Ada Zapperi Zucker

italienische Schriftstellerin

Ada Zapperi Zucker (* 14. Januar 1937 in Catania/Italien) ist eine italienische Schriftstellerin, deren Romane und Erzählungen oft in Südtirol angesiedelt sind. Ihre Themen behandeln vor allem die Auswirkungen von Krieg und Diktatur auf Schicksale der meist weiblichen Protagonisten.

Ada Zapperi Zucker, 2010

Leben Bearbeiten

Ada Zapperi Zucker ist in Catania geboren und hat in Rom Klavier und Gesang studiert und dieses Studium an der Musikhochschule Wien beendet. Gleichzeitig hat sie für das Dizionario Biografico degli Italiani, für die Enciclopedia dello Spettacolo und die Enciclopedia Universale De Agostini gearbeitet und für diese Enzyklopädien viele Biographien von Musikern und Sängern verfasst. Als Opernsängerin war sie hauptsächlich außerhalb Italiens tätig, derzeit unterrichtet sie Gesang in Deutschland und in Südtirol und lebt seit vielen Jahren in München.

Durch eine Lehrtätigkeit am Bildungszentrum in Bozen kam sie mit Südtirol in näheren Kontakt. Als geborene Italienerin, aber durch ihre Ehe auch mit der österreichischen Kultur vertraut, hat dieses Land ihr Interesse für Politik und Geschichte stimuliert. Die Geschichten, die sie von ihren Südtiroler Gesangsschülern erzählt bekam, führten 2007 zu einem ersten Erzählband „La scuola delle catacombe“, der auch auf deutsch unter dem Titel „Die Katakombenschule“ erschienen ist.

Weitere Bücher folgten, oft mit Südtiroler Schwerpunkt, einige wurden in Italien mit Preisen ausgezeichnet. In dem 2015 erschienene Buch „La Cucchiara“ wendet sie sich ihrem sizilianischen Ursprung zu, auch diese sizilianische Familiensaga in Form von Erzählungen hat bei dem Literaturwettbewerb „San Domenicchino di Massa Carrara“ ebenfalls einen Preis erhalten.

Leistungen Bearbeiten

Ada Zapperi Zucker hat sich mit ihren Büchern um die Verständigung der beiden Volksgruppen (italienisch / deutsch) in Südtirol verdient gemacht. Hauptsächlich durch den Erzählband „Die Katakombenschule“ („La scuola delle catacombe“) wurde sie in Südtirol bekannt und vielfach zu Vorträgen in Schulen eingeladen. Katakombenschulen waren Schulen im Untergrund (meist in Pfarrhäusern), die während des Verbots der Verwendung der deutschen Sprachen in der Zeit des Faschismus für die deutschsprachigen Kinder heimlich etabliert wurden. Wie öfter hervorgehoben wurde, hat Ada Zapperi Zucker als Nicht-Südtirolerin, aber durch ihr Leben im deutschsprachigen Raum vertraut mit der deutsch-österreichischen Kultur, einen ganz anderen Zugang zu der Problematik der beiden Volksgruppen als Autoren, die entweder als Südtiroler selbst betroffen sind, oder sonst nur einen der beiden Kulturkreise wirklich kennen.

Werke, zwei- oder deutschsprachig Bearbeiten

Werke, italienischsprachig Bearbeiten

Literaturpreise (Auswahl) Bearbeiten

  • Zweiter Preis Literaturwettbewerb San Domenichino, Città di Massa 2020, für Due donne del Sud
  • Ehrenpreis Literaturwettbewerb Casentino, Poppi 2017, für La casa del nonno
  • Erster Preis Literaturwettbewerb San Domenichino, Città di Massa 2015, für La cucchiara
  • Erster Preis Literaturwettbewerb Casentino, Poppi 2012, für Teatro di ombre
  • Vollpreis Literaturwettbewerb der Stiftung Kreatives Alter, Zürich 2012, für Le inquietudini della sora Elsa[1]
  • Erster Preis Literaturwettbewerb Chianti[2], Greve 2011, für Il silenzio
  • Erster Preis Literaturwettbewerb Giovanni Gronchi, Pontedera 2008, für La scuola delle catacombe

Literatur Bearbeiten

  • Remo Castellini: La scrittrice catanese Ada Zapperi Zucker: dalla cultura mitteleuropea al recupero delle radici Siciliane. In: Rivista di studi italiani, Anno XXXVIII, n° 1, Valtopina PG, 2020 ISSN 1916-5412.[3]
  • Toni Colleselli: Narrare l'Alto Adige. alpha beta Verlag, Meran 2015, ISBN 978-88-7223-246-0.
  • Helmuth Schönauer: Tagebuch eines Bibliothekars. Band VI, 2016–2018. Sisyphus-Verlag, Klagenfurt 2019. ISBN 978-3-903125-35-3. Das Unbehagen der Sora Elsa S. 77; Von Sizilien in die Toskana S. 435; Das Haus in der Widenmayerstraße S. 638; Liebe und andere Verdrießlichkeiten S. 747.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 1992-2020 Preise Prix Premi Anerkennungen Mentions Menzioni d’onore, auf stiftung-kreatives-alter.ch, abgerufen am 23. Oktober 2020
  2. Preisträger. Abgerufen am 1. Januar 2019.
  3. LA SCRITTRICE CATANESE ADA ZAPPERI ZUCKER: DALLA CULTURA MITTELEUROPEA AL RECUPERO DELLE RADICI SICILIANE , auf rivistadistudiitaliani.it, abgerufen am 23. Oktober 2020