Albert Alain

französischer Organist und Komponist

Albert Alain (* 1. März 1880 in Saint-Germain-en-Laye; † 15. Oktober 1971 ebenda)[1] war ein französischer Organist und Amateurorgelbauer.

Leben Bearbeiten

Albert Alain studierte am Pariser Konservatorium. Seine Lehrer waren Alexandre Guilmant und Louis Vierne. 1924 wurde er Organist an der Kirche seiner Heimatstadt und behielt diese Stelle sein ganzes Leben.

Er heiratete 1910 Magdeleine Alberty. Die Kinder des Ehepaares waren Jehan Alain (1911–1940), Marie-Odile Alain (1914–1937), Olivier Alain (1918–1994) und Marie-Claire Alain (1926–2013).

Die Orgel von Albert Alain Bearbeiten

 
Hausorgel von Albert Alain

Die Hausorgel wurde von Albert Alain im Wohnhaus der Familie in der Rue de Pologne 46 in Saint-Germain-en-Laye erbaut und aufgestellt. Albert Alain arbeitete sein ganzes Leben an diesem Instrument. Nach seinem Tod 1971 musste das Haus verkauft werden und das Instrument wurde mehrere Jahre eingelagert. 1985 schenkte Marie-Claire Alain das Instrument an Guy Bovet. 1987 wurde die Jehan-Alain-Gesellschaft gegründet und die Orgel wurde durch die Werkstätte Manufacture d’orgues St.-Martin renoviert und anschließend in einem Nebengebäude („Grange de la Dîme“) des Klosters Romainmôtier aufgestellt. Die Einweihung fand 1991 statt.

Zu Lebzeiten von Jehan Alain hatte das Instrument drei Manuale. Nach seinem Tod fertigte der Vater ein weiteres Bombardwerk, welches er auf das III. Manual legte und Récit nannte. Das ursprüngliche Récit wurde auf das IV. Manual gelegt und „Solo“ genannt. Bei der Restaurierung wurde die Manualverteilung wieder rückgängig gemacht, die ersten drei Manuale repräsentieren jetzt den Zustand des Instrumentes zu Jehans Lebzeiten. Die Werke „Solo“ und „Récit“ sind schwellbar.[2]

Disposition 1991:

I Grand-Orgue C–g3
Bourdon 16′
Montre 8′
Flûte harmonique 8′
Bourdon 8′
Prestant 4′
Fourniture V
II Positif C–g3
Salicional 8′
Cor de nuit 8′
Gros Nazard 513
Flûte douce 4′
Nasard 223
Quarte 2′
Tierce 135
Larigot 113
Piccolo 1′
III Solo C–g3
Quintaton 16′
Gambe 08′
Voix céleste 08′
Flûte conique 08′
Salicet 04′
Flûte octaviante 04′
Nasard 223
Flûte 02′
Tierce 135
Cromorne 08′
Hautbois 08′
IV Récit C–g3
Principal 08′
Bourdon 08′
Prestant 04′
Quinte 223
Doublette 02′
Tierce 135
Plein-jeu 01′
Bombarde 16′
Trompette 08′
Clairon 04′
Pédale (geteilt C–H, c–f1)
Soubasse 16′
Basse 08′
Flûte 04′
Bourdon 04′
Principal 02′
Nasard 113
Tierce 45
  • Koppeln: II/I, III/I, IV/I, I/P, II/P, III/P, IV/P

Kompositionen (Auswahl) Bearbeiten

  • Toccata sur „Cantemus Domino“.
  • Messe en l’honneur de Saint-Louis. Chor SATB, Chor unisono und Orgel. 1930.
  • Messe de Noe͏̈l. Chor SATB und Orgel, 1923.
  • Laudate Dominum. Chor SATB und Orgel.

Literatur Bearbeiten

  • Aurélie Decourt. Un musicien dans la ville. Albert Alain et Saint-Germain-en-Laye (1880–1971). Éditions du Valhermeil, 2001.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archiv von Yvelines, Gemeinde Saint-Germain-en-Laye
  2. www.jehanalain.ch. Abgerufen am 28. Juli 2022.