Acheta gossypii

Art der Gattung Acheta

Acheta gossypii ist eine Langfühlerschrecke aus der Familie der Echten Grillen (Gryllidae). Die selten gefundene Art lebt im westlichen Mittelmeergebiet, in Italien und Spanien.

Acheta gossypii
Systematik
Ordnung: Heuschrecken (Orthoptera)
Unterordnung: Langfühlerschrecken (Ensifera)
Überfamilie: Grillen (Grylloidea)
Familie: Echte Grillen (Gryllidae)
Gattung: Acheta
Art: Acheta gossypii
Wissenschaftlicher Name
Acheta gossypii
(Costa, 1855)

Merkmale

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Acheta gossypii erreicht 11 bis 14 Millimeter Körperlänge und ist damit kleiner als das weitaus häufigere Heimchen Acheta domesticus. Von den beiden anderen europäischen Acheta-Arten ist sie normalerweise in beiden Geschlechtern an der Ausbildung der Vorderflügel (Tegmina) zu unterscheiden: Diese sind immer verkürzt und zur Spitze (Apex) hin breit abgerundet, nicht länger und schmal verrundet. Die Hinterflügel sind verkürzt (brachypter), die Tiere nicht flugfähig. Allerdings treten auch bei den anderen Acheta-Arten, als Ausnahme, gelegentlich Tiere mit verkürzten Flügeln auf. Bei den Männchen weist die Harfe (das Flügelfeld, das bei der Lauterzeugung mittels Stridulation die Töne erzeugt) nur zwei Adern auf. Acheta gossypii ist in der Grundfarbe hell ockerfarben, das Pronotum oben dunkel gefleckt, dessen Seitenlappen (Paranota) mit dunkler Binde. Der Kopf trägt drei dunkle Querbinden. Der Kopf ist etwas breiter als das Pronotum, die Antennen sind mindestens doppelt körperlang. Das Pronotum ist, besonders vorn, stark beborstet.

Verbreitung

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Die Art wurde von Costa aus der Provinz Otranto, Apulien, Süditalien erstbeschrieben, wo sie angeblich so häufig war, dass sie Schäden in Baumwollfeldern anrichtete (der Name gossypii bezieht sich auf die Baumwolle Gossypium). Danach wurde sie fast 150 Jahre in Italien nicht wiedergefunden, so dass Kurt Harz in seinem Standardwerk Die Orthopteren Europas schon empfahl, sie für die europäische Fauna zu streichen. Später tauchte sie weiter nördlich, in der Romagna, wieder auf. Bereits 1921 wurden Funde aus Südspanien von Ignacio Bolívar y Urrutia der Art zugeschrieben, was von dem russischen Entomologen und Orthopteren-Spezialisten Anrej V. Gorochov (unter gewissen Vorbehalten) bestätigt wurde. Funde liegen vor aus Murcia mit der Stadt Cartagena und der Provinz Almería (Garrucha). Später wurde sie an weiteren Orten gefunden, so in der Provinz Albacete am Taibilla. Daneben liegt eine alte, nie bestätigte Angabe von Lucien Chopard für ein Vorkommen in Afrika („Kenia“) vor.

Aufgrund der unzureichenden Kenntnisse über die Verbreitung der Art wurde sie in der Roten Liste der Europäischen Heuschrecken (von 2016) in der Kategorie DD (data deficient) aufgeführt.

Taxonomie

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Die Art wurde von Costa 1855 als Gryllus gossypii erstbeschrieben und von Chopard 1961 in die Gattung Acheta transferiert.

Literatur und Quellen

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  • species Acheta gossypii (Costa, 1855). Orthoptera Species File (Version 5.0/5.0), abgerufen am 29. Dezember 2020.
  • Kurt Harz: Die Orthopteren Europas/The Orthoptera of Europe. Vol.1. Dr.W.Junck N.V., The Hague 1969, S. 667–671.
  • A.V. Gorochov, V. Llorente (2011): Estudio taxonómico preliminar de los Grylloidea de España (Insecta, Orthoptera). Graellsia 57(2), S. 95–139 doi:10.3989/graellsia.2001.v57.i2.281.
  • R. Gómez, María Dolores García García, Juan José Presa Asensio (1991): Orthopteroidea del sur de la provincia de Albacete (España). Anales de biología 17: S. 7–21.
  • Luis Herrera: Catalogue of Orthoptera of Spain / Catalogo de los Ortopteros de España. Junk Publishers, The Hague / Boston / London 1982, ISBN 90-6193-131-2, S. 38.
  • A. Hochkirch, A. Nieto, M. García Criado, M. Cálix, Y. Braud, F.M. Buzzetti, D. Chobanov, B. Odé, J.J. Presa Asensio, L. Willemse, T. Zuna-Kratky, P. Barranco Vega, M. Bushell, M.E. Clemente, J.R. Correas, F. Dusoulier, S. Ferreira, P. Fontana, M.D. García, K-G. Heller, I.Ș. Iorgu, S. Ivković, V. Kati, R. Kleukers, A. Krištín, M. Lemonnier-Darcemont, P. Lemos, B. Massa, C. Monnerat, K.P. Papapavlou, F. Prunier, T. Pushkar, C. Roesti, F. Rutschmann, D. Şirin, J. Skejo, G. Szövényi, E. Tzirkalli, V. Vedenina, J. Barat Domenech, F. Barros, P.J. Cordero Tapia, B. Defaut, T. Fartmann, S. Gomboc, J. Gutiérrez-Rodríguez, J. Holuša, I. Illich, S. Karjalainen, P. Kočárek, O. Korsunovskaya, A. Liana, H. López, D. Morin, J.M. Olmo-Vidal, G. Puskás, V. Savitsky, T. Stalling, J. Tumbrinck (2016): European Red List of Grasshoppers, Crickets and Bush-crickets. Publications Office of the European Union, Luxembourg.
  • G.H. Schmidt (1989): Faunistische Untersuchungen zur Verbreitung der Saltatoria (Insecta: Orthopteroidea) im tosco-romagnolischen Apennin. Redia 72 (1), S. 1–115.