Rundfunkjahr 1920

Chronik der Hörfunk- und Fernsehgeschichte

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Weitere Ereignisse

Radiostation in Minneapolis, USA 1920

Allgemein Bearbeiten

  • 10. Januar – Der Friedensvertrag von Versailles tritt in Kraft.
  • März – Aufgrund des zunächst erfolgreichen rechtsgerichteten Kapp-Putsches muss die deutsche Reichsregierung zunächst aus Berlin flüchten, aber der Umsturzversuch bricht schon bald durch einen Generalstreik in sich zusammen.
  • April – Auf der Konferenz von Sanremo werden große Teile des Nahen Ostens politisch neu geordnet und in britische bzw. französische Mandatsgebiete aufgeteilt.
  • August – In der Schlacht von Warschau („Wunder an der Weichsel“) werden die sowjetrussischen Truppen auf ihrem Vormarsch nach Westen aufgehalten.

Hörfunk Bearbeiten

  • Januar – Lee De Forest muss den Betrieb seines Sender „2XG“ einstellen, nachdem er ihn von der Bronx (wo er lizenziert war) nach Manhattan verlegt hat.[1]
  • 23. Februar – Marconis 15-kW-Station in Chelmsford beginnt auf Langwelle 107 kHz mit einem Versuchsprogramm. Zweimal täglich werden Nachrichten und Musik gesendet. Der Versuch dauert bis zum 6. März 1920.[2]
  • April – Lee DeForest installiert im California Theater in San Francisco einen 1-kW-Sender und überträgt von nun an täglich die musikalischen Darbietungen aus dem Konzertsaal. Die Station mit dem Rufzeichen „6XC“ arbeitet zuerst auf 1450 m, später auf 1260 m.[2]
  • 15. Juni – Die australische Opernsängerin Nellie Melba tritt als erster Musikstar live im britischen Rundfunk auf.[1]
  • 20. August – Der Sender „8MK“ (heute: WWJ-AM) aus Detroit bietet in Zusammenarbeit mit den Detroit News als erste Radiostation reguläre Nachrichten.[1]
  • 27. August – Die Sociedad Radio Argentinia strahlt eine Aufführung der Wagneroper Parsifal aus. Zu dieser Zeit kann die Übertragung aber von nicht mehr als 20 Apparaten in ganz Buenos Aires empfangen werden.
  • 2. November – KDKA aus Pittsburgh nimmt als erstes Privatradio in den USA sein Programm auf.
  • 22. Dezember – Vom Sender Königs Wusterhausen wird erstmals ein Weihnachtskonzert mit Instrumentalmusik, darunter unter anderem Stille Nacht, heilige Nacht, ausgestrahlt. Zuschriften von Privatpersonen, die das Konzert verfolgten, kamen aus den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Luxemburg sowie den nordischen Staaten. Da das (Ab)hören des Rundfunks im Deutschen Reich nicht erlaubt war, erfolgten aus dem Reichsgebiet keine Reaktionen.[3]

Geboren Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Portal: Hörfunk – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Hörfunk
Portal: Fernsehen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Fernsehen

Weblinks Bearbeiten

  • Internationale Rundfunk- und Fernsehchronik. In: rfcb.ch. Archiviert vom Original am 27. Dezember 2016; abgerufen am 27. Dezember 2016.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Patrick Robertson: The Shell Book of Firsts. 2. Auflage. Ebury Press, London 1983, ISBN 0-7181-2370-0, S. 145–148 (englisch).
  2. a b Gijsbert Hinnen: Internationale Rundfunk- und Fernseh-Chronik. In: rfcb.ch. Archiviert vom Original am 27. Dezember 2016; abgerufen am 8. Februar 2008.
  3. Der Sendestandort Königs Wusterhausen in seiner Blütezeit. Zeitraum 1919-1933. In: funkerberg.de. FV Sender Königs Wusterhausen e.V., abgerufen am 13. Mai 2017 (dort nur mit Monatsangabe): „Am 22. Dezember 1920 wurde erstmalig ein Weihnachtskonzert mit Instrumentalmusik ausgestrahlt, welches Zuschriften von privaten Zuhörern aus Luxemburg, Holland, England und den nordischen Staaten zur Folge hatte. Aus Deutschland kamen damals keine Reaktionen von Privathörern, da „Rundfunkhoeren“ bei Strafe verboten war.“