U-17-Fußball-Europameisterschaft 2009

Die Endrunde der 27. U-17-Fußball-Europameisterschaft wurde vom 6. bis 18. Mai 2009 in Deutschland ausgetragen. Titelverteidiger war Spanien, Deutschland war als Ausrichter automatisch qualifiziert. Österreich schied in der Qualifikation aus, die Schweiz qualifizierte sich für die Endrunde. Das Finale gewann die deutsche Mannschaft 2:1 gegen die Niederlande. Shkodran Mustafi und Mario Götze aus diesem Kader gehörten fünf Jahre später zum Kader des Weltmeisters in Brasilien.

U-17-Fußball-Europameisterschaft 2009
UEFA Under 17 Championship 2009
Anzahl Nationen (von 53 Bewerbern)
Europameister Deutschland Deutschland (3. Titel)
Austragungsort Deutschland Deutschland
Eröffnungsspiel 6. Mai 2009
Endspiel 18. Mai 2009
Spiele 15
Tore 33 (⌀: 2,2 pro Spiel)
Torschützenkönig Niederlande Luc Castaignos /
Deutschland Lennart Thy (je 3 Tore)

Motto Bearbeiten

Das Turnier stand unter dem Motto „Fußball kennt keine Grenzen“. Dahinter verbarg sich der Gedanke einer verbesserten Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Da der DFB-Elf einige Spieler mit einem solchen angehörten, sollte das Motto verdeutlichen, dass diese Jugendliche gerne zusammen für Deutschland spielen. Es war zugleich ein Aufruf an die Deutschen, diese Spieler als deutsche Mitbürger wahrzunehmen. Den Spielern wurde ihre Vorbildfunktion erklärt; sie wurden vonseiten des DFB auch dazu angehalten, allesamt gemeinsam die Nationalhymne mitzusingen.

Spielorte Bearbeiten

 
U-17-Fußball-Europameisterschaft 2009 (Mitteldeutschland)
Spielorte

Das Turnier der Endrunde wurde in zwölf Städten Mitteldeutschlands ausgetragen:[1]

Modus Bearbeiten

Bei der Endrunde bildeten die acht Mannschaften zwei Gruppen zu je vier Mannschaften. In der Gruppenphase spielte jede Mannschaft innerhalb der Gruppe einmal gegen jede andere. Für einen Sieg gab es drei Punkte und für ein Unentschieden einen Punkt. Nach Abschluss der Vorrundenspiele qualifizierten sich die Gruppensieger und Gruppenzweiten für das Halbfinale.

Bei Punktgleichheit mehrerer Mannschaften in den Gruppenspielen wären die Positionen zunächst anhand der größeren Zahl der Punkte aus den direkten Begegnungen herangezogen worden. Wären diese gleich gewesen, würden zunächst die Tordifferenz und danach die Anzahl der erzielten Tore in den direkten Begegnungen verglichen. Sollten dann immer noch zwei oder mehrere Mannschaften gleichauf sein, würden als nächste Kriterien die Tordifferenz aus allen Spielen und dann die Anzahl der insgesamt erzielten Tore verglichen. Letztes Kriterium wäre die Fair-Play-Wertung gewesen.

Ab dem Halbfinale wurde das Turnier im K.-o.-System fortgesetzt. Spiele, die nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden endeten, wurden um zweimal zehn Minuten verlängert. Wäre auch nach der Verlängerung kein Sieger gefunden worden, wäre die Entscheidung im Elfmeterschießen gefallen.

Die reguläre Spielzeit bei allen Spielen betrug zweimal 40 Minuten. Die besten sechs Mannschaften des Turniers qualifizierten sich für die U-17-Weltmeisterschaft 2009 in Nigeria.[2]

Teilnehmer Bearbeiten

 
Teilnehmer (orange: Gruppe A; grün: Gruppe B)

Qualifikation Bearbeiten

An der Qualifikation nahmen 52 der 53 Verbände der UEFA teil. Für die erste Qualifikationsrunde wurden die Teams in 13 Vierergruppen eingeteilt und spielten in einem der vier Länder ein kurzes Turnier. Für die zweite Qualifikationsrunde (Eliterunde) qualifizierten sich die besten 28 Mannschaften der ersten Runde, und zwar die Gruppenersten und -zweiten sowie die zwei besten Gruppendritten. Auch diese Gruppen (7 à 4 Teams) wurden in einem kurzen Turnier in einem der Länder ausgespielt. Die sieben Gruppensieger nehmen neben Deutschland an der Endrunde teil. Die erste Qualifikationsrunde fand zwischen Juli und Oktober 2008, die Eliterunde vor April 2009 statt.[3]

An der Endrunde nehmen folgende Mannschaften teil:

siehe auch: U-17-Fußball-Europameisterschaft 2009/Kader

Auslosung der Endrunde Bearbeiten

Die Auslosung der Endrunde wurde am 3. April 2009 um 14 Uhr im Neuen Rathaus von Leipzig durchgeführt. Die Lose wurden vom DFB-Sportdirektor Matthias Sammer und UEFA-Generalsekretär David Taylor gezogen.[4]

Vorrunde Bearbeiten

Gruppe A Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Schweiz  Schweiz  3  1  2  0 004:200  +2 05
 2. Italien  Italien  3  1  1  1 003:400  −1 04
 3. Spanien  Spanien  3  0  3  0 000:000  ±0 03
 4. Frankreich  Frankreich  3  0  2  1 002:300  −1 02
6. Mai 2009 um 11:00 Uhr in Dessau-Roßlau
Spanien Italien 0:0
6. Mai 2009 um 11:00 Uhr in Markranstädt
Frankreich Schweiz 1:1 (0:0)
9. Mai 2009 um 12:00 Uhr in Grimma
Spanien Frankreich 0:0
9. Mai 2009 um 14:00 Uhr in Torgau
Italien Schweiz 1:3 (1:1)
12. Mai 2009 um 11:00 Uhr in Sandersdorf
Schweiz Spanien 0:0
12. Mai 2009 um 11:00 Uhr in Taucha
Italien Frankreich 2:1 (1:1)

Gruppe B Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Deutschland  Deutschland  3  3  0  0 009:100  +8 09
 2. Niederlande  Niederlande  3  1  1  1 003:400  −1 04
 3. Turkei  Türkei  3  1  0  2 003:500  −2 03
 4. England  England  3  0  1  2 001:600  −5 01
6. Mai 2009 um 11:00 Uhr in Gera
England Niederlande 1:1 (0:1)
6. Mai 2009 um 18:15 Uhr in Erfurt
Deutschland Türkei 3:1 (1:1)
9. Mai 2009 um 14:00 Uhr in Jena
Deutschland England 4:0 (2:0)
9. Mai 2009 um 14:00 Uhr in Meuselwitz
Türkei Niederlande 1:2 (0:1)
12. Mai 2009 um 17:45 Uhr in Jena
Niederlande Deutschland 0:2 (0:1)
12. Mai 2009 um 17:45 Uhr in Gotha
Türkei England 1:0 (0:0)

Finalrunde Bearbeiten

  Halbfinale Finale
             
 Schweiz  Schweiz 1      
 Niederlande  Niederlande 2  
   Niederlande  Niederlande 1
   Deutschland  Deutschland 121
 Deutschland  Deutschland 2  
 Italien  Italien 0  

1 Sieg nach Verlängerung

Halbfinale Bearbeiten

15. Mai 2009 um 11:00 Uhr in Grimma
Schweiz  Schweiz Niederlande  Niederlande 1:2
15. Mai 2009 um 17:45 Uhr in Dessau-Roßlau
Deutschland  Deutschland Italien  Italien 2:0

Finale Bearbeiten

Das Finale fand am 18. Mai 2009 im Stadion Magdeburg statt. Das Spiel war mit 24.500 Zuschauern ausverkauft, was einen neuen Rekord für U-17-Nationalmannschaftspiele darstellte.

Niederlande Deutschland
Niederlande 
18. Mai 2009 um 11:00 Uhr in Magdeburg (Stadion Magdeburg)
Ergebnis: 1:2 n. V. (1:1, 1:1)
Zuschauer: 24.500 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Wladislaw Besborodow (Russland  Russland)
Deutschland 


Patrick Mate – Ruben Ligeon, Stefan de Vrij, Dico Koppers, Mats van Huijgevoort – Mohamed Madmar (99. Jerry van Ewijk) – Oğuzhan Özyakup, Osama Rashid – Bob Schepers (63. Martijn de Vries), Shabir Isoufi (66. Rangelo Janga) – Luc Castaignos
Cheftrainer: Albert Stuivenberg
Marc-André ter StegenBienvenue Basala-Mazana, Shkodran Mustafi, Robert Labus, Marvin PlattenhardtMatthias ZimmermannReinhold Yabo, Christopher Buchtmann (88. Manuel Janzer) – Mario Götze, Kevin Scheidhauer (59. Florian Trinks) – Lennart Thy (99. Gerrit Nauber)
Cheftrainer: Marco Pezzaiuoli
  1:0 Castaignos (7.)
  1:1 Thy (34.)
  1:2 Trinks (97.)
 
Tor zum 1:2 für Deutschland im Finale. Der Freistoß von Trinks (Nr. 19) schlägt neben dem linken Pfosten ein.
 
Eintrittskarte für das Finale

Schiedsrichter Bearbeiten

Beste Torschützen Bearbeiten

Platz Spieler Tore
1 Niederlande  Luc Castaignos 3
Deutschland  Lennart Thy 3
3 Schweiz  Janick Kamber 2
Deutschland  Kevin Scheidhauer 2

Mannschaft des Turniers Bearbeiten

Torhüter Abwehr Mittelfeld Stürmer

Italien  Mattia Perin
Deutschland  Marc-André ter Stegen

Frankreich  Dennis Appiah
Deutschland  Bienvenue Basala-Mazana
Niederlande  Stefan de Vrij
Schweiz  Janick Kamber
Spanien  Marc Muniesa
Turkei  Furkan Şeker

Italien  Stephan El Shaarawy
Spanien  Álex Fernández
Italien  Marco Fossati
Niederlande  Shabir Isoufi
England  Jack Wilshere
Deutschland  Reinhold Yabo
Deutschland  Matthias Zimmermann

Schweiz  Nassim Ben Khalifa
Italien  Giacomo Beretta
Niederlande  Luc Castaignos
Italien  Simone Dell’Agnello
Deutschland  Mario Götze
Deutschland  Lennart Thy

Medienpräsenz Bearbeiten

Im deutschen Sprachraum waren die Spiele, darunter alle drei Vorrundenpartien des DFB sowie die beiden Halbfinals und das Endspiel, live bei Eurosport zu sehen. Das Finale wurde auch in der ARD übertragen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: U-17-Fußball-Europameisterschaft 2009 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. dfb.de: DFB-Mitteilung vom 22. April 2008 (besucht am 21. September 2008)
  2. dfb.de: Modus
  3. UEFA U-17-EM Regularien (besucht am 21. September 2008)
  4. dfb.de: Sammer lost U 17-EM-Gruppen in Leipzig aus