Rethhausen

Wohnplatz im Ortsteil Wolterslage der Stadt Osterburg (Altmark)

Rethhausen ist ein Wohnplatz im Ortsteil Wolterslage in der Ortschaft Königsmark der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Rethhausen
Koordinaten: 52° 50′ N, 11° 50′ OKoordinaten: 52° 49′ 31″ N, 11° 50′ 3″ O
Höhe: 22 m ü. NHN
Fläche: 3,23 km²[1]
Eingemeindung: 1. April 1936
Eingemeindet nach: Wolterslage
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 039390
Rethhausen (Sachsen-Anhalt)
Rethhausen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Rethhausen in Sachsen-Anhalt

Geografie Bearbeiten

Rethhausen[3] oder Rethausen,[2] ein Marschhufendorf,[1] liegt am Wolterslager Straßengraben, etwa drei Kilometer nördlich von Königsmark und etwa 7 Kilometer nordöstlich von Osterburg im Landschaftsschutzgebiet Altmärkische Wische, einem Niederungsgebiet zwischen den Flüssen Elbe und Biese.[4]

Nachbarorte sind Blankensee im Westen, Wolterslage im Südosten, Königsmark im Süden, sowie Wenddorf und Meseberg im Südwesten.[4]

Geschichte Bearbeiten

Mittelalter bis Neuzeit Bearbeiten

Im Jahre 1518 wurde der Ort als tho Rethusen erwähnt,[5] die von Jagow hatten Rechte über das Dorf und eine Erbwische. 1687 hieß der Ort Rehthausen und bis 1697 gehörte den von Bismarck dort ein Bauernhof, den sie 1697 an das Rittergut Neukirchen an die von Grävenitz vertauschten. 1842 heißt das Dorf Rethhausen[6] und 1804 Rethausen.[7]

Die häufigste Schreibweise ist heute Rethhausen, wobei auch noch Rethausen[8] üblich ist, auf der Top50-CD von 2003 finden sogar sich beide Schreibweisen.

Herkunft des Ortsnamens Bearbeiten

„Reth“ ist ein Eigenname, abgeleitet von „rado“, „reth“ für „der Rat“ oder „hrad“ für „berühmt“.[9]

Eingemeindungen Bearbeiten

Ursprünglich gehörte das Dorf Rethhausen zum Seehausenschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Stadtkanton Osterburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[1]

Am 1. April 1936 wurden die Gemeinden Rethhausen und Blankensee aus dem Landkreis Osterburg in die Gemeinde Wolterslage eingegliedert.[10] Rethhausen und Blankensee werden seitdem als Wohnplätze von Wolterslage geführt. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Wolterslage aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Wolterslage in die Gemeinde Königsmark eingemeindet.[11]

Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Königsmark mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[12] Der Ortsteil Wolterslage mit den Wohnplätzen Rethhausen und Blankensee kam dadurch zur neuen Ortschaft Königsmark und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1734 54
1775 57
1789 42
1798 69
Jahr Einwohner
1801 59
1818 42
1840 55
1864 67
Jahr Einwohner
1871 67
1885 64
1892 [00]54[13]
1895 69
Jahr Einwohner
1900 [00]50[13]
1905 43
1910 [00]42[13]
1925 59

Quelle wenn nicht angegeben:[1]

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus Rethhausen sind in die Kirchengemeinde Wolterslage eingepfarrt, früher zur Pfarrei Königsmark bei Osterburg in der Altmark gehörte.[14] Die Kirchengemeinde Wolterslage wird heute betreut vom Pfarrbereich Königsmark im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Der Bauernhof Lindenstraße 38 steht unter Denkmalschutz.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1762–1763, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 171 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 281, 117. Rethhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1762–1763, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. Juli 2008 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2008). Halle (Saale) November 2008, S. 136 (destatis.de [PDF]).
  3. Corrie Leitz: Der Ortsteil Wolterslage stellt sich vor. In: osterburg.eu. 2017, abgerufen am 16. Mai 2020.
  4. a b c Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. nach Rohrlach: BLHA Rep. 78, Kopiar Nr. 25, T. 1, fol 27
  6. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 281, 117. Rethhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 319 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00341~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  9. Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 270.
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 63, Nr. 175.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 346.
  12. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  13. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 171 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 125 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Königsmark. In: ekmd.de. Abgerufen am 8. April 2023.