Pignia

Dorf im Kanton Graubünden, Schweiz

Pignia (deutsch und bis 1952 Pignieu) war bis zum 31. Dezember 2008 eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Graubünden.

Pignia
Wappen von Pignia
Wappen von Pignia
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamala
Politische Gemeinde: Andeeri2
Postleitzahl: 7443
frühere BFS-Nr.: 3710
Koordinaten: 752824 / 162913Koordinaten: 46° 36′ 0″ N, 9° 26′ 0″ O; CH1903: 752824 / 162913
Höhe: 1049 m ü. M.
Fläche: 13,44 km²
Einwohner: 123 (31. Dezember 2007)
Einwohnerdichte: 9 Einw. pro km²
Pignia
Pignia

Pignia

Karte
Pignia (Schweiz)
Pignia (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2009

Sie gehörte zum damaligen Kreis Schams im Bezirk Hinterrhein. Auf den 1. Januar 2009 hat Pignia mit Clugin und Andeer zur Gemeinde Andeer fusioniert.

Geographie Bearbeiten

Pignia liegt auf einer Terrasse am rechten Ufer des Hinterrheins am Westfuss einer Gebirgskette, deren höchster Punkt der Piz Curvér ist. Das Dorf befindet sich elfeinhalb Kilometer südlich von Thusis und besteht aus dem eigentlichen Dorf und der Alpsiedlung Bavugls (1940 m ü. M.). Vom gesamten Gemeindegebiet von 1343 Hektar (ha) sind 572 ha landwirtschaftlich nutzbar, davon 496 ha als Alpwirtschaften (Maiensässen). Den gebirgigen Charakter der Gemeinde beweisen die 436 ha unproduktiver Fläche. Weitere 323 ha des ehemaligen Gemeindeareals sind von Wald und Gehölz bedeckt; der Rest von 12 ha Siedlungsfläche.

Wappen Bearbeiten

Beschreibung: In Gold (gelb) auf grünem Dreiberg ein roter Brunnenstock mit beidseitigem schwarzen Wasserstrahl. Umsetzung des Namens der Fontana nera bzw. Schwarzer Quell genannten Heilquelle, deren Wasser ab 1829 ins Heilbad Andeer geleitet wurde.

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1803 1850 1900 1950 1970 1980 1990 2000 2005 2007
Einwohner 129 177 108 107 78 94 111 116 118 123

Sprachen Bearbeiten

Ursprüngliche Sprache der Einwohner ist Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Zwar fiel der Anteil der Romanischsprachigen von 1880 96 % bis 1941 auf 90 %, doch setzte der eigentliche Sprachwandel erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein. Deutsch ist einzige Behördensprache, und der Anteil der Romanischsprachigen sinkt stetig.

Sprachen in Pignia
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 29 32,95 % 60 63,83 % 83 74,77 %
Rätoromanisch 42 47,73 % 32 34,04 % 22 19,82 %
Einwohner 88 100 % 94 100 % 111 100 %

Immerhin 30 % der Einwohnerschaft verstehen noch Romanisch.

 
Reformierte Kirche Pignia

Herkunft und Nationalität Bearbeiten

Von den Ende 2005 118 Bewohnern waren 116 Schweizer Staatsangehörige.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Unter Denkmalschutz stehen

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Curo Mani (1918–1997), Schriftsteller, Linguist und Politiker

Literatur Bearbeiten

  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
  • Jürg Simonett: Pignia. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
  • Christoph Simonett: Die Erbschaft um "das Bad" in Pignia, 1621–1680. Bündner Monatsblatt: Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur, Band 1953, Heft 2–3[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pignia – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten