Gârbău alte Schreibweise Gîrbău [gɨrˈbəu] (deutsch Gorbau, ungarisch Magyargorbó)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Gârbău
Gorbau
Magyargorbó
Gârbău führt kein Wappen
Gârbău (Rumänien)
Gârbău (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 50′ N, 23° 21′ OKoordinaten: 46° 49′ 47″ N, 23° 21′ 29″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 424 m
Fläche: 72,10 km²
Einwohner: 2.133 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner je km²
Postleitzahl: 407295
Telefonvorwahl: (+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen: CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Gârbău, Cornești, Nădășelu, Turea, Viștea
Bürgermeister: Gheorghe-Lucian Broaina (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 5
loc. Gârbău, jud. Cluj, RO–407295
Website:

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Gârbău im Kreis Cluj

Die Gemeinde Gârbău liegt im Westen des Siebenbürgischen Beckens südlich des Somesch-Hochlands (Podișul Someșelor) im Westen des Kreises Cluj. Am Bach Nadăș – einem linken Zufluss des Someșul Mic (Kleiner Somesch) –, der Kreisstraße (Drum județean) DJ 108C und an der Bahnstrecke Oradea–Cluj Napoca befindet sich der Ort Gârbău etwa 20 Kilometer nordwestlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Gârbău wurde erstmals 1437 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter war der Ort von Magyaren und nach 1600 von mehrheitlich rumänischer Bevölkerung bewohnt.[4]

Auf eine Besiedlung der Region in der Römerzeit deuten archäologische Funde einer Siedlung in Gârbău auf dem Areal genannt Dealul Babii. Im eingemeindeten Dorf Nădășelu (ungarisch Magyarnádas) wurde eine Besiedlung bis in die Frühgeschichte bei Dealul Nădeșului, Bicorit und Nadă nachgewiesen. Auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Viștea (ungarisch Magyarvista) deuten zahlreiche Funde, bei Cărbunari, Cotior, Ghercea, Răchita und Spini, auf eine Besiedlung bis in die Jungsteinzeit zurück.[5]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Nádasmente in der Gespanschaft Klausenburg, anschließend dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[6] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 2.731 1.394 1.159 - 178
1910 4.005 1.846 2.104 2 53
1966 3.613 1.987 1.616 - 10
2002 2.648 1.393 1.198 - 57
2011 2.440 1.190 1.082 2 166 (Roma 98)
2021 2.133 850 757 - 526 (Roma 32)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1910 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumänen (1.958) wurde 1930, die der Magyaren (2.123) wurde 1941, der Roma (161) 1850 und die der Rumäniendeutschen (17) 1890 registriert.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Im Gemeindezentrum die Holzkirche und das Landhaus der ungarischen Adelsfamilie Lészay (1791 errichtet[4]), beide im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[5]
  • Im eingemeindeten Dorf Nădășelu das Landhaus der ungarischen Kleinadelsfamilie Laszay-Filip, Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet, steht unter Denkmalschutz.[5]
  • Im eingemeindeten Dorf Turea (ungarisch Türe) das Landhaus der ungarischen Kleinadelsfamilie Bánffy, im 17. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[5] Die ehemalige Holzkirche des Ortes 1760 errichtet, ist seit 1948 im Bukarester Freilandmuseum „Dimitrie Gusti“ aufgestellt.[7]
  • Im eingemeindeten Dorf Viștea die reformierte Kirche im 16. Jahrhundert und deren Glockenturm im 19. Jahrhundert errichtet,[8] stehen unter Denkmalschutz.[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gârbău – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 29. November 2020 (rumänisch).
  3. Gârbău. In: arcanum.hu. Abgerufen am 24. August 2022 (ungarisch).
  4. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. a b c d e Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  7. Angaben zur Kirche aus Turea bei biserici.org (rumänisch) abgerufen am 29. Oktober 2017.
  8. Angaben zur Kirche in Viștea bei biserici.org (rumänisch) abgerufen am 29. Oktober 2017.