bronzerelief mit Porträt, Sandsteinrelief mit Leier
? P Wilhelm Bazille, württembergischer Staatspräsident 1874 1934
02 P Willi Baumeister, Maler 1889 1955
04 P Egon Reichsgraf von Beroldingen, Pilot, Flughafenleiter und Sportfunktionär 1885 1933
07 K Karl Blankenhorn, Architekt 1869 1943 Kurt Fanghänel, Skulptur einer Mutter mit ihrem Sohn
07 K Ludwig Blankenhorn, Baumeister 1843 1901 Kurt Fanghänel, Skulptur einer Mutter mit ihrem Sohn
04 P K Wilhelm Blos, württembergischer Staatspräsident 1849 1927 Bronzerelief mit Porträt
39 P K Eugen Bolz, Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus 1881 1945 Hochrelief einer Pietà in einer Nische
? K Adolf Brommer, Arzt 1873 1941 Skulptur einer liegenden Trauernden
? P K Friedrich Graf von Degenfeld-Schonburg, Dragonermajor 1878 1969 Bronzerelief mit Wappen und Inschrift
? P K Rudolf Dietelbach, Bildhauer 1847 1917 Rudolf Dietelbach, Bronzerelief mit dem Porträt von Dietelbachs erster Frau Sara Gaby
29 P Christian von Dillmann, Pädagoge und Schulreformer 1829 1899
14 P Axel Dünnwald-Metzler, langjähriger Präsident der Stuttgarter Kickers 1939 2004
01 P K Joseph von Egle, Architekt 1818 1899 Grabdenkmal mit Säule und Kreuz
(Westmauer) P Hermann Ehmann, Oberbaurat. 1844 1905
05 Otto Elben, Journalist und Politiker. 1823 1899
04 P K Emil Engelmann, Schaumweinfabrikant und Schriftsteller 1837 1900 Grabmal mit Bronzerelief
04 P K Friedrich Engelmann, Finanzgerichtspräsident 1879 1962 Grabmal mit Bronzerelief
08 P Karl Etzel, Eisenbahningenieur und Architekt 1812 1865
13 P Wilhelm Emil Fein, Erfinder der elektrischen Handbohrmaschine 1842 1898 Grabmal mit Bronzerelief
17 P Cäsar Flaischlen, Schriftsteller 1864 1920
55 P Kurt Floericke, Forschungsreisender 1869 1934
09 P K Christiane Fritz geb. Strobel, Frau des Bahnhofaufsehers, „erste Leiche dieses Friedhofs“ 1817 1873
44 K Familie Nicolas Gaucher 1846 1911 Georg Rheineck, lebensgroße Figur der 1895 mit 21 Jahren gestorbenen Tochter der Familie Gaucher
01 P K Karl von Gerok, Theologe und Lyriker 1815 1890 Steinkreuz und steinernes Reliefmedaillon
18 P Albrecht Goes, Schriftsteller und Theologe 1908 2000
09 P Carl Grüneisen, evangelischer Theologe 1802 1878
03 P K Friedrich Wilhelm Hackländer, Schriftsteller 1816 1877 Obelisk mit bronzenem Reliefmedaillon
08 P K Eduard von Hallberger, Verleger 1822 1880 Adolf Gnauth, Mausoleum, 1875/1876
08 P K Ludwig Hallberger, Verleger 1796 1879 Adolf Gnauth, Mausoleum, 1875/1876
? P Käte Hamburger, Literaturhistorikerin 1896 1992
19 K Albert Hangleiter, Baumeister, königlicher Hofwerkmeister 1846 1916 Daniel Stocker, Skulptur einer sitzenden Trauernden
02 K Auguste Haug Karl Kopp, Skulptur einer sitzenden Trauernden
33 P Philipp Held, Gartenbauinspektor 1856 1906 Bronzebüste
? P Karl Hengerer, Architekt 1863 1943
20 P K Theodor Heuglin, Forschungsreisender 1824 1876 Joseph von Kopf, Bronzemedaillon mit dem Brustbild von Theodor Heuglin auf einem 2 Meter hohen Tonschiefer-Findling aus Bad Waldsee, 1879[4]
05 P K Julius Hoelder, Politiker 1819 1887 Grabstele mit Büste
08 P K Ludwig von Hofer, Bildhauer 1801 1887 Theodor Bausch, Grabstele mit Büste
? P Albert Kappis, Maler und Lithograf 1836 1914
02 K Eduard B. Kaupe, Foto vor 1904 1812 1898 Eisenlohr & Weigle, klassizistisches Grabdenkmal mit Marmoramphore und Bronzegeländer, nach 1897
02 K Eduard B. Kaupe. 1812 1898 Eisenlohr & Weigle, klassizistisches Grabdenkmal, nach 1897, Marmoramphore und Bronzegeländer fehlen heute.
? P Julius Keck, Politiker 1869 1924
02 P Emil Keßler, Ingenieur (Grabstätte vormals auf dem Hoppenlaufriedhof) 1813 1867
? P K Christian von Knapp, württembergischer Finanzminister 1800 1861 Grabdenkmal mit Bronzerelief
01 P K Rudolf Knosp, Chemieunternehmer 1820 1897 Grabdenkmal mit Ornamentreliefs und Engelköpfchen
16 K Familie Köchele Theodor Bausch, Relief einer sitzenden Trauernden
? P Wilhelm Kohlhammer, Verleger 1839 1893
32 (Zaun) P Alfred Kröner, Verlagsbuchhändler 1861 1922
? P Theodor Kroner, Stadtrabbiner (1893–1922) und Gelehrter[5] 1845 1923
13 P Theodor von Landauer, Architekt 1816 1894
01 P K Christian Friedrich von Leins, Architekt 1814 1892 Grabdenkmal mit Büste
15 P Louis Leitz, Erfinder des Leitz-Ordners 1846 1918
? P Otto Lueger, Ingenieur, Baubeamter und Hochschullehrer 1843 1911
? P K Otto von Marchtaler, württembergischer Generaloberst 1854 1920 Grabmal mit Bronzerelief
? P Familie Marquardt, Hoteliers
? P Karl Mauch, Afrikaforscher 1837 1875
? K Emil Möhrlin[6] 1853 1900 Heinrich und Hermann Macholt, Skulptur einer stehenden Trauernden
? P Ruth Mönch, Schauspielerin und Moderatorin, Ehefrau von Willy Seiler 1926 2000
10 P K Eduard Mörike, Schriftsteller 1804 1875 Grabdenkmal mit Büste und Ornamentreliefs
04 P K Georg von Morlok, Architekt. 1815 1896 Grabdenkmal mit Bronzebüste.
04 P K Eduard Otto Moser, Schokoladenfabrikant 1818 1879 Theodor Bausch, klassizistisches Grabdenkmal mit Bronzetür und Engelstandbild
25 P K Otto Müller, Schriftsteller 1816 1894 Theodor Bausch, Grabmal mit bronzenem Porträtrelief und liegender Frauenfigur aus Bronze, 1901
29 K Familie Müller-Luz Daniel Stocker, Skulptur einer knienden Trauernden
? P Ernst Moritz Mungenast, Schriftsteller und Journalist 1898 1964
? P Bernhard von Neher, Maler 1806 1886
  ? P Hans Nibel, technischer Direktor der Daimler-Benz AG 1880 1934
16 P K Adolf Nill, Tierarzt und Besitzer von Nills Tiergarten in Stuttgart, Sohn von Johannes Nill 1861 1945 Obelisk aus schwarzem Kunststein
16 P K Hans Nill, Architekt, Sohn von Adolf Nill 1905 1965 Obelisk aus schwarzem Kunststein
16 P K Johannes Nill, Gründer von Nills Tiergarten 1825 1894 Obelisk aus schwarzem Kunststein
08 P Roland Ostertag, Architekt 1931 2018
Westmauer P Eduard Pfeiffer, Bankier und Sozialreformer[7] 1835 1921
? P Gustav Pfizer, Schriftsteller. 1807 1890
53 K Pfleiderer - - zwei Trauernde
? P K Karl Christian Planck, Philosoph 1819 1880 Grabstele mit Reliefmedaillon
? P Hermann Ploucquet, Tierpräparator 1816 1878
05 P K Dionys Pruckner, Pianist und Musiklehrer 1834 1896 Karl Donndorf, Bronzemedaillon mit Porträtrelief, 1893
? P K Familie von Reitzenstein 1846 1899 Teilweise roher Marmorblock mit Bronzebeschlag
03 P K Robert Roemer, Rechtswissenschaftler und Politiker. 1823 1879 Obelisk mit Reliefmedaillon.
16 P K Emil von Rümelin, Oberbürgermeister von Stuttgart 1846 1899 Grabdenkmal mit Reliefmedaillon und Wappenrelief von Stuttgart
01 P K Familien Sauters und Entress-Fürsteneck Adolf Gnauth, Mausoleum, 1872
? P K Albert Schäffle, k. k. österreichischer Minister 1831 1903 Grabdenkmal mit Steinkreuz und Lorbeerkranz
? P Käte Schaller-Härlin, Malerin 1877 1973
22 P K Rudolf von Scharpff, Hofkammerpräsident 1862 1914 architektonisches Grabmal von Theodor Fischer
32 (Zaun) K Hans Schiedmayer 1897 1979 Gustav Adolf Bredow, Skulptur einer Mutter mit ihrem trauernden Sohn
07 P K Johannes von Schlayer, württembergischer Staatsminister 1792 1860 Skulptur eines Posaunenengels
? P Rudolf von Schmid, Theologe 1828 1907
02 P K Georg Schöttle, Bauunternehmer, Möbelfabrikant und Initiator der Stuttgarter Pferdeeisenbahn 1823 1897 Obelisk mit Porträtmedaillon in Bronze
? P Franz Josef Schütky, Sänger, Komponist, Chorleiter und Opernregisseur 1817 1893
02 P Tony Schumacher, Kinderbuchautorin 1848 1931
27 P Willy Seiler, Schauspieler und Moderator, Ehemann von Ruth Mönch 1930 1988
05 P Ernst Eberhard Friedrich von Seyffer, Leiter der königlich württembergischen Bau- und Gartendirektion 1781 1856 Wandepitaph an der Mauer zur Friedhofstraße
05 P Otto Ernst Julius Seyffer, Physiker 1823 1890 Wandepitaph an der Mauer zur Friedhofstraße
16 P K Heinrich von Sick, Oberbürgermeister von Stuttgart 1822 1881 Relief mit Kranz und pflanzlichen Ornamenten
24 (Zaun) K Robert Sick 1854 1913 Adolf Fremd, Skulptur einer Frau, den Himmel anrufend
14 P Ernst von Sieglin, Seifenfabrikant, Antikenforscher, Kunstmäzen 1848 1927 Engelstandbild, Bronzeeinfriedung
? P Heinrich Sontheim, „Kaiser der Tenöre“ 1820 1912
01 P K Hans Speidel, General 1897 1984 Reliefs einer Frau und eines Manns (?)
08 P Hans Spemann, Biologe 1869 1941
|  18 K Hermann Staigmüller 1857 1908 Engel unter Torbogen von Jakob Brüllmann nach einem Entwurf von Theodor Fischer[8]
  26 P Franz Seraph Stirnbrand, württembergischer Hofmaler 1788 1882
12 P K Albert Stotz, Pionier der Gießereitechnik 1815 1893 Bronzehochrelief mit zwei Figuren und Engelsköpfchen
17 P Wilhelm Strienz, deutscher Sänger (Bass) 1900 1987
07 P Karl Friedrich Stroheker, Althistoriker 1914 1988
41 P K Anna Sutter, Opernsängerin. 1871 1910 Statue eines nackten Trauernden mit Kranz
03 K Hans Joachim Uerz 1930 2006
? K Familie Vischer, Foto vor 1899 Eisenlohr & Weigle, architektonisches Grabdenkmal, Ausführung durch Hofwerkmeister Hermann Vischer
08 K Paul Voeth 1844 1912 Daniel Stocker, Skulptur einer stehenden Trauernden
02 P Karl Gustav Vollmoeller, Dichter und Flugzeugkonstrukteur 1878 1948
P Claire Waldoff, Kabarettistin und Sängerin (Urne: Kolumbarium 23-38594) 1884 1957
? P Else Wallach geb. Weil, Modell der Stuttgardia am Stuttgarter Rathaus (→ Abbildung) 1884 1955
? P Josef Warscher, Geschäftsführer der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg[9] 1908 2001
  61 K Familie Weidle, in Auftrag gegeben von Karl Otto Weidle, Generalvertreter der Stuttgarter Lebensversicherungsbank 1888 Bronzeengel mit Kranz, 1928
? P K Carl Weitbrecht, Diakon, Schriftsteller und Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart 1847 1904 Säule mit Bronzerelief und Steinvase
37 P Karl von Weizsäcker, württembergischer Ministerpräsident 1853 1926
24 (Zaun) P K Konrad Wittwer, Verlagsbuchhändler und Politiker 1903 1973 klassizistisches Grabdenkmal
15 P Eduard Zeller, Theologe und Philosoph 1814 1908
08 P K Ferdinand Graf von Zeppelin, Luftschiffahrtspionier 1838 1917 Steinkreuz
23 K Familie Zweigart Ludwig Habich, Skulptur einer stehenden Trauernden

Israelitischer Teil Bearbeiten

 
Plan des Israelitischen Teils des Pragfriedhofs



Bild # P K Grab * Künstler / Objekt
01 K Sigmund Benzinger, Fabrikdirektor. 1844 1933 klassizistisches Grabdenkmal mit Amphore.
20
Ur
P Sigismund Frank, Bankier, Vater des Stuttgarter Schriftstellers Bruno Frank. 1848 1930
02 P K Albert Güldenstein, Bildhauer. 1822 1891 Bronzetafel mit zwei Wappen und pflanzlichen Ornamenten.
03 K Joseph Kaufmann, Fabrikant. 1799 1861 maurische (neu-islamische) Stilelemente.
01 K Eduard Pfeiffer, Ingenieur.[10] 1819 1883 maurische (neu-islamische) Stilelemente.
05 K Leopold Rosenheim, Kaufmann. 1846 1879 abgebrochene Säule.

Stadtklima Bearbeiten

Der Pragfriedhof gilt als eine der wichtigsten Grünflächen im Stadtbereich Stuttgart und wird in die Planungen des Projekts Stuttgart 21 einbezogen. Sein dichter Baumbestand verhindert ein deutliches nächtliches Auskühlen, wie es in Parkanlagen, die offener bepflanzt sind, auftritt.

Veranstaltungen Bearbeiten

Der Pragfriedhof war ab dem Jahr 2000 immer wieder Schauplatz der Veranstaltung be-rührungen, die das teatro piccolo zusammen mit der Nordgemeinde veranstaltete. Es handelt sich dabei um einen nächtlichen Spaziergang über den Friedhof mit mehreren Stationen zum Thema Vergänglichkeit und Ewigkeit.

Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr Bearbeiten

Ab 1885 bestand eine Omnibuslinie zwischen dem Pragfriedhof und der Schwabstraße. Schon ein Jahr später existierte hier eine Straßenbahnlinie der Neuen Stuttgarter Straßenbahngesellschaft Lipken und Cie. Heutzutage ist der Pragfriedhof über die Haltestellen Pragfriedhof mit den dort verkehrenden Stadtbahnlinien U5, U6, U7 und U15 sowie Milchhof mit der dort verkehrenden U12 zu erreichen.

Literatur Bearbeiten

  • Albert Glück (Redaktion): Landeshauptstadt Stuttgart, Hochbauten 1970/85. München 1984, S. 75.
  • Joachim Hahn: Friedhöfe in Stuttgart, Band 3: Pragfriedhof, israelitischer Teil. Stuttgart 1992.
  • Israelitisches Kirchenvorsteheramt Stuttgart (Hrsg.): Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Synagoge zu Stuttgart. Stuttgart 1911, Seite 96–97 (Geschichte des israelitischen Teils des Pragfriedhofs).
  • Werner Koch; Christopher Koch: Stuttgarter Friedhofsführer. Ein Wegweiser zu Gräbern bekannter Persönlichkeiten. Tübingen 2012, S. 42–71.
  • Karl Klöpping: Historische Friedhöfe Alt-Stuttgarts, Band 2: Der Central-Friedhof auf der Prag. Ein Beitrag zur Stadtgeschichte mit Wegweiser zu den Grabstätten bekannter Persönlichkeiten. Stuttgart 1996.
  • Jörg Kurz: Nordgeschichte(n). Vom Wohnen und Leben der Menschen im Stuttgarter Norden. 2. Auflage, Stuttgart 2005, S. 157–160.
  • R. Linck-Pelargus: 60 Jahre Stuttgarter Pragfriedhof. Eine Erinnerungsschrift mit Beschreibung von 700 Gräbern bedeutender Persönlichkeiten Stuttgarts. Stuttgart 1933. Abdruck: #Klöpping 1996, S. 127–169.
  • Ulrike Plate: Zur Erinnerung an den Ersten Weltkrieg. Zwei Gedenkorte in Stuttgart für gefallene jüdische Soldaten. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg Band 43, 2014, S. 137–139 (Ehrenmal und Ehrenfriedhof für die gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs), online:.
  • Mammut-Verlag (Herausgeber und Redaktion): Stuttgart, Der Friedhofswegweiser. Stuttgart 2011, S. 28–30 (kostenlos erhältlich, u. a. bei der Infothek im Rathaus).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pragfriedhof Stuttgart – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. #Hahn 1992, Seite 18, 23.
  2. Webseite.
  3. Stand: Juli 2014.
  4. Biographie von Theodor Heuglin auf der Webseite der Theodor-Heuglin-Schule.
  5. Heinrich Graetz, Reuven Michael (Hrsg.): Tagebuch und Briefe. Tübingen 1977, Seite 296.
  6. Das Grab an der Friedhofsmauer zur Heilbronner Straße
  7. Der namensgleiche Ingenieur Eduard Pfeiffer (1819–1883) ist in Abteilung 3 des israelitischen Teils des Pragfriedhofs begraben.
  8. #Klöpping 1996, Seite 272–273.
  9. alemannia-judaica.de.
  10. Der namensgleiche Bankier und Sozialreformer Eduard Pfeiffer (1835-1921) ist in Abteilung 3 des allgemeinen Teils des Pragfriedhofs begraben.

Koordinaten: 48° 47′ 44″ N, 9° 11′ 8″ O