U-17-Fußball-Europameisterschaft 2014

Die Endrunde der 32. U-17-Fußball-Europameisterschaft fand vom 9. bis 21. Mai 2014 auf Malta statt.[1] Es war die erste Endrunde eines UEFA-Wettbewerbs auf der Mittelmeerinsel und zugleich die letzte mit acht Mannschaften. Ab 2015 wird die Endrunde wieder – wie zuletzt 2002 – mit 16 Mannschaften ausgetragen. Alle UEFA-Mitgliedsverbände hatten sich um die Teilnahme beworben. Malta wurde neben den beiden Ausrichtern für 2015 und 2016 auf der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitee am 20. März 2012 in Istanbul ausgewählt. Erstmals nahm Gibraltar, das vom UEFA-Exekutivkomitee am 1. Oktober 2012 als vorübergehendes Mitglied der UEFA bestätigt wurde, am Wettbewerb teil, konnte sich aber nicht für die Eliterunde qualifizieren.

U-17-Fußball-Europameisterschaft 2014
UEFA Under 17 Championship 2014
Anzahl Nationen (von 54 Bewerbern)
Europameister EnglandEngland England (2. Titel)
Austragungsort Malta Malta
Eröffnungsspiel 9. Mai 2014
Endspiel 21. Mai 2014
Spiele 15
Tore 46 (⌀: 3,07 pro Spiel)
Torschützenkönig EnglandEngland Dominic Solanke
NiederlandeNiederlande Jari Schuurman
(4 Tore)
Gelbe Karten 30 (⌀: 2 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten (⌀: 0,07 pro Spiel)
Rote Karten (⌀: 0,07 pro Spiel)

Qualifikation Bearbeiten

Die erste Qualifikationsrunde, an der außer Gastgeber Malta alle Bewerber teilnahmen, wurde am 5. Dezember 2012 ausgelost.[2] Deutschland erhielt vorab ein Freilos für die Eliterunde. Die übrigen 52 Mannschaften spielten in 13 Gruppen mit je vier Mannschaften, die Gruppenersten und -zweiten sowie der beste Gruppendritte qualifizierten sich für die Endrunde. Spanien und Gibraltar konnten gemäß einer Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees, nicht in die gleiche Gruppe gelost werden. Die Spiele fanden vom 21. September bis 19. November 2013 statt. Österreich und die Schweiz trafen in Gruppe 12, die vom 26. September bis 1. Oktober 2013 in Dänemark ausgetragen wurde noch auf Kasachstan.[3]

Die Eliterunde, bei der in sieben Gruppen à vier Mannschaften die sieben Endrundenteilnehmer ermittelt werden, fand im Frühjahr 2014 statt. Deutschland setzte sich in Gruppe 5 mit zwei Siegen (4:0 gegen Georgien und 3:0 gegen Irland) und einem Unentschieden (1:1 gegen Serbien) als Tabellenerster durch. Die Schweiz konnte sich mit der gleichen Bilanz ebenfalls für die Endrunde qualifizieren (gegen Spanien, Russland und Wales). Österreich konnte sich nicht für die Endrunde qualifizieren (Gegner: Niederlande, Frankreich und Schweden). Die Türkei musste nach Punkt- und Torgleichstand beim entscheidenden Spiel nach einem 0:0 ins Elfmeterschießen gegen Polen. Dieses wurde mit 5:4 gewonnen.[4]

Modus der Endrunde Bearbeiten

Die acht qualifizierten Mannschaften wurden auf zwei Gruppen zu je vier Mannschaften aufgeteilt. Innerhalb der Gruppen spielte jede Mannschaft einmal gegen jede andere. Die Gruppensieger und Gruppenzweiten erreichten das Halbfinale. Deren Sieger erreichten das Finale; Platz drei wurde nicht ausgespielt. Die reguläre Spielzeit betrug zweimal 40 Minuten. Ab dem Halbfinale folgte nach unentschiedenem Spielstand nach der regulären Spielzeit keine Verlängerung, sondern direkt im Anschluss ein Elfmeterschießen.

Teilnehmer Bearbeiten

An der Endrunde nahmen folgende acht Teams teil:

Austragungsorte Bearbeiten

Die Endrundenspiele wurden in drei Stadien ausgetragen, dem Ta’ Qali Nationalstadion in Attard, dem Paolo's Hibernians-Stadion in Paola und dem Gozo-Stadion auf Gozo. Die Halbfinals und das Finale wurden im Ta' Qali Nationalstadion ausgetragen.[5]

Vorrunde Bearbeiten

Die Vorrunde wurde in zwei Gruppen mit jeweils vier Teams ausgetragen. Die zwei Gruppensieger und Zweitplatzierten qualifizierten sich für das Halbfinale. Bei Punktgleichheit entschied zuerst der direkte Vergleich und danach die Tordifferenz über die Rangfolge.

Die Gruppenphase wurde am 9. April 2014 um 19:00 Uhr ausgelost. Malta ist als Gastgeber als Team 1 der Gruppe A gesetzt. Die anderen Teams wurden willkürlich auf die Plätze B1, A2, B2, A3, B3, A4 und B4 gelost. Deutschland musste in Gruppe B gegen die Schweiz, Schottland und Portugal antreten.[6]

Gruppe A Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Niederlande  Niederlande  3  3  0  0 010:400  +6 09
 2. England  England  3  2  0  1 007:300  +4 06
 3. Turkei  Türkei  3  1  0  2 007:700  ±0 03
 4. Malta  Malta  3  0  0  3 002:120 −10 00
Fr., 9. Mai 2014 in 11:00 in Attard
Niederlande Türkei 3:2 (0:0)
Fr., 9. Mai 2014 in 18:00 in Attard
Malta England 0:3 (0:2)
Mo., 12. Mai 2014 in 11:15 auf Gozo
England Türkei 4:1 (1:1)
Mo., 12. Mai 2014 in 15:15 auf Gozo
Malta Niederlande 2:5 (1:3)
Do., 15. Mai 2014 in 11:00 in Attard
Türkei Malta 4:0 (1:0)
Do., 15. Mai 2014 in 11:00 in Paola
England Niederlande 0:2 (0:1)

Gruppe B Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Portugal  Portugal  3  3  0  0 004:000  +4 09
 2. Schottland  Schottland  3  2  0  1 004:300  +1 06
 3. Deutschland  Deutschland  3  0  1  2 001:300  −2 01
 4. Schweiz  Schweiz  3  0  1  2 002:500  −3 01
Fr., 9. Mai 2014 in 11:15 auf Gozo
Deutschland Schweiz 1:1 (0:0)
Fr., 9. Mai 2014 in 15:15 auf Gozo
Schottland Portugal 0:2 (0:1)
Mo., 12. Mai 2014 in 18:00 in Paola
Deutschland Schottland 0:1 (0:0)
Mo., 12. Mai 2014 in 11:00 in Paola
Schweiz Portugal 0:1 (0:0)
Do., 15. Mai 2014 in 18:00 in Attard
Portugal Deutschland 1:0 (0:0)
Do., 15. Mai 2014 in 18:00 in Paola
Schweiz Schottland 1:3 (1:0)

Finalrunde Bearbeiten

Halbfinale Bearbeiten

So., 18. Mai 2014 in Attard
Niederlande  Niederlande Schottland  Schottland 5:0 (2:0)
So., 18. Mai 2014 in Attard
Portugal  Portugal England  England 0:2 (0:0)

Finale Bearbeiten

Mi., 21. Mai 2014 in Attard
Niederlande  Niederlande England  England 1:1 (1:1), 1:4 i. E.

Beste Torschützen Bearbeiten

Rang Spieler Tore
1 England  Dominic Solanke 4
Niederlande  Jari Schuurman 4
3 Turkei  Faith Aktay 3
Niederlande  Steven Bergwijn 3
England  Patrick Roberts 3
Niederlande  Calvin Verdonk 3

Hinzu kamen 6 Spieler mit zwei und 14 Spieler mit je einem Treffer.

Mannschaft des Turniers Bearbeiten

Torhüter Abwehr Mittelfeld Stürmer Bester Spieler

Niederlande  Yanick van Osch
Schweiz  Gregor Kobel

England  Jonjoe Kenny
England  Tafari Moore
Niederlande  Calvin Verdonk
England  Joe Gomez
Portugal  Francisco Ferreira
Deutschland  Lukas Boeder

England  Ryan Ledson
Portugal  Rúben Neves
Schottland  Aidan Nesbitt
Niederlande  Jari Schuurman
Portugal  Renato Sanches
Schweiz  Dimitri Oberlin

Niederlande  Steven Bergwijn
Turkei  Enes Ünal
Portugal  Alexandre Silva
Niederlande  Patrick Roberts

Niederlande  Steven Bergwijn

[7]

Kader Bearbeiten

Deutschland Bearbeiten

Tor: Timo Königsmann, Patrick Bade; Verteidiger: Robin Becker, Nicolas Clasen, Matthias Bader, Benedikt Gimber, Lukas Boeder, Patrick Kammerbauer; Mittelfeld: Damir Bektić, Max Besuschkow, Oguzhan Aydogan, Ole Käuper, David Sauerland; Angriff: Arianit Ferati, Benjamin Henrichs, Philipp Ochs, Finn Porath, Allessandro Fiore-Tapia. – Teamchef: Christian Wück.

Schweiz Bearbeiten

Tor: Gregor Kobel, Senad Mujovic; Verteidiger: Samir Bajrami, Tobias Schättin, Alban Selmanaj, Mirlind Kryeziu, Noah Loosli, Harun Alpsoy, Kevin Rüegg; Mittelfeld: Remo Arnold, Arxhend Cani, Djibril Sow, Dimitri Oberlin, Roberto Alves, Robin Huser, Derek Kutesa; Angriff: Albian Ajeti, Boris Babic. – Teamchef: Yves Débonnaire.

Schiedsrichter Bearbeiten

Schiedsrichter Jahrgang Assistenten Jahrgang Vierte Offizielle Jahrgang
Osterreich  Alexander Harkam 1981 Armenien  Mesrop Ghasarjan 1982 Malta  Clayton Pisani 1978
Aserbaidschan  Əliyar Ağayev 1987 Georgien  Dawid Tschigogidse 1989 Malta  Alan Mario Sant 1980
Belgien  Jonathan Lardot 1984 Ungarn  István Albert 1980
Lettland  Aleksandrs Anufrijevs 1984 Israel  David Elias Biton 1978
Montenegro  Nikola Dabanović 1981 Litauen  Audrius Jagintavičius 1984
Schweden  Andreas Ekberg 1985 Norwegen  Dag-Roger Nebben 1980
Slowenien  Jure Praprotnik 1985
Ukraine  Oleksandr Kornijko 1981

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Malta, Bulgarien und Aserbaidschan für U17 ausgewählt. In: uefa.com. UEFA, 20. März 2012, abgerufen am 8. Juli 2013.
  2. Auslosung ebnet Weg zur U17-Endrunde in Malta. In: uefa.com. UEFA, 19. November 2012, abgerufen am 8. Juli 2013.
  3. U17-Qualifikationsrunde 2013/14 ausgelost. In: uefa.com. UEFA, 5. Dezember 2012, abgerufen am 8. Juli 2013.
  4. Eliterunde Tabellenübersicht. In: uefa.com. UEFA, 31. März 2014, abgerufen am 31. März 2014.
  5. Schweiz und Deutschland bei U17-Endrunde. In: uefa.com. UEFA, 1. April 2014, abgerufen am 1. April 2014.
  6. Deutschsprachiges Duell bei der U17-Europameisterschaft. In: uefa.com. UEFA, 9. April 2014, abgerufen am 10. April 2014.
  7. Malta 2014: Technical report. In: uefa.com. Abgerufen am 18. April 2017.