6G

Standard für mobiles Internet und Telefonie; Nachfolger von 5G

6G (sechste Generation [des Mobilfunks]) ist ein zukünftiger Mobilfunkstandard, der den Nachfolger von 5G darstellen soll.[1]

Ein Ziel der im Jahr 2017 begonnenen Forschung zu 6G ist es, Datentransferraten von bis zu 400 Gbit/s erreichen zu können.[2] Weltweit forschen Mitarbeiter wissenschaftlicher Einrichtungen, darunter das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik und das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik HHI, an technischen Umsetzungsmöglichkeiten.[3] Die Signalverarbeitung beim Senden bei sehr hohen Geschwindigkeiten erfordert die Entwicklung spezieller Algorithmen.[1]

In China wurde Anfang November 2019 durch das Ministerium für Wissenschaft und Technologie eine Arbeitsgruppe für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an 6G eingerichtet.[4] Dieser Arbeitsgruppe gehören neben Regierungsvertretern auch Mitarbeiter führender Technologieunternehmen (u. a. Intel, Huawei, Samsung und Sony) an.[5] Seit 2021 wird die 6G-Technologie aus dem Fonds für nationale wissenschaftlich-technische Großprojekte gefördert,[6] und am 5. Januar 2022 wurde von den Laboratorien am purpurnen Berg (紫金山实验室, Purple Mountain Laboratories), einer von der Provinz Jiangsu und der Stadt Nanjing gemeinsam betriebenen Forschungseinrichtung,[7] gemeldet, dass man in Zusammenarbeit mit China Mobile und der Fudan-Universität eine Datenübertragungsrate von 206,25 Gbit/s erreicht habe.[8]

Im europäischen Projekt Hexa-X arbeiten 22 Unternehmen unter der Leitung von Nokia seit Januar 2021 an der Forschung und Entwicklung zu 6G.[9][10]

Das 6G-Netz soll etwa ab 2030 in Deutschland in Betrieb gehen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im Frühjahr 2021 durch das Bundesforschungsministerium eine Forschungsinitiative gestartet, bei der bis zum Jahr 2025 insgesamt 700 Millionen EUR Fördergelder für entsprechende Forschungsprojekte bereitgestellt werden.[11]

Die Frequenzbänder für 6G sind noch nicht festgelegt. Das Institute of Electrical and Electronics Engineers stellt fest, dass Frequenzen von 100 GHz bis 3 THz vielversprechende Bänder für die nächste Generation von drahtlosen Kommunikationssystemen sind, da es hier noch große Bereiche ungenutzter und unerforschter Frequenzbereiche gibt.[12]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Fraunhofer-Gesellschaft forscht zu Mobilfunkstandard 6G. In: All-Electronics.de. 14. November 2017, abgerufen am 27. Juni 2019 (deutsch).
  2. KEY DRIVERS AND RESEARCH CHALLENGES FOR 6G UBIQUITOUS WIRELESS INTELLIGENCE. In: oulu.fi. November 2019, abgerufen am 7. November 2019.
  3. Friedrich List: Warum Terranova für Terahertz-Funknetze forscht. In: Rechenzentren und Infrastruktur – mittelstandswiki.de/wissen. 22. August 2018, abgerufen am 27. Juni 2019 (deutsch (Sie-Anrede)).
  4. 我国正式启动第六代移动通信技术研发工作 (China startet offiziell die Forschung und Entwicklung von Mobilkommunikationstechnologien der sechsten Generation). Abgerufen am 25. November 2019 (chinesisch).
  5. 5G schon wieder out: Dieses Land arbeitet ab sofort offiziell an 6G! In: Computerbild. Abgerufen am 25. November 2019 (deutsch).
  6. 那什: 5G持续演进 6G稳步布局. In: xinhuanet.com. 17. August 2022, abgerufen am 21. April 2023 (chinesisch).
  7. 实验室概况. In: pmlabs.com.cn. Abgerufen am 21. April 2023 (chinesisch).
  8. Che Pan: Chinese lab says it made a breakthrough in 6G mobile technology as global standards-setting race heats up. In: South China Morning Post. 6. Januar 2022, abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
  9. 6G-Flaggschiffinitiative: Nokia leitet europäisches Projekt Hexa-X. Abgerufen am 1. März 2021 (englisch).
  10. Hexa-X Projekt. Abgerufen am 1. März 2021 (englisch).
  11. Barbara Gillmann: Bund investiert 700 Millionen Euro in 6G-Netz. In: handelsblatt.com. 11. April 2021, abgerufen am 12. April 2021.
  12. Theodore S. Rappaport, Yunchou Xing, Ojas Kanhere, Shihao Ju, Arjuna Madanayake, Soumyajit Mandal, Ahmed Alkhateeb, Georgios C. Trichopoulos: Wireless Communications and Applications Above 100 GHz: Opportunities and Challenges for 6G and Beyond. In: IEEE Access. 7. Jahrgang, 2019, ISSN 2169-3536, S. 78729–78757, doi:10.1109/ACCESS.2019.2921522, bibcode:2019IEEEA...778729R (englisch).