21 Club

Restaurant in den Vereinigten Staaten

Der 21 Club, auch einfach nur 21 genannt, war ein Restaurant mit traditionell amerikanischer Küche in New York. Zur Zeit der amerikanischen Prohibition war er ein Speakeasy und wurde auch 1922 auch als solches gegründet.

21 Club
Eröffnung 1922
Schließung 11. Dezember 2020
Besitzer Belmond Ltd. (1995–)

General Felt Industries (1985–1995) Jack Kreindler & Charlie Berns & Familie (1922–1985)

Küchenchef Sylvain Delpique
Kleiderordnung Jacke (erfordert für Männer)

Jeans (nicht erlaubt)

Adresse 21 West 52nd Street
Stadt New York City
Staat New York
PLZ 10019
Land Vereinigte Staaten von Amerika/USA
Website https://www.21club.com/

Ab dem 16. März 2020 war es wegen der COVID-19-Pandemie in allen Restaurants in New York City verboten, in Innenräumen zu essen. Obwohl die Restaurants in New York später im selben Jahr wieder öffnen konnten, gab der Club am 11. Dezember 2020 nach der zweiten Schließung bekannt, dass der Betrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt wird. Die Mitarbeiter wurden ab März 2021 unter Berufung auf wirtschaftliche Unsicherheit entlassen.

Umgebung Bearbeiten

Das Restaurant befand sich in der Innenstadt von Manhattan in einem Reihenhaus an der 21 West 52nd Street, wo neben dem Restaurant eine Lounge und eine Bar untergebracht waren. Die Decke des Barraumes war hierbei mit antiken Spielsachen und gespendeten Sporterinnerungsstücken bedeckt.

Das bekannteste Merkmal des Club sind die Gusseisen-Jockeys, die den Balkon des Eingangs schmücken. In den 1930er schenkte Jay Van Uk († 1998) dem Club den ersten Jockey, worauf andere New Yorker Persönlichkeiten, die ebenfalls Kunden waren, darunter der Finanzmann und Pferdezüchter Ogden Mills Phipps (1940–2016) und die Familien Vanderbilt und Mellon, 21 Jockeys in den Rennfarben ihrer Ställe übergaben. Heute gibt es 33 Jockey-Figuren an der Außenseite und zwei an den Türen.

Geschichte Bearbeiten

Gründung und Anfang Bearbeiten

1922 gründeten die Köche Jack Kriendler und Charlie Berns das Lokal in Greenwich Village als kleines Speakeasy mit dem Namen „The Red Head“. 1925 zog man in einen Keller am 88 Washington Place und benannte den Club in „Frontón“ um. 1926 siedelte das Speakeasy erneut um und änderte den Namen in „The Puncheon“, inoffiziell „The Puncheon Grotto“. Es lag an der 42 West 49th Street. Dort hatte der Club zum ersten Mal sein ikonisches Schmiedeeisentor, außerdem wurde der Club exklusiver. Da auf dem Areal das Rockefeller Center gebaut wurde, verlegte man das Lokal drei Blöcke nördlicher an die 21 West 52nd Street. Am 1. Januar 1930 eröffnete es als „Jack and Charlie's 21“ und blieb dort bis zu seiner Schließung.

Alkohol im 21 Club Bearbeiten

Während der amerikanischen Prohibition fanden mehrfach Razzien auf den Club statt. Frank Buchanan wurde von den beiden Besitzern beauftragt, den Club mit Hilfe eines Systems aus getarnten Türen, unsichtbaren Rutschen und Drehstangen vor dem Zugriff der Behörden zu schützen. Sobald eine Razzia begann, verwendete man ein Hebelsystem, um die Regale der Bar zu kippen und die Schnapsflaschen über eine Rutsche in die städtische Kanalisation zu befördern.

Es gab auch einen versteckten Weinkeller, der durch eine Geheimtür in einer Backsteinmauer zugänglich war, die in den Keller des Nachbarsgebäudes führte. Da der Keller eigentlich Teil vom Haus Nr. 19 war, konnte das Personal ehrlich sagen, dass sich auf dem Gelände kein Alkohol befand. Obwohl der Raum heute noch als Weinkeller genutzt wird, wurde ein Teil des Gewölbes umgebaut, um damit einen neuen Raum für bis zu 20 zusätzliche Gäste zu schaffen. Der Club lagerte außerdem (auf 2000 Weinkisten verteilt) die privaten Weinsammlungen von Al Jolson, Aristoteles Onassis, den Nordstrom Sisters, Elizabeth Taylor, Ernest Hemingway, Frank Sinatra, Gene Kelly, Gerald Ford, Gloria Swanson, Gloria Laura Vanderbilt, Hugh Carey, Joan Crawford, John F. Kennedy, Judy Garland, Mae West, Marilyn Monroe, Richard Nixon, Sammy Davis, Jr. und Sophia Loren.

Der Club wird mehrmals in David Nivens Memoiren „Bring on the empty Horses.“ („Stars, die nicht vom Himmel fielen: Hollywood und alle meine Freunde“) erwähnt. Nach dem Ende der Prohibition bekam er einen Job als Spirituosenverkäufer bei Jack und Charles und besuchte das Lokal mit dem Regisseur John Huston nach ihrer Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg.

Trivia Bearbeiten

  • Die Familien Kreindler und Berns verkauften 1985 ihre Anteile an General Felt Industries, eine Holdinggesellschaft unter der Leitung von Marshall S. Cogan und Stephen Swid. 1995 verkauften die beiden das Restaurant an die Orient-Express Hotels Ltd., welche sich 2014 in Belmond Ltd. umbenannte.
  • Zum 24. Januar 2009 wurde die Kleiderordnung geändert, sodass Männer beim Abendessen keine Krawatte mehr tragen mussten, ein Sakko war allerdings weiterhin Pflicht. Es gab hierbei die Möglichkeit, sich eine Leihjacke von Michael Kors oder Ralph Lauren auszuleihen.
  • Im Sommer 2015 wurden alle 37 Jockeys für eine dreimonatige Restaurierung entfernt, am 21. Oktober wurden sie dann wieder zurückgebracht.

Traditionen Bearbeiten

Die Stammkundschaft erhielt zur Weihnachtszeit Seidenschals, die mit einem Vereinslogo versehen waren. Jeder einzelne Schal war nummeriert, hatte das Jockey-Logo und eine Abbildung der Geländer des Clubs. Ein paar der außergewöhnlichsten und begehrtesten Schals wurden in den 1950er und 1960er von Ray Strauss entworfen, der Symphony Scarves gründete. Einige Exemplare sind in dem 1989 erschienenen Buch „The Scarf“ („Der Schal“) abgebildet. Die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin Siggie Nordstrom (1893–1980) hatte eine Sammlung von mehreren Dutzend Schals, die sie über die Jahre zusammengetragen hatte.

Der International Debutante Ball veranstaltete außerdem seine Pre-Ball-Partys im 21 Club.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://www.21club.com/
  2. https://zagat.com/ (entfernt)
  3. https://www.21club.com/history
  4. 21club.com FREQUENTLY ASKED QUESTIONS (entfernt)
  5. "Adding up the New '21'". New York Magazin, 1. Juni 1987.
  6. "NYC's '21' Club sold to Orient-Express". Nation's Restaurant News, 25. September 1995. (entfernt)
  7. "H. Peter Kriendler, 96, Operator of '21' Club". The New York Times, 22. Dezember 2001.
  8. "21 Club History". Archiviert vom Original am 7. August 2006, wiederhergestellt am 23. August 2006.
  9. Kevin C. Fitzpatrick. "Social Scene at "21" ". Archiviert vom Original am 14. August 2006, wiederhergestellt am 23. August 2006.
  10. Kaya Morgan. "The 21 Club – Manhattan's Most Prestigious Landmark". Archiviert vom Original am 27. August 2006, wiederhergestellt am 23. August 2006.
  11. "About the Jockeys". Archiviert vom Original am 21. Oktober 2006, wiederhergestellt am 23. August 2006. (Original entfernt)
  12. Helene Stapinski, "Dressing Up the Loaner Jacket" The New York Times 19. August 2013.
  13. " '21 Club' ". Wine Spectator. Archiviert am 1. Januar 2015, wiederhergestellt am 19. August 2015.
  14. "Jockeys return to 21 Club" The New York Times 21. Oktober 2015.
  15. Elegant Prestige. "The top one percent". Elegant Prestige. Wiederhergestellt am 30. Dezember 2017.
  16. Ryan Sutton. "Cuomo Announces Tri-State Restaurant and Bar Shutdown Starting Monday Night". Eater. 16. März 2020
  17. Michael Gold. "Indoor Dining Will Shut Down in New York City Again". The New York Times. ISSN 0362-4331. Original von 11. Dezember 2020, wiederhergestellt am 12. Dezember 2020.
  18. Charles Passy. "Many New York City Restaurants See Halt of Indoor Dining as Death Blow". Wall Street Journal – via www.wsj.com. 13. Dezember 2020.