Albin Hirsch

österreichischer Tischlermeister und Politiker

Georg Albin Hirsch (* 12. Dezember 1847 in Altsattel;[1]11. September 1918[2] in Wien) war ein österreichischer Tischlermeister und Politiker (CS).

Leben Bearbeiten

Albin Hirsch war der Sohn des k.k. Finanzaufsehers Mathias Hirsch und seiner Frau Katharina, geborene Schottenhammel, aus dem Bezirk Pisek. Er besuchte Volksschulen in Eisenstein und Kuschwarda und kam als Tischlerlehrling bei seinem Onkel nach Wien. Nach seinem Lehrabschluss arbeitete er zunächst bei verschiedenen Baufirmen, dann in der Simmeringer Waggonfabrik, wo er zum Werkführer aufstieg. Hirsch machte sich 1875 im damals noch nicht zu Wien gehörenden Dorf Simmering als Tischlermeister selbstständig.[3]

Im nunmehrigen 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering wurde er 1891 zunächst Bezirksrat, dann von 1895 bis 1918 christlichsozialer Bezirksvorsteher. Von 1909 bis 1915 vertrat er die Christlichsoziale Partei (CS) als Abgeordneter im Landtag von Niederösterreich.[4] Auf seine Initiative hin wurde im Jahr 1900 der Friedhof der Namenlosen neu angelegt.[5] Hirsch war Obmann des Gründungskomitees der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Simmering, die 1905 nach dem Vorbild der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft gegründet wurde.[6] Er wirkte als Vizepräsident des Kirchenbauvereins der Neusimmeringer Pfarrkirche, die 1910 eingeweiht wurde.[7]

Albin Hirsch wurde 1914 mit dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens[8] und 1916 mit dem Kriegskreuz für Zivilverdienste II. Klasse geehrt.[9] Er starb 1918 im Alter von 70 Jahren an Prostatakrebs und wurde auf dem Simmeringer Friedhof bestattet. Nach ihm wurde 1949 der Albin-Hirsch-Platz in Simmering benannt.[10]

Der römisch-katholisch getaufte Hirsch verheiratete sich am 13. August 1871[11] in der Altsimmeringer Pfarrkirche mit Elisabeth Scharf aus Obernberg am Inn. Der in Altsimmering am 16. Juni 1876 geborenen Sohn Albin verstarb bereits als Säugling am 9. August 1876.[12]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geburts- und Taufeintrag in der Pfarrmatrik Staré Sedlo. Abgerufen am 3. April 2023.
  2. Sterbeeintrag in der Pfarrmatrik Neusimmering. Abgerufen am 3. April 2023.
  3. Unsere Bezirksvorsteher. XI. Georg Albin Hirsch. In: Deutsches Volksblatt, 16. Februar 1908, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dvb
  4. Biographisches Handbuch des NÖ Landtages 1861 – 1921. (PDF) Landtag von Niederösterreich, abgerufen am 13. März 2020.
  5. Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Falter-Verlag, Wien 1988, S. 210.
  6. Freiwillige Rettungsgesellschaft Simmering. In: Der neue Bezirksbote für den politischen Bezirk Bruck an der Leitha, 30. Juli 1905, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bez
  7. Der Kaiser bei der Einweihung der Simmeringer Pfarrkirche. In: Neue Freie Presse, 7. Dezember 1910, S. 36 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  8. Amtlicher Teil. In: Wiener Zeitung, 13. Februar 1914, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  9. Auszeichnungen für Zivilverdienste. In: Deutsches Volksblatt, 30. Dezember 1916, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dvb
  10. Felix Czeike (Hrsg.): Albin-Hirsch-Platz. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 41 (Digitalisat).
  11. Traueintrag in der Pfarrmatrik Altsimmering. Abgerufen am 4. April 2023.
  12. Geburtseintrag in der Pfarrmatrik Altsimmering. Abgerufen am 5. April 2023.