Sânmărtin (Cluj)

Gemeinde in Rumänien

Sânmărtin oder Sînmărtin [sɨnˈmərtin] (ungarisch Szépkenyerűszentmárton oder auch Szentmárton) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Sânmărtin
Szépkenyerűszentmárton
Sânmărtin (Cluj) führt kein Wappen
Sânmărtin (Cluj) (Rumänien)
Sânmărtin (Cluj) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 47° 1′ N, 24° 5′ OKoordinaten: 47° 0′ 33″ N, 24° 4′ 34″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 320 m
Einwohner: 1.110 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 407520
Telefonvorwahl: (+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen: CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Sânmărtin, Ceaba, Cutca, Diviciorii Mari, Diviciorii Mici, Măhal, Sâmboieni, Târgușor
Bürgermeister: Ioan Fartan (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 207
loc. Sânmărtin, jud. Cluj, RO–407520
Website:

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Sânmărtin im Kreis Cluj

Die Gemeinde Sânmărtin liegt im Norden der Siebenbürgischen Heide (Câmpia Transilvaniei) – Teil des Siebenbürgischen Beckens. Im Osten des Kreises Cluj am Bach Diviciorii Mari und an der Kreisstraße (Drum județean) DJ 161D befindet sich der Ort Sânmărtin 14 Kilometer östlich von der Stadt Gherla (Neuschloss) und etwa 60 Kilometer nordöstlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Sânmărtin wurde erstmals 1335 urkundlich erwähnt, war im Mittelalter ein ungarisches Dorf und gehörte zur Burg Bálványos () im heutigen Unguraș (Schlosswall) und ab 1550 zum heutigen Gherla (Neuschloss).[3] Auf eine Besiedlung des Gemeindeareals in der Bronzezeit deuten archäologische Funde auf dem Areal, genannt Grajduri („Stelle“), im eingemeindeten Dorf Diviciorii Mari (ungarisch Nagydevecser).[4] Fast in jedem Dorf wurden archäologische Funde gemacht, diese konnten aber nicht alle einem Zeitalter zugeordnet werden.[5]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Szamosújvár (heute Gherla) in der Gespanschaft Szolnok-Doboka, anschließend dem historischen Kreis Someș und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[6] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 2.734 2.140 531 - 63
1900 3.496 2.758 662 38 38
1930 3.824 3.054 644 - 126
1992 2.106 1.868 215 - 23
2002 1.744 1.509 182 - 53
2011 1.384 1.133 149 - 102 (Roma 55)
2021 1.110 828 100 - 182 (Roma 61)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl (4348) und die der Rumänen (3702) 1956 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Magyaren (690) wurde 1910, die der Roma (71) 1930 und 1956 und die der Rumäniendeutschen 1900 ermittelt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Im eingemeindeten Dorf Cutca (ungarisch Kötke) die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil, 1720 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[4]
  • Im eingemeindeten Dorf Diviciorii Mari die reformierte Kirche,[7] im 18. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[4]
  • Im eingemeindeten Dorf Sâmboieni (ungarisch Erdőszombattelke) die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil, 1753 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[4]
  • Im eingemeindeten Dorf Târgușor (veraltet Oșorheiu; ungarisch Kékesvásárhely) die Holzkirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil,[8] 1753 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[4]
  • Im eingemeindeten Dorf Diviciorii Mici (Klein Däwäts[3]) die orthodoxe Kirche Sfinții Arhangheli Mihail și Gavriil,[9] wurde 1913 an Stelle einer Holzkirche errichtet.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sânmărtin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei ziare.com, abgerufen am 17. Januar 2021 (rumänisch).
  3. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. a b c d e Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  5. Repertoriul Arheologic al României - Diviciorii Mici, abgerufen am 6. Februar 2018 (rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  7. Angaben zur reformierten Kirche in Diviciorii Mari bei biserici.org, abgerufen am 4. Februar 2018 (rumänisch)
  8. Angaben zur Holzkirche in Târgușor bei biserici.org, abgerufen am 4. Februar 2018 (rumänisch)
  9. Angaben zur reformierten Kirche in Diviciorii Mici bei biserici.org, abgerufen am 4. Februar 2018 (rumänisch)