1. Husaren-Regiment (Hessen–Kassel)

Kavallerieverband in der Landgrafschaft Hessen-Kassel und im Kurfürstentum Hessen

Das 1. Husaren-Regiment war ein von 1688 bis 1866 in der Landgrafschaft Hessen-Kassel und im Kurfürstentum Hessen (kurhessische Armee) bestehender Kavallerieverband. Das Regiment wurde mehrfach umgegliedert und führte unterschiedliche Namen.

1. Husaren-Regiment (Leib-Husaren-Regiment)


Leib-Dragoner (1813–1821)
Aktiv 1688 bis 6. September 1866
Staat Landgrafschaft Hessen-Kassel, Kurfürstentum Hessen
Streitkräfte Hessen-kasselsche Armee
Truppengattung Kavallerie
Standort Hofgeismar
Traditionsfolge Husaren-Regiment „König Humbert von Italien“ (1. Kurhessisches) Nr. 13

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1688 wurde es mit 6 Kompanien als Wartensleben Dragoner-Regiment errichtet. Mit dem Wechsel des Inhabers erhielt es 1690 den Namen Graffendorfsches Dragoner-Regiment, 1695 den Namen Erbprinzen Dragoner-Regiment und 1721 den Namen Königs-Dragoner-Regiment. 1751 erhielt es den Namen Leib-Dragoner-Regiment, bis es am 1. November 1806 suspendiert wurde.

Im Jahr 1809 wurde eine Kompanie in Böhmen wiedererrichtet, aber mit dem Ende des Feldzuges wieder aufgelöst.

Erst 1813 wurden die Leib-Dragoner in Trier mit 4 Eskadrons neuerrichtet und zunächst dem Landgraf Friedrich Dragoner-Regiment zugeordnet. Am 1. Mai 1821 erhielt es schließlich den Namen 2. Husaren-Regiment, 1825 wurde es das 2. Husaren-Regiment – Herzog von Sachsen-Meiningen.

Am 20. September 1832 gab das Regiment eine kombinierte Eskadron an das Regiment Garde de Corps ab und wurde mit dem damaligen 1. Husaren-Regiment zum Leib-Dragoner-Regiment zusammengefasst, dessen erste Division es bildete. Im Jahr 1840 musste das Regiment die 3. und 4. Eskadron an das neuerrichtete 2. Dragoner-Regiment abgegeben. Das Regiment wurde danach jedoch wieder bis auf 4 Eskadronen aufgefüllt. 1845 wurde aus dem Dragoner-Regiment ein Husaren-Regiment, und es erhielt den Namen 1. Husaren-Regiment, genannt Leib-Husaren-Regiment. 1848 wurde die bisherige Garde du Corps als Division mit dem Regiment vereinigt, aber 1849 schon wieder getrennt und als Division Kurfürst Husaren besonders geführt.

1866 nach der Annexion Kurhessens durch Preußen wurde das Regiment als Husaren-Regiment Nr. 13 in die preußische Armee übernommen.

Uniform Bearbeiten

Hellblaue Sommer- und Winter-Attila mit weißen Schnüren, Oliven und Rosetten; graue Reitbosen. graue Mäntel mit hellblauen Achselklappen; Pelzmützen mit roten Kolpacks, weißen Korbons und Fangschnüren, und weißen Haarbüschen, weißes Lederzeug.

Feldzüge Bearbeiten

Pfälzischer Erbfolgekrieg
Von 1689 bis zum Ryswiker Frieden 1697 befand sich das Regiment, zuerst als Wartensleben-, nachher Gräffendorfsches und zuletzt Erbprinzen-Dragoner-Regiment, bei den Kämpfen am Rhein, an der Maas und in den Niederlanden und 1692 auch beim Entsatz von Burg Rheinfels.
Spanischer Erbfolgekrieg
Von 1702 bis zum Utrechter Frieden 1713 war es als Erbprinzen-Dragoner-Regiment am Rhein, in den Niederlanden, Bayern und Italien. In der Schlacht bei Hochstadt 1704 waren zwei Dragoner dieses Regiments bei der Gefangennahme des französischen Marschalls de Tallard beteiligt.
Österreichischer Erbfolgekrieg
Von 1741 bis 1748 zum Aachener Frieden nahm es als Königs-Dragoner-Regiment Teil an den Feldzügen in Bayern, am Rhein und in den Niederlanden und erwarb sich besonders bei den Kron-Weißenburger Linien vielen Ruhm.
Siebenjähriger Krieg
Von 1757 bis 1763 bis zum Hubertusburger Frieden befand es sich als Leib-Dragoner-Regiment bei der alliierten Armee in Deutschland und zeichnete sich 1761 im Gefecht bei Langensalza sowie 1762 im Gefecht bei Atzenhain aus.
Erster Koalitionskrieg
1792 kämpfte es unter derselben Benennung im Feldzug in der Champagne und 1793 bei der Belagerung von Mainz. Bis 1795 befand es sich bei den Feldzügen in Flandern und Westfalen.
Fünfter Koalitionskrieg
1809 nahm die in Böhmen neu errichtete Eskadron an den Feldzügen in Sachsen und in Bayern teil.
Befreiungskriege
1814 kämpfte das Regiment als nunmehriges Leib-Dragoner-Regiment bei den Belagerungen der Festungen von Metz und Thionville, 1815 kämpfte es bei der Einnahme von Sedan, der Belagerung von Mezieres, der Einnahme von Longwy und der Belagerung von Montmedy.

Chefs Bearbeiten

Kommandeure Bearbeiten

1695 Oberstleutnant Moritz Wilhelm von Oeynhausen Trat als Oberst aus dem Dienst
1697 Oberstleutnant von May Starb als Brigadier
1714 Oberst Graf Ludwig von Wylich und Lottum Ging in königlich preußische Dienste
1717 Generalmajor Johann Friedrich von Kagge Versetzt als Generalleutnant und Gouverneur zu Ziegenhain
1739 Oberst von Meysenbug zu Frielingen Starb als Generalmajor
1747 Oberst von Wöllwarth Starb
1749 Generalmajor Carl Josef von Blome Versetzt
1752 Generalmajor Victor August von Einsiedel Versetzt.
1760 Generalmajor Ernst Ludwig von Hanstein Starb 1762
1762 Generalmajor Franz Heinrich von Ditfurth Starb
1764 Generalmajor Philipp von Heister Versetzt als Generalleutnant
1775 Oberst von Huhn Versetzt als Generalleutnant
1787 Generalmajor Friedrich Ernst Carl Treusch von Buttlar Starb als Generalleutnant
1793 Oberst Kaspar Wilhelm Julius von Schenck zu Schweinsberg Versetzt als Generalleutnant und Gouverneur von Ziegenhain
1801 Generalmajor Ernst Wilhelm Leopold von Kruse nachher Generalleutnant, Kommandeur en Chef und General-Inspekteur der Remonte, auch Oberst und Kommandeur der Schweizer-Leibgarde.
1806 Oberst Justus Heinrich Friedrich Wilhelm von Diemar befördert zum Generalmajor und General-Inspekteur der Kavallerie. Versetzt
1813 Oberst August Ludwig Ernst von Marschall Versetzt als Generalmajor
1818 Kommandeur en Chef, Generalleutnant und Brigade-Chef Justus Heinrich Friedrich Wilhelm Cäsar von Diemar 1821 in Pension.
1818 Kommandeur Oberst Karl Ferdinand von Stein 1829 Generalmajor, als Brigadekommandeur der Kavallerie versetzt.
1831 Oberstleutnant Georg Ludwig Wilhelm von Cornberg 1832 Oberst, als Generalmajor in Pension
1841 Oberst Aloysius von Ameluxen ad Interim, 1841 bestätigt, Als Kommandeur der Kavallerie-Brigade versetzt.
1843 Major Friedrich Christian Ludwig von Bardeleben ad Interim, 1846 bestätigt, ab 1844 Oberstleutnant, nahm als Generalleutnant seinen Abschied
1850 Major Julius Treusch von Buttlar beauftragt, 1851 ad Interim und zum Oberstleutnant befördert 1852 bestätigt und zum Oberst befördert.
1857 Oberstleutnant Carl Bödicker ad Interim, 1858 bestätigt und zum Oberst ernannt, 1865 in Pension
1865 Oberst Friedrich von Baumbach

Literatur Bearbeiten

  • Stamm- und Rang-Liste des Kurfürstlich Hessischen Armee-Corps vom 16ten Jahrhundert bis 1866, S. 174ff
  • Geschichte Des Königlich Preussischen 2. Hessischen Husaren Regiments Nr. 14, Digitalisat

Weblinks Bearbeiten