Alois Süßmayr

deutscher Maler, Zeichner und Zeichenlehrer

Alois Süßmayr (auch Aloys oder Süßmeier; * 15. Januar 1825 in Landsberg am Lech; † 9. Dezember 1885 in Eichstätt) war ein deutscher Maler im Kunststil der Nazarener sowie Zeichner und Zeichenlehrer.

St. Margaretenkirche Forst an der Weinstraße, Übergabe des Hirtenstabes an St. Petrus

Leben und Wirken Bearbeiten

Er war ein Schüler von Johann von Schraudolph, bei dem er auch die Fresko-Malerei erlernte. Ihm half er ab 1846 bei der Ausmalung des Speyerer Domes, die 1957–1961 entfernt wurde. Ein Monumentalgemälde „Stephanus vor dem Hohen Rat“, das Süßmayr dort 1848 nach der Vorlage seines Lehrers schuf, wurde erhalten und hängt heute, neu platziert, im Kaisersaal des Domes.[1]

Wie Schraudolph gehörte Alois Süßmayr zu den vom Bayerischen König Ludwig I. favorisierten Künstlern. Beim Bau der Neuen Pinakothek in München beauftragte man ihn mit den Großfresken „Glasmalerei“ und „Porzellanmalerei“, nach Vorlagen Friedrich Kaulbachs, an der Außenseite des Gebäudes.[2] Sie wurden mit der Pinakothek im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Auch die Ausmalung der dem König besonders am Herzen liegenden St.-Ludwigs-Kirche in Ludwigshafen, das nach ihm benannt worden war, wurde Süßmayr übertragen.[3] Hier schuf er u. a. ein großes Fresko des letzten Abendmahles als zentrales Chorbild. Alle dortigen Gemälde gingen bei der Bombardierung des Gotteshauses im Januar 1945 unter.

Die katholische St.-Margareten-Kirche in Forst an der Weinstraße besitzt ein großes Ölgemälde Alois Süßmayrs Übergabe des Hirtenstabes an St. Petrus.[4]

1846 malte Süßmayr die St.-Magnus-Kirche in Oberbergen aus, die Bilder sind seit 1966 übertüncht.[5]

In Böhming bei Eichstätt ist die Langhausdecke der Filialkirche St. Johannes der Täufer von ihm bemalt.

Seit 1856 war Alois Süßmayr in Eichstätt ansässig und wirkte dort bis zu seinem Tode als Zeichenlehrer am Königlichen Schullehrerseminar und an der Königlichen Studienanstalt, dem späteren Willibald-Gymnasium.[6][7] In seiner Spätzeit fertigte er 1870 die Titelvignette des Büchleins Das Oberammergauer Passions-Spiel mit den Passionsbildern von A. Dürer,[8] ebenso 1871 die Titelvignette für das Buch Münchener lachende Bilder, von Karl Zettel.[9]

Galerie Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Alois Süßmayr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fromme Einfalt, hehre Kunst? – Die Speyerer Domfresken von Johann Baptist Schraudolph. Pilger Verlag, Speyer 2012, ISBN 978-3-942133-55-5, S. 131.
  2. Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik. München, Jahrgang 1854, S. 2919 (books.google.de).
  3. Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein, Stadtverwaltung Ludwigshafen, 1903, S. 636.
  4. Webseite zur Kirche (Memento vom 8. März 2017 im Internet Archive) mit Abbildung und Beschreibung des Gemäldes.
  5. Webseite zur Kirche.
  6. Zeichnungslehrer: Alois Süßmayr In: Jahres-Bericht des K. B. Schullehrer-Seminars in Eichstätt 1871/72, S. 6
  7. Zum Tod von Alois Süßmayr: Jahres-Bericht des Königlichen Gymnasiums zu Eichstätt 1885/86, S. 33
  8. Volks- und Schützen-Zeitung. Innsbruck, Band 13, 1870, S. 378 (books.google.de, Hinweis auf Entwurf der Vignette durch Süßmayr);
    Franz Schöberl: Das Oberammergauer Passions-Spiel mit den Passionsbildern von A. Dürer. Krüll, 1870 (books.google.de).
  9. Der Sammler – Beilage zur Augsburger Abendzeitung. Band 39, 1870, S. 560 (books.google.de Hinweis auf Entwurf der Vignette durch Süßmayr);
    Karl Zettel: Münchener lachende Bilder: lyrische Humoresken. Krüll, 1871 (books.google.de).