Weinbourg (deutsch Weinburg) ist eine französische Gemeinde mit 462 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Kanton Ingwiller im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Weinbourg
Weinbourg (Frankreich)
Weinbourg (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Saverne
Kanton Ingwiller
Gemeindeverband Hanau-La Petite Pierre
Koordinaten 48° 52′ N, 7° 26′ OKoordinaten: 48° 52′ N, 7° 26′ O
Höhe 195–350 m
Fläche 5,29 km²
Einwohner 462 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 87 Einw./km²
Postleitzahl 67340
INSEE-Code
Ansicht im Winter

Geografie Bearbeiten

Das Straßendorf liegt an einem Ausläufer der Vogesen. Ein örtlicher Bach heißt Weinbaechel. Er passiert auch das benachbarte Ingwiller. Die Gemeinde ist Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord.

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter Bearbeiten

Das Dorf Weinburg gehörte zur Herrschaft Oberbronn[1], die ab dem 13. Jahrhundert nachgewiesen ist und nacheinander einer Reihe adeliger Familien gehörte. Dazu zählten die Herren von Ochsenstein (bis 1485), die von den Grafen von Zweibrücken-Bitsch beerbt wurden.

Neuzeit Bearbeiten

Von Zweibrücken-Bitsch gelangte die Herrschaft Oberbonn – und mit ihr Weinburg – 1551 als Mitgift anlässlich der Heirat der Amelie von Zweibrücken-Bitsch mit Philipp I. von Leiningen-Westerburg an diese Familie. In Nachfolge der Leininger wurden die Landgrafen von Hessen-Homburg und zu einem geringeren Teil die schwedische Adelsfamilie der Freiherren von Sinclair im 17. Jahrhundert Herren der Herrschaft Oberbronn. Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch die Herrschaft Oberbronn und das Dorf Weinburg unter französische Oberhoheit. Der hessen-homburgische Teil ging in der Mitte des 18. Jahrhunderts an die Familie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein über, der Sinclair’sche Anteil an die ebenfalls schwedischstämmige Familie derer von Lewenhaupt.[2] Hohenlohe musste die Herrschaft 1793 an Frankreich abtreten und wurde dafür später mit Gebieten des säkularisierten Bistums Würzburg abgefunden.[3] In den Verwaltungsreformen in Folge der Französischen Revolution wurde die Herrschaft Oberbronn aufgelöst. Weinburg war nun französisch.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2012 2014
Einwohner 468 486 491 457 473 468 455 413 427

Literatur Bearbeiten

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Peter Karl Weber: Lichtenberg. Eine elsässische Herrschaft auf dem Weg zum Territorialstaat. Soziale Kosten politischer Innovation. Heidelberg 1993.
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 240–241.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Weinbourg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Weber, S. 37, Anm. 59.
  2. Waltz und Rudolph.
  3. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 481: Stichwort: Oberbronn (Herrschaft).