Sarn

Dorf im Kanton Graubünden, Schweiz

Sarn war eine politische Gemeinde im ehemaligen Kreis Thusis im Bezirk Hinterrhein des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Sarn
Wappen von Sarn
Wappen von Sarn
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamala
Politische Gemeinde: Cazisi2
Postleitzahl: 7423
frühere BFS-Nr.: 3666
Koordinaten: 749947 / 175814Koordinaten: 46° 43′ 0″ N, 9° 24′ 0″ O; CH1903: 749947 / 175814
Höhe: 1178 m ü. M.
Fläche: 7,60 km²
Einwohner: 141 (31. Dezember 2009)
Einwohnerdichte: 19 Einw. pro km²
Sarn 2020
Sarn 2020

Sarn 2020

Karte
Sarn (Schweiz)
Sarn (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2010

Auf den 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden Cazis, Portein, Präz, Sarn und Tartar zur neuen Gemeinde Cazis.

Geographie Bearbeiten

Das Haufendorf Sarn liegt in der Mitte der Region Heinzenberg und wird im Westen von einer Bergkette zwischen Tguma (2163 m ü. M.) und der Präzer Höhe (2120 m) begrenzt. Zur Gemeinde gehört die grossflächige Alp da Sarn, ein Gebiet mit etlichen Maiensässen. Vom gesamten Gemeindegebiet von 760 ha sind daher 600 ha landwirtschaftlich nutzbar. 115 ha sind von Wald und Gehölz bedeckt. Vom Rest sind 24 ha Siedlungsfläche und 21 ha unproduktive Fläche, meist Gebirge.

Wappen Bearbeiten

Beschreibung: In Rot ein aufgerichteter goldener (gelber) Löwe, in der linken Pranke eine goldene Waage haltend.

Sarn war lange Ort der Landsgemeinde und Gerichtssitz für den Heinzenberg und führt daher das Gerichtswappen des Heinzenbergs weiter, wobei die silberne (weisse) Farbe des Löwen in Gold gewechselt wurde.

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850 1900 1950 1980 1990 2000 2005 2009
Einwohner 259 150 168 129 148 159 141 141

Sprachen Bearbeiten

Ursprünglich sprachen die Bewohner Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Bereits im 19. Jahrhundert begann der Sprachwechsel. Dieser erfolgte in der Zwischenkriegszeit. Gaben 1880 noch 62 % und 1910 noch 58 % Romanisch als Muttersprache an, war dieser Wert bis 1941 auf 32 % gesunken. Bis 1980 behauptete sich eine schrumpfende romanische Minderheit. Seither ist das Dorf einsprachig, Deutsch ist die einzige Behördensprache. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Sarn
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 115 89,15 % 144 97,30 % 155 97,48 %
Rätoromanisch 11 8,53 % 4 2,70 % 0 0,00 %
Italienisch 3 2,33 % 0 0,00 % 3 1,94 %
Einwohner 129 100 % 148 100 % 159 100 %

Herkunft und Nationalität Bearbeiten

Von den Ende 2005 141 Bewohnern sind 138 Schweizer Staatsangehörige.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
  • Mathias Kundert: Der Sprachwechsel im Domleschg und am Heinzenberg (19./20. Jahrhundert). Kommissionsverlag Desertina, Chur 2007, ISBN 978-3-85637-340-5.
  • Jürg Simonett: Sarn. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2016.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sarn – Sammlung von Bildern