Suatu (veraltet Soat oder Soatu; ungarisch Magyarszovát oder auch Czege) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Suatu
Magyarszovát
Suatu führt kein Wappen
Suatu (Rumänien)
Suatu (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 46′ N, 23° 58′ OKoordinaten: 46° 46′ 26″ N, 23° 58′ 9″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 373 m
Fläche: 52,84 km²
Einwohner: 1.552 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km²
Postleitzahl: 407545
Telefonvorwahl: (+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen: CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Suatu, Aruncuta, Dâmburile
Bürgermeister: Mihai Szabo (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 685
loc. Suatu, jud. Cluj, RO–407545
Website:

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Suatu im Kreis Cluj

Die Gemeinde Suatu liegt in der Siebenbürgische Heide (Câmpia Transilvaniei) – Teil des Siebenbürgischen Beckens. Im Osten des Kreises Cluj am gleichnamigen Bach und an der Kreisstraße (drum județean) DJ 161H befindet sich der Ort Suatu etwa 40 Kilometer östlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Suatu wurde erstmals 1213 urkundlich erwähnt.[3] Auf eine Besiedlung des Ortes deuten archäologische Funde auf dem Areal genannt Fânațele de Jos bis in die Bronze- und Römerzeit und bei Dijmași in die Römerzeit zurück. Auf dem Areal von den Einheimischen genannt Somoșa, deuten Nekropolis in das 4. Jahrhundert.[4] Mehrere Münzen aus der Latènezeit befinden sich heute in einem Budapester Museum.[5] Im eingemeindeten Dorf Aruncuta (Goldbrunn) deuten archäologische Funde auf dem Areal genannt Cremeniș, Cânepiște und Râtu Oii ebenfalls auf eine Besiedlung bis in die Römerzeit zurück.[4]

Im Königreich Ungarn lag die heutige Gemeinde im Stuhlbezirks Mocs (heute Mociu) in der Gespanschaft Klausenburg. Anschließend gehörte die Gemeinde dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.

Das heutige Dorf Suatu setzt sich erst ab 1905 aus Suatul de Jos (Alsószovát) und Suatul de Sus (Felsőszovát) zusammen, beide Orte gehörten der ungarischen Adelsfamilie Suki.[3]

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[6] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 2.145 1.219 769 - 157
1920 2.839 1.429 1.352 - 58
1941 4.227 2.232 1.897 5 93
1992 2.223 956 1.173 - 94
2002 1.945 838 988 - 119
2011 1.737 688 837 - 212 (Roma 164)
2021 1.552 579 637 - 339 (Roma 219)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Rumänen, der Magyaren und die der Rumäniendeutschen 1941 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Roma wurde 2021 registriert.

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Landwirtschaft und die Viehzucht.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • In Suatu (Suatul de Sus) die unitarische Kirche im 15. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[4] An Säulenenden ist das Wolfswappen der ungarischen Adelsfamilie Suki angebracht. In (Suatul de Jos) steht die reformierte Kirche[7] 1682 errichtet, in dessen Inneren das Wappen der ungarischen Adelsfamilie Bornemisza von Jenő.[3]
  • Im eingemeindeten Dorf Aruncuta (ungarisch Aranykút) die einst griechisch-katholische Kirche 1928 errichtet, ist seit 1948 eine orthodoxe Kirche.[8]
  • Auf dem Areal der Gemeinde Suatu befinden sich der etwa 70 Hektar große Stausee, wo auch Fischfang betrieben wird.[9]

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Liviu Victor Pandrea (1915–1999), in Aruncata geboren, war ein griechisch-katholischer Priester, Soziologieprofessor und Doktor der Theologie.[10]
  • András Bodor (1915–1999), war Historiker und Übersetzer[11]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Suatu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei ziare.com, abgerufen am 17. Januar 2021 (rumänisch).
  3. a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  5. Institute Of Archaeology − Suatu, abgerufen am 25. Januar 2018 (rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  7. Angaben zur reformierten Kirche in Suatu bei biserici.org, abgerufen am 29. Januar 2018 (rumänisch)
  8. Angaben zur orthodoxen Kirche in Aruncata bei biserici.org, abgerufen am 29. Januar 2018 (rumänisch)
  9. Locuri de pescuit: Lacul Suatu. locuridepescuit.net, abgerufen am 29. Januar 2018 (rumänisch).
  10. Claudiu Padurean: Der rumänische Priester, der Hitler und Stalin trotzte. romanialibera.ro, 9. April 2016, abgerufen am 23. Januar 2018.
  11. Bodor András bei oszk.hu abgerufen am 29. Januar 2018 (ungarisch)