Olympische Winterspiele 1980/Ski Nordisch

Wettbewerb bei den Olympischen Winterspielen 1980

Bei den XIII. Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid fanden zehn Wettbewerbe im nordischen Skisport statt. Diese galten gleichzeitig als 33. Nordische Skiweltmeisterschaften. Neben olympischen Medaillen wurden auch Weltmeisterschaftsmedaillen vergeben. Einzige Ausnahme war die Nordische Kombination, in der es ausschließlich olympische Medaillen gab. Austragungsorte waren das Lake Placid Olympic Sports Complex Cross Country Biathlon Center und der MacKenzie Intervale Ski Jumping Complex.

Ski Nordisch bei den
Olympischen Winterspielen 1980
Information
Austragungsort Vereinigte Staaten Lake Placid / Wilmington
Wettkampfstätte MacKenzie Intervale Ski Jumping Complex / Cross Country Biathlon Center
Nationen 25
Athleten 213 (168 Marssymbol (männlich), 45 Venussymbol (weiblich))
Datum 14.–23. Februar 1980
Entscheidungen 10
Innsbruck 1976

Im Langlauf der Frauen wurde die Erweiterung des Programms von den letzten Weltmeisterschaften mit der Strecke über 20 km noch nicht in das olympische Programm übernommen, sodass es wiederum nur zwei Einzelwettbewerbe und die Staffel gab. Dieser Wettbewerb wurde jedoch bei einer eigenen Veranstaltung in Falun als Weltmeisterschaft ausgetragen. Bei den nachfolgenden Spielen in Sarajevo hielt diese Disziplin dann doch Einzug ins olympische Programm.

Bilanz Bearbeiten

Medaillenspiegel Bearbeiten

Platz Land       Gesamt
1 Sowjetunion 1955  Sowjetunion 4 2 1 7
2 Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 3 1 1 5
3 Finnland  Finnland 1 5 3 9
4 Osterreich  Österreich 1 1 2
5 Schweden  Schweden 1 1
6 Norwegen  Norwegen 1 2 3
7 Japan  Japan 1 1
8 Bulgarien 1971  Bulgarien 1 1
Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1 1

Medaillengewinner Bearbeiten

Langlauf Männer
Konkurrenz Gold Silber Bronze
15 km Schweden  Thomas Wassberg Finnland  Juha Mieto Norwegen  Ove Aunli
30 km Sowjetunion 1955  Nikolai Simjatow Sowjetunion  Wassili Rotschew Bulgarien 1971  Iwan Lebanow
50 km Sowjetunion  Nikolai Simjatow Finnland  Juha Mieto Sowjetunion  Alexander Sawjalow
4 × 10 km Staffel Sowjetunion  Nikolai Baschukow
Jewgeni Beljajew,
Wassili Rotschew,
Nikolai Simjatow
Norwegen  Per Knut Aaland,
Ove Aunli,
Oddvar Brå,
Lars Erik Eriksen
Finnland  Harri Kirvesniemi,
Juha Mieto,
Matti Pitkänen,
Pertti Teurajärvi
Langlauf Frauen
Konkurrenz Gold Silber Bronze
5 km Sowjetunion 1955  Raissa Smetanina Finnland  Hilkka Riihivuori Tschechoslowakei  Květoslava Jeriová
10 km Deutschland Demokratische Republik 1949  Barbara Petzold Finnland  Hilkka Riihivuori Finnland  Helena Takalo
4 × 5 km Staffel Deutschland Demokratische Republik 1949  Carola Anding,
Veronika Hesse,
Marlies Rostock,
Barbara Petzold
Sowjetunion 1955  Nina Baldytschewa,
Galina Kulakowa,
Nina Rotschewa,
Raissa Smetanina
Norwegen  Berit Aunli,
Anette Bøe,
Marit Myrmæl,
Brit Pettersen
Skispringen
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Normalschanze Osterreich  Toni Innauer Deutschland Demokratische Republik 1949  Manfred Deckert
Japan  Hirokazu Yagi
Großschanze Finnland  Jouko Törmänen Osterreich  Hubert Neuper Finnland  Jari Puikkonen
Nordische Kombination
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Einzel Deutschland Demokratische Republik 1949  Ulrich Wehling Finnland  Jouko Karjalainen Deutschland Demokratische Republik 1949  Konrad Winkler

Langlauf Männer Bearbeiten

15 km Bearbeiten

Platz Land Sportler Zeit (min)
1 Schweden  SWE Thomas Wassberg 41:57,63
2 Finnland  FIN Juha Mieto 41:57,64
3 Norwegen  NOR Ove Aunli 42:28,62
4 Sowjetunion 1955  URS Nikolai Simjatow 42:33,96
5 Sowjetunion 1955  URS Jewgeni Beljajew 42:46,02
6 Polen  POL Józef Łuszczek 42:59,03
7 Sowjetunion 1955  URS Alexander Sawjalow 43:00,81
8 Finnland  FIN Harri Kirvesniemi 43:02,01
9 Norwegen  NOR Oddvar Brå 43:05,64
10 Norwegen  NOR Lars Erik Eriksen 43:11,51
12 Deutschland BR  FRG Jochen Behle 43:16,05
21 Deutschland BR  FRG Wolfgang Müller 44:02,54
26 Deutschland BR  FRG Peter Zipfel 44:38,23
27 Schweiz  SUI Franz Renggli 44:38,66
29 Schweiz  SUI Konrad Hallenbarter 44:42,12
32 Schweiz  SUI Hans-Ueli Kreuzer 44:44,66
35 Schweiz  SUI Alfred Schindler 44:52,93
36 Deutschland BR  FRG Dieter Notz 44:54,11
37 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Alf-Gerd Deckert 45:00,40

Datum: 17. Februar 1980, 09:00 Uhr
Höhenunterschied: 124 m; Maximalanstieg: 51 m; Totalanstieg: 460 m
63 Teilnehmer aus 22 Ländern, davon 61 in der Wertung.

Wassberg lag sowohl nach 5 als auch 10 Kilometern knapp vor Mieto, fiel aber im Finish ab, hatte bei der letzten Abfahrt Mühe, fing sich nochmals, stolperte ganz links in der Spur und rettete unter Anfeuerung der mitlaufenden Betreuer den Sieg; Mieto schien im Finish kraftvoll, sprintete, doch reichte es nicht, der Rückstand betrug umgerechnet 5,9 cm. – Der Finne war schon 1972 in Sapporo über dieselbe Distanz, damals im Kampf um Bronze, um 6/100 s gegen den Norweger Ivar Formo gescheitert.[1][2]

30 km Bearbeiten

Platz Land Sportler Zeit (h)
1 Sowjetunion 1955  URS Nikolai Simjatow 1:27:02,80
2 Sowjetunion 1955  URS Wassili Rotschew 1:27:34,22
3 Bulgarien 1971  BUL Iwan Lebanow 1:28:03,87
4 Schweden  SWE Thomas Wassberg 1:28:40,35
5 Polen  POL Józef Łuszczek 1:29:03,64
6 Finnland  FIN Matti Pitkänen 1:29:35,03
7 Finnland  FIN Juha Mieto 1:29:45,08
8 Norwegen  NOR Ove Aunli 1:29:54,02
9 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Alf-Gerd Deckert 1:30:05,17
10 Norwegen  NOR Lars Erik Eriksen 1:30:34,34
15 Schweiz  SUI Edi Hauser 1:31:20,09
22 Deutschland BR  FRG Dieter Notz 1:31:58,27
24 Schweiz  SUI Gaudenz Ambühl 1:32:06,20
29 Schweiz  SUI Heinz Gähler 1:33:43,68
31 Deutschland BR  FRG Josef Schneider 1:34:05,33
37 Deutschland BR  FRG Wolfgang Müller 1:35:37,46
40 Deutschland BR  FRG Peter Zipfel 1:36:06,95
42 Schweiz  SUI Francis Jacot 1:36:50,46

Datum: 14. Februar 1980, 09:00 Uhr
Höhenunterschied: 124 m; Maximalanstieg: 51 m; Totalanstieg: 867 m
57 Teilnehmer aus 20 Ländern, 52 in der Wertung.

Es war dies der erste Bewerb der Spiele, somit wurde Simjatow erster Goldmedaillengewinner. Er feierte einen Start-Ziel-Sieg, lag nach den ersten 10 Kilometern deutlich voran. Wassberg war nach 20 km noch auf Rang 2 gewesen. Rotschew dominierte den zweiten Teil des Rennens (nach 10 km auf Rang 5, nach 20 km auf Rang 4). Die schmale Loipe (in der ersten Hälfte stark wellig und mit ständigem Wechsel zwischen Steigungen und Abfahrten, dann aber flach) schien den Skandinaviern nicht zu liegen. Von den Favorits hatte der Schwede Sven-Åke Lundbäck Ski- und Wachsprobleme, auch der Norweger Oddvar Brå war schon bald nach dem Start chancenlos.[3]
Sergei Saweljew, der 30-km-Sieger vor vier Jahren in Innsbruck war zwar anwesend, wurde jedoch wegen fehlender Form nicht aufgestellt. Rang 3 für Lebanow war eine Sensation.[4]

50 km Bearbeiten

Platz Land Sportler Zeit (h)
1 Sowjetunion 1955  URS Nikolai Simjatow 2:27:24,60
2 Finnland  FIN Juha Mieto 2:30:20,52
3 Sowjetunion 1955  URS Alexander Sawjalow 2:30:51,52
4 Norwegen  NOR Lars Erik Eriksen 2:30:53,03
5 Sowjetunion 1955  URS Sergei Saweljew 2:31:15,82
6 Sowjetunion 1955  URS Jewgeni Beljajew 2:31:21,19
7 Norwegen  NOR Oddvar Brå 2:31:46,83
8 Schweden  SWE Sven-Åke Lundbäck 2:31:59,65
9 Finnland  FIN Asko Autio 2:32:25,57
10 Schweiz  SUI Franz Renggli 2:33:27,56
14 Schweiz  SUI Heinz Gähler 2:35:11,20
21 Deutschland BR  FRG Peter Zipfel 2:37:09,74
22 Deutschland BR  FRG Dieter Notz 2:37:47,41
26 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Alf-Gerd Deckert 2:38:13,53
28 Deutschland BR  FRG Franz Schöbel 2:40:25,96
29 Deutschland BR  FRG Josef Schneider 2:40:49,68

Datum: 23. Februar 1980, 08:30 Uhr
Höhenunterschied: 124 m; Maximalanstieg: 51 m; Totalanstieg: 1428 m
43 Teilnehmer aus 14 Ländern, 37 in der Wertung.

Weitere wichtige Platzierungen bzw. beste ihrer Länder:
17. Józef Łuszczek (POL) 2:36:38.05

Nach halber Strecke lag Simjatow, der somit inklusive Staffelgold zu drei „Goldenen“ kam, noch hinter Sawjalow. Auch die Aufholjagd Mietos war bemerkenswert, denn nach 25 km lag er nur auf Rang 8.[5]

4 × 10 km Staffel Bearbeiten

Platz Land / Sportler Zeit
1 Sowjetunion 1955  Sowjetunion
Wassili Rotschew
Nikolai Baschukow
Jewgeni Beljajew
Nikolai Simjatow
1:57:03,46 h
29:21,41 min
29:52,57 min
29:21,78 min
28:27,70 min
2 Norwegen  Norwegen
Lars Erik Eriksen
Per Knut Aaland
Ove Aunli
Oddvar Brå
1:58:45,77 h
29:45,96 min
29:26,77 min
30:14,80 min
29:18,24 min
3 Finnland  Finnland
Harri Kirvesniemi
Pertti Teurajärvi
Matti Pitkänen
Juha Mieto
2:00:00,18 h
31:17,45 min
30:17,70 min
30:08,39 min
28:16,64 min
4 Deutschland BR  BR Deutschland
Peter Zipfel
Wolfgang Müller
Dieter Notz
Jochen Behle
2:00:22,74 h
30:57,65 min
30:27,07 min
29:37,29 min
29:20,73 min
5 Schweden  Schweden
Sven-Åke Lundbäck
Thomas Eriksson
Benny Kohlberg
Thomas Wassberg
2:00:42,71 h
31:39,44 min
29:41,45 min
30:33,62 min
28:48,20 min
6 Italien  Italien
Maurilio De Zolt
Benedetto Carrara
Giulio Capitanio
Giorgio Vanzetta
2:01:09,93 h
30:15,96 min
31:10,76 min
30:01,62 min
29:41,59 min
7 Schweiz  Schweiz
Hans-Ueli Kreuzer
Konrad Hallenbarter
Edi Hauser
Gaudenz Ambühl
2:03:36,57 h
30:37,34 min
30:51,73 min
31:45,12 min
30:22,38 min
8 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
Bill Koch
Tim Caldwell
Jim Galanes
Stan Dunklee
2:04:12,17 h
29:55,28 min
32:21,54 min
31:17,72 min
30:37,63 min

Datum: 20. Februar 1980, 09:00 Uhr
Höhenunterschied: 177 m; Maximalanstieg: 76 m; Totalanstieg: 315 m
10 Staffeln am Start, alle in der Wertung.

Bis zur dritten Teilstrecke gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der URS-Läufer mit jenen aus Norwegen, danach hängte Schlussläufer Simjatow seinen Konkurrenten Brå glatt ab. Um Bronze gab es ein sehenswertes Finish, bei dem der bundesdeutsche Schlussläufer Behle viel Vorsprung hatte, doch im Zielstadion konnte der Finne Mieto mit mächtigen Schritten sein Überholmanöver verwirklichen. Das Rennen war für Norwegen und Schweden schon vor dem Start verloren gewesen, da die Betreuer das falsche Wachs genommen hatten; es hatte andere Verhältnisse als zuvor gegeben (ein Wärmeeinbruch hatte die Loipe weich und schlapp gemacht).[6]

Langlauf Frauen Bearbeiten

5 km Bearbeiten

Platz Land Sportlerin Zeit (min)
1 Sowjetunion 1955  URS Raissa Smetanina 15:06,92
2 Finnland  FIN Hilkka Riihivuori 15:11,96
3 Tschechoslowakei  TCH Květoslava Jeriová 15:23,44
4 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Barbara Petzold 15:23,62
5 Sowjetunion 1955  URS Nina Baldytschewa 15:29,03
6 Sowjetunion 1955  URS Galina Kulakowa 15:29,58
7 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Veronika Hesse 15:31,83
8 Finnland  FIN Helena Takalo 15:32,12
9 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Marlies Rostock 15:36,28
10 Schweden  SWE Lena Carlzon 15:43,04
16 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Ute Nestler 15:53,38
23 Schweiz  SUI Evi Kratzer 16:14,34
31 Deutschland BR  FRG Susanne Riermeier 16:31,07
32 Deutschland BR  FRG Karin Jäger 16:38,47
34 Schweiz  SUI Cornelia Thomas 16:43,85

Datum: 15. Februar 1980, 09:00 Uhr
Höhenunterschied: 87 m; Maximalanstieg: 53 m; Totalanstieg: 154 m
38 Teilnehmerinnen aus 12 Ländern, alle in der Wertung.

Während die beiden Ersten zum Kreis der Favoritinnen gezählt hatten, drang mit Jeriová eine Außenseiterin in die Medaillenränge ein. Titelverteidigerin Takalo musste sich mit Rang 8 begnügen. Kriterium der Strecke war eine Folge von Anstiegen und Abfahrten, die nur die Läuferinnen mit bester Kondition gut bewältigen konnten.[7]

10 km Bearbeiten

Platz Land Sportlerin Zeit (min)
1 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Barbara Petzold 30:31,54
2 Finnland  FIN Hilkka Riihivuori 30:35,06
3 Finnland  FIN Helena Takalo 30:45,25
4 Sowjetunion 1955  URS Raissa Smetanina 30:54,48
5 Sowjetunion 1955  URS Galina Kulakowa 30:58,46
6 Sowjetunion 1955  URS Nina Baldytschewa 31:22,93
7 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Marlies Rostock 31:28,79
8 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Veronika Hesse 31:29,14
9 Tschechoslowakei  TCH Květoslava Jeriová 31:29,55
10 Schweden  SWE Eva Olsson 31:36,08
12 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Carola Anding 31:45,82
21 Deutschland BR  FRG Susanne Riermeier 32:37,57
26 Deutschland BR  FRG Karin Jäger 33:01,76
27 Schweiz  SUI Evi Kratzer 33:03,65
36 Schweiz  SUI Cornelia Thomas 33:57,94

Datum: 18. Februar 1980, 09:00 Uhr
Höhenunterschied: 124 m; Maximalanstieg: 44 m; Totalanstieg: 282 m
38 Teilnehmerinnen aus 12 Ländern, alle in der Wertung.

Mit Barbara Petzold gewann zum ersten Mal bei Olympischen Winterspielen eine Dame, die nicht aus der Sowjetunion oder aus Skandinavien kam, einen Langlaufbewerb. Petzolds Zeitplan war bestens eingeteilt – sie konnte sich zudem revanchieren, denn im 5-km-Bewerb war sie nur Vierte gewesen. Enttäuschung für die URS-Läuferinnen, die nicht in die Medaillenränge kamen.[8]

4 × 5 km Staffel Bearbeiten

Platz Land / Sportlerinnen Zeit
1 Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
Marlies Rostock
Carola Anding
Veronika Hesse
Barbara Petzold
1:02:11,10 h
15:50,64 min
15:39,52 min
15:18,23 min
15:22,71 min
2 Sowjetunion 1955  Sowjetunion
Nina Baldytschewa
Nina Rotschewa
Galina Kulakowa
Raissa Smetanina
1:03:18,30 h
15:52,78 min
16:03,83 min
15:50,06 min
15:31,63 min
3 Norwegen  Norwegen
Brit Pettersen
Anette Bøe
Marit Myrmæl
Berit Aunli
1:04:13,50 h
16:08,65 min
15:56,61 min
16:15,91 min
15:52,33 min
4 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei
Dagmar Palečková
Gabriela Svobodová
Blanka Paulů
Květoslava Jeriová
1:04:31,39 h
16:38,43 min
15:54,20 min
16:12,23 min
15:46,53 min
5 Finnland  Finnland
Marja Auroma
Marja-Liisa Hämäläinen
Helena Takalo
Hilkka Riihivuori
1:04:41,28 h
16:52,95 min
16:17,13 min
15:53,27 min
15:37,93 min
6 Schweden  Schweden
Marie Johansson
Karin Lamberg
Eva Olsson
Lena Carlzon
1:05:16,32 h
16:19,53 min
16:14,45 min
16:13,75 min
16:28,59 min
7 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
Alison Owen-Spencer
Beth Paxson
Leslie Bancroft
Lynn Spencer-Galanes
1:06:55,41 h
17:03,63 min
16:42,78 min
16:24,52 min
16:44,48 min
8 Kanada  Kanada
Angela Schmidt-Foster
Shirley Firth
Esther Miller
Joan Groothuysen
1:07:45,75 h
17:10,74 min
16:51,37 min
17:07,96 min
16:35,68 min

Datum: 21. Februar 1980, 09:00 Uhr
Höhenunterschied: 100 m; Maximalanstieg: 55 m; Totalanstieg: 162 m
8 Staffeln am Start, alle in der Wertung.

Vorerst lagen die GDR und URS gleichauf, Rostock übergab mit 2 Sekunden Vorsprung auf Baldytschewa. Den Grundstein zum Sieg legte Anding, die den Abstand auf 28 Sekunden vergrößerte. Am Ende betrug der Vorsprung über eine Minute, der Altersdurchschnitt der URS-Staffel war viel höher als jener der GDR.[9]

Skispringen Bearbeiten

Normalschanze Bearbeiten

Platz Land Sportler Weiten (m) Punkte
1 Osterreich  AUT Toni Innauer 89,0 / 90,0 266,3
2 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Manfred Deckert 85,0 / 88,0 249,2
Japan  JPN Hirokazu Yagi 87,0 / 83,5 249,2
4 Japan  JPN Masahiro Akimoto 83,5 / 87,5 248,5
5 Finnland  FIN Pentti Kokkonen 86,0 / 83,5 247,6
6 Osterreich  AUT Hubert Neuper 82,5 / 88,5 245,5
7 Osterreich  AUT Alfred Groyer 85,5 / 83,5 245,3
8 Finnland  FIN Jouko Törmänen 83,0 / 85,5 243,5
9 Schweiz  SUI Hansjörg Sumi 83,0 / 86,5 242,6
10 Polen  POL Stanisław Bobak 86,0 / 82,0 242,2
11 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Martin Weber 83,0 / 83,5 236,8
12 Osterreich  AUT Armin Kogler 85,0 / 79,0 234,8
15 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Henry Glaß 81,0 / 81,5 231,4
19 Deutschland BR  FRG Peter Leitner 81,0 / 77,5 223,0
20 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Jochen Danneberg 83,5 / 77,0 222,7
25 Deutschland BR  FRG Hubert Schwarz 80,0 / 72,0 209,1
37 Schweiz  SUI Robert Mösching 74,0 / 73,0 192,6
43 Schweiz  SUI Paul Egloff 65,0 / 70,5 171,7

Andere bekannte Springer bzw. beste ihrer Nationen:
13. Roger Ruud (NOR) 81,0 113,3 / 84,5 120,9 234,2
14. Johan Sætre (NOR) 83,0 118,0 / 81,0 113,8 231,8
16. Jari Puikkonen (FIN) 81,0 115,8 / 80,0 111,7 227,5
17. Jeff Davis (USA) 80,0 105,7 / 84,0 120,6 226,3
18. Per Bergerud (NOR) 80,0 110,7 / 81,0 113,3 224,0
21. Alexei Borowitin (URS) 80,5 115,0 / 76,0 105,3 220,3
22. Leoš Škoda (ČSSR) 75,0 100,7 / 83,0 119,0 219,7
24. Bernard Moullier (FRA) 79,0 108,1 / 77,0 102,4 210,5
28. Steve Collins (CAN) 81,0 111,8 / 72,0 95,9 207,7
32. Kari Ylianttila (FIN) 76,0 105,8 / 72,0 97,4 203,2
34. Jan Holmlund (SWE) 75,0 101,7 / 71,0 93,8 195,5
38. Lido Tomasi (ITA) 72,0 93,4 / 74,0 99,1 192,5
41. Horst Bulau (CAN) 64,5 79,4 / 75,0 100,7 180,1
43. Paul Egloff (SUI) 65,0 80,2 / 70,5 91,5 171,7
44. Miran Tepeš (YUG) 66,0 78,3 / 71,0 93,3 171,6
47. Piotr Fijas (POL) 79,5 109,4 / 59,0 34,6 144,0
48. und Letzter: Bogdan Norčič (YUG) 55,0 50,7 / 62,0 73,9 124,6

Datum: 17. Februar 1980, 13:00 Uhr
K-Punkt: 86 m
48 Teilnehmer aus 16 Ländern, alle in der Wertung. Der Favoritenkreis war äußerst groß; die Springer aus der GDR und aus Japan sowie Neuper, Kogler und Innauer galten als Medaillenanwärter, aber es hieß, dass bei der windanfälligen Schanze auch Peter Leitner oder Bogdan Norčič Außenseiterchancen hätten. Das erste Training, in dem Neuper mit 99,5 am weitesten sprang, hatte sich zu einem Zweikampf zwischen den GDR- und ÖSV-Springern gestaltet, und es war zum Großteil von dichtem Schneetreiben begleitet. Fraglich war noch der von den Österreichern verwendete (neue) Flossenski, gegen den laut den FIS-Gremien nichts einzuwenden war.[10][11] Beim Springen herrschte etwas stärkerer Wind, Innauer ließ sich vor seinem Sprung etwas mehr Zeit, wartete auf ein Zeichen von Trainer Baldur Preiml (welches «weniger Wind» bedeutete) und ging danach in die Anlaufspur.[12]

Großschanze Bearbeiten

Platz Land Sportler Weiten (m) Punkte
1 Finnland  FIN Jouko Törmänen 114,5 / 117,0 271,0
2 Osterreich  AUT Hubert Neuper 113,0 / 114,5 262,4
3 Finnland  FIN Jari Puikkonen 110,5 / 108,5 248,5
4 Osterreich  AUT Toni Innauer 110,0 / 107,0 245,7
5 Osterreich  AUT Armin Kogler 110,0 / 108,0 245,6
6 Norwegen  NOR Roger Ruud 110,0 / 109,0 243,0
7 Schweiz  SUI Hansjörg Sumi 117,0 / 100,0 242,7
8 Vereinigte Staaten  USA James Denney 109,0 / 104,0 239,0
9 Kanada  CAN Steve Collins 112,5 / 102,5 239,0
10 Japan  JPN Masahiro Akimoto 104,0 / 108,0 239,0
11 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Henry Glaß 093,5 / 110,5 232,0
15 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Klaus Ostwald 107,0 / 119,0 225,1
17 Schweiz  SUI Robert Mösching 108,0 / 098,5 222,5
18 Deutschland BR  FRG Peter Leitner 106,0 / 098,0 221,5
20 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Manfred Deckert 102,0 / 100,0 219,2
25 Osterreich  AUT Hans Millonig 097,0 / 100,5 208,9
30 Schweiz  SUI Karl Lustenberger 098,0 / 095,0 203,1
33 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Harald Duschek 095,5 / 095,0 198,6
41 Deutschland BR  FRG Hubert Schwarz 104,5 / 078,0 181,9
47 Schweiz  SUI Paul Egloff 091,5 / 088,0 167,2
48 Deutschland BR  FRG Hermann Weinbuch 085,0 / 080,0 155,4

Weitere bekannte Springer bzw. Beste ihrer Länder:
13. Kari Ylianttila (FIN) 102,0 111,0 / 106,0 118,1 229,1
14. Piotr Fijas (POL) 107,0 118,0 / 101,0 108,1 226,1
16. Per Bergerud (NOR) 108,0 120,9 / 98,0 103,9 224,8
19. Hirokazu Yagi (JAP) 96,5 103,3 / 105,5 116,9 220,2
21. Leoš Škoda (ČSSR) 106,0 116,6 / 96,0 100,6 217,2
28. Wladimir Wlassow (URS) 97,0 103,5 96,5 101,8 205,3
29. Horst Bulau (CAN) 100,5 106,9 / 95,0 98,2 205,1
37. Bernard Moullier (FRA) 92,0 92,5 / 94,0 95,8 188,3
38. Bogdan Norčič (YUG) 87,0 84,5 / 98,0 102,9 187,4
40. Miran Tepeš (YUG) 96,0 96,1 / 89,0 88,3 184,4
46. Lido Tomasi (ITA) 87,5 83,2 / 88,0 85,9 169,1
50. und Letzter mit nur einer Wertungsnote nach dem ersten Durchgang: Jan Holmlund (SWE) 75,0 26,2

Datum: 23. Februar 1980, 13:00 Uhr
K-Punkt: 114 m
50 Teilnehmer aus 16 Ländern, alle in der Wertung.

Im ersten Trainingsdurchgang gelang Hansjörg Sumi mit 117 m ein neuer Schanzenrekord (bisher 115 m von Pentti Kokkonen, Finnland), demgegenüber gelangen bei den Österreichern nur Armin Kogler drei Sprünge über 100 m, Innauer mit 107,5 m der weiteste – besser als sie zeigten sich die GDR-Asse.[13] Wiederum spielte im Bewerb der Wind eine wichtige Rolle, immer wieder mussten die Springer auf dem Balken bis zum richtigen Aufwind warten. Törmänens Sieg kam sogar für seine Landsleute überraschend, denn bisher waren Rang 3 (4. Januar 1978 in Innsbruck) und Rang 5 (6. Januar 1979 in Bischofhofen) bei der Vierschanzentournee seine besten Resultate gewesen. Kurioserweise sprang auch sein Trainer Kari Ylianttila selbst mit und kam auf Rang 13.
Sumi führte nach dem ersten Durchgang, verpatzte aber den zweiten und fiel auf Rang 7 zurück. Sowohl die GDR- als auch die japanischen Springer wurden Windopfer. Die Österreicher erreichten laut ihrem Trainer Preiml mehr, als nach dem Training (und auch nach dem ersten Durchgang mit den Rängen 3, 6 und 8 für Neuper, Innauer, Kogler) zu erwarten war.[14]

Nordische Kombination Bearbeiten

Platz Land Sportler Punkte
Springen
Punkte
Laufen
Punkte
total
1 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Ulrich Wehling 227,2 205,000 432,200
2 Finnland  FIN Jouko Karjalainen 209,5 220,000 429,500
3 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Konrad Winkler 214,5 210,820 425,320
4 Norwegen  NOR Tom Sandberg 203,7 214,765 418,465
5 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Uwe Dotzauer 217,6 200,815 418,415
6 Schweiz  SUI Karl Lustenberger 212,7 199,510 412,210
7 Sowjetunion 1955  URS Alexander Majorow 194,4 214,735 409,135
8 Deutschland Demokratische Republik 1949  GDR Gunter Schmieder 201,7 202,375 404,075
9 Deutschland BR  FRG Hubert Schwarz 219,6 182,545 402,145
10 Polen  POL Jan Legierski 183,3 217,630 400,930
14 Deutschland BR  FRG Urban Hettich 174,2 216,325 390,525
16 Deutschland BR  FRG Hermann Weinbuch 187,8 197,440 385,240
20 Deutschland BR  FRG Günther Abel 184,9 191,620 376,520
21 Schweiz  SUI Ernst Beetschen 170,3 198,295 368,595

Springen: 18. Februar 1980, 13:00 Uhr
K-Punkt: 86 m

Laufen: 19. Februar 1980, 12:00 Uhr
Höhenunterschied: 124 m; Maximalanstieg: 51 m; Totalanstieg: 460 m
31 Teilnehmer aus 9 Ländern, davon 29 in der Wertung.

Der Wettkampf bestand aus drei Sprungläufen, von denen der schlechteste nicht gewertet wurde, und einem Langlauf über 15 km.

Wehling wurde Sprunglaufsieger vor Walter Malmquist (USA), Hubert Schwarz, Uwe Dotzauer und Konrad Winkler. Den Langlauf gewann Karjalainen vor Legierski, Fjodor Koltšin (URS; in der Gesamtwertung auf Rang 15), Urban Hettich und Sandberg. Wehling und Winkler genügten für Gold und Bronze Rang 9 bzw. 8.

Literatur Bearbeiten

  • Skilanglauf bei den Olympischen Winterspielen: Liste der Olympiasieger im Skilanglauf. Hrsg. Bucher Gruppe, Verlag General Books, 2010.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Spalte 1, Mitte: «Hundertstel entschied». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. Februar 1980, S. 9.
  2. Spalte 1, fünfter Beitrag: «Pechvogel Mieto». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 19. Februar 1980, S. 14.
  3. links unten: «Simjatow und UdSSR-Doppelsieg». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 15. Februar 1980, S. 8.
  4. «Saweljew erhielt keine Chance». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 14. Februar 1980, S. 09.
  5. Spalten zwei und drei, unten: «Wieder nur Silber für Mieto . Simjatow gewann Skimarathon». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 24. Februar 1980, S. 9.
  6. Spalten eins und zwei unten: «Mietos Endspurt rettete Bronze». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. Februar 1980, S. 14.
  7. «Smetanina am schnellsten». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 16. Februar 1980, S. 07.
  8. POS.: Spalten 4 und 5, unten: „Langlauf über zehn Kilometer: Petzold drehte den Spieß um“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 19. Februar 1980, S. 14.
  9. Spalte 1 unten: «Staffelgold für die DDR». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Februar 1980, S. 19.
  10. Spalten 2 und 3, Mitte: „Zweikampf DDR – Österreich“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 14. Februar 1980, S. 10.
  11. „Neuper, Kogler und Innauer heute unter vielen Favorits“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 17. Februar 1980, S. 9.
  12. „Baldur Preiml hob die Hand, und Toni Innauer holte Gold“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 19. Februar 1980, S. 13.
  13. rechts oben: „Hansjörg Sumis Gewaltsprung: Schanzenrekord hinweggefegt“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. Februar 1980, S. 13.
  14. Spalten zwei bis vier, Mitte: „‚Hupo‘ Neuper war selig!“ In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. Februar 1980, S. 7.